Der Anspruch dieser Arbeit ist es, den Zusammenhang zwischen den Fertilitätsraten, Sterberaten und dem Wohlstand einer Bevölkerung aufgrund der historischen Daten herzustellen. Die daraus entstehenden Verknüpfungen können eine weitere Erklärung für das Eintreten der industriellen Revolution sein. Durch diese Zusammenhänge lassen sich darüber hinaus auch weitere Wohlstands- und Armutsphasen in der Weltgeschichte erklären. Die Arbeit wurde am Lehrstuhl für Wirtschaftsgeschichte an der Ludwigs-Maximilian Universität München unter der Betreuung von Herrn Prof. Davide Cantoni, Ph.D., angefertigt.
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Daß die Fertilitätsraten in Afrika südlich der Sahara abnehmen, war bekannt. Unbekannt war, wann genau diese Entwicklung einsetzte. Diesen Zeitpunkt vermittelt die Untersuchung mit neuem methodischem Ansatz aus vorhandenem statistischem Material zunächst am Beispiel Kenias und dann für über 20 Länder. Demnach begannen die Fertilitätsraten früher als erwartet zu sinken, nämlich Ende der 1960er und in den 1970er Jahren im städtischen und rund zehn Jahre später im ländlichen Milieu. Es folgt eine Diskussion der Bestimmungsfaktoren. (DÜI-Cls)
Die kinderzahlabhängige Rente bleibt ein Dauerbrenner in der politischen und der wirtschaftswissenschaftlichen Diskussion über künftige Rentenreformen, sei es als «Kinderrente» oder «Elternrente», als Differenzierung des Beitragssatzes oder der Rentenhöhe. Die Diskussionen um die kinderzahlabhängige Rente konzentrieren sich teilweise auf das Gerechtigkeitsargument, dass Eltern schlechter gestellt seien durch einen «doppelten Beitrag», andere stellen eher mögliche positive Effekte auf die Geburtenrate heraus. Häufig verspricht man sich von einer «Kinderrente» jedoch auch positive Effekte auf die Nachhaltigkeit der Gesetzlichen Rentenversicherung. Diese unterschiedlichen Argumentationsstränge gilt es einerseits vollständig zu berücksichtigen und sich nicht auf einzelne zu beschränken, andererseits jedoch auch sauber voneinander zu trennen. Einen solchen strukturierten, ganzheitlichen Ansatz verfolgt diese Arbeit. Primär wird dabei die Frage untersucht, wie die kinderzahlabhängige Rente die Nachhaltigkeitsindikatoren der GRV verändert. Aber auch weitere denkbare Argumente für eine Kinderrente, wie das Gerechtigkeits- und das Fertilitätsargument, werden kritisch diskutiert.
Am Beispiel der Akan werden die Hintergründe hoher Fertilitätsraten und die Akzeptanzprobleme "fremder" Familienplanungstechnologien untersucht. Kinder stärken die Position der Frauen innerhalb der Familien, versprechen Hilfe im Alter und sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Männern und Frauen. (DSE)
Basierend auf Umfrageergebnissen der Gulf Child Health Surveys werden für die Länder Jemen, Saudi-Arabien, Oman, Kuwait, VAE, Bahrain und Katar die Faktoren untersucht, die die Bevölkerungsfruchtbarkeit direkt beeinflussen, wie z. B. Heiratsalter, Stillzeiten, Familienplanung und Kontrazeptiva. Die künftige Bevölkerungsentwicklung wird von der Bildung und dem Status der Frauen sowie von der Wirtschaftslage abhängen. In den letzten Jahren ist die Fertilitätsrate fast parallel zum Rückgang der Erdöleinnahmen gesunken. (DÜI-Ott)
Vorwort; Inhaltsverzeichnis; Abbildungs- und Tabellenverzeichnis; Teil I: Zahlen, Daten, Fakten, Prognosen; 1 Das Referenzmodell zur demografischen Entwicklung; 1.1 Determinanten der demografischen Entwicklung; 1.1.1 Fertilitätsrate; 1.1.2 Lebenserwartung; 1.1.3 Wanderungssaldo; 1.2 Referenzszenario Demografie; 2 Weitere Megatrends; 2.1 Einleitung; 2.2 Technische und ökonomische Trends; 2.2.1 Globalisierung; 2.2.2 Fortschritt in Bezug auf die Informations- und Kommunikationstechnologien; 2.2.3 Entwicklung zur Wissens- und Innovationsgesellschaft; 2.2.4 Rohstoffsituation und Energieversorgung
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Ende der 90er Jahre sank das Bevölkerungswachstum auf unter 2%, während der Anteil Empfängnisverhütung betreibender Familien auf 59% anstieg (1979: 19,5%). Anhand von offiziellen Statistiken, Interviews, die zwischen 1993 und 1995 in Marokko geführt wurden, und Presseberichten untersucht die Autorin die Zusammenhänge zwischen den beiden Sachverhalten und analysiert weitere sozioökonomische Indikatoren, die mit Fertilitätsraten korrelieren (Urbanisierung, Bildung und Berufstätigkeit von Frauen). Schließlich weist sie auf verändertes Sexualverhalten von Frauen hin, das statistisch noch nicht belegbar ist (außerehelicher Sex, Prostitution, Abtreibung), sowie auf die statisch gebliebenen öffentlichen Moralvorstellungen. (DÜI-Cls)
Studien zu familienpolitischen Maßnahmen zeigen, dass diese signifikant positive Einflüsse auf die Fertilitätsrate, die Erwerbstätigkeit und den Bildungsstand ausüben können. Damit wirkt sich Familienpolitik auf die Wachstumstreiber Bevölkerung, Gesamtabgabenquote, Arbeitslosigkeit und Humankapital aus. Die stärksten Wachstumswirkungen dürften dabei von einer Kombination aus der Einführung des Elterngelds, dem Ausbau der Kinder- und Ganztagsbetreuung, der Verkürzung der Schul- und Ausbildungszeiten bei gleichzeitiger Einführung von Ganztagsschulen sowie der Modularisierung der Ausbildung erreicht werden. Auf Basis eines Wachstumsmodells des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung aus dem Jahresgutachten 2002/03 lässt sich zeigen, dass langfristig durch diese Maßnahmen eine Steigerung der Wachstumsrate des Produktionspotenzials um 0,4 Prozentpunkte möglich ist. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland kann dadurch bis zum Jahr 2050 um zusätzliche 24 Prozentpunkte gesteigert werden.
How can we understand subnational differences in fertility rates? The most common explanations see the key to these differences in the socio-structural composition of a region's population and its structural conditions. However, such explanations fail to account for fertility rate differences in regions with similar populations and structures. This paper analyzes two social milieus in southern Germany and argues that variations in their fertility rates can only be understood through their cultural differences. Family extension patterns as well as opportunity structures (such as the availability of childcare facilities) are substantially influenced by the regionally differing cultural norms formed and held by social milieu members. To better explain differences in fertility rates and to understand the regionally differing effects of family policy measures, demographic research therefore needs to include culture in its understanding of demographic behavior. ; Warum unterscheiden sich regionale Geburtenraten in Deutschland? Die Forschung begründet die großen Unterschiede mit der soziostrukturellen Zusammensetzung der Bevölkerung und den strukturellen Bedingungen einer Region. Unterschiede der Fertilitätsraten zwischen Regionen, deren Bevölkerung und Struktur sich ähneln, können hierdurch jedoch nicht erklärt werden. Die Analyse zweier sozialer Milieus in Süddeutschland zeigt, dass kulturelle Unterschiede ein weiterer wichtiger Erklärungsfaktor sind. Erstens werden strukturelle Gegebenheiten (zum Beispiel Angebote der Kinderbetreuung und das Vereinsleben) durch die Angehörigen eines sozialen Milieus als Träger regionaler sozialer Normen ausgestaltet, was Auswirkungen auf die Lebensbedingungen von Familien hat. Zweitens werden Milieumitglieder durch diese kulturelle Normen in ihrem Familienerweiterungsverhalten beeinflusst. Um regional unterschiedliche Auswirkungen familienpolitischer Maßnahmen auf Fertilitätsraten zu verstehen, sollte zukünftige demografische Forschung kulturelle Unterschiede berücksichtigen.
"Der Beitrag analysiert die Wirkungen des 2007 eingeführten deutschen Elterngelds auf das Haushaltseinkommen und die Fertilität. Bei der Analyse werden SOEP- und Mikrozensus-Daten kombiniert, um sowohl ereignisanalytische Techniken anzuwenden (SOEP), als auch differenzielle Analysen basierend auf hohen Fallzahlen vorzunehmen (Mikrozensus). Es wird gezeigt, dass sich im Durchschnitt das Einkommen von Familien mit Babys etwas erhöht hat, wobei sich dahinter ein erheblicher Anstieg bei Akademikereltern verbirgt. Mit diesen Einkommensbefunden korrespondieren die Fertilitätsergebnisse: Bei den multivariaten Analysen zum Übergang zum zweiten Kind zeigt sich für die Gesamtbevölkerung kein Reformeffekt. Allerdings verbergen sich hinter der Gesamtbetrachtung gruppenspezifische Effekte. Die Mikrozensus-Analysen zeigen, dass die altersspezifischen Fertilitätsraten bei 35- bis 44-jährigen Akademikerinnen angestiegen sind, auch in der Ereignisanalyse zeigt sich ein signifikanter Interaktionseffekt für die Elterngeldreform und dieses Alter. Beides deutet darauf hin, dass das Elterngeld den Recuperationeffekt - das Nachholen aufgeschobener Geburten - von hochqualifizierten Frauen ab Mitte 30 verstärkt." (Autorenreferat)
Bevölkerungsvorausberechnungen liefern Informationen über die zukünftige Entwicklung des Umfangs und der Altersstruktur der Bevölkerung. Ihre Ergebnisse sind für eine Reihe von Bereichen von Bedeutung, beispielsweise für das Bildungs-, das Gesundheits- und das Pflegewesen sowie die sozialen Sicherungssysteme. Die Basis solcher Berechnungen bildet die Modellierung der drei Komponenten Fertilität, Migration und Mortalität. In dieser Arbeit werden entsprechende (stochastische) Ansätze vorgelegt: u. a. ein auf dem Modell von Bomsdorf/Trimborn (1992) basierender Ansatz zur stochastischen Modellierung der Mortalität, ein auf der Betaverteilung beruhender Ansatz zur stochastischen Modellierung der altersspezifischen (standardisierten) Fertilitätsraten und ein stochastischer Ansatz zur Modellierung der alters- und geschlechtsspezifischen Wanderungsdifferenzen. Die dargestellten Ansätze bzw. Modelle werden mit Hilfe der Kohorten-Komponenten-Methode verbunden, um Bevölkerungsvorausberechnungen für Deutschland vorzunehmen. Insbesondere werden klassische deterministische Variantenrechnungen durch Sensitivitätsanalysen ergänzt bzw. erweitert, außerdem stochastische Bevölkerungsvorausberechnungen durchgeführt. Es folgen deterministische Modellrechnungen zur Bevölkerungsentwicklung deutscher Großstädte: Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Dortmund, Hannover, Leipzig und Dresden. Schließlich werden Auswirkungen der demografischen Entwicklungen auf die Bewertung eines Mortalitätsderivats und einer Todesfallversicherung, auf den Anteil der Geburten mit Down-Syndrom bzw. die Totgeburten sowie auf die Anzahl der Einzuschulenden und die Anzahl der Pflegebedürftigen aufgezeigt und analysiert.
Drei demografische Merkmale prägen Europa in den nächsten 30 bis 40 Jahren: wenig Kinder, wenig Erwerbsfähige und viele ältere Menschen. In Deutschland ist die Summe der Geburten innerhalb von fünf Jahren geringer als die Todesfälle eines einzigen Jahres. Der Anteil an Kindern in Europa sinkt und ist in Deutschland am geringsten. Hier werden im Jahr 2050 nur 10 % Kinder leben. In Italien, Portugal, Spanien, Österreich und Griechenland treten die Veränderungen schnell und äußerst ausgeprägt auf. Schweden, Finnland, Dänemark und Norwegen zeichnen sich durch höhere Fertilitätsraten, geringerer Anteil an Älteren und hohen Anteil an Kinder aus. Die politischen Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, den demografischen Wandel zu beheben, berücksichtigen häufig die Bildung als stärkstes Mittel für selbständiges und eigenverantwortliches Leben. Sie wirken einem Entwicklungsstop und einer niedrigen Wettbewerbsfähigkeit der Menschen Europas entgegen. Das Programm für lebenslanges Lernen und andere Weiter- und Erwachsenen- bildungsmaßnahmen konzentrieren sich auf die Vorbereitung der Bevölkerung auf die Herausforderungen der Zukunft. Durch eine kontinuierliche Bildung und Aktualisierung des Wissenstandes sollen die Menschen ein unabhängiges, sicheres und selbstbestimmtes Leben führen. Die Ergebnisse in dieser Arbeit weisen darauf hin, dass eine positive Abhängigkeit zwischen Bildung und Beschäftigung besteht und, dass die gebildeten, beschäftigten Menschen auch glücklicher und zufriedener leben.
Die Studie präsentiert die empirischen Ergebnisse zur Entwicklung der Bevölkerung in den vier größten Städten Deutschlands - Berlin, Hamburg, München und Köln. Im Blickpunkt der Untersuchung stehen im Hinblick auf die betrachteten Städte drei Kernfragen: (1) Wie entwickelt sich der Umfang der Bevölkerung bis 2040? (2) Wie entwickelt sich die Altersstruktur der Bevölkerung bis 2040? (3) Welche Bevölkerungskomponente ist für die Bevölkerungsentwicklung langfristig die wichtigste? Oder globaler formuliert: Können Deutschlands Millionenstädte sich dem Gesamttrend des demografischen Wandels entziehen oder folgen sie ihm? Auf der Basis der Vergangenheit wird - ausgehend von je drei Varianten für die drei Komponenten der Bevölkerungsentwicklung (Geborene, Gestorbene, Wanderungsüberschuss) - eine Vorausberechnung der Bevölkerung bis zum Jahr 2040 vorgenommen. Die mittlere Variante der Modellrechnungen jeder Stadt geht in ihren Annahmen praktisch vom stadtabhängigen Status quo aus. Die niedrige bzw. die hohe Variante der Modellrechnungen für die Städte gehen von in allen Komponenten vom Status quo abweichenden Annahmen aus. Die Fertilitätsrate wird um den Wert 0,2, die Zuwanderung - bei weitgehender Konstanz der Sockelwanderung 3 - um 5 % gesenkt bzw. erhöht. Für jede Stadt werden die Basisdaten durch Modellrechnungen individuell ermittelt und es findet dem gemäß auch eine hinsichtlich ihrer Annahmen individualisierte Fortschreibung der Bevölkerung statt. Anschließend werden diese Resultate miteinander und mit Ergebnissen für Deutschland insgesamt verglichen. Dabei wird auch eine Bewertung der Entwicklung in den einzelnen Städten vorgenommen. So ist der demografische Wandel in den vier Städten durch einen (unterschiedlich zunehmenden) Alterungsprozess ihrer Bewohner geprägt. (ICG2)
Das Bevölkerungswachstum in Lateinamerika wird als Problem für Entwicklung, Stabilität und Umwelt unterschätzt. Trotz sinkender Fertilitätsraten nimmt die lateinamerikanische Bevölkerung in dramatischer Weise zu. Junge Frauen bekommen zwar inzwischen - je Frau - weniger Kinder, insgesamt aber - aufgrund der hohen Anzahl der entsprechenden Altersgruppe - immer mehr. Im Jahre 1900 lebten in Lateinamerika rund 60 Mio. Menschen; gegenwärtig sind es 500 Mio., in den kommenden 25 Jahren werden weitere 200 Mio. Menschen hinzukommen. Das hohe Bevölkerungswachstum läßt wenig Hoffnung für eine zügige Überwindung der Unterentwicklung. Möglicherweise werden sich die Lebensbedingungen großer Teile der Bevölkerung sogar noch verschlechtern. Der Arbeitsmarkt kann die gesamte arbeitsfähige Bevölkerung bei weitem nicht so integrieren, daß ein Lebensstandard deutlich über dem Existenzminimum für alle erreichbar wäre. Das Bevölkerungswachstum erfaßt überproportional die unteren Schichten, so daß der Anteil unqualifizierter Arbeitskräfte wächst. Es verschärft darüber hinaus ökologische Probleme wie Naturzerstörung, Ressourcenverknappung (darunter auch Süßwasser), Verschmutzung und Vergiftung sowie Degradierung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Überregional erzeugt das lateinamerikanische Bevölkerungswachstums in erster Linie Risiken für Entwicklung und politische Stabilität, die Veränderung der internationalen sicherheitspolitischen Gewichte, die Verstärkung des transnationalen Migrationsdrucks (vor allem in Richtung USA). Auch globale ökologische Probleme werden verschärft: die CO2-Emissionen, die Zerstörung von CO2-Senken, der internationale Wettbewerb um strategische Ressourcen. (SWP-Woe)
Die niedrige Kinderzahl und die hohe Kinderlosigkeit von Akademikerinnen sind ein markantes Phänomen der westdeutschen Geburtenentwicklung. Nicht nur in der Forschung, sondern auch in den Medien wurde dieser Aspekt häufig thematisiert. Seit der Sondererhebung des Mikrozensus 2008 hat sich die Datenlage zur Kinderlosigkeit zwar deutlich verbessert, jedoch lässt sich die Entwicklung der Kinderzahl nach Bildungsunterschieden gerade für jüngere Kohorten damit weniger erfassen. Wie entwickelt sich die Geburtenrate von Akademikerinnen in Deutschland? Setzt sich der Rückgang fort oder ist eine Trendwende in Sicht? Wie unterscheiden sich dabei West- und Ostdeutschland? Diese Fragestellungen sind aktuell von Interesse, da sich durch den Ausbau der Kinderbetreuung, das Elterngeld und die Bemühung der Arbeitgeber nach weiblichen Fachkräften die Rahmenbedingungen speziell für Akademikerinnen verändert haben. Der Beitrag zeigt die Geburtenentwicklung von Akademikerinnen und einzelnen Berufsgruppen seit den 1970er Jahren mit besonderem Schwerpunkt auf den aktuellsten Entwicklungen. Durch ein neues Schätzmodell (CFR34+), das die endgültige Kinderzahl 34-jähriger Frauen auf Basis altersspezifischer Fertilitätsraten hochrechnet, lassen sich auf neuartige Weise aktuelle demografische Entwicklungen bei Akademikerinnen zeigen. Datenbasis sind die Mikrozensen von 1973 bis 2011. Das zentrale Ergebnis ist, dass der Geburtenrückgang bei Akademikerinnen in West- und Ostdeutschland gestoppt ist. Dabei sind sogar kleine Anzeichen eines Anstiegs der Kohortengeburtenrate sichtbar. Diese Entwicklung beruht auf einem zunehmenden Recuperation-Effekt bei über 34-jährigen Akademikerinnen. Während in Ostdeutschland die Unterschiede zwischen Bildungsgruppen gering sind, liegt in Westdeutschland die Kinderzahl von Nichtakademikerinnen deutlich über der von Akademikerinnen. Zudem unterscheiden sich die Kinderzahlen erheblich zwischen den einzelnen Berufsgruppen. Die Befunde zeigen, dass sich hinter der Konstanz der zusammengefassten Geburtenrate (TFR) dynamische Veränderungen verbergen - mit zum Teil erheblicher politischer Brisanz. Sie zeigen, dass erhebliche Verschiebungen bei altersspezifischen Geburtenraten und innerhalb von Bildungsgruppen stattfinden, die frühzeitig auf mögliche Trendwenden der Geburtenentwicklung in Deutschland hindeuten können.