In: Orient: deutsche Zeitschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur des Orients = German journal for politics, economics and culture of the Middle East, Band 46, Heft 3, S. 517-520
Es werden verschiedene sozialwissenschaftliche Ansätze vorgestellt, aus denen Ursachen und Auswirkungen ethnischer und rassistischer Konflikte im Zusammenhang mit unterschiedlichen sozialräumlichen Verteilungsmustern abgeleitet werden können. Dazu wird zuerst ein theoretischer Grundrahmen skizziert, der auf einem Mehrebenen-Ansatz aufbaut. Ausgehend von der Mesoebene wird die Konzeption der residentiellen Segregation in ihrer ursprünglichen Form dargestellt, wie sie von der Chicagoer Schule der Humanökologie - insbesondere durch Robert E. Park - entwickelt wurde. Sie basiert auf spezifischen Vorstellungen über soziale Ungleichheit und über Formen der Raumaneignung im Wettbewerb zwischen sozialen Gruppen. Abschließend werden die Aspekte ökonomischer, politischer, sozialer und psychischer Ausgrenzung von Ethnien auf den drei Ebenen (Mikro-, Meso-, Makroebene) zusammengefaßt und Tendenzen gesellschaftlicher Entwicklung unter den bestehenden ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Kontexten dargestellt. (pre)
Schmidt, D.: Unternehmertum und Ethnizität - ein seltsames Paar, S. 335-362; Timm, E.: Kritik der "ethnischen Ökonomie", S. 362-376; Kien Nghi Ha: Ethnizität, Differenz und Hybridität in der Migration. Eine postkoloniale Perspektive, S. 377-397; Scherr, A.: Ethnisierung als Ressource und Praxis, S. 399-414; Hillmann, F.: Ethnisierung oder Internationalisierung? Ethnische Ökonomien als Schnittpunkte von Migrationssystem und Arbeitsmarkt in Berlin, S. 415-432
Bratinka, P.: Vergleich der Gesellschaften : Tschechen und Deutsche vor und nach der Wende. - S. 11-14 Ide, R.: Privatsache Ost : warum die Ostdeutschen so depressiv sind. - S. 15-18 Lebeda, T.: Soziokulturelle Bedingungen für regionale Unterschiede des Wahlverhaltens. - S. 19-20 Wolle, S.: Die Diktatur der Eintracht : Sozialpolitik, Sprache und Herrschaft in der DDR. - S. 21-28 Alboğa, B.: Multikulturalität - Realität in Deutschland. - S. 30-34 Baur, C.: Integration durch Bildung in ethnisch segregierten Stadtteilen. - S. 35-38 Holomek, K.: Fragen und Probleme der Integration von Roma in der Tschechischen Republik. - S. 39-42 Horáková, K.: Soziale Verankerung ethnischer Minderheiten. - S. 43-45 Kien, C. P.: Die vietnamesische Gemeinschaft in der Tschechischen Republik seit der Samtenen Revolution. - S. 46-48 Rose, R.: Gleichstellung für Sinti und Roma als Bürger in Deutschland. - S. 49-52
Oertzen, Eleonore von: Editorial. Die Wilden und die Barbarei. - S. 1-11 Rossbach, Lioba: Flußabwärts und flußaufwärts. Schwarze und Indianer in der kolumbianischen Pazifikregion Chocó. - S. 15-31 Gabbert, Wolfgang: Vom Land der Mestizen zur multi-ethnischen Nation. Staatspartei und Indianer im nachrevolutionären Mexiko. - S. 32-47 Frank, Erwin H.: Geschichte und Utopie. Die indianistische Bewegung in Ekuador. - S. 48-65 Bengoa, José: Das Auftauchen der ethnischen Frage in Chile. - S. 66-78 Oertzen, Eleonore von: Man trägt wieder Unterschied. Der Rassismus der weißen Elite in Peru. - S. 79-94 Ströbele-Gregor, Juliana: Vom indio zum mestizo...zum indio. - S. 95-112 Burdick, John: Der Mythos der Rassendemokratie. - S. 113-124 Burdick, John: Die brasilianische Bewegung für schwarzes Selbstbewusstsein. - S. 125-135 Rummenhöller, Klaus ; Helberg Chávez, Heinrich: Indianer unter Naturschutz. Ökologische Fremdbestimmung am Beispiel des Nationalparks Manu (Peru). - S. 136-149 Wicker, Hans-Rudolf: Ethnische Grenzziehung und Markt. Das Beispiel der Paî-Tavyterâ in Ostparaguay. - S. 150-165 Töpper, Barbara: Argentinien 1991. Die Wende mit dem Plan Cavallo? - S. 169-181 Fatheuer, Thomas: Die große Kunst der Zerstörung. Brasiliens Perestroika. - S. 182-193 Heinz, Wolfgang S.: Menschenrechte in der neuen brasilianischen Demokratie. - S. 194-202 Nicolas, Alrich: Wirtschaftskrise und das Ende des Caudillismo in der Dominikanischen Republik. - S. 203-209 Leonhard, Ralf: El Salvador. Der schwierige Anfang des Friedens. - S. 210-218 Hoffmann, Bert: Kubanische Ausweglosigkeiten. - S. 228-236 Bultmann, Ingo: Mexiko. Das offizielle Ende einer versteinerten Revolution. - S. 237-246 Goedeking, Ulrich: Peru. Bewegen und bewegt werden. Vom öffentlichen Umgang mit Krise und Gewalt in Lima. - S. 247-256 Raijer, Henk: Keine Wirtschaftshilfe ohne Ende der Surinam-Connection. - S. 257-265 Melcher, Dorothea: Staatsstreich und Demokratie in Venezuela. - S. 266-273
Donata Elschenbroich: "Eine Nation von Einwanderern". Ethnisches Bewußtsein und Integrationspolitik in den USA. Campus Verlag, Frankfurt 1986. 253 S., 19 Abb., kart., 28,- DM
Gamino, D.K.: Annäherung an ein unbekanntes Land. - S. 3-8 Muhibat, S.F.: Indonesion : eine aufsteigende Regionalmacht? - S. 9-16 Knörr, J.: Zum Verhältnis ethnischer und nationaler Identität. - S. 16-23 David, B.: Machtverschiebungen zwischen Zentrum und Peripherie. - S. 23-30 Ufen, A.: Politischer Islam in Indonesien seit 1998. - S. 30-36 Großmann, K.; Patock, R.; Stange, G.: Aceh nach Konflikt und Tsunami. - S. 37-43 Frings, M.: Zivilgesellschaft in Indonesien. - S. 43-49 Müller, E.: NS-Symbole in der indonesischen Jugendkultur. - S. 49-53
Segbers, K.: Bedingungen und Akteure der Transformation. - S. 5-12. Götz, R.: Politische Interessensphären im südlichen Kaukasus und in Zentralasien. - S. 13-21. Fritsche, K.: Die Südflanke der GUS. - S. 21-27. Meier, O.: Russische Atomwaffen. - S. 27-33. Nikitin, A. I.: Perspektiven der START-Abkommen. - S. 33-40. Piper, G.: GUS: Atomschmuggel. - S. 40-50. Lock, P.: Russische Rüstungsexporte. - S. 51-56. Sasse, C.: Tabellarische Darstellung von russischen Rüstungsexporten. - S. 56-58. Hofmann, T.: Ethnische und religiöse Spannungen als Kriegsursache? - S. 59-71. Clasen, B.: Friedensberichterstattung aus dem Kaukasus. - S. 71-77
Hexamer, E. M. ; Hexamer, R.: Grundlinien der Konfliktkonstellationen in Südasien: aktuelle Lagebeschreibung. - S.1-37. Hexamer, E. M. ; Hexamer, R.: Grundfragen der Krise des Staates in Indien. - S.39-120. Schied, M.: Ayodhya als zentrale Machtkonfrontation in der indischen Staatskrise: 1992-96. - S.121-150. Oesterheld, J.: Punjab-Konflikt: Versuch einer Analyse von Rahmenbedingungen, Akteuren und politischer Dynamik. - S.151-194. Hexamer, R.: Kashmir 1989 bis 1996: zur Relevanz der inneren Konlkitdimension im Kontext der indischen Staatskrise. - S.195-266. Aßmann, K.: Ethnische Konlikte im Nordosten Indiens. - S.267-356
In: Europa ethnica: Zeitschrift für Minderheitenfragen ; mit offiziellen Mitteilungen d. Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen, Band 44, Heft 1, S. 9-16
"Wie viele andere Staaten, so wurde auch Israel durch den Kampf einer nationalen Befreiungsbewegung zusammengeschmiedet, die ihre Inspiration aus einer ethnischen Vergangenheit gewann und die energisch danach strebte, einen politischen Rahmen - einen Staat - zu schaffen. Nachdem der Staat jedoch errichtet worden war, hielten dessen Führer die Ethnie nicht für eine 'objektive' Kategorie, die in hohem Grade dafür ausschlaggebend sein könnte, sich zu einer Nation zu konsolidieren. Statt dessen hielten sie die Ethnie für ein Feld, das in unterschiedlichem Maße der Manipulation, Erfindung, Herrschaft und Mobilisierung zugänglich sei. Wie einst der Premierminister von Piemont sagte: 'Wir haben Italien geschaffen, nun müssen wir die Italiener schaffen'; oder wie Israels erster Premierminister Ben-Gurion es während eines Wahlkampfes im April 1951 ausdrückte: 'Ich sehe in diesen Wahlen die Formung einer Nation für den Staat, denn es gibt einen Staat, aber noch keine Nation.'(Kafkaki 1991, S.3; vgl. auch Hobsbawn 1990, S.44 f.) Dieser Beitrag behandelt die ersten Jahre nach der Gründung des Staates Israel. Hier soll in erster Linie untersucht werden, wie eine multi-ethnische Bevölkerung durch den Staat zu einer kämpfenden Nation, einer Nation in Waffen, 'konstruiert' wurde." (Autorenreferat)
Die Aufsätze des Dossiers beschäftigen sich mit Ethnizität im gegenwärtigen politischen System Afrikas. I. Mane plädiert für eine grenzübergreifende Staatsangehörigkeit. Laouel Kader Mamadou analysiert die verschiedenen Ausdrucksformen, die sich ethnisches Denken in der Demokratie gibt. Juristische Maßnahmen und Gesetze bleiben demgegenüber wirkungslos. Ethnische Identitäten müssen akzeptiert, Ethnizität bekämpft werden. D. Hamani beschäftigt sich aus historischer Perspektive mit Ethnien und Ethnizität und plädiert für die Durchsetzung von Demokratie. Für M. Bazoum ist Unterentwicklung der Hintergrund für Ethnizität in Afrika, die unabhängig vom politischen System eine herausragende Rolle spielt. Ethnische Identität bildet die Grundlage für Manipulation zu politischen Zwecken, eine Lösung sieht auch er in der Demokratie. S. Adj geht von den zahlreichen gewaltsam verlaufenden Konflikten aus und stellt die Frage nach Status und Rechten von Minderheiten in der Demokratie am Beispiel der Tuareg. Während diese Aufsätze sich überwiegend mit Niger beschäftigen, stellt A. Socpa die Entwicklung von Ethnizität in Kamerun in den Mittelpunkt sowie die sich hieraus ergebenden Folgen für den staatlichen Zusammenhalt. Gefordert sind eine Detribalisierung der Politik, transparente Wahlen, Entpolitisierung von Ethnizität und gegenseitiger Respekt und Toleranz. (DÜI-Wgm)