Diffusionsprozesse und Ereignisdatenanalyse
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 50, Heft 2, S. 263-282
ISSN: 0023-2653
"Verschiedene Autoren (z.B. Brüderl, Diekmann, Yamaguchi) leiten parametrische Hazardratenmodelle der Ereignisanalyse aus sozialen Diffusionsprozessen ab. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich gleichfalls mit der Verbindung von Diffusionsforschung und Verlaufsdatenanalyse. Nach einer Diskussion von Diekmanns flexiblem Diffusionsmodell wird ein alternativer Ansatz vorgestellt, der theoretische Unterschiede zwischen bekannten Ratenmodellen (z.B. Exponentialmodell, log-logistisches Modell, Sichel-Modell) verdeutlicht. Insbesondere liefert er eine neuartige Begründung für das generalisierte log-logistische Modell im Sinne eines verallgemeinerten Ansteckungsprozesses. Für Anwendungsfälle mit glockenförmigem Ratenverlauf erlaubt dieser Ansatz daher, die Hypothese einer sozialen Ansteckung im Gefolge von Zufallskontakten zwischen aktuellen und potentiellen Merkmalsträgern zu prüfen. Dies wird durch eine Anwendung auf Scheidungsdaten illustriert." (Autorenreferat)