In Österreich wurde 1993 ein steuerfinanziertes Pflegegeld eingeführt. Zwischen 1994 und 2006 stieg die Anzahl der PflegegeldbezieherInnen um rund 25%. Die Finanzierung der Pflege älterer Menschen sowie die effiziente Gestaltung der Pflegeleistungen sind nicht zuletzt vor dem Hintergrund des demographischen Wandels zentrale sozialpolitische Themen, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. Band 3 der Sozialpolitischen Studienreihe umfasst zwei Studien des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung, die sich mit unterschiedlichen Fragen und Problemstellungen zur Finanzierung des österreichischen Pflegesystems auseinandersetzen. Die erste Studie der vorliegenden Publikation beschäftigt sich mit der Analyse der Finanzströme der österreichischen Pflegevorsorge, mit dem Ziel, eine Bestandsaufnahme und eine Prognose der Kostenentwicklung der Langzeitpflege in Österreich zu präsentieren. Die zweite Studie diskutiert unterschiedliche Organisations- und Finanzierungsformen der Pflegevorsorge sowie deren ökonomische Auswirkungen.
Im Vorfeld einer für die Jahre 2008 und 2009 vorgesehenen Überprüfung des Haushalts der Europäischen Union (EU) wurden Rufe laut, die Finanzierung der EU vom derzeitigen beitragsbasierten System auf eine EU-Steuer umzustellen. Dieser Beitrag stellt die Vor- und Nachteile einer steuerbasierten Finanzierung des EU-Haushalts gegenüber, und untersucht die politische Realisierbarkeit einer EU-Steuer.
Die Finanzierung der Arbeitsmarktpolitik ist unter den Bedingungen hoher Arbeitslosigkeit und dem damit verbundenen hohen Mittelbedarf immer wieder Gegenstand politischer Auseinandersetzungen und Anlass für Diskussionen über die Reformierung der Sozialversicherungssysteme. In der vorliegenden Publikation wird die Finanzierung der Arbeitsmarktpolitik in drei Ländern mit jeweils unterschiedlichen Finanzierungssystemen - Frankreich, Dänemark und Schweden - untersucht, um anhand der Erfahrungen in diesen Ländern Anregungen und Erkenntnisse für die auch in Deutschland geführte Reformdiskussion zu gewinnen. Beim Vergleich der Ergebnisse interessierte vor allem, ob und wie es in den einzelnen Ländern gelingt, die Mittel für die Arbeitsmarktpolitik aktiv zur Erreichung bestimmter arbeitsmarktpolitischer Ziele einzusetzen und welche Rolle dabei die Art der Finanzierung der Aufgaben spielt. Einige Länder verfügen bereits über solche Strukturen bzw. Instrumente, die in der deutschen Reformdebatte als beispielhaft charakterisiert werden. ; The financing of the labour market policy gives ground for political debates and discussions on the reformation of the social security systems, this being due to high unemployment and the related large means required. The available publication looks into the financing of labour market policy in three countries, each having a different financing system - France, Denmark and Sweden. On the basis of the experience made in these countries, one hopes to gain ideas and knowledge for the reform discussion being held in Germany. When comparing the results, it is interesting to see if and how it is possible to ascertain the means for the labour market policy, to actively reach and implement certain labour market political goals and which role the type of financing of these tasks plays in each country. Some countries already dispose of such structures, i.e. instruments which are exemplary characterised in the German reform debate.
DAKS e.V. ist als Kommunalpolitische Bildungsvereinigung durch das Staatsministerium des Inneren des Freistaats Sachsen anerkannt und steht Bündnis 90/Die Grünen nahe. Sie wurde 1992 auf Anregung der Kommunalpolitischen Konferenz vom Oktober '91 in Bautzen gegründet. Ziel ist die "Förderung des demokratischen Staatswesens in weitsichtiger, ökologischer und sozialer Verantwortung. Die Vereinigung unterstützt alle an Kommunalpolitik interessierten Bürgerinnen und Bürger, Abgeordnete, Fraktionen und Bürgerinitiativen bei der Gestaltung einer bürgernahen Kommunalpolitik, welche der Verwirklichung von Menschenrechten, dem Schutz der natürlichen Umwelt und unmittelbaren Bürgerinteressen dient". Die konkrete Arbeit von DAKS e.V. besteht in Beratung und Schulung von Kommunalpolitikern und interessierten Bürgern mittels Seminaren, Vorträgen und Publikationen sowie in der Vernetzung von Kommunalpolitikern und Fachleuten mittels Tagungen und Vermittlung von Kontakten. Aus den rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für Kindertagesstätten sollen Handlungsspielräume für Kommunen abgeleitet werden. Dabei können diese nicht pauschal dargelegt werden, sondern müssen sich in der Kommune an dem tatsächlichen Bedarf und den sozialen Gegebenheiten orientieren.
Die Gesetzliche Krankenversicherung ist ein wesentlicher Bestandteil im staatlichen Umverteilungssystem. Dennoch wurde ihren Umverteilungswirkungen sowohl in der politischen Diskussion als auch in der wissenschaftlichen Forschung bisher wenig Beachtung geschenkt. In dieser Arbeit soll daher untersucht werden, wie die GKV-Finanzierung stärker an ihren Distributionszielen ausgerichtet und somit ihre Verteilungseffizienz erhöht werden kann. Es werden zunächst adäquate Kriterien zur Bewertung und ein Konzept zur Messung der Umverteilungen entwickelt. Damit werden die Wirkungen im heutigen System und von ausgewählten Reformen untersucht. Aus den Ergebnissen der Untersuchung werden abschließend Rahmenbedingungen für eine zukunftsorientierte Finanzierungsreform abgeleitet.
Recently the importance of public investment in the EU digital internal market has been increasingly stressed. The paper analyses how government subsidies for ICT investments should be assessed from an economic point of view. The focus is on the limits of financing ICT via usage-dependent user fees in broadband communication systems and in global navigation satellite systems. Both have the character of a General Purpose Technology (GPT), and they form the basis for a multitude of applications that are important in the 'App economy'.
Der Autor kritisiert die Vorschriften des 12. Teils des Entwurfs eines Hessischen Schulgesetzes, der sich mit der Finanzierung der Schulen befasst. Während er zunächst bemängelt, dass diese "nur geringfügige Neuerungen gegenüber der geltenden Rechtslage enthalten" und "der Entwurf nicht die gesamte Materie der Schulfinanzierung" erfasst, fordert er schließlich hinsichtlich der Systematik und der Terminologie eine Überarbeitung des Entwurfs. So führt er einmal zur Systematik einzelne Paragrafen beispielhaft an, "die mit Finanzierung allenfalls mittelbar zu tun haben und der Sache nach in einen anderen Kontext gehören". Zum anderen nennt er auch zur Terminologie einige Beispiele, in denen "Begriffe nicht korrekt definiert sind" oder die Terminologie Widersprüche aufweist. (DIPF/ ssch)
Dieser Beitrag beleuchtet die wesentlichen Ergebnisse einer 2012 veröffentlichten Studie über die Finanzierung von Erwachsenen- und Weiterbildung in Österreich, die vom Institut für Höhere Studien im Auftrag der Arbeiterkammer Wien durchgeführt wurde. Nach Darstellung der Ausgangslage und der methodischen Vorgehensweise wird ein Einblick in die Höhe und Aufteilung der öffentlichen und privaten Finanzierung von Weiterbildung gegeben. Dabei werden die Entwicklung der öffentlichen Budgets, der vom AMS aufgebrachten Mittel für die Qualifizierung von arbeitslosen Personen ebenso aufgezeigt wie die betrieblichen Weiterbildungsausgaben und Aufwendungen der privaten Haushalte. Ein Ländervergleich mit Finnland, Schweden, Großbritannien und Australien zeigt, dass die durchschnittlichen Weiterbildungsausgaben pro Erwachsener/m in Österreich am höchsten sind. Dies ist auf einen überdurchschnittlichen Beitrag der privaten Haushalte an der Finanzierung zurückzuführen, während die öffentlichen und die betrieblichen Ausgaben im Mittelfeld der Vergleichsländer liegen. (DIPF/Orig.) ; This article examines the results of a 2012 study of funding for adult and continuing education in Austria that was conducted by the Institute for Advanced Studies on behalf of the Chamber of Labour in Vienna. A presentation of the initial situation and the methodological approach is followed by information about the amount and breakdown of public and private funding of continuing education. The development of the public budget and the funds procured by the Public Employment Service (Arbeitsmarktservice – AMS in German) to increase the qualifications of unemployed people is shown as well as company expenses for continuing education and spending by private households. A comparison of Austria with Finland, Sweden, the United Kingdom and Australia shows that Austria has the highest average expenditure per adult in the continuing education sector. This can be attributed to the higher than average contribution of private households to the funding, whereas public and corporate expenditure lies within the average range of the countries that were compared. (DIPF/Orig.)
Die Bundesregierung hat verschiedentlich als eines der verbraucherpolitischen Ziele genannt, dass die Finanzierung einer anbieterunabhängigen Verbraucherarbeit auf einem angemessenen Niveau sichergestellt werden soll. Gefordert wurde zugleich, dass Verbraucherarbeit künftig stärker als bislang unabhängig von öffentlichen Mitteln finanziert werden soll. Dazu hat der Verbraucher zentrale Bundesverband (vzbv) ein Stiftungsmodell vorgeschlagen. Den jüngsten Stellung nahmen der Bundesregierung ist zu entnehmen, dass eine solche Lösung nicht mit öffentlichen Mitteln realisiert werden soll. Anbieterunabhängige Verbraucherarbeit ist eine wichtige Voraussetzung für fundierte Konsumentenentscheidungen und damit auch ein Garant für Innovation und Wettbewerb in Märkten. Der Charakter des "Gutes" Verbraucherarbeit hat zur Folge, dass eine ausreichende Versorgung allein über den Markt nicht gewährleistet ist. Dies erfordert in vielen Fällen eine öffentliche Finanzierung. Damit die verbraucherpolitischen Ziele erreicht werden können, wäre eine finanzielle Grundabsicherung der Verbraucherarbeit durch die öffentliche Hand notwendig. Diese sollte unabhängig von jährlichen haushaltspolitischen Unwägbarkeiten sein. Darüber hinaus ist eine Mischfinanzierung sinnvoll, die auch eine Beteiligung der Wirtschaft umfasst. Die Gestaltung dieser Finanzierungsinstrumente muss vorrangig daran orientiert sein, dass die Anbieterneutralität der Verbraucher arbeit gewahrt bleibt.
Im Rahmen ihrer rigorosen Mindestkurspolitik häufte die Schweizerische Nationalbank (SNB) in den letzten Jahren einen beträchtlichen Devisenberg an. In der Folge wurden in den letzten Jahren vermehrt Forderungen laut, zumindest einen Teil davon im Interesse des Schweizer Volkes zu verwenden. Eine Studie aus dem Jahr 2019 schlägt vor, die Devisenreserven der SNB in einen Spezialfonds auszulagern und mit dem jährlich anfallenden Zinsertrag zur Finanzierung der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) beizutragen. Dies vor dem Hintergrund, dass die Beiträge der Versicherten sowie der öffentlichen Hand die laufenden Rentenzahlungen langfristig nicht mehr decken können. Dieser Artikel untersucht die möglichen Auswirkungen einer Auslagerung der Devisenreserven zur Finanzierung der AHV auf den geldpolitischen Auftrag der SNB, die Schweizer Volkswirtschaft und die finanzielle Situation der AHV. Dazu erfolgt aufbauend auf einer umfassenden Literaturrecherche eine empirische Analyse mithilfe von problemzentrierten Interviews von fünf Expertinnen und Experten. Basierend auf den Erkenntnissen der Studie soll die Frage beantwortet werden, ob die Verwendung der Devisenreserven der SNB für die Finanzierung der AHV zu befürworten ist. Die Studie zeigt, dass durch die Auslagerung der Devisenreserven in einen Spezialfonds diverse Problemfelder entstehen können, welche den geldpolitischen Auftrag der SNB erschweren. Dies wiederum könnte sich negativ auf die Schweizer Volkswirtschaft auswirken. Auch wäre die Finanzierung der AHV mit diesem Vorschlag nicht nachhaltig gesichert. Eine Koppelung von Geld- und Sozialpolitik zu Finanzierung der AHV ist vor diesem Hintergrund nicht zu befürworten.
Vor dem Hintergrund stark steigender Pflegekosten rückt die Finanzierung und Orga-nisation der Langzeitpflege in den Fokus der politischen Debatte. Wir vergleichen fünf Finanzierungsvarianten für die Langzeitpflege anhand der vier Kriterien soziale Gerechtigkeit, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und den mit den Finanzierungsmodellen verbundenen Anreizwirkungen. In Summe empfehlen wir eine Ergänzung der bestehenden Pflegefinanzierung um zusätzliche Finanzierungsquellen. Beispielsweise könnte ein zusätzliches kapitalgedecktes System, welches Zeit benötigt, um sein Potential zu entfalten, durch temporäre, zweckgebundene Steuern unterstützt werden. ; Against the background of sharply rising costs, the financing and organization of long-term care is becoming a focus of the political debate. We compare five financing options for long-term care based on the four criteria of social justice, economic efficiency, sustainability and the incentive effects associated with the financing models. Overall, we recommend supplementing existing long-term care funding with additional financing sources. For example, an additional capital funded system that needs time to develop its full potential could be supported by temporary, earmarked taxes.
Das Vollbeschäftigungsziel (Arbete åt alla) hat in Schweden traditionell einen überragenden Stellenwert, und Arbeitsmarktpolitik ist seit langem integraler Bestandteil der Wirtschafts-, Einkommens- und Sozialpolitik. Die Ausgaben für Arbeitsmarktpolitik betrugen daher schon Ende der sechziger Jahre 1,5 % des Bruttosozialprodukts (BSP), wobei der überwiegende Teil zur Förderung der Mobilität und zur Schaffung von Arbeitsplätzen (aktive Arbeitsmarktpolitik) verwendet wurde. Heute betragen die Ausgaben für Arbeitsmarktpolitik - je nach Berechnungsart - zwischen 3 und 4 % des BSP, wovon nur etwa ein Viertel zur Finanzierung von Arbeitslosengeld oder Arbeitslosenhilfe (passive Arbeitsmarktpolitik) aufgewendet wird. Infolge der offensiven Arbeitsmarktpolitik hat Schweden eine der geringsten Arbeitslosenquoten im internationalen Vergleich (1983 = 3,5 %), andererseits befinden sich laufend etwa 3-5 % der Erwerbspersonen in Maßnahmen der Arbeitsförderung. Die Finanzierung des Arbeitslosengeides erfolgt über Arbeitnehmerbeiträge und über einen Staatszuschuß, der wiederum zu zwei Drittel aus Arbeitgeberbeiträgen refinanziert wird. Die Arbeitnehmerbeiträge fließen in Gewerkschaftskassen und sind eng an die gewerkschaftlichen Mitgliedsbeiträge gekoppelt. Die Beitragsstruktur reflektiert einen lockeren Zusammenhang mit dem branchenspezifischen Risiko der Arbeitslosigkeit. Der durchschnittliche Beitragssatz ist jedoch so gering (ca. 4 DM pro Monat), daß die Arbeitnehmerbeiträge heute nur noch 5 % der tatsächlichen Ausgaben für Arbeitslosengeld decken (inklusive Verwaltungskosten). Die Lohnersatzrate für leistungsberechtigte Arbeitslose ist im internationalen Vergleich gesehen außergewöhnlich hoch: bei dreimonatiger Arbeitslosigkeit beträgt sie (nach Steuern) etwa 95 %. Allerdings erfüllen zur Zeit nur 55 % der Arbeitslosen die Kriterien der Leistungsberechtigung. 15 % der Arbeitslosen erhalten die stark reduzierte staatliche Arbeitslosenhilfe (KAS), die oft unter dem durch Soziaihilfe garantierten Mindesteinkommen liegt, der Rest ist auf die von den Kommunen finanzierte Sozialhilfe angewiesen. Eine weitere und in ihren Konsequenzen weitreichende Besonderheit liegt darin, daß Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe maximal 300 (in Ausnahmefällen 450) Arbeitstage gewährt wird, eine im Prinzip unbefristete Anschluß-Arbeitslosenhilfe wie in der Bundesrepublik gibt es in Schweden nicht. Längerfristige Arbeitslosigkeit bedeutet somit einerseits individuell einen starken Einkommensverlust, andererseits schlagen die fiskalischen Lasten rasch auf die kommunalen Budgets durch. Die Gewerkschaften und die lokalen Gebietskörperschaften haben daher ein starkes Interesse an frühzeitigen staatlichen Gegenmaßnahmen mit Hilfe aktiver Arbeitsmarktpolitik. Das Instrument dieser Interessenkoalition ist die machtvolle Arbeitsmarktbehörde AMS, die korporativistisch, jedoch mit deutlicher Mehrheit der Gewerkschaften gesteuert wird. Bei Entscheidungen über das Arbeitsmarktbudget haben die regionalen Untergliederungen von AMS ein starkes Mitwirkungsrecht. Das schwedische Finanzierungssystem aktiver Arbeitsmarktpolitik ist gespalten: ünterhaitsgelder für Arbeitsmarktausbildung und berufliche Rehabilitation sowie Kurzarbeitergeld werden durch einen sog. Staatszuschuß finanziert, der zu einem Drittel aus Steuer- und Kreditmitteln, zu zwei Dritteln aus Arbeitgeberbeiträgen refinanziert wird. Arbeitsberatung und -Vermittlung, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Lohnkostenzuschüsse und die umfangreichen geschützten Arbeitsplätze in unternehmerischen Behindertenbetrieben werden vollständig aus Steuer- oder Kreditmitteln finanziert. Daneben existiert noch ein aus Arbeitgeberbeiträgen finanzierter Lohngarantiefonds zur Deckung von Lohnausgleichszahlungen, wenn Betriebe in Konkurs gehen. ; The goal of full employment (Arbete åt alla) has traditionally been of paramount importance in Sweden, and labor market policy has long been an integral part of the country's economic, income, and social policy. Expenditures for labor market policy already totalled 1.5 percent of the gross national product (GNP) at the end of the sixties, the largest share being used to increase mobility and to create jobs (an approach known as active labor market policy). Depending on the method of calculation, Sweden's expenditures for labor market policy today come to between 3 and 4 percent of the GNP, with only about one quarter of this sum going to fund unemployment benefits or unemployment relief (passive läbor market policy). As a result of this vigorous labor market policy, Sweden has one of the lowest unemployment rates in comparison with other industrialized western countries (1983 = 3.5 percent). On the other hand, there are at all times between 3 and 5 percent of all gainfully employed persons involved in measures promoting employment. Unemployment benefits are financed through employees' contributions and through a government subsidy of which, in turn, two-thirds is refinanced from empioyers1 contributions. The employees' contributions are channelled into union treasuries and are linked closely with union membership dues. The amounts of the contributions are loosely related to the risk of unemployment specific to each sector. However, the average premium is so low - about DM 4 (or approximately $ 1.25) a month - that empioyees' contributions cover only about 5 percent of the actual expenditures for unemployment benefits today (included costs of administration). Compared to what is paid in other countries, compensation for lost wages in Sweden is unusually high for unemployed persons entitled to draw it. A person unemployed for three months receives approximately 95 percent (after taxes) of his previous wages. On the other hand, only 55 percent of the unemployed presently meet the eligibility criteria. Some 15 percent of the unemployed receive the drastically reduced government unemployment relief (KAS), which is often less than the minimum income guaranteed by social welfare. The rest are dependent on the welfare payments financed by local government. Another peculiarity, whose impact is profound, is that unemployment benefits and unemployment relief are paid for a maximum of 300 work days (in Special cases for 450 work days). In Sweden there is no subsequent unemployment assistance such as that provided in the Federal Republic of Germany (Arbeitslosenhilfe). Unemployment lasting longer than that thus means'a heavy loss of income for the individual and rapidly mounting fiscai burdens on local budgets. The unions and the local authorities thus have a great interest in early government action to counter unemployment through active labor market policy. The instrument of this coalition of interests is the powerful labor market board, the AMS, which is controlled corporatively, though the unions clearly have a majority. The regional subdivisions of the AMS have broad rights to participate in decisions affecting the labor market budget. The Swedish System for financing active labor market policy is dichotomized. Public assistance for labor market training and occupational rehabilitation and partial compensation for wages lost through part-time lay-off are funded through a so-called government subsidy, one third of which is refinanced from taxes and credits, two-thirds from employers contributions. Job counseling and placement, job creation measures, wage cost subsidies, and the wide ränge of protected jobs in enterprizing plants for the handicapped are financed completely from taxes and credits. There is also a guaranteed wage fund financed from empioyers' contributions to cover wage equalization payments when plants go into bankruptcy. There is no indication that passive labor market policy is displacing active labor market policy. The empioyers' contributions (presently 1.3 percent of the payroll) are treated as payroll-taxes earmarked for a Special purpose but not managed according to the equivalence principle of genuine insurance benefits. For that reason, there are no basic problems transferring passive funds into active funds and no pressure to purge the benefit System of nöncontributors as resources dwindle. Because measures to create jobs are financed solely by taxes, it has heretofore been possible to use this important economic instrument of labor market policy to counter undesirable cyciical trends (except for the years 1980 - 1981 because of the political circumstances then prevailing). The anticyclical use of job creation measures is also encouraged by the fact that Swedish municipaiities and administrative districts wish to avoid the costs of public assistance and thus have a great interest in productive job-creation measures financed primarily by the government.
Der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung liegt zurzeit bei 3 % des Einkommens. Die staatliche Hilfe für Arbeitslose, das Arbeitslosengeld, gilt normalerweise für 12 Monate; aber nach Vollendung des 55. Lebensjahres und 36 Monaten Versicherungspflichtverhältnis verlängert sich das Arbeitslosengeld auf 18 Monate (nach dem 58. Lebensjahr und 48 Versicherungspflichtmonaten auf 24 Monate). Danach kommt nur noch die allgemeinere Grundsicherung für Arbeitssuchende zur Hilfe, also das Arbeitslosengeld II und das Sozialgeld. Mit 60 % (ohne Kinder) bzw. 67 % vom Nettogehalt ist das Arbeitslosengeld (oft auch Arbeitslosengeld 1 genannt) eine als passabel empfundene Hilfe des Staates für den Arbeitslosen, nicht so die viel stärkere Abstufung hin zum Arbeitslosengeld II, die nach dem Auslaufen des Arbeitslosengeldes folgt. Viele Arbeitslose, die in diese Situation hinein gelangen, sehnen sich zurück in die Zeit vor den Hartz-Reformen. Da war die Abstufung nicht so krass, weil es als Zwischenstufe - also bevor man in die Sozialhilfe zurückfiel - die Arbeitslosenhilfe gab. Es ist verständlich, dass alle diejenigen, die eine Besorgnis vor einer längeren Arbeitslosigkeit verspüren, die Zustände vor den Hartz-Reformen zurückwünschen und die alte Arbeitslosenhilfe wieder auferstehen lassen wollen. Wenn das politisch nicht möglich ist, sollte ihrer Meinung nach wenigstens eine deutliche Verlängerung des Arbeitslosengeldes vorgenommen werden. [.]
Im April 2015 hat die Expertenkommission zur 'Stärkung von Investitionen in Deutschland' ihren Bericht abgeliefert und damit die Diskussion über die Finanzierung der öffentlichen Infrastruktur in Deutschland wieder angeregt. Einig sind sich die Autoren über den dringenden Investitionsbedarf - vor allem bei den Kommunen. Kontrovers ist, inwieweit private Investoren gewonnen werden können oder sollten, welche Kosten damit verbunden sind und ob sich die Finanzierungsmethode auf die Einhaltung der Schuldenbremse auswirkt. ; It is an established fact that Germany has to invest more in its infrastructure. This is particularly true at the municipal level. The federal government acknowledges this, but its measures remain insufficient. Public-private partnerships have a bad reputation, but a survey of municipality treasurers finds that they do not view PPPs as inefficient, as two authors of the German Finance Ministry state. The report by the commission of experts on encouraging investments in Germany offers solutions, but some authors do not consider them viable. They find that the main recommendations of the commission would lead to the inefficient allocation of risk, an unnecessary burden on the public budget and the declining transparency of public debt.
As part of its rigorous minimum exchange rate policy, the Swiss National Bank (SNB) has accumulated a considerable amount of foreign exchange in recent years, reaching a level of over 850 billion Swiss francs at the end of 2020 and thus exceeding the Swiss GDP. As a result of, there have increasingly been demands to use at least part of the foreign exchange reserves in the interest of the Swiss population. A study from 2019 suggests those reserves to be transferred to a special fund, using its annual interest income to finance the old-age and survivors' insurance (AHV): for some years, there has been an imbalance between those paying and those receiving AHV contribution. Hence, in the long term, the contributions of the insured and the public sector can no longer cover current pension payments. This underpins the urgency of securing the financing of the AHV in the long run.This study aims to answer the question whether the use of the SNB's foreign exchange reserves to finance the AHV is to be endorsed. To this end, it examines the potential impact of a transfer of foreign exchange reserves to finance the AHV on the SNB's monetary policy mandate, the Swiss economy, and the financial situation of the AHV. Based on a comprehensive literature review, an empirical analysis is conducted using problem-centered interviews with five experts.The analysis shows that the transfer of foreign exchange reserves to a special fund could give rise to various challenges that would complicate the SNB's monetary policy mandate. This in turn could have a negative impact on the Swiss economy. Moreover, the financing of the AHV would not be sustainably secured with this proposal. Against this background, a coupling of monetary and social policy to finance the AHV is not recommended. AbstraktIm Rahmen ihrer rigorosen Mindestkurspolitik häufte die Schweizerische Nationalbank (SNB) in den letzten Jahren einen beträchtlichen Devisenberg an. In der Folge wurden in den letzten Jahren vermehrt Forderungen laut, zumindest einen Teil davon im ...