Diese Einleitung zum Sammelband "Friedens- und Konfliktforschung" stellt zunächst die wissenschaftliche Entwicklung der Friedensforschung im Kontext ihres Institutionalisierungsprozesses dar. Sie gibt zunächst einen Überblick über die institutionelle Geschichte der Friedensforschung in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung des zeithistorischen und politischen Kontextes. Sie betrachtet dann die wissenschaftliche Entwicklung der deutschsprachigen Friedensforschung und analysiert epistemologische Unterschiede der unterschiedlichen Denkschulen. Exemplarisch lässt sich die Umstrittenheit dieser Entwicklung an den zentralen Begriffen "Frieden" und "Gewalt" festmachen. Abschließend werden die einzelnen Beiträge mit ihren inhaltlichen Schwerpunkten vorgestellt und Forschungserträge sowie Wissenslücken diskutiert. (ICE2)
Die Kategorie Geschlecht ist in der Friedens- und Konfliktforschung angekommen. Der Band gibt einen Überblick über aktuelle feministische Forschung zu Konflikt, Gewalt und Frieden aufbauend auf der Vielfalt der Positionen der vergangenen zwei Jahrzehnte. Zwei Beiträge befassen sich mit der Indienstnahme feministischer Argumentationen durch den politischen und wissenschaftlichen Mainstream/Malestream. Zwei weitere verdeutlichen den Einfluss der Kategorie Geschlecht im Prozess empirischer Forschung und legen dar, was eine intersektionale Perspektive in diesem Zusammenhang leisten kann. Andere Kapitel machen Erkenntnisse aus der Männlichkeitsforschung fruchtbar und zeigen, dass die Neuverhandlung von Weiblichkeit und Männlichkeit in Post-Konflikt-Gesellschaften weitaus vielschichtiger ist, als lange in der Forschung angenommen wurde. Ein Beitrag widmet sich aus feministischer Perspektive dem noch jungen Forschungsfeld der Transitional Justice.Das Buch gibt wichtige Denkanstöße für die Theorie und Praxis feministischer Friedens- und Konfliktforschung. Es richtet sich an Wissenschaftler_innen und Studierende aller friedenswissenschaftlichen Disziplinen sowie der Gender Studies
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Die Verfasserinnen möchten einen Einblick in Themenschwerpunkte und Ansätze gegenwärtiger feministischer Forschung zu Konflikt, Gewalt und Frieden geben. Sie skizzieren zunächst die Entwicklung der feministischen Friedens- und Konfliktforschung und gehen auf aktuelle Diskussionslinien sowie theoretische und empirische Forschungsgegenstände ein. Daran anschließend zeigen sie die Bezüge zwischen den Beiträgen dieses Bandes und den aktuellen Debatten auf und machen deutlich, wie diese zur Weiterentwicklung feministischer Perspektiven in der Friedens- und Konfliktforschung beitragen. (ICE2)
Das Wechselspiel von Frieden, Konflikten, Gewalt und Krieg prägt unsere Gegenwart ebenso wie die Vergangenheit. Dieser Band bietet einen aktuellen Überblick über die programmatischen und methodischen Einsichten der Historischen Friedens- und Konfliktforschung und gibt Impulse zu ihrer konzeptionellen und thematischen Weiterentwicklung. Dabei werben die Beiträge für einen Ansatz, der Gewalt und Krieg nicht als Ausgangspunkt setzt, sondern problematisiert und erklärt. Dies macht Alternativen zu Gewalt und Krieg, Bemühungen zu deren Einhegung und Überwindung und das Streben nach Frieden zu einem wichtigen Fluchtpunkt der Erzählung.
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Die Friedens- und Konfliktforschung sollte sich nach Auffassung der Autorin für die These von Beck interessieren, daß nämlich Konsens und Konflikt aufgrund der selbsterzeugten Risiken der Industriezivilisation nach neuen Linien verlaufen. In welcher Weise sind die Sachverhalte der neuen Risiken in der Friedens- und Konfliktforschung thematisiert worden und inwiefern stellen die neuen Risiken der Industriezivilisation die Friedens- und Konfliktforschung überhaupt vor neue theoretische und forschungspraktische Herausforderungen? Hierzu werden die Werte und Forschungsziele der Konfliktforschung von 1948 bis zur Gegenwart im Rahmen der Weltmodelle über die Grenzen des Wachstums (z. B. Bericht des Club of Rome, Bericht Global 2000) beleuchtet, der Becksche Begriff "Weltrisikogesellschaft" und die Neuformulierung der Sicherheitspolitik innerhalb der Friedens- und Konfliktforschung erörtert sowie das "neue Denken" im Bereich der Sicherheitspolitik und der Konfliktregelungen dargestellt: der Paradigmenwechsel in den Naturwissenschaften (Capra, Prigogine, Stengers); neue Ansätze in der Ethik und ihrer Begründung (z.B. Hans Jonas); die globale Betrachtungsweise der zuvor erwähnten Weltmodelle sowie die von Gorbatschow eingeleitete politische Betonung gemeinsamer Menschheitsprobleme. Schließlich wird die tatsächliche Integration ökologischer Fragestellungen durch die Suche nach Antworten auf die neuen Nationalitätenkonflikte angestrebt, bei denen sich zeigt, daß "Grenze" und "Boden" auch in Europa wieder Ziele sind, für die in den Krieg gezogen wird. Um heute in Europa das Problem der industriezivilisatorischen Risiken wirklich anzupacken, gilt es, "sich ein genaues konkretes Verständnis der etatistischen Gesellschaften und der mit ihrer Veränderung verbundenen Konflikte zu beschaffen, um Voraussetzungen für einen produktiven Dialog zu gewinnen." (ICK)
Wer Frieden verstehen will, muss auch Konflikte erforschen. Die Beiträge des Sammelbandes widmen sich theoretischen Positionen und Anwendungsfeldern sozialwissenschaftlicher Konfliktforschung sowie der kritischen Selbstreflexion der deutschsprachigen Friedens- und Konfliktforschung in Forschung und Lehre. Der Band richtet sich an Forschende, Lehrende und Studierende der Friedens- und Konfliktforschung, der Soziologie und Politikwissenschaft.