"Die Erwerbsbeteiligung der 60- bis 65jährigen Männer hat auch in der Bundesrepublik abgenommen. Im Mittelpunkt des vorliegenden Aufsatzes steht die Frage, inwieweit die gesetzliche Alterssicherung mit der Rentenhöhe, dem Beitragssatz und der Hinzuverdientsregelung zu dieser Entwicklung beigetragen hat. Die genannten Einflüsse werden zunächst anhand eines Lebenszyklus-Modells der Einkommensmaximierung analysiert, mit dem auch untersucht wird, wie sich Veränderungen in der Lebenserwartung und im Diskontierungssatz auf die Wahl des optimalen Pensionierungsdatums durch ein Individuum auswirken. Die modelltheoretischen Überlegungen werden durch eine empirische Untersuchung ergänzt, deren Aussagekraft allerdings durch vorhandene Datenrestriktionen eingeschränkt wird." (Autorenreferat)
"Das Verständnis der Beziehungen zwischen Familienzyklus und Arbeitsangebot ist aus einer Reihe von theoretischen und praktischen Gründen heraus von Bedeutung. Von Ökonomen und Demographen sind unterschiedliche Modelle des Zusammenhangs von Familie und Arbeitsmarkt entwickelt worden. Dieser Beitrag konzentriert sich auf ein Familienphasenkonzept, wie es von der Familienwissenschaftlichen Forschungsstelle im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg entwickelt wurde, operationalisiert auf der Basis des Mikrozensus 1995. Die Resultate verdeutlichen die Bedeutung einer hohen Beschäftigungsquote von Frauen. Insbesondere in Ostdeutschland (mit einer hohen Beschäftigungsquote) zeigt sich, daß der negative Effekt von Kindern auf die Familieneinkommen deutlich geringer ist. Demgegenüber ist in Westdeutschland die Beschäftigungsquote verheirateter Frauen niedriger und der Anteil von Haushalten mit einem männlichen Alleinverdiener höher." (Autorenreferat)
Die vorliegende IW-Analyse erstellt einen empirisch fundierten Überblick über die Arbeitsmarktsituation von Menschen mit Behinderungen auf Basis amtlicher Statistiken sowie von Menschen mit Beeinträchtigungen auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Die Auswertung der SOEP-Daten fokussiert auf den ersten Arbeitsmarkt und zeigt, dass sich erwerbsbezogene Merkmale von Menschen mit Beeinträchtigungen zum Teil deutlich von Durchschnittswerten aller Erwerbstätigen beziehungsweise Beschäftigten unterscheiden. So ist ihre Erwerbsbeteiligung geringer, sie arbeiten häufiger in Teilzeit und sind seltener im erlernten Beruf tätig. Die Zukunftserwartungen von Beschäftigten mit Beeinträchtigungen, die von Neuerungen am Arbeitsplatz betroffen sind, sind zum Teil von einer größeren Skepsis hinsichtlich der Auswirkungen dieser Neuerungen geprägt. Beschäftigte mit Beeinträchtigungen sind - wie alle Beschäftigten - im Durchschnitt mit ihrer Arbeit eher zufrieden, allerdings weisen sie im Vergleich zu allen Beschäftigten einen geringeren Anteil von Personen auf, die mit ihrer Arbeit hochzufrieden sind. Zudem machen sie sich größere Sorgen um die eigene wirtschaftliche Situation. Ein weiteres Ergebnis lautet: Je nach Grad der Behinderung oder Minderung der Erwerbsfähigkeit können sich etwa die Hälfte oder rund ein Viertel der nicht erwerbstätigen Menschen mit Beeinträchtigungen vorstellen, in Zukunft eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen. Um diese Fachkräftepotenziale zu erschließen, zeigt die Studie verschiedene Handlungsoptionen auf, die die Teilhabe am Arbeitsmarkt fördern können.
In dem Beitrag werden für das Jahr 1988 anhand der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe in der DDR (ca. 33000 Befragte) und des sozioökonomischen Panels in der Bundesrepublik (ca. 10000 Befragte) die Einkommensdifferenzen bei Arbeitnehmerhaushalten bestimmt. Es zeigt sich, daß die durchschnittlichen Bruttolöhne in der DDR nur etwa ein Drittel derjenigen in der Bundesrepublik erreichen. Bei den Haushaltseinkommen beträgt der Abstand jedoch nur rund 50 Prozent. Dies liegt an der hohen Erwerbsbeteiligung der Frauen in der DDR (1988: 83,2 % gegenüber 50 % in der Bundesrepublik), die weitgehend durch das dortige Kinderbetreuungssystem ermöglicht wird. Die Autoren plädieren dafür, dieses System in verbesserter Qualität zu erhalten, um den Frauen in der DDR weiterhin die Chance zu geben, zum Haushaltseinkommen beizutragen. (IAB)
Die vorliegende IW-Analyse erstellt einen empirisch fundierten Überblick über die Arbeitsmarktsituation von Menschen mit Behinderungen auf Basis amtlicher Statistiken sowie von Menschen mit Beeinträchtigungen auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Die Auswertung der SOEP-Daten fokussiert auf den ersten Arbeitsmarkt und zeigt, dass sich erwerbsbezogene Merkmale von Menschen mit Beeinträchtigungen zum Teil deutlich von Durchschnittswerten aller Erwerbstätigen beziehungsweise Beschäftigten unterscheiden. So ist ihre Erwerbsbeteiligung geringer, sie arbeiten häufiger in Teilzeit und sind seltener im erlernten Beruf tätig. Die Zukunftserwartungen von Beschäftigten mit Beeinträchtigungen, die von Neuerungen am Arbeitsplatz betroffen sind, sind zum Teil von einer größeren Skepsis hinsichtlich der Auswirkungen dieser Neuerungen geprägt. Beschäftigte mit Beeinträchtigungen sind - wie alle Beschäftigten - im Durchschnitt mit ihrer Arbeit eher zufrieden, allerdings weisen sie im Vergleich zu allen Beschäftigten einen geringeren Anteil von Personen auf, die mit ihrer Arbeit hochzufrieden sind. Zudem machen sie sich größere Sorgen um die eigene wirtschaftliche Situation. Ein weiteres Ergebnis lautet: Je nach Grad der Behinderung oder Minderung der Erwerbsfähigkeit können sich etwa die Hälfte oder rund ein Viertel der nicht erwerbstätigen Menschen mit Beeinträchtigungen vorstellen, in Zukunft eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen. Um diese Fachkräftepotenziale zu erschließen, zeigt die Studie verschiedene Handlungsoptionen auf, die die Teilhabe am Arbeitsmarkt fördern können. ; This IW Analysis provides an empirical overview of the labour market situation of people with officially recognized disabilities based on official statistics and of people with impairments using data from the Socio-Economic Panel (SOEP). The analysis of the SOEP data focuses on the primary labour market and shows that the employment-related characteristics of people with impairments differ, in some cases significantly, from the average for all employed persons. For example, their labour force participation is lower, they are more likely to work part-time and less likely to be employed in the profession they originally learned. The future expectations of employees with impairments who are affected by the introduction of new tools or technologies at their workplaces, are partly characterized by greater concerns about the impact of these changes. Like the average of all workers, employees with impairments tend to be relatively satisfied with their work, but a lower proportion of them are highly satisfied. They are also more concerned about their own economic situation. Depending on the extent of their disability or reduction in earning capacity, between a quarter and a half of those people with impairments who are currently not participating in the labour market can imagine taking up gainful employment in the future. With this potential source of skilled labour in mind, the study points out various policy options for promoting their participation in the labour market.
In dem Beitrag werden für das Jahr 1988 anhand der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe in der DDR (ca. 33000 Befragte) und des sozioökonomischen Panels in der Bundesrepublik (ca. 10000 Befragte) die Einkommensdifferenzen bei Arbeitnehmerhaushalten bestimmt. Es zeigt sich, daß die durchschnittlichen Bruttolöhne in der DDR nur etwa ein Drittel derjenigen in der Bundesrepublik erreichen. Bei den Haushaltseinkommen beträgt der Abstand jedoch nur rund 50 Prozent. Dies liegt an der hohen Erwerbsbeteiligung der Frauen in der DDR (1988: 83,2 Prozent gegenüber 50 Prozent in der Bundesrepublik), die weitgehend durch das dortige Kinderbetreuungssystem ermöglicht wird. Die Autoren plädieren dafür, dieses System in verbesserter Qualität zu erhalten, um den Frauen in der DDR weiterhin die Chance zu geben, zum Haushaltseinkommen beizutragen. (IAB)
Die Forderung nach einer sozialen Grundsicherung stellt einen qualitativen Schritt bei der Bewältigung der materiellen Folgen der Massenarbeitslosigkeit dar. Wichtige Elemente des Konzepts der Grünen für eine bedarfsorientierte Grundsicherung sind u.a. die Lockerung der Verfügbarkeitsanforderungen des Arbeitsförderungsgesetzes (keine tägliche Verfügbarkeit) und die Gewährung von Grundeinkommen in der Sozialhilfe für Personen, die Verfügbarkeitsanforderungen nicht erfüllen. Diskutiert werden die Auswirkungen einer bedarfsorientierten Grundsicherung auf das Angebot an Arbeitskräften und auf die Tarifsvertragspolitik. Gefordert wird eine Anhebung aller internen Lohn- und Gehaltsgruppen sowie des Lohnniveaus in Niedriglohnbranchen. In Bezug auf eine alternative Wirtschaftspolitik wird herausgestellt, daß der vorrangige Ansatzpunkt für die Lösung der Verteilungsfrage die Änderung der Primärverteilung ist. Abschließend werden die Verfügbarkeitsregelungen bei der Sozialhilfe diskutiert. (IAB)
Die Forderung nach einer sozialen Grundsicherung stellt einen qualitativen Schritt bei der Bewältigung der materiellen Folgen der Massenarbeitslosigkeit dar. Wichtige Elemente des Konzepts der Grünen für eine bedarfsorientierte Grundsicherung sind u.a. die Lockerung der Verfügbarkeitsanforderungen des Arbeitsförderungsgesetzes (keine tägliche Verfügbarkeit) und die Gewährung von Grundeinkommen in der Sozialhilfe für Personen, die Verfügbarkeitsanforderungen nicht erfüllen. Diskutiert werden die Auswirkungen einer bedarfsorientierten Grundsicherung auf das Angebot an Arbeitskräften und auf die Tarifsvertragspolitik. Gefordert wird eine Anhebung aller internen Lohn- und Gehaltsgruppen sowie des Lohnniveaus in Niedriglohnbranchen. In Bezug auf eine alternative Wirtschaftspolitik wird herausgestellt, daß der vorrangige Ansatzpunkt für die Lösung der Verteilungsfrage die Änderung der Primärverteilung ist. Abschließend werden die Verfügbarkeitsregelungen bei der Sozialhilfe diskutiert. (IAB)
"Mit der bundesweiten Einführung des Elterngeldes für Geburten ab dem 1.1.2007 wurde das Erziehungsgeld abgelöst. An die Stelle eines Transfers, der nach Prüfung der Bedürftigkeit gezahlt wurde, trat eine Einkommensersatzleistung. Zudem wurde die Bezugsdauer von maximal zwei Jahren auf in der Regel 12 oder 14 Monate gekürzt. Mit zwei 'Partnermonaten' wurden zusätzlich Anreize für Eltern geschaffen, die Elternzeit untereinander aufzuteilen. Nachdem frühere Reformen des Erziehungsgeldes oder der Elternzeit in der Regel dazu führten, dass Mütter zunehmend länger dem Arbeitsmarkt fern blieben, sind mit dieser Reform erstmalig für bestimmte Gruppen Anreize geschaffen, früher in das Erwerbsleben zurückzukehren. Vier Jahre nach Einführung des Elterngelds hat das DIW Berlin die Auswirkungen des Elterngeldes auf die Erwerbstätigkeit von Müttern untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Erwerbstätigkeit von Müttern mit Kindern im ersten Lebensjahr zwar zurückgegangen ist. Mütter mit Kindern im zweiten Lebensjahr haben jedoch aufgrund der Einführung des Elterngeldes eine höhere Wahrscheinlichkeit, in den Beruf zurückzukehren. Die positiven Effekte der Erwerbsbeteiligung finden wir insbesondere für Mütter mit niedrigen Einkommen und für Mütter in Ostdeutschland." (Autorenreferat, IAB-Doku)
"Das Verständnis der Beziehungen zwischen Familienzyklus und Arbeitsangebot ist aus einer Reihe von theoretischen und praktischen Gründen heraus von Bedeutung. Von Ökonomen und Demographen sind unterschiedliche Modelle des Zusammenhangs von Familie und Arbeitsmarkt entwickelt worden. Dieser Beitrag konzentriert sich auf ein Familienphasenkonzept, wie es von der Familienwissenschaftlichen Forschungsstelle im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg entwickelt wurde, operationalisiert auf der Basis des Mikrozensus 1995. Die Resultate verdeutlichen die Bedeutung einer hohen Beschäftigungsquote von Frauen. Insbesondere in Ostdeutschland (mit einer hohen Beschäftigungsquote) zeigt sich, daß der negative Effekt von Kindern auf die Familieneinkommen deutlich geringer ist. Demgegenüber ist in Westdeutschland die Beschäftigungsquote verheirateter Frauen niedriger und der Anteil von Haushalten mit einem männlichen Alleinverdiener höher." (Autorenreferat)