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Friedensforschung in Deutschland: Anforderungen an eine "kritische Friedensforschung"
In: Materialien Nr. 18
World Affairs Online
Friedensforschung als Wissenschaft
In: Vernetzung und Widerspruch: zur Neuorganisation von Wissenschaft, S. 397-411
Der Autor sieht die Friedensforschung im Unterschied zu anderen Disziplinen vor allem durch Selbstreferenz charakterisiert. Diese zeigt sich in einer unvermeidlichen Wertorientierung und Legitimationsverpflichtung; gerade weil "Frieden" kein üblicher Gegenstand ist, haben sich die Friedensforscher gefragt, ob ihre Arbeit dem Friedensprozeß selbst förderlich ist. Die Selbstreferenz der wissenschaftlichen Frage nach dem Frieden offenbart sich in den verschiedensten Konstellationen. Drei solcher Konstellationen und Problembereiche werden vom Autor näher erörtert: (1) Friedensforschung als theoretische Synthese, Problemkreis Wissenschaft; (2) Friedensforschung als Aufklärungsarbeit, Problemkreis der Praxis; (3) Friedensforschung als politisches Mandat, Problemkreis der Organisation. "Wer Friedensforschung auf bloße Informations- und Wissensgewinnung reduzierte, würde nicht einmal dem abstrakten Organisationsbegriff des Friedens gerecht werden; und wer Friedensforschung auf eine bloße Anleitung zum zivilisierten Umgang mit Konflikten einschränkte, würde nicht einmal den konkreten Tugendbegriff des Friedens erreichen." (ICD)
Friedensforschung: Friedensforschung und Geschlechterforschung
In: Wissenschaft und Frieden: W & F, Band 21, Heft 4, S. 44-47
ISSN: 0947-3971
Einführung in die Friedensforschung
In: Fokus Politikwissenschaft: ein Überblick, S. 14-22
Armut, Konflikte, Gewalt, Vertreibung, politisch motivierte Vergewaltigung, Zerstörung der ökonomischen Infrastrukturen charakterisieren viele Regionen der Welt. Diese Bedrohungen resultieren nicht nur aus dem Kampf um Ressourcen oder sind als sicherheitspolitische Instabilitäten anzusehen. Es entsteht immer mehr eine psychische und kulturelle Kluft zwischen den Armen und Reichen, den "sicheren" und "unsicheren" Regionen. Die vorliegende Einführung in die Friedensforschung versucht aufzuzeigen, dass der Friede nicht nur durch militärische Sicherheit oder ökonomisches Wachstum erreicht werden kann, sondern dass der Friede alle gesellschaftlichen Bereiche umfassen muss. Die Gewalt, unter der viele Menschen auf der Welt leiden, muss breiter untersucht werden. Deswegen werden die Komponenten der Gewalt in vier Bereichen erörtert: epistemologische Gewalt, kulturelle Gewalt, strukturelle Gewalt und physische Gewalt. Während die letzten drei am meisten untersucht und in der Friedensforschung sehr bekannt sind, ist die erste Form der Gewalt kaum bekannt, spielt aber eine entscheidende Rolle in der nationalen und internationalen Politik. Diskutiert wird abschließend die wichtige Frage der Friedensforschung, ob diese Herausforderungen des Friedens nur durch globale Großinstitutionen erreicht werden können, oder ob es andere Bereiche gibt, die eine entscheidende Rolle für den Frieden spielen und ob allzu großes Vertrauen in Großinstitutionen und -interventionen produktiv oder kontraproduktiv ist. (ICA2)
Aktuelle Friedensforschung: Beiträge aus dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg
In: Uni-hh-Forschung 17
Der Friedensbegriff der Friedensforschung
In: Die Zukunft des Friedens: Bd. 1, Eine Bilanz der Friedens- und Konfliktforschung, S. 83-93
Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die Friedensforschung keinen geklärten Friedensbegriff hat, befasst sich der Beitrag mit der von Johan Galtung 1975 eingeführten Unterscheidung zwischen dem negativen und dem positiven Friedensbegriff. Ausgehend von Galtungs eschatologisch ausgerichteter Definition des negativen Friedens als Verzicht auf Krieg, d.h. Anwendung personaler oder struktureller Gewalt, widmet sich der Autor der Definition eines Friedensbegriffes, der sich unter modernen Bedingungen empirisch operationalisieren lässt. Dies wäre ein Begriff von Frieden, der nicht wie bei Bismarck eine Pause zwischen zwei Kriegen bedeutet, sondern einen Systemzustand beschreibt, in dem zwischenstaatliche Konflikte überhaupt nicht mehr durch die Anwendung militärischer Gewalt, sondern durch andere nicht-gewaltsame Prozesse dauerhaft gelöst werden. Im weiteren Verlauf werden die Konzepte Sicherheit sowie in Anlehnung an das Politik-Modell von David Easton die Ursachen des Unfriedens beleuchtet. Im abschließenden Abschnitt geht es um Friedensstrategien, d.h. um die sechs Voraussetzungen des Friedens als institutionalisiertes Prozessmuster des Nicht-Krieges in einem internationalen System. Die Aufgabe der Friedensforschung liegt darin, den Systemwandel hin zur Demokratisierung der Herrschafts- und Machtsysteme als wichtigste Strategie für die Herbeiführung des Nicht-Krieges und die Anarchie des internationalen Systems als Konfliktursache nachzuweisen, zu deren Milderung auch und besonders die internationalen Organisation (UN, OSZE) beitragen können. (ICH)
Friedensforschung und Entwicklungsländerforschung
In: Politikwissenschaftliche Entwicklungsländerforschung, S. 339-367
Um die Relevanz der Friedens- und Konfliktforschung für die Analyse der politischen Problematik der Dritten Welt aufzuzeigen, werden wesentliche analytische Mängel der in den Staaten der westlich-kapitalistischen Welt vorherrschenden Entwicklungsländerforschung, die vor allem durch den modernisierungstheoretischen Ansatz geprägt ist, herausgearbeitet. Es wird die These aufgestellt, daß die Friedensforschung besser als die modernisierungstheoretische Entwicklungsländerforschung in der Lage ist, die politische Problematik der Dritten Welt adäquat zu erfassen. Dies wird an der kritischen Auseinandersetzung mit den sich des strukturell-funktionalen Ansatzes bedienenden politikwissenschaftlichen Entwicklungstheorien gezeigt. Ein kritischer Überblick macht die Kluft zwischen wissenschaftlicher Theorie und gesellschaftlicher Realität deutlich. Die Suche nach der großen übergreifenden Theorie wird beschrieben. Dabei wird auf die mangelnde Reflexion der Wertprämissen, die sich in Ethnozentrismus äußern, und die Ideologiehaftigkeit hingewiesen. Die einseitige Ausrichtung des Erkenntnisinteresses auf Integration und Stabilität wird problematisiert, ebenso das Nichteinbeziehen des internationalen und ökonomischen Kontextes. In Absetzung dazu wird das Interesse der Friedensforschung an der Dritten Welt begründet. Die Konzepte und das analytische Instrumentarium der Friedens- und Konfliktforschung zur Erforschung der Probleme der Dritten Welt werden dargestellt, indem die Vorzüge gegenüber den politikwissenschaftlichen Ansätzen erläutert werden. Die Aufgaben der Friedens- und Konfliktforschung in der Entwicklungsländerforschung werden mit zwei Themenkomplexen umrissen: die Untersuchung direkter personaler Gewalt einerseits und indirekter struktureller Gewalt andererseits jeweils auf der internationalen, nationalstaatlichen und subnationalen Ebene. (RW)
Friedensforschung und Geschlechterverhältnis: zur Begründung feministischer Fragestellungen in der kritischen Friedensforschung
In: Schriftenreihe Wissenschaft und Frieden 18
World Affairs Online
Friedensforschung in Spanien
In: AFB-Info: Mitteilungen der Arbeitsstelle Friedensforschung Bonn, Heft 2, S. 1-8
ISSN: 0930-8199
World Affairs Online
Soziologie und Friedensforschung
In: Politische Studien: Magazin für Politik und Gesellschaft, Band 21, S. 51-65
ISSN: 0032-3462