Der "Bielefelder Ansatz" in der feministischen Forschung: ein Rückblick auf die Theorie und Praxis der Frauenforschung von 1975 bis 1980
In: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Band 28, Heft 66/67, S. 31-66
ISSN: 0722-0189
Die Autorin analysiert die Anfänge der Bielefelder Frauenforschung in den Jahren 1975 bis 1980 an der Universität Bielefeld. Sie thematisiert (1) die Institutionalisierung feministischer Forschung, (2) den spezifischen "Bielefelder Ansatz" in der Praxis der entstehenden Frauenforschung, (3) Parallelen zwischen der Dritten Welt und der bundesrepublikanischen Arbeitswelt in der "unterentwickelten Hausarbeit" und (4) Biografie und Theorie im Prozess der Institutionalisierung feministischer Forschung. Zum Schluss zeigt sie die noch heute bestehende Gültigkeit des "Bielefelder Ansatzes" auf, den globalen feministischen Blick, der bereits vor 30 Jahren entwickelt wurde, strukturell zu denken in Weltsystemkategorien, ausgehend von der Perspektive der Armen dieser Welt. In der Auseinandersetzung mit der Globalisierung findet dieser Ansatz eine hochaktuelle Fortführung als Versuch, die Welt zu verstehen. Nach wie vor offene Fragen bleiben: die Betonung der Subjekthaftigkeit von Forschung, das Nachdenken über ethische Fragen der Reziprozität im Forschungsprozess, die Ungerechtigkeit der Gleichbehandlung von Ungleichheit im Prozess des Gebens und Nehmens. (ICF)