Der Aufsatz ist ein Diskurs über die Freiheit und mangelnde Zivilcourage der heutigen Gesellschaft. Er untersucht den Freiheitsbegriff der politischen Parteien. Er setzt den so abgeleiteten Begriff gegen 'rechts' und 'links' ab und sieht die Freiheit vor allem durch Extremismus und Aussteigertum gefährdet. Er plädiert für eine 'offene Gesellschaft', ohne sich dabei auf Popper zu berufen. (TM)
Die gesamte Soziologie - so die These der Autorin - befaßt sich in einer bestimmten Weise damit, wie die Freiheit des einzelnen von der Gesellschaft sowohl beschnitten als auch gefördert wird. Sie stellt einige Verfahren vor, die durch empirische Forschung und nicht so sehr durch abstraktes Raisonieren zu einem besseren Verständnis der dialektischen Beziehung zwischen dem Individuum und der Gesellschaft zu gelangen. Im besonderen wird untersucht, ob eine soziale Gruppe die Freiheit eines Individuums aufheben kann, ohne auf körperlichen Zwang zurückzugreifen, wie häufig behauptet wird; und umgekehrt wird gefragt, welche begründeten Hoffnungen und Chancen der einzelne hat, sich von gesellschaftlichen Zwängen zu befreien. Die Autorin kommt mit ihren Ausführungen zu folgendem "dialektischen" Schluß: Bis zu einem Punkt kann eine religiöse Bewegung, die auf Außenstehende wie ein Käfig wirkt, von ihren Mitgliedern als ein Hafen der Freiheit erfahren werden, die aber schnell die "Freiheit für" neue und reichere Erfahrungen außerhalb der neuen Religionen verspüren. (pre)