Von feministischer Wissenschaftskritik zu feministischen Wissenschaftskonstruktionen
In: Die Philosophin: Forum für feministische Theorie und Philosophie, Band 5, Heft 9, S. 9-25
ISSN: 2154-1620
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In: Die Philosophin: Forum für feministische Theorie und Philosophie, Band 5, Heft 9, S. 9-25
ISSN: 2154-1620
In: Die Philosophin: Forum für feministische Theorie und Philosophie, Band 5, Heft 9, S. 9-25
ISSN: 2154-1620
In: Widerspruch: Beiträge zu sozialistischer Politik, Band 14, Heft 27, S. 160-165
ISSN: 1420-0945
In: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Band 4, Heft 5, S. 39-50
ISSN: 0722-0189
Ausgangspunkt für dieses Beispiel mündlicher Geschichte ist die Frage, ob es für die feministische historische Forschung Möglichkeiten gibt, emanzipatorisches Lernen gemeinsam mit Interviewpartnern zu betreiben. Zunächst werden Ausschnitte aus einem Interview wiedergegeben, die das Verhältnis von Ehepartnern vor dem 1. Weltkrieg betreffen und wie es sich in der Erinnerung der Tochter widerspiegelt. Es folgen die Interpretationen der Ausschnitte durch die Erzählerin und durch die Interviewerin sowie der Kommentar der Erzählerin zu dieser Interpretation. Es zeigt sich, daß eine gemeinsame Auswertung und Interpretation möglich ist, daß aber die persönliche Perspektive der Erzählerin und das frauenspezifische, verallgemeinernde Forschungsinteresse der Interviewerin nicht ohne weiteres integrierbar sind. Es folgen einige Überlegungen zum Wissenschaftsverständnis feministischer Frauenforschung. (MI)
In: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Band 2, Heft 2, S. 87-96
ISSN: 0722-0189, 0722-0189
Ausgangspunkt feministischer Mädchenarbeit ist die auf der Erfahrung eigener Unterdrückung und Benachteiligung basierende Parteilichkeit für Mädchen, verbunden mit dem Entschluß, gegen den herrschenden männlichen Machtanspruch in allen Bereichen anzukämpfen. Die Offenlegung der eigenen Betroffenheit durch die Pädagogin macht sie nicht nur zu einer positiven Identifikationsfigur für die Mädchen, sondern gewährleistet einen beiderseitigen Lern- und Emanzipationsprozeß. Die pädagogische Arbeit muß in erster Linie an den Stärken der Mädchen, den gesellschaftlich nicht anerkannten "typisch weiblichen" Fähigkeiten ansetzen. Mädchen und Frauen müssen ihre Fähigkeiten und Verhaltensweisen an ihren eigenen Zielvorstellungen menschlichen Zusammenlebens messen und neu bestimmen. Anstatt länger ein Bewußtsein von "Defiziten" und "Schwächen" zu haben, können sie aus ihren Stärken Strategien für Aktivitäten und Verhalten entwickeln. Aus der These nach Parteilichkeit für die Mädchen ergibt sich die Notwendigkeit, daß parallel zur Mädchenarbeit die Jungenarbeit von männlichen Pädagogen durchgeführt wird, da die Pädagogin durch die Erwartungshaltung der Jungen entweder auf ihre Rolle als Über-Mutter oder als potentielles Sexualobjekt festgelegt und in Konflikte bei ihrer eigenen Identitätsbildung gestürzt wird. Obgleich feministische Mädchenarbeit nicht an die Existenz autonomer Mädchengruppen gebunden ist, stellen diese unter weiteren möglichen Zusammenhängen einen wesentlichen Ort von Veränderung dar, da sie Bedingungen bieten, unter denen Mädchen ohne Angst vor Ablehnung seitens der Jungen eigene und männliche Verhaltensweisen hinterfragen, eigene Bedürfnisse, Erfahrungen und Interessen wahrnehmen bzw. entwickeln können. Auf der Basis eines positiven emotionalen Bezugs untereinander erwerben sie damit Grundlagen, um ihre Rechte und Interessen gemeinsam und zielbewußt durchsetzen zu können. Konzept und Einstieg in die Mädchenarbeit sind im konkreten Fall abhängig vom äußeren institutionellen Rahmen, der Altersgruppe der Mädchen, ihren spezifischen Erfahrungen und Einstellungen sowie ihrer sozialen Herkunft. (HH)
Feministische Mädchenarbeit fungiert als selbstkritisches, pädagogisch-politisches Angebot, das der Jugendarbeit zugeordnet wird und aus historischer Perspektive einen starken Bezug zur Frauenbewegung aufweist. Ursprünglich als geschlechtshomogener Schutzraum gedacht, hat sich feministische Mädchenarbeit seit ihrer Entstehung Ende der 1970er Jahr durch die Rezeption (queer-)feministischer und rassismuskritischer Theorien bzw. Konzepte weiterentwickelt: entstanden sind Trans*-Räume und Empowermenträume sowie das Konzept der heteronormativitätskritischen Mädchen_arbeit.
BASE
Die Feministischen Sicherheitsstudien (Feminist Security Studies, kurz: FSS) sind ein dynamisches Forschungsfeld, in dem vor allem Forschungsthemen und Problemstellungen zu Konflikten, (Un-)Sicherheit sowie Krieg und Frieden in historischen und aktuellen Zusammenhängen bearbeitet werden. Die Feministischen Sicherheitsstudien befinden sich an der Schnittstelle zwischen traditionellen und kritischen Sicherheitsstudien, Theorien der Internationalen Beziehungen, Friedens- und Konfliktforschung und Geschlechterforschung. Das dynamische und heterogene Feld der Feministischen Sicherheitsstudien wird dadurch zusammengeführt, dass feministische Fragestellungen aufgeworfen und feministisch perspektivierte methodische Herangehensweisen umgesetzt werden. Wissenschaftler*innen stützen ihre Forschung insbesondere auf die Erfahrungen von Frauen und Personen der LGBQTIA*-Gemeinschaft, betonen die Notwendigkeit einer selbstreflexiven Haltung und folgen einem emanzipatorischen Erkenntnisinteresse.
BASE
In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 22, Heft 1, S. 23-35
"Feministische Theorie geht von der Annahme der gesellschaftlichen Konstruktion des Geschlechtes sowie geschlechtsstrukturierter Institutionen aus. So impliziert auch eine feministische Auseinandersetzung mit dem Staat die kritische Aufarbeitung der spezifischen 'Vergeschlechtlichung' des Staates, die freilich nicht in den üblichen politikwissenschaftlichen Blick fällt. Der Artikel skizziert die Entwicklung feministischer Staatskritik sowie den Stand feministischer Staatstheoriebildung." (Autorenreferat)
In: Gender Studies
Wie wird in feministischen Kontexten die Frage von Differenzen zwischen Frauen aktuell verhandelt? Aufbauend auf der Entstehungsgeschichte von Intersektionalität u.a. im Black und Chicana Feminism und der Kritik an einem ausgrenzenden Feminismus geht Eliane Kurz dieser Frage nach. Anhand der Analyse von neun Gruppendiskussionen mit feministischen Gruppen fokussiert sie die vielfältigen Anschlüsse und Herausforderungen bei der Umsetzung intersektionaler Ansätze in die Praxis. Damit vollzieht sie eine Rückkopplung feministischer Theorie und Praxis im Kontext von Intersektionalität und liefert wichtige Impulse für feministisch Interessierte in und außerhalb der Wissenschaft
In: Queer-, Feministische Kritiken neoliberaler Verhältnisse, S. 169-189
Die Autorin stellt drei verschiedene Angriffsziele und Selbstverständnisse post-/ queer-/ linksradikal-feministischer Gruppen vor und zeigt, auf welche Weise es ihnen gelingt, komplexe und sich widersprechende Macht- und Herrschaftsformationen anzugreifen. Die Angriffsziele beziehen sich auf die Normativität, Zuschreibung und Wirkmächtigkeit und bilden gleichzeitig das Thema von Gruppendiskussionen mit AkteurInnen aus dem autonomen Spektrum post-/ queer-/ linksradikal-feministischer Gruppierungen. Die Autorin analysiert die Anlässe für das Handeln der AkteurInnen sowie das damit verbundene Selbstverständnis, um auf dieser Grundlage die Verknüpfungen der Gruppen untereinander herauszuarbeiten. Sie zeigt anhand von Beispielen, wie widerständige Szenen versuchen, queer-feministische Interventionen zu entwickeln, die sich identitätsstiftenden Zuschreibungen und normativen Ansprüchen widersetzen und dabei dennoch innerhalb der Wirkmächtigkeit einer heteronormativ verfassten Zweigeschlechtlichkeit handlungsfähig bleiben. (ICI2)
In: Konkurrenz & Kooperation: Frauen im Zwiespalt?, S. 13-26
Es werden Konzepte einer feministisch verwandelten Wissenschaft, das Problem von Feministinnen in Herrschaftspositionen und die Beziehung von wilder Konkurrenz und dem "relativen Segen" von Hierarchien thematisiert. Feministische Wissenschaft muß Differenzen und Sonderinteressen von Frauen berücksichtigen, um Korruptionsgefährdungen in feministischer Form zu vermeiden. Frauen in Herrschaftspositionen neigen zur Übernahme positionserhaltender Interessenlagen und verhalten sich systemadäquat. Die Definition von Feminismus in der Praxis unterliegt somit keinem homogenen Erkenntnisinteresse. Es zeigt sich ein deutliches Konkurrenzverhältnis zwischen Frauen in gesicherten und ungesicherten Positionen. Konkurrenz entsteht nicht nur zwischen Instanzen und Handlungsfeldern, sondern auch innerhalb von Hierarchien. Feministische Wissenschaftlerinnen müssen Interesse haben an stabilen Hierarchien, die die Position des "Oben" definieren und die Relativität und Abhängigkeit der eigenen Machtposition verdeutlichen. Der daraus resultierende Zwang zur Selbstbeschränkung und Distanz erleichtert die notwendige Ausbildung ethischer Regeln für den Umgang miteinander. (ICB)