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Zur Finanzierung des Wirtschaftswachstums in Deutschland und Großbritannien 1880 – 1913
Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Hoffmann'sche Interpretation des Zusammenhanges "Finanzierung und Wirtschaftswachstum" (W.G. Hoffmann u.a., 1965: Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts. Berlin u.a.), die nach Richard Tilly nicht unproblematisch ist. Hoffmann's "Finanzsektor" ist abhängig vom "realen", makroökonomischen System; er hat die Aufgabe, die Nettoinvestition durch Mobilisierung der Ersparnisse der Volkswirtschaft zu finanzieren. Hoffmanns Arbeiten haben die Rolle der Kreditbanken als Kapitalvermittler besonders hervorgehoben. Diese Rolle ist von einigen Schülern Hoffmanns bestätigt oder sogar noch verstärkt worden, so insbesondere von Eistert, E./Ringel, J. (1971) und Eistert, E. (1970). Trotz einiger Unterschiede hinsichtlich der Datenaufbereitung etc. ist die Methode der Identifikation zur Finanzierung des Wachstums im Grunde identisch mit Hoffmann: man vergleicht ex post Zahlen zur Nettokreditabgabe verschiedener Institutionen miteinander und mit makroökonomischen Größen wie dem Sozialprodukt oder der Nettoinvestition. Weil die Wachstumsraten der Kreditabgabe der Kreditbanken an Nichtbanken nach Saldierung wesentlich höher waren als die des Sozialproduktes oder der Nettoinvestition im Zeitraum 1880-1913 könnte man sagen, diese Banken hätten das Wirtschaftwachstum nicht gebremst und seien nach diesem Indikator zumindest als Wachstum erlaubende, wenn nicht sogar Wachstum fördernde Faktoren einzustufen. Im Mittelpunkt der Betrachtung von Tilly steht der Kapitalmarkt, d.h. die Wertpapierbörse; die Kreditbanken bleiben im Blockfeld, weil sie während der Zeit 1880-1913 zu den wichtigsten Akteuren im Kapitalmarkt zählten: als Vermittler bei Wertpapieremissionen und Kreditgeber bei Börsengeschäften aller Art. "Um die Bedeutung des Kapitalmarktes für das Wirtschaftswachstum in Deutschland herauszuarbeiten, genügt es aber nicht, die Entwicklung jenes Marktes mit ex post Daten zu belegen und mit den historischen Aufgaben zum Wachstum der deutschen Wirtschaft zu belegen und zu korrelieren. Der Beitrag einer gegebenen institutionellen Struktur oder Aktivität zum historisch beobachteten Wirtschaftswachstum kann nur über den Weg des Experiments, über die Konstruktion hypothetischer Alternativen, festgemacht werden. Für dieses Problem bietet das Mittel des internationalen Vergleichs … eine Lösung. Ich schlage als hypothetische Alternative den britischen Kapitalmarkt desselben Zeitraumes vor". Auf der deutschen Seite des Vergleichs geht es natürlich um die Rolle der Großbanken. Seit jeher sind enge Beziehungen zwischen Entwicklung der Großbanken und Entwicklung der Großindustrie konstatiert und z. T. auch nachgewiesen worden … In der britischen Wirtschaftsgeschichtsschreibung dagegen herrscht eher eine negative Einschätzung der Rolle des Kapitalmarktes in diesem Zeitabschnitt vor. Es hat noch kein Land jemals einen so hohen Anteil seiner Ersparnisse in andere Länder exportiert wie Großbritannien in der Zeit von 1870-1914 … Die Aufgabe des nun vorzunehmenden Vergleichs ist also klar definiert: festzustellen, ob signifikante Differenzen zwischen dem britischen und deutschen Kapitalmarkt hinsichtlich der Förderung des industriellen Wachstums nachweisbar sind" (Tilly, R. a.a.O., S. 264ff).
Themen
Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT (Thema: Geld und Währung, Finanzsektor):
A.01 Wertpapieremissionen Großbritannien und Deutschland, in Millionen Pfund und Mark (1882-1913)
A.02 Nettoinvestitionen und industrielle Wertpapieremissionen in Großbritannien und Deutschland, Jahresdurchschnitte (1882-1913)
A.03 Struktur der industriellen Neuemissionen Großbritanniens, in Tausend Pfund (1882-1912)
A.04 Neuemissionen inländischer Industrie- und ausländische Wertpapiere in Deutschland, in Millionen Mark (1883-1913)
A.05 Aktienrendite, Kapitalmarktzins und Anteil der Aktienemissionen an den Gesamtemissionen industrieller Wertpapiere in Deutschland und Großbritannien, in Prozent (1886-1912)
GESIS
Die Finanzierung der Weltkriege 1914/18 und 1939/45 in Deutschland
In der vorliegenden Arbeit wurde der Versuch unternommen, die Finanzierung der beiden Welkriege zusammenfassend darzustellen. Dabei wurden entsprechend der gegebenen Definition der Kriegskosten nur diejenigen Kosten berücksichtigt, welche während des Krieges anfielen und auch im Reichshaushalt ausgewiesen wurden. Die nach dem jeweiligen Waffenstillstand angefallenen sogenannten Nachkriegslasten wurden nicht in die Berechnungen einbezogen. Durch die Gegenüberstellung der Finanzierungsmethoden in beiden Kriegen soll nicht nur ein Vergleich, sondern auch ein Einblick in die Zusammenhänge und die jeweiligen Besonderheiten (bedingt durch die betreffende Wirtschaftsverfassung oder die Wirtschaftslage) ermöglicht werden.
"Die vorliegende Arbeit stellt sich zur Aufgabe, die Finanzierung der beiden Weltkriege in Deutschland wirtschafts- und finanzpolitisch zu betrachten. Sie gliedert sich in drei Teile, nämlich die theoretischen Grundlagen, die empirische Darstellung und Untersuchung der Finanzierungsmethoden sowie die Betrachtung der Finanzierung unter verschiedenen Gesichtspunkten. Neben der Darstellung der Finanzierungsmaßnahmen muß es ein Hauptanliegen der Arbeit sein, die Unterschiede der einzelnen Finanzierungsmethoden des I. und II. Weltkrieges herauszuarbeiten. … Wenn versucht wird, die geld- und güterwirtschaftliche Seite des Problems der Kriegsfinanzierung und außerdem die kreditpolitischen von den geldpolitischen Maßnahmen zu trennen, so soll dies eine Systematisierung erleichtern. Es wird dabei aber keinesfalls übersehen, dass die einzelnen Probleme viel zu sehr miteinander verwachsen sind, als dass sie in allen Fällen streng voneinander zu unterscheiden wären.
Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse:
Die Kriegsfinanzierung der beiden Weltkriege hat gezeigt, dass ungeheure Mittel bei entsprechendem Einsatz einer Volkswirtschaft mobilisiert werden können. Alle theoretischen Erkenntnisse zur Kriegsfinanzierung konnten jedoch nur partiell verwirklicht werden, da die Kriegsanstrengungen in beiden Weltkriegen bisher ohne Vergleich waren. Die Lösungsansätze für die Finanzierungsproblematik umfassten finanz- wie auch wirtschaftspolitische Maßnahmen, um die Gleichgewichtsstörungen zwischen Geld- und Güterströmen auszugleichen. Die individuelle Nutzenpräferenz, die einer veränderten Marktsituation aufgrund von erhöhtem Notenumlauf und Warenverknappung Rechnung trug, war durch zentrale Wirtschaftspläne nur schwerlich zu erfassen und zu begegnen; schwerwiegende Folgen für die Planungen können sich so ergeben.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Kriegsfinanzierung des II. Weltkrieges der des I. überlegen war. Nichtsdestotrotz geriet die deutsche Volkswirtschaft nach beiden Weltkriegen in ein Wirtschafts- und Währungschaos. Hypothetischer Natur bleibt die Beantwortung der Fragestellung, ob in Deutschland durch eine konsequente und straffe Wirtschafts- und Finanzpolitik nach dem I. Weltkrieg das wirtschaftliche Chaos verhindert hätte werden können, da hernach fundamentale politische Umwälzungen stattgefunden haben. Für die Zeit nach 1945 gelten diese Tatsachen in deutlich verstärkter Natur.
Grundsätzlich kann aber gesagt werden, dass die Kriegsfinanzierung in weitestem Maße vom Ausgang der militärischen Operationen abhängig ist, d.h. ein siegreicher Staat verfügt über die Möglichkeit wirtschaftliche Verwerfungen über die Abwälzung von Kriegskosten über Reparationen etc. auf die Kriegsverlierer zu dämpfen, wenn nicht gar gänzlich zu verhindern.
Verzeichnis der Datentabellen (Zeitreihendaten) in der Recherche- und Downloadsystem HISTAT (www.histat.gesis.org):
A. Die Entwicklung der Militärausgaben in Deutschland
A.1 Gesamt- und Militärausgaben des Deutschen Reiches in Mill. Mark (1910-1919)
A.2 Die Monatlichen Kriegsausgaben in Mill. Mark (Bedarf an außerordentlichen Deckungsmitteln) (1914-1919)
A.3 Gesamt- und Militärausgaben des Deutschen Reiches (1933-1945)
A.4 Ausgaben im Reichshaushalt in Mrd. RM (ordentliche und außerordentliche Rechnung) (1937/38-1944/45)
A.5 Gesamtausgaben und Ausgaben für Schuldendienst (1914-1919, 1938-45)
B. Die Finanzierung in beiden Kriegen durch die Steuerpolitik
B.1 Die wichtigsten Steuereinnahmen in Mill. Mark (1913-1918)
B.2 Die Entwicklung der Zolleinnahmen in Deutschland, England und Frankreich in Millionen Währungseinheiten des jeweiligen Landes (1913-1918)
B.3 Die wichtigsten ordentlichen Einnahmegruppen (1913-1918)
B.4 Die Gesamtausgaben, die ordentlichen Einnahmen, der Bedarf an außerordentlichen Deckungsmitteln und die Schuldenaufnahme in Mill. Mark (1914-1918)
B.5 Ist-Einnahmen des Reiches aus Steuern, Zöllen und Abgaben in Mill. RM (1933/34-1943/44)
B.6 Gesamtausgaben, Gesamteinnahmen und die Einnahmen aus Steuern und Zöllen (1938-1945)
B.7 Reichshaushalt in Mrd. RM (ordentliche und außerordentliche Einnahmen) (1938/39-1944/45)
B.8 Schwebende Schuld des Deutschen Reiches aus diskontierten Schatzanweisungen, verglichen mit dem Erlös der Kriegsanleihen (1914-1919)
C. Die Finanzierung in beiden Kriegen durch die Kreditpolitik
C.1 Ergebnis der neun deutschen Kriegsanleihen in Mill. Mark (1914-1918)
C.2 Reichsschulden in Mill. Mark (1900-1920)
C.3 Die Bankguthaben in Deutschland in Mrd. RM (1940-1944)
C.4 Die öffentliche und private Kreditverschuldung in Deutschland (1932-1944)
C.5A Gesamtumlauf an Schuldverschreibungen im Mill. RM (1933-1940)
C.5B Gesamtumlauf an Schuldverschreibungen im Mill. RM (1933-1940)
C.6 Reichsschuld in Mrd. RM (1933/34, 1937/38-1944/45)
C.7 Die innere Verschuldung verschiedener Staaten (1939-1944)
C.8 Entwicklung der Staatsschulden in verschiedenen Ländern in Mill. Währungseinheiten des jeweiligen Landes (1913/1920, 1939/45)
D. Die Finanzierung in beiden Kriegen durch die Geldpolitik
D.1 Die Reichsbank in Mrd. Mark (1913-1918)
D.2 Deckung des Notenumlaufs der Reichsbank und der fremden Gelder als Jahresdurchschnitt in Prozent (1914-1919)
D.3 Geldumlauf in Mill. RM (1928-1945)
D.4 Die Sichtverbindlichkeiten der Deutschen Reichsbank in Mill. RM (1940-1945)
E. Die Finanzierung in beiden Kriegen durch die Preispolitik und wirtschaftspolitische Maßnahmen
E.1 Internationale Großhandels-Indexziffern als Jahresdurchschnittswerte (1913-1922)
E.2 Gesamtindex der Preise als Jahresdurchschnitt (1928-1944)
E.3 Index der Großhandelspreise als Jahresdurchschnitt (1928-1944)
E.4 Indexziffern der Rohstoffpreise als Jahresdurchschnitt (1928-1944)
E.5 Ein- und Ausfuhrwerte Deutschlands in Mrd. Mark (1913-1917)
F. Die Finanzierung der beiden Weltkriege unter verschiedenen Gesichtspunkten
F.1 Verbrauchsgütererzeugung (1939-1944)
F.2 Die monatliche Rüstungsproduktion Deutschlands im I. und II. Weltkrieg (1918, 1944/45)
F.3 Reichsindexziffern für die Lebenshaltungskosten als Jahresdurchschnittswerte (1928-1944)
F.4 Indexziffern der Arbeitsverdienste im Jahresdurchschnitt (1928-1944)
G. Weitere Vergleichstabellen anderen Autoren
G.1 Rüstungsausgaben und Volkseinkommen nach Blaich (1932-1938)
G.2 Anteil der Rüstungsproduktion in Prozent an der industriellen Produktion im Deutschen Reich nach Rolf Wagenführ (1939-1944).
Zeitreihen sind online downloadbar über HISTAT (www.histat.gesis.org).
GESIS
Datenhandbuch zur Wissenschaftsentwicklung; Staatliche Finanzierung der Wissenschaft in Deutschland 1850 – 1975
Stichworte:
historische Zeitreihen; historische Statistik; histat / HISTAT .
Inhalt:
Thema der Studie ist die staatliche Finanzierung der Wissenschaft in Deutschland. Daten zur Finanzierung des Wissenschaftssystems sind nach Ressorts oder nach Zielen der Finanzierung systematisiert, um die staatlichen Bildungsaufgaben analysieren und interpretieren zu können.
Es wurden wissenschaftsstatistische Zeitreihen für die Jahre 1850 bis 1975 publiziert.
Das vorliegende "Datenhandbuch zur Wissenschaftsentwicklung" steht in Zusammenhang mit der Studie "Entwicklung der Wissenschaftspolitik in Deutschland" (siehe Pfetsch, F.R., 1974: Zur Entwicklung der Wissenschaftspolitik in Deutschland 1750-1914. Berlin: Duncker & Humblot; Archivnummer: ZA8472). In dieser Untersuchung wurden wissenschaftsstatistische Zeitreihen für die Jahre 1850 bis 1914 publiziert. Als zentrale Leitfragestellungen wurden untersucht: "Wie war es möglich, dass sich Deutschland im Lauf des 19. Jahrhunderts zu einem 'Weltzentrum der Wissenschaft entwickeln konnte und zum Modell für zahlreiche Länder wurde? Auf welchem Wege hat sich das unterentwickelte Deutschland in dieser Epoche von der technologischen Dominanz der fortgeschrittensten Industrienation, England, lösen und später seinerseits auf die Entwicklung dieses Landes einwirken können?" (Pfetsch, a.a.O., S. 5).
"Staatliche Wissenschaftspolitik schlägt sich in den Ausgaben für Wissenschaft und Technologie nieder. In der Struktur der Staatsausgaben spiegelt sich die Präferenzordnung politischer Entscheidungen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob diese Entscheidungen eine bewusst geplante Prioritätensetzung zugrunde liegt oder ob diesen Entscheidungen einem reaktiven Laisez-faire-Konzept entsprechen … Für die Jahre von 1850 bis 1914 wurden die Haushalte der größten Bundesstaaten und des Reichs nach Wissenschaftsausgaben durchgesehen. Unter Wissenschaftsausgaben werden solche Angaben verstanden, die für Hochschulen und außeruniversitäre Forschungsanstalten, sowie für sonstige wissenschaftliche Unternehmungen, z.B. wissenschaftliche Expeditionen, getätigt worden sind … Die Wissenschaftsausgaben mussten für jedes einzelne Jahr und für jede politische Gebietskörperschaft den betreffenden Haushalten entnommen werden, da es eine Zusammenstellung dieser Ausgaben nicht gibt. Aus zeitlichen und statistisch vertretbaren Gründen musste darauf verzichtet werden, die Wissenschaftsausgaben sämtlicher Bundesstaaten zu ermitteln; berücksichtigt wurden nur die fünf größten Bundesstaaten" (Pfetsch, a.a.O., S. 43). Als Gesamtetat wurden jeweils die ordentlichen und außerordentlichen "Staatsverwaltungsausgaben" genommen. Für alle Staaten ist somit nach dem Nettoprinzip verfahren (d.h. alle effektiven Ausgaben des Staates ohne Vermögensrechnung oder Einnahmen) und in laufenden Preisen (d.h. des jeweiligen Jahres) gerechnet worden.
Das 1985 publizierte Datenhandbuch dokumentiert eine Aufbereitung und Ausweitung der historischen wissenschaftsstatistischen Zeitreihen bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Erstmals wurden Informationen über einen langen Zeitraum hinweg (1850 - 1975) mit der gleichen Methodologie und unter derselben Optik gesammelt und aufbereitet. "Das Datenhandbuch bringt einen Ausschnitt aus dem Bereich möglicher Input-Indikatoren zur Wissenschaftsentwicklung:
- Ermittelt wurden Daten zur staatlichen Finanzierung der Wissenschaft in Deutschland.
- Bis in die Periode des Zweiten Weltkriegs wurden die Reichsaktivitäten vollständig, die der Bundesstaaten bzw. -länder nur teilweise, d.h. bezogen auf die fünf größten Gebiets-körperschaften ermittelt. Der Anteil der nicht erfassten Wissenschaftsausgaben von nicht berücksichtigten Gebietskörperschaften dürfte die 5% Grenze nicht überschreiten.
- Bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs wurden die Wissenschaftsausgaben jährlich erfasst, danach aus arbeitsökonomischen Gründen nur im Fünf-Jahres-Rhythmus. Dies impliziert u.a., dass kurzlebige Ausgaben-Posten möglicherweise nicht erfasst worden sind und mögliche untypische Jahre ausgewählt wurden".
(Pfetsch, F.R., 1985: Datenhandbuch zur Wissenschaftsentwicklung. Die staatliche Finanzierung der Wissenschaft in Deutschland 1850 – 1975. 2. Aufl. Köln: Zentrum für historische Sozialforschung e.V. (Datenhandbücher für die historische Sozialforschung Band 1, S. 5).
"In Anlehnung an Ansätze entscheidungstheoretischer Modelle wurde ein Konzept konstruiert, das den drei Bereichen "Wissenschaftspolitisches Steuerungssystem", "Sozialsystem Wissenschaft" und "Wissenssystem Wissenschaft" drei Indikatorentypen zuordnen: Struktur-, Instrument- und Zielindikatoren. Die drei Bereiche des Wissenschafts- und wissenschaftspolitischen Systems können in ihrer Struktur (Organisation), in ihren instrumentalisierbaren Ressourcen und schließlich in ihren Zielen durch quantifizierbare Maßgrößen beschrieben werden.
Finanzierungsgrößen sind solche Maßgrößen, die sowohl Aussagen zur wissenschaftspolitischen Administration, als auch zum Sozialsystem Wissenschaft zulassen. Die zeitliche Entwicklung der Budgetdaten der verschiedenen Gebietskörperschaften in Deutschland ermöglicht über die Ressortierung Aussagen zum administrativen Bereich, über die Ausstattung mit finanziellen Ressourcen zum Instrumentenbereich (Input-Bereich) und über die Aufbereitung nach Ziel-gruppen zum Zielbereich (Output-Bereich). In gewissem Umfang geben die Daten auch Auskunft über die Ausstattung des Wissenschaftssystems mit finanziellen Ressourcen im institutionellen, funktionalen und aktivitätstypologischen Bereich" (Pfetsch, a.a.O., S. 10f).
Themen:
Variablen:
Deutsches Reich und Bundesstaaten
- Bruttosozialprodukt in Millarden Mark/Reichsmark
- Bevölkerung in Millionen
- Gesamtetat in Milliarden Mark/Reichsmark
- Wissenschaftsausgaben in Millionen Mark/Reichsmark
- Wissenschaftsausgaben gegenüber Bruttosozialprodukt in Prozent
- Wissenschaftsausgaben pro Kopf in Mark/Reichsmark
- Wissenschaftsausgaben gegenüber Gesamtetat in Prozent
zusätzlich für die Bundesstaaten
- Kulturausgaben in Millionen Mark/Reichsmark
- Wissenschaftsausgaben gegenüber Kulturausgaben in Prozent
Bundesrepublik Deutschland und Bundesländer
- Bruttosozialprodukt in Millarden DM
- Bevölkerung in Millionen
- Gesamtetat in Milliarden DM
- Wissenschaftsausgaben in Millionen DM
- Wissenschaftsausgaben gegenüber Bruttosozialprodukt in Prozent
- Wissenschaftsausgaben pro Kopf in DM
- Wissenschaftsausgaben gegenüber Gesamtetat in Prozent
zusätzlich für die Bundeslännder
- Kulturausgaben in Millionen DM
- Wissenschaftsausgaben gegenüber Kulturausgaben in Prozent
Inhalt der Excel-Datentabellen (Thema: Bildung und Wissenschaft):
Hinweis zur neuen Version:
Version 2.0.0.
Datum der Änderung: 28.10.2010.
Ergänzung der Tabellen in der Untergliederung B.
Vollständig neu aufgenommene Untergliederungen: A, C.
Die Datentabellen in HISTAT sind eine Auswahl aus den aggregierten Zeitreihen des Datenhandbuches. Die Langzeitentwicklung aller erfassten wissenschaftsrelevanten Etatposten als der kleinsten (Untersuchungs-) Einheit stehen im GESIS Datenarchiv als SPSS – Dateien für die einzelnen Gebietskörperschaften unter der Archivnummer ZA8051 auf Anfrage zur Verfügung.
A. Übersichten: Ausgewählte Strukturtabellen (Angaben in Prozent)
A.01a Entwicklung der Staatsausgaben in % des Volkseinkommens und des Bruttosozialprodukts (1872-1975)
A.02 Wissenschaftsausgaben nach institutioneller und Projektförderung (1870-1975)
A.03a Gesamte Wissenschaftsausgaben nach Zielbereichen (1870-1975)
A.03b Wissenschaftsausgaben des Reiches bzw. Bundes (Zentrale) nach Zielbereichen (1920-1975)
A.04 Anteile national und international orientierter Wissenschaftsausgaben der politischen Zentrale (1875-1975)
B. Summe der Wissenschaftsausgaben nach Gebietskörperschaften
B.01a Summe der Wissenschaftsausgaben im Deutschen Reich (Zentrale) nach Gebietskörperschaften, in Mill. Mark/Reichsmark (1850-1949)
B.01b Summe der Wissenschaftsausgaben in der Bundesrepublik Deutschland nach Gebietskörperschaften, in Mill. DM (1950-1975)
B.02a Deutsches Reich, Wissenschaftsausgaben der Gebietskörperschaften: Verhältnis zum BSP, zum Volkseinkommen, zur Bevölkerung und zum Etat (1850-1949)
B.02b Bundesrepublik Deutschland, Wissenschaftsausgaben der Gebietskörperschaften: Verhältnis zum BSP, zum Volkseinkommen, zur Bevölkerung und zum Etat (1950-1975)
C. Summe aller Wissenschaftsausgaben nach Untergruppen (Werte im 5 – Jahres – Rhythmus)
C.01 Untergruppe 1: Summe aller Wissenschaftsausgaben, absolut, Institutionsbereiche (1870-1975)
C.02 Untergruppe 2: Summe aller Wissenschaftsausgaben, absolut, Funktionsbereiche (1870-1975)
C.03 Untergruppe 3: Summe aller Wissenschaftsausgaben, absolut, Disziplingruppen (1870-1975)
C.04 Untergruppe 4: Summe aller Wissenschaftsausgaben, absolut, wissenschaftliche Aktivitäten (1870-1975)
C.05 Untergruppe 5: Summe aller Wissenschaftsausgaben, absolut, Wissenschaftsziele (1870-1975)
C.06a Untergruppe 6: Summe aller Wissenschaftsaufgaben, Etatwerte in 1000 M/RM, national-international, Deutsches Reich (Zentrale) (1871-1942)
C.06b Untergruppe 6: Summe aller Wissenschaftsaufgaben, national-international, Etatwerte in 1000 M/RM, Preußen (1915-1941)
C.06c Untergruppe 6: Summe aller Wissenschaftsaufgaben, Etatwerte in 1000 DM, national-international, Bundesrepublik Deutschland (1950-1975)
GESIS
Zur Finanzierung von Großunternehmen in der chemischen und elektrotechnischen Industrie Deutschlands vor dem Ersten Weltkrieg
Bei der Erörterung der Frage, welche die wesentlichen anstoßgebenden und anstoßerhaltenden Elemente waren, die den zweiten industriellen take - off in Deutschland nach 1890 im internationalen Vergleich so dynamisch machten, wird vor allem auf die Bedeutung der elektrotechnischen und der chemischen Industrie verwiesen. Innerhalb der mit durchschnittlich 4,34% pro Jahr im Zeitraum 1890 bis 1930 rasch zunehmenden Produktion von Industrie und Handwerk hatten diese beiden "neuen" Industriezweige besonders hohe Wachstumsraten. "Da das Wachstum einer Volkswirtschaft bzw. eines Sektors aus dem einzelwirtschaftliche4n Unternehmenswachstum bzw. der Zunahme der Unternehmensanzahl resultiert, möchte ich im Folgenden einige Aspekte von Wachstum und Finanzierung der sich vor dem Ersten Weltkrieg herausbildenden Universalfirmen der (a) elektrotechnischen Industrie (Siemens & Halske, Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft, Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. S. Schuckert, Bergmann-Elektricitäts-Werke und Siemens-Schuckert-Werke) sowie der in der chemischen Industrie größten Unternehmen (Badische Anilin- und Soda-Fabrik, Farbwerke Meister Lucius & Brüning Hoechst und Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer) untersuchen. Ergänzt wird dieser Vergleich bei den Bilanzkennzahlen durch die Mannesmann Röhren Werke und die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg als schnell wachsende Unternehmen der Metallverarbeitung bzw. des Maschinenbaus. Alle hier berücksichtigten Firmen gehörten im Jahr 1913 zu den 25 größten deutschen Industrieunternehmen. Dabei lag die auf externem und internem Wachstum beruhende Steigerung der Bilanzsumme der chemischen und elektrotechnischen Großunternehmen über der Steigerung anderer Industriezweige, so daß sich die relative Position der meisten innerhalb der größten Industrieunternehmen nach 1890 entsprechend verbessert hatte.
Der letzte Teil der Untersuchung befaßt sich mit der Rolle der Banken in den hier untersuchten >Industriezweigen und sucht Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zu anderen Bereichen aufzuzeigen. Zeitlich erstreckt sich die Untersuchung auf den Zeitraum 1890 bis 1913, und damit auf die Jahre, in denen der Durchbruch sowohl der elektrotechnischen als auch der chemischen Industrie in Deutschland erfolgte" (Feldenkirchen, a. a. O., S. 94 – 96).
Die Untersuchung von Feldenkirchen bietet eine Aufstellung betriebswirtschaftlicher Kennzifferreihen zur Finanzgeschichte der chemischen und elektrotechnischen Industrie im Kaiserreich. Der Beitrag enthält daher insbesondere zahlreiche Tabellen und Bemerkungen zur Kapitalstruktur der untersuchten Unternehmen.
Datentabellen in HISTAT:
A. Kennziffern für die ausgewählten Unternehmen
A.01 Kurzfristiges Fremdkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme (1881-1913)
A02 Das Verhältnis des ausgeschütteten Reingewinns zum Reingewinn insgesamt (1881-1913)
A.03 Das Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital (1881-1913)
A.04 Das Verhältnis Eigenkapital zu Anlagevermögen plus Vorräte (1881-1913)
A.05 Der Abstand von Eigenkapital zur Rentabilität in Prozent (1881-1913)
A.06 Die Liquidität Ersten Grades (1881-1913)
B. Bilanzsumme
B.01 Entwicklung der Bilanzsumme und die Stellung der Unternehmen (Rangplatz) (1890-1913)
B.02 Das durchschnittliche Wachstum der Bilanzsumme, in % (1881-1913)
GESIS
Die Rolle der Banken bei der Finanzierung der Aufrüstung und des Krieges 1933 bis 1945
Die kurze Untersuchung von Eckard Wandel gliedert sich in folgende Teile:
(1) Die Rolle der Banken bei der Finanzierung der Aufrüstung bis 1939 und
(2) Die Rolle der Banken bei der Finanzierung des Krieges bis 1945.
Gerade über den letzten Zeitraum ist in Anbetracht der schwierigen Quellenlage nur wenig Literatur vorhanden. Das Thema umfasst nicht nur Banken im eigentlichen Sinne, sondern auch Sparkassen und andere Kreditinstitute, die sich zum Teil selbst nicht als Banken verstanden.
Datentabellen in HISTAT:
A.1 Wehrmachtsausgaben und öffentliche Investitionen (1932-1938)
A.2 Der deutsche Reichshaushalt (1933-1939)
A.3 Die Reichsausgaben und seine Finanzierung (1939-1945)
A.4 Die Einnahmen des Reiches (1939-1944)
A.5 Entwicklung der Reichsschuld (1939-1945)
GESIS
Die Finanzierung des wirtschaftlichen Wachstums durch die Banken 1850 bis 1913
Die Untersuchung hat das Ziel, den Zusammenhang zwischen der Kreditgewährung der Finanzierungsinstitutionen und der wirtschaftlichen Entwicklung zu beschreiben. Als Indikatoren der wirtschaftlichen Entwicklung werden sowohl das Volkseinkommen als auch die Investitionen verwendet werden. Eine Analyse in dieser Richtung auf der Grundlage der Zahlen von Walther G. Hoffmann (1965) führt zwar zu dem Ergebnis einer ständig steigenden Bedeutung der Finanzierungsinstitutionen, insbesondere der Banken. Es bestehen aber erhebliche theoretische Bedenken gegenüber der Verwendbarkeit der Hoffmann-Zahlen, denn eine exakte Analyse erfordert Strömungsgrößen der Kreditgewährung. Die Studie ermittelt die notwendigen Strömungsgrößen und vergleicht diese mit den Bestandsgrößen (Hoffmann-Zahlen). Da es nicht möglich war, das vorhandene Zahlenmaterial von Hoffmann (1965) in einer der Themenstellung adäquaten Form umzurechnen), war eine eigenen Zahlenermittlung erforderlich, die auf dem Urmaterial (Bankstatistiken) aufbaut und unter Anwendung geeigneter Schätzverfahren die Strömungsgrößen des Bankensystems ermittelt. Bei der Zahlengewinnung der Bankkredite von 1883 bis 1913 werden die Reichsbank, die Privatnotenbanken und die Aktien-Kreditbanken (in der Untersuchung mit dem Begriff "Bankensystem" bezeichnet) statistisch erfasst.
Danach konnte in einem Vergleich gezeigt werden, dass erhebliche Divergenzen nicht nur im Niveau, sondern auch in der Richtungsänderung und der Wachstumsrate der gewährten Kredite bestehen. Das bedeutet, dass eine Analyse über den Zusammenhang von Volkseinkommen oder Investitionen (als Indikator der wirtschaftlichen Entwicklung) und gewährten Krediten des Bankensystems, die auf der Grundlage von Bestands- oder Bestandsveränderungszahlen durchgeführt wird, fast durchgehend zu irreführenden Schlüssen gelangen muss.
Themen
Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT:
- In Deutschland in Umlauf gekommene Wechsel, Wechselumlauf, Wechselbestand der Geschäftsbanken am Jahresende.
- Wechselbestand der Geschäftsbanken, Anteil des Wechselbestandes der Geschäftsbanken am durchschnittlichen Wechselumlauf, von den Geschäftsbanken angekauften Wechsel.
- Die Kreditgewährungen der Geschäftsbanken, Reichsbank und des Bankensystems mittels angekaufter Wechsel.
- Neu gewährte Lombarddarlehen und Jahresendbestände der Reichsbank und ihr Verhältnis zueinander.
- Jahresendbestand der Geschäftsbanken an Lombarddarlehen, neu gewährte Lombarddarlehen der Geschäftsbanken und des Bankensystems.
- Bestandsgrößen und Strömungsgrößen von Kontokorrentkrediten der Geschäftsbanken.
- Erfassung der Bankkredite mittels Wertpapieren.
- Ausgabe- und Placierungsstatistik.
GESIS
Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Kapitel: Zur Verwendungsrechnung: Die Finanzierung der Investitionen
Die vorliegende Datenauswahl ist ein thematischer Ausschnitt aus der umfangreichen Studie "Das Wachstum der deutschen Wirtschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts" (1965) von Walter G. Hoffmann. Das Hauptanliegen der Untersuchung von Hoffmann ist, statistisches Zahlenmaterial über die langfristige Entwicklung der deutschen Gesamtwirtschaft wie der einzelnen Bereiche zu liefern. Die Zeitreihen sollen damit der Verifikation wachstumstheoretischer Hypothesen dienen. Dieses Ziel lässt sich nur dann erreichen, wenn über einen möglichst langen Zeitraum statistisch-methodisch und inhaltlich vergleichbare Zeitreihen vorgelegt werden. Es werden auf über 800 Seiten in 250 Tabellen fast alle für die wirtschaftliche Entwicklung interessanten Zeitreihen zwischen 1850 und 1960 aufgeführt und teilweise durch Schätzverfahren ergänzt. Durch die Analyse der langfristigen Tendenzen soll zugleich ein Bezugssystem geschaffen werden für die zahlreichen kurzfristigen Veränderungen, die sich im Laufe eines Jahrhunderts in einer Volkswirtschaft vollziehen.
Kernstück von Hoffmanns Arbeit bilden die Darstellungen des gewonnenen statistischen Materials zur Aufbringungsrechnung, zur Verteilungsrechnung und zur Verwendungsrechnung des Volkseinkommens. Die Aufbringungsrechnung geht von den beiden Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital aus und endet in der Darstellung der Produktion. Die Verteilungsrechnung behandelt sowohl die funktionelle Einkommensverteilung (Arbeitseinkommen und Kapitaleinkommen) wie die personelle Einkommensverteilung. Die Verwendungsrechnung teilt sich auf in die Sektoren privater und öffentlicher Verbrauch, Investitionen sowie die Leistungsbilanz.
Themen
Zeitreihendaten im Recherche- und Downloadsystem HISTAT
Datenausschnitt: Die Finanzierung der Investitionen, der Geldumlauf (aus der Verwendungsrechnung).
Berücksichtigt werden:
- die Finanzierung durch die Banken (Sparkassen, Kreditgenossenschaften, Hypothekenbanken, öffentlich-rechtliche Bodenkreditinstitute, Kreditbanken, Notenbanken, Postscheckämter, Bausparkassen, Privatbankiers);
- die Nettofinanzierung durch das gesamte Bankensystem;
- die Finanzierung durch die Sozialversicherung;
- die Finanzierung durch die Versicherungen (ohne Sozialversicherung);
- die Finanzierung durch die Industrie-Aktiengesellschaften;
- die Finanzierung durch öffentliche Schulden;
- die Finanzierung durch öffentliche Ersparnisse;
- die Finanzierung der privaten Eisenbahnen;
- die gesamte statistisch erfassbare Nettofinanzierung;
- Exkurs: Der Geldumlauf.
GESIS
Flash Eurobarometer 184 (Access to Finance Among Small and Medium-sized Enterprises in the New Member States)
Meinung von Entscheidungsträgern in Unternehmen zu Fragen der Finanzierung.
GESIS
Städte/Geld/Kulturelle Bildung. Horizont 2016
Die Organisation, Finanzierung und Steuerung von Angeboten und Einrichtungen der Kulturellen Bildung in Deutschland ist außerordentlich heterogen. Die Zuständigkeiten der öffentlichen Finanzierung sind nicht nur über die föderalen Ebenen, sondern auch über verschiedene Ressorts in Bund, Ländern und Kommunen verteilt. Darüber hinaus sind zum Teil weitere Stellen der mittelbaren Staatsverwaltung, aber auch Kultur- und Sozialverbände (...) in die Abwicklung von Finanzierungen eingebunden. Zudem tragen oftmals auch Stiftungen, Fördervereine und öffentliche (…) oder private Unternehmen auf lokaler und überregionaler Ebene einen Anteil zur Finanzierung bei. In der außerschulischen Kulturellen Bildung wird in der Regel ein Teil der Angebotskosten durch Teilnahmegebühren getragen.
Die Finanzierung und damit verbunden die Kontrolle des Mitteleinsatzes sind die zentralen Grundlagen für eine systematische, koordinierte und zielgerichtete Steuerung (…) Kultureller Bildung. Die Vielfalt der Finanzierungsquellen und die verbreiteten Mischfinanzierungen führen daher unmittelbar zu der Frage, in welcher Weise beziehungsweise inwiefern eine zielgerichtete Steuerung und Planung der Kulturellen Bildung in der Praxis umgesetzt wird.
Ziel der Befragung der 200 unmittelbaren Mitgliedsstädte des Deutschen Städtetages war es, aussagekräftige und belastbare Erkenntnisse über wesentliche Finanzierungsarten und Steuerungspraktiken im Bereich der Kulturellen Bildung zu gewinnen.
Insgesamt nahmen 104 Mitgliedsstädte des Deutschen Städtetages an der Befragung teil, in denen rund insgesamt 22 Millionen Bürgerinnen und Bürger leben. Die Kommunen standen in der Studie als wesentliche Organisatoren und Finanziers Kultureller Bildung im Fokus. Entsprechend lauteten die Leitfragen, wie Kulturelle Bildung in den Städten organisiert und koordiniert wird, inwiefern Konzepte und Vernetzung zusätzliche Finanzierungsspielräume eröffnen, welchen Beitrag unterschiedliche Finanzierungsquellen leisten und welche Entwicklungen hinsichtlich des Budgets für Kulturelle Bildung erwartet werden.
Die Befragung wurde als standardisierte Online-Befragung durchgeführt. Der Fragebogen umfasste 25 Fragen. Bei 12 Fragen gab es offene Antwortmöglichkeiten. Aufgrund vielerorts fehlender Haushaltspositionen mit Angaben zu den spezifischen Ausgaben für Kulturelle Bildung sowie fehlender Kennzahlen und Indikatoren in den kommunalen Haushaltsplänen wurden gestufte Fragen (zum Erhalt von Rangdaten) über die Lage und Entwicklung des Budgets für Kulturelle Bildung gestellt. Gleiches galt für Fragen zur Organisation und Koordinierung sowie zur Evaluierung von (kommunal geförderten) Angeboten Kultureller Bildung. Die zuständigen Dezernate konnten die Fragen der Studie zwischen Ende Juni und Mitte August 2016 beantworten.
GESIS
AFG-geförderte Fortbildung und Umschulung 1993
Situation und Perspektiven von Bildungsanbietern und
Teilnehmern.
Themen: Bildungsinstitut; Art und Dauer der Bildungsmaßnahme;
angestrebter Abschluß; beruflicher Status vor der
Bildungsmaßnahme; frühere Teilnahme an einer Bildungsmaßnahme;
frühere Beschäftigung in einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme;
Gründe für die Teilnahme an der Weiterbildungsmaßnahme;
Information über die Weiterbildungsmaßnahme; Beurteilung der
Ausbildung; Informiertheit über die Ausbildungsziele;
Informationsdefizite; Ausbildungsanforderungen; nicht erfüllte
Erwartungen; Mitspracherecht bei der Ausbildung; Motivation;
betriebliche Praktika und Erfahrungen damit; Stellenwert und
Anteil der EDV-Ausbildung; Beurteilung der EDV-Ausbildung;
berufliche Perspektiven nach der Ausbildung; persönliche
Voraussetzungen und Aufnahme der beruflichen Tätigkeit;
Kompromißbereitschaft für der Erhalt eines Arbeitsplatzes;
berufliche Perspektiven; angestrebte Beschäftigung; Anzahl der
Bewerbungen; Finanzierung der Bildungsmaßnahme; Bereitschaft zur
Beteiligung an der Finanzierung.
GESIS
Infrastruktur in Deutschland aus der Sicht der Bevölkerung
Einstellungen zu Infrastrukturprojekten. Finanzierung der Infrastruktur. Infrastrukturprojekte und Bürgerbeteiligung. Einstellungen zur Energiewende. Digitaler Wandel.
Themen: 1. Wichtigkeit ausgewählter Politikfelder; Zufriedenheit mit zentralen Infrastrukturbereichen (Verkehr, Energie, Internet, Telefon und Datensicherheit).
2. Beurteilung der Infrastruktur am Wohnort: Einschätzung der Versorgung im eigenen Wohnort nach verschiedenen, infrastrukturellen Bereichen (z. B. Kinderbetreuung, medizinische Versorgung, Angebote an öffentlichen Verkehrsmitteln, Freizeiteinrichtungen etc.); erwartete Veränderungen in den kommenden Jahren in den vorgenannten infrastrukturellen Bereichen.
3. Notwendigkeit von Infrastrukturprojekten: Generelle Notwendigkeit eines Neu- bzw. Ausbaus der Infrastruktur in verschiedenen Bereichen (Windanlagen, Solaranlagen, Stromtrassen, Autobahnen, ICE-Trassen bzw. Fernzugtrassen, öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), Flughäfen, Umgehungsstraßen, Radwege, Mobilfunkmasten, schnelle Internetverbindungen.); Gründe gegen einen Neu- bzw. Ausbau (ausreichender aktueller Bestand, starke Belastung von Mensch und Umwelt, hohe Kosten); Vertrauen eher zu privaten Unternehmen oder zum Staat bei der Durchführung von Infrastrukturprojekten.
4. Einstellungen zu Infrastrukturprojekten vor Ort: Einstellung zur Umsetzung von möglichen Infrastrukturprojekten in der eigenen Region (z. B. Ausbau den öffentlichen Personennahverkehrs, Bau von Windanlagen, Bau und Sanierung von Autobahnen).
5. Finanzierung der Infrastruktur: Einstellungen zur Finanzierung des Autobahnbaus- bzw. einer Autobahnsanierung; Einstellungen zur Finanzierung des ÖPNV; Einstellungen zur Finanzierung über Öffentlich-Private-Partnerschaften (ÖPP); Einstellungen zur Finanzierung des Internetausbaus; keine neuen Staatsschulden vs. neue Schulden für wichtige Infrastrukturprojekte; Meinung zur Umwandlung des Solidaritätszuschlags und Nutzung für die Instandhaltung von Verkehrswegen; Meinung zu Steuererleichterungen oder staatlichen Fördermitteln für Telekommunikationsunternehmen zum Ausbau des schnellen Internets.
6. Infrastrukturprojekte und Bürgerbeteiligung: Selbsteinschätzung der Informiertheit über die Planung und Durchführung großer Infrastrukturprojekte; Beurteilung der Einflussmöglichkeiten; als Bürger; Mitsprachemöglichkeiten generell erwünscht bei direkter Betroffenheit, bei Strukturmaßnahmen in der Region, im eigenen Bundesland bzw. in anderen Bundesländern; Vorrang der Interessen der Allgemeinheit vs. der betroffenen Anwohner.
7. Einstellungen zur Energiewende: Bereitschaft zur Zahlung höherer Energiepreise für den Ausbau erneuerbarer Energien; Zustimmung zur Energiewende; präferierte Sichererstellung der Energieversorgung.
8. Digitaler Wandel: Chancen oder Risiken des digitalen Wandels für die Gesellschaft; ausreichende Nutzung der Chancen des digitalen Wandels in Deutschland oder Nachholbedarf; Kenntnis der Digitalen Agenda der Bundesregierung; Beurteilung der Richtung der Digitalen Agenda; Staat sollte das Sammeln und Nutzen personenbezogener Daten einschränken vs. sich raushalten; Beurteilung von neuen Produkten und Dienstleistungen des Internets (private Taxiangebote, Crowdfunding, Tauschbörsen für Wissensvermittlung, Kleider, Möbel oder Spielzeug, gemeinsame Nutzung von Büros, Arbeitsplätzen, Gärten, Carsharing, Wohnungstausch im Urlaub und Schlafplatzvermittlung).
Demographie: Geschlecht; Alter; höchster Bildungsabschluss; Erwerbstätigkeit; berufliche Stellung; Haushaltsgröße und Haushaltszusammensetzung; Familienstand; Haushaltsnettoeinkommen; Parteisympathie; Selbsteinstufung der Schichtzugehörigkeit; Nutzungshäufigkeit des öffentlichen Personennahverkehrs sowie der Verkehrsmittel Auto und Fahrrad; privater Internetzugang zu Hause und Art des Internetzugangs: analog oder ISDN-Modem, DSL, Kabelanschluss, Mobilfunk (LTE, GPRS, UMTS, etc.).
Zusätzlich verkodet wurden: Befragten-ID; Gewichtungsfaktor; Ortsgröße (BIK und politische Gemeindegrößenklassen); Bundesland.
GESIS
Das Sozialbudget in West- und Ostdeutschland 1960 – 2000
Mit dem Begriff "Sozialbudget" wird der Bericht der Bundesregierung über die erbrachten Sozialleistungen und ihre Finanzierung bezeichnet. Zu den Sozialleistungen gehören dabei alle Leistungen öffentlicher und privater Stellen, die beim Eintreten bestimmter sozialer Tatbestände, Risiken oder Bedürftigkeiten auf individueller Basis oder auf Haushaltsebene geleistet werden.
Der statistische Nachweis von Umfang und Finanzierung der sozialen Leistungen in Deutschland werden im Sozialbudget nach verschiedenen Merkmalen klassifiziert: Funktionen, Institutionen und Arten. Unter Institutionen werden im Sozialbudget Einrichtungen, Geschäftsbereiche der Gebietskörperschaften oder Einheiten wie Arbeitgeber verstanden, die Leistungen verwalten bzw. denen einzelne Leistungen oder Leistungskataloge zugerechnet werden. Zu den Institutionen des Systems der sozialen Sicherung gehören konkrete Einheiten (Renten-, Kranken- und Unfallversicherung u.a. m.) und abstrakte Einheiten (Lohnfortzahlung der Arbeitgeber, Leistungen zur Vermögensbildung, Steuerliche Maßnahmen u. a. m.). Im Sozialbudget wird nach folgenden Institutionen differenziert: Sozialversicherungssysteme (Kranken-, Pflege-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung), Sondersysteme (Alterssicherung der Landwirte, Versorgungswerke, Private Altersvorsorge), Systeme des öffentlichen Dienstes (Pensionen, Familienzuschläge, Beihilfen), Arbeitgebersysteme (Entgeltfortzahlung, betriebliche Altersvorsorge, Zusatzversorgung, Sonstige Arbeitgeberleistungen), Entschädigungssysteme (Soziale Entschädigung, Lastenausgleich, Wiedergutmachung, Sonstige Entschädigungen), Förder- und Fürsorgesysteme ( Kindergeld / Familienlastenausgleich, Erziehungsgeld / Elterngeld, Grundsicherung für Arbeitsuchende, Arbeitslosenhilfe / sonstige Arbeitsförderung, Ausbildungsförderung, Sozialhilfe, Kinder und Jugendhilfe, Wohngeld) und Steuerliche Leistungen. Die Leistungen gemäß Sozialbudget sind darüber hinaus nach Funktionen (mit weiteren Unterteilungen) gruppiert: Ehe und Familie (Kinder und Jugendliche, Ehegatten, Mutterschaft), Gesundheit (Vorbeugung und Rehabilitation, Krankheit, Arbeitsunfall und Berufskrankheit, Invalidität), Beschäftigung (Berufliche Bildung, Mobilität, Arbeitslosigkeit), Alter und Hinterbliebene, Folgen politischer Ereignisse (z.B. konsumtive Leistungen bei Kriegsfolgeschäden, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz), Wohnen, Sparen / Vermögensbildung, innerer Dienst, Institution (den sozialen Leistungen zurechenbare Verwaltungsleistungen). Der funktionale Nachweis zeigt die Ausgaben aller Leistungsträger, nicht nur die des Staates. Weitere Klassifizierungen sind die Art der Leistungen (z.B. Einkommensleistungen, Bereitstellung von Waren und Dienstleistungen), die Art der Finanzierung (Beiträge, Zuweisungen) und die Quellen der Finanzierung (Staat, Unternehmen, Private Haushalte u. a.).
Das System der sozialen Sicherung in Westdeutschland ist in den sechziger und siebziger Jahren stark ausgebaut worden. Die Entwicklung des Sozialleistungssystems war u. a. durch die schrittweise Erweiterung des sozialpolitischen Schutzes nach der Art der abgesicherten Risiken, dem Umfang und der Höhe der Leistungen sowie nach dem einbezogenen Personenkreis geprägt. Diese Tendenzen, die zu einer Erhöhung der Sozialleistungen pro Kopf der Bevölkerung und einem Anstieg der Sozialleistungsquote führten, wurden durch einen qualitativen Wandel des Sozialleistungssystems ergänzt. Während das Sozialleistungssystem zunächst vorwiegend Schutzcharakter hatte, gewannen im Zeitablauf vorbeugende und die gesellschaftlichen Verhältnisse aktiv gestaltende Maßnahmen an Bedeutung. Seit Beginn der achtziger Jahre wurden zunehmend die finanziellen Grenzen sichtbar, die mittelfristig bis langfristig eine Verminderung des Wachstums der Sozialausgaben notwendig machen. Durch die Wiedervereinigung haben sich starke Veränderungen im Sozialbudget ergeben. Nahezu ohne Abstriche wurde das westdeutsche Sozialsystem auf die neuen Bundesländer übertragen. Damit haben die neuen Bundesbürger Leistungsansprüche erworben, die noch nicht durch eigene Beiträge finanziert werden konnten und können. Das wird deutlich in den hohen West-Ost-Transfers zur Schließung der Finanzierungslücken in den ostdeutschen Haushalten der Sozialversicherungsträger. Auch zehn Jahre nach der Wiedervereinigung spiegeln sich die unterschiedlichen wirtschaftlichen Verhältnisse in Ost und West in der Sozialleistungsquote nieder. Mit der vorliegenden Datensammlung soll aufgezeigt werden, wie sich die Sozialhaushalte in West- und Ostdeutschland entwickelt haben.
In der vorliegenden Datenkompilation ist das Sozialbudget gegliedert auf der Ausgabenseite nach Funktionen und Institutionen und auf der Einnahmeseite nach Arten und Quellen. Um einen Überblick über das Sozialleistungssystem in West- und Ostdeutschland zu vermitteln, werden in dieser Datenkompilation zunächst der soziale Gesamthaushalt in seiner Beziehung zur Gesamtwirtschaft, seine Aufschlüsselung nach funktionellen und institutionellen Leistungsbereichen sowie seine Finanzierungsstruktur im West – Ost – Vergleich dargestellt. Der Berichtszeitraum der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Bonn) publizierten Daten in der Gegenüberstellung "West- – Ostdeutschland" (u. a. in dem Materialband zum Sozialbudget 2001) endet allerdings mit dem Jahr 2000, wobei die Werte für die Jahre 1999 und 2000 zum Zeitpunkt der Publikation als 'vorläufig' ausgewiesen sind.
Datentabellen in HISTAT:
A. Kennziffern des Sozialbudgets
A.01 Kennziffern des Sozialbudgets, Früheres Bundesgebiet (1960-2000)
A.02 Kennziffern des Sozialbudgets, Deutschland (1991-2000)
A.03 Kennziffern des Sozialbudgets, Neue Länder (1991-2000)
B. Funktionale Leistungsbereiche, Finanzierungsstruktur und Institutionen des Sozialbudgets
B.01a Sozialbudget: Leistungen nach Arten, Früheres Bundesgebiet (1960-2000)
B.01b Sozialbudget: Leistungen nach Arten, Neue Bundesländer (1991-2000)
B.02a Sozialbudget: Finanzierung nach Arten, Früheres Bundesgebiet (1960-2000)
B.02b Sozialbudget: Finanzierung nach Arten, Neue Bundesländer (1991-2000)
B.03a Sozialbudget: Leistungen nach Funktionen, Früheres Bundesgebiet (1960-2000)
B.03b Sozialbudget: Leistungen nach Funktionen, Neue Bundesländer (1991-2000)
B.04a Sozialbudget: Finanzierung nach Quellen, Früheres Bundesgebiet (1960-2000)
B.04b Sozialbudget: Finanzierung nach Quellen, Neue Länder (1991-2000)
B.05a Sozialbudget: Leistungen nach Institutionen, Früheres Bundesgebiet (1960-2000)
B.05b Sozialbudget: Leistungen nach Institutionen, Neue Länder (1991-2000)
C. Sozialbudget in West – und Ostdeutschland: Vergleich der Prozentanteile in den Untergliederungen der Sozialleistungen (Strukturtabellen)
C.01 Sozialleistungen in West- und Ostdeutschland nach Funktionen, in Prozent (1960-2000)
C.02 Finanzierung der Sozialleistungen in West- und Ostdeutschland nach Arten, in Prozent (1960-2000)
C.03 Finanzierung der Sozialleistungen in West- und Ostdeutschland nach Quellen, in Prozent (1960-2000)
C.04 Finanzierungsmittel der Gebietskörperschaften in West- und Ostdeutschland, in Prozent (1960-2000)
C.05 Sozialleistungen nach Institutionen in West- und Ostdeutschland, in Prozent (1960-2000)
D. Angaben zu den Untergliederungen der einzelnen Institutionen, in absoluten Werten und in Form von Kennziffern
GESIS
Inflation, Wohnungszwangswirtschaft und Hauszinssteuer, Deutschland 1919 bis 1939
Die Wohnungsbau- und Wohnungsmarktpolitik in der Weimarer Republik wurde gekennzeichnet dadurch, dass es sich stets nur um teils kurzfristige, teils auch langfristige Planungen zur Überwindung einer akuten, soziale und politische Probleme aufwerfenden Mangelsituation handelte. "Die Erbschaft, die die Weimarer Republik auf dem Gebiet des Wohnungswesens vom Kaiserreich zu übernehmen hatte, war kurz gesagt katastrophal, und zwar viel katastrophaler als verantwortliche Politiker und die Beamtenschaft annahmen, als sie die weit reichende Generalverpflichtung des Staates, jedem Deutschen eine angemessene Wohnung zu sichern, in den Text der Weimarer Verfassung hineinzuformulieren und damit bei den Bürgern eine Erwartung von der Leistungsfähigkeit staatlicher Politik weckten, an deren Erfüllung oder Nichterfüllung der Weimarer Staat auch gemessen werden würde … Dabei lassen sich zwei Perioden deutlich abgrenzen: eine bis zum Ende der Hyperinflation im Winter 1923 dauernde, in der sich die Probleme bei der Deckung des Wohnungsbedarfs im Wesentlichen als güterwirtschaftliche darstellten, und die Periode von 1924 bis Ende 1932, in der die Bedarfsdeckung im Wesentlichen ein Finanzierungsproblem war. Zugleich aber wurde die Bedarfsdeckung, wenn auch nicht quantitativ, so doch hinsichtlich der Frage, ob private Investoren oder die öffentliche Hände als Träger auftraten, ganz wesentlich bestimmt durch die seit dem Ersten Weltkrieg nicht mehr ausschließlich in den Händen der Eigentümer liegende Verteilung des vorhandenen Wohnraums, d.h. durch die mehr oder minder scharfen gesetzlichen Eingriffe und durch die mehr oder minder scharfe Anwendung der gesetzlichen Vorschriften durch die Verwaltung, d.h. durch gesetzliche Regelungen und Verwaltungspraxis der sogenannten Wohnungszwangswirtschaft" (Witt, P.-C., a.a.O., S. 385f). In dem Beitrag von Peter-Christian Witt werden die quantitativen Ergebnisse des Wohnungsbaus und seiner Finanzierung in der Weimarer Republik diskutiert und eine Reihe von hiermit eng zusammenhängenden Fragen wie z.B. Formen der Finanzierung näher beleuchtet. Die quantitativen und qualitativen Ergebnisse der staatlichen Wohnungsbauförderung in der Weimarer Republik werden im Hinblick auf ihre Tragfähigkeit durch die empirische Analyse überprüft.
Datentabellen in HISTAT (Thema: Bautätigkeit, Wohnungen):
Tab 1: Wohnungsbauproduktion (1919-1939);
Tab 2: Hauszinssteuer: Aufkommen, Verwendung für Wohnungsbau und öffentliche Wohnungsbauförderung (1924-1939);
Tab 3: Finanzierung des Neuzugangs an Wohnungen durch die öffentlichen Hände (1919-1939);
Tab 4: Brutto-Investitionen im Wohnungsbau und ihre Finanzierung (1919-1939).
GESIS
Vertrauen und wissenschaftlicher Nachwuchs (VWiN) - Teilprojekt "Erleben von Vertrauen"
Themen:
Art der Finanzierung der Promotion; Anerkennung habilitationsäquivalenter Leistungen; Art der Finanzierung der Habilitation; Finanzierung zwischen abgeschlossener Promotion und Erstberufung; Art der Habilitationsschrift; Gründe für Wechsel der Universitäten/Forschungseinrichtungen; Gründe bei Entscheidung für wissenschaftliche Karriere; erfahrene Unterstützung in der Promotionszeit durch folgende Personen: Hauptbetreuer der Doktorarbeit, andere Professoren (nicht beteiligt am Promotionsverfahren), andere Professorinnen (nicht beteiligt am Promotionsverfahren), ehemalige oder aktuelle Kollegen, ehemalige oder aktuelle Kolleginnen, Partner, andere Personen; erfahrene Unterstützung in der Zeit zwischen Promotion und Erstberufung durch folgende Personen: Hauptbetreuer der Doktorarbeit, andere Professoren (nicht beteiligt am Promotionsverfahren), andere Professorinnen (nicht beteiligt am Promotionsverfahren), ehemalige oder aktuelle Kollegen, ehemalige oder aktuelle Kolleginnen, Partner, andere Personen; Qualität des persönlichen Verhältnisses zur Hauptbetreuer der Promotion; Geschlecht des Hauptbetreuers; Qualität des persönlichen Verhältnisses zum wichtigsten Vorgesetzten in der Karrierephase zwischen Promotion und Erstberufung; Geschlecht des Vorgesetzten in der Karrierephase zwischen Promotion und Erstberufung; Häufigkeit der Kontrolle des Fortschritts der Promotion durch Betreuer; Art der Unterstützung des Hauptbetreuers in der Promotionsphase; Art der Unterstüzung der eigenen Doktoranden; Selbstwirksamkeitserwartung; Einschätzung zu den Karrierebedingungen von Wissenschaftlern (Wichtigkeit verschiedener Faktoren wie z.B. Glück, Ansehen des Erstgutachters der Promotion usw.); Bewertung verschiedener Möglichkeiten zur Sicherung wissenschaftlicher Qualität; Merkmale der eigenen wissenschaftlichen Karriere (Fördermittel, langfristige Arbeitsverträge, Publikationserfolge etc.); Auswirkungen negativer Erfahrungen auf dem Weg zur Professur (Konflikte mit Kollegen, unzufriedenstellende Bewertung im Promotionsverfahren, Ablehnung von eingereichten Artikeln, Diskriminierungserfahrungen etc.); Benennung zielführender Maßnahmen, um die Karrierebedingungen von Nachwuchswissenschaftlern zu verbessern; professionelles Selbstverständnis.
Demographie:
Angaben zur derzeitigen Professur (Art, Erstberufung, Besoldungsstufe, Befristung); Art der Institution; Zuordnung zu Lehr- und Forschungsbereich; Jahr Studienabschluss; Jahr Promotionsabschluss; Habilitationsstatus; Jahr Habilitation; Jahr der Erstberufung; Angaben zur ersten Professur (Besoldungsstufe, Befristung); Berufsausbildung; Tätigkeit als studentische/wissenschaftliche Hilfskraft; Anzahl der Institutionen akademischer Tätigkeit zwischen Studium und Erstberufung; Arbeitserfahrung außerhalb von Hochschulen; Auslandsaufenthalt (Häufigkeit, Dauer, Tätigkeit); Geschlecht; Geburtsjahr; Familienstand; Kinder (dichotom); höchster Schulabschluss Vater/Mutter; Berufsabschlus Vater/Mutter.
GESIS