Suchergebnisse
Filter
296 Ergebnisse
Sortierung:
Bedingungen von Expertise
In: Begabt sein in Deutschland., S. 93-112
Nach einer Klärung von Grundannahmen der Expertiseforschung, insbesondere in Abgrenzung und Ergänzung zur Begabungsforschung, werden drei Ebenen unterschieden, auf denen Expertiseentwicklung beschrieben werden kann: Individuelle Mikroprozesse, individuelle Makroprozesse und Veränderung der Position in Netzwerken. Darauf aufbauend wird ein Modell der Handlungskompetenz vorgestellt, dem zufolge Experten anderen Personen in viererlei Hinsicht überlegen sind, nämlich bezüglich kognitiver Strukturen (Gedächtnis und Wissen), kognitiver Prozesse (Problemlösen und Entscheiden), Routinen sowie des sozialen Kontextes (Communities of Experts). Es wird aufgezeigt, dass es eine wichtige Konsequenz dieses Modells bezüglich der Förderung von Handlungskompetenz ist, dass individuelle und organisationale Faktoren dabei zusammenspielen müssen, zur theoriegeleiteten Reflexion professioneller Praxis anzuregen. (DIPF/Orig.).;;;First basic assumptions of research on expertise are addressed, in particular in its relation to research on giftedness. It is then argued that three levels should be distinguished on which development of expertise can be described: individual micro processes, individual macro processes, and change of an individual's position within (professional) networks. Accordingly, a model of action competence is presented which differentiates experts' superiority into four components: superiority in cognitive structures (memory, knowledge), superiority in cognitive processes (problem-solving, decision-making), superiority in routines, and superiority in social context (communities of experts). An important consequence is derived from this model with respect to instructional use. Fostering the acquisition of action competence requires the interplay of individual and organisational factors in order to promote theory-driven reflection of professional practice. (DIPF/Orig.).
Expertise in JDM
In: Judgement, Decision Making and Success in Sport, S. 39-49
Professional Expertise
In: Hard Interests, Soft Illusions, S. 143-189
Democratising Expertise?
In: Participatory Governance, S. 197-212
Welche Expertise braucht die Politik?
In: Wozu Experten?: Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, S. 45-63
Im Kontext gesellschaftstheoretischer Überlegungen beschäftigt sich der Beitrag mit der Frage, welche Expertise die Politik benötigt. Dabei erhält die Explikation der gesellschaftlichen Voraussetzungen und Bedingungen, unter denen die Intelligenz der Politik zu einem relevanten Governance-Problem wird, einen zentralen Stellenwert. Der Autor geht davon aus, dass mit der Herausbildung von Gesellschaften, in denen Wissen zur dominanten Produktivkraft und einer allseits strategisch verwendbaren Ressource wird, an die Politik neue Aufgaben herangetragen werden. Sofern die Organisation gesellschaftlicher Ordnung nicht mehr nur über Macht und Geld, sondern über Wissen funktioniert, werden Kontingenzen gesteigert, und es wird ein kompetenter Umgang mit Nichtwissen notwendig, um Chancen wahrnehmen zu können. Eine weitere Herausforderung für die Politik besteht darin, dass im Zuge der Globalisierung und der daraus resultierenden Konkurrenz zwischen Staaten die Leistungsfähigkeit der Governance-Regime einer vergleichenden Bewertung unterworfen wird. Aus diesen Bedingungen - der Ablösung traditioneller Ordnungsprinzipien und der Evaluierung staatlicher Ordnungsmodelle - ergibt sich die Schlussfolgerung, dass es für die Politik um die Entwicklung von Eigenintelligenz und Lernfähigkeit gehen muss. Die politischen Herausforderungen globalisierter Wissensgesellschaften sind nicht einfach mit einem Import von (wissenschaftlichem) Wissen zu bewältigen. Die Steuerungsfähigkeit der Politik hängt vielmehr davon ab, Expertise im Umgang sowohl mit Nichtwissen als auch mit anderen funktional differenzierten Sozialsystemen zu mobilisieren. (ICH2)
Gender Expertise in International Organizations
In: Oxford Research Encyclopedia of International Studies
"Gender Expertise in International Organizations" published on by Oxford University Press.
Expertise-Centered Behaviors
In: Power from Powerlessness, S. 98-124
Welche Expertise braucht die Politik?
In: Wozu Experten?, S. 45-63
Authentische Kritiker: Autonomisierung durch ethische Expertise
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 5080-5088
"Der medizinethische Diskurs im Krankenhaus etabliert eine Form der Aktivierung autonomer Sprecher, die sich vorwiegend nicht über vernünftige Gründe sondern über die authentische Rede von der Dominanz des Medizinischen emanzipieren. Während der medizinische Kontext die ärztliche Expertise als maßgebliche für den Alltag auf Station etabliert, an der sich alles praktische Handeln auszurichten hat, erzeugt der ethische Diskurs zunächst Offenheit. Der empirische Blick auf die Diskussion in klinischen Ethik-Komitees stößt auf unterschiedliche Publika, die über authentische Erfahrung Kompetenzen etablieren, die der medizinischen Praxis auf Station in dieser Form nicht zur Verfügung stehen: Über den Verweis auf gesunden Menschenverstand, richtiges Einfühlungsvermögen (Bauchgefühl) und die Fähigkeit, Patienten nicht nur als kranke Körper sondern auch als Träger von Biografien wahrzunehmen, wird im interdisziplinären Diskurs unter Theologen, Pflegekräften, Patientenfürsprechern und auch Medizinern genau das entwertet, was die Praxis einer kurativen Medizin ausmacht: zeitknapp Entscheidungen für die Zukunft kranker Körper zu treffen. Entgegen der Annahme einer vernunfttheoretischen Konzeption angewandter Ethik zeigt der empirische Blick am Beispiel Klinischer Ethik-Komitees (DFG-Projekt 'Ethik und Organisation', Leitung: Prof.Dr. Nassehi), dass der Effekt solch einer Debatte eher nicht der einer Entmachtung medizinisch asymmetrischer Entscheidungsfindung ist. Die medizinethische Diskussion zielt auf eine Neubeschreibung medizinischer Expertise ab: Über die medizinethische Debatte lernen Klinikmitarbeiter unterschiedliche authentische Publika aufeinander zu beziehen und als kontingente Erfahrungszusammenhänge zur Kenntnis zu nehmen. Während Pflegekräfte über den medizinethischen Diskurs lernen, ihre moralische Entrüstung über den als unmenschlich kritisierten Blick des Arztes auf den Patienten vor einem Publikum plausibel versprachlichen zu müssen, erleben Ärzte, dass es neben der medizinischen Expertise andere Positionen in einem Krankenhaus gibt, die berücksichtigt werden wollen." (Autorenreferat)
Issues and expertise
In: Power, participation and political renewalCase studies in public participation, S. 165-182
Experten, Expertisen und imaginierte Laien
In: Wozu Experten?: Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, S. 33-44
Der Beitrag untersucht den Wandel des Verhältnisses zwischen Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit. Dabei geht die Autorin von der Beobachtung aus, dass die Produktion von Expertise heute einerseits im Kontext einer neuen Form von Wissensproduktion (Modus 2), zum anderen vor dem Hintergrund eines Autoritätsverlusts der Experten sowie einer Bedeutungszunahme der Öffentlichkeit stattfindet. Mit dem Begriff der Transgressivität charakterisiert sie die Tatsache, dass Experten notwendigerweise ihre Expertise überschreiten, weil sie von der Politik mit Fragen konfrontiert werden, die nicht der disziplinären Ordnung des Wissenschaftssystems gehorchen und daher ihre Kompetenz übersteigen. Die Angreifbarkeit von Expertisen wird auch dadurch gefördert, dass die Experten nicht wissen, welche Inhalte in welcher Form die Öffentlichkeit erreichen. Als Leitfaden für ihre Suche nach den Bedingungen und institutionellen Formen einer Balance zwischen Experten, Laien und der Politik dient der Terminus des "sozial robusten Wissens". Dieser Begriff beschreibt zum einen die Tatsache, dass die Öffentlichkeit in Form des "imaginierten Laien" längst zu einem festen Bezugspunkt wissenschaftlichen Forschens und Beratens geworden ist. Mögliche Erwartungshaltungen und Reaktionen von Laien müssen in wissenschaftliche Fragestellungen und Vorgehensweisen eingepasst werden. Gleichzeitig verweist dieser Terminus auf die Notwendigkeit, neue institutionelle Arrangements zu finden, um einen fruchtbaren Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu ermöglichen. (ICH2)
Moralische Expertise?: zur Produktionsweise von Kommissionsethik
In: Wozu Experten?: Ambivalenzen der Beziehung von Wissenschaft und Politik, S. 172-193
Der Beitrag geht der Frage nach, auf welche Weise die Institutionalisierung von Ethik auf den ethischen Diskurs selbst durchgreift. Die Produktion moralischer Expertise wird als ein mehrstufiger Aushandlungsprozess dargestellt, der die Konstruktion eines "Sachstands" (als Referenz des ethischen Urteils) und - darauf aufbauend - die "eigentlichen" Auseinandersetzungen und die Formulierung einer Stellungnahme umfasst. Am Beispiel der Verhandlungen der österreichischen Bioethikkommission zur Stammzellforschung wird gezeigt, dass dieser Aushandlungsprozess als ein mikropolitisches Handlungsgeflecht zu verstehen ist, in dem Akteursstrategien und Koalitionsbildungen die maßgebliche Parameter sind. Mit anderen Worten: Fundamentalethische Fragen bleiben ausgeklammert, Ethik findet in Ethikkommissionen nicht statt. Dies eröffnet den Raum für Kompromisse, die im Hinblick auf die Stärkung der eigenen Position getroffen werden. Die Institutionalisierung von ethischer Expertise greift demnach auf die Struktur von deliberativen Prozessen in einer Weise durch, die Abweichungen vom normativen Ideal der Diskursethik nicht als kontingent und lokal, sondern als systematisch begreifbar macht. Allerdings reduziert sich Ethik in Kommissionen nicht auf ein reines Verhandlungsprodukt. In der Auseinandersetzung mit der idealtypischen Unterscheidung zwischen Argumentieren und Verhandeln wird herausgearbeitet, dass der Aushandlungsprozess durch Kontextbildungen geprägt ist, der die Kommunikation komplexer macht, als es in der dargestellten Dichotomie fassbar ist. (ICH2)