Friedensforschung - die unbequeme Wissenschaft
In: Fragen zu Frieden und Krieg: Ringvorlesung Kölner Wissenschaftler, S. 55-81
Friedensforschung versteht sich als Orientierung verschiedener wissenschaftlicher Fachrichtungen auf das Ziel, die Bedingungen aufzuklären, unter denen Konflikte zwischen Staaten oder innerhalb der Gesellschaft ohne Gewalt gelöst werden können. Der Beitrag gibt einen Überblick über die großen Forschungsbereiche der Disziplin: Kritik der Abschreckungsdoktrin, Analyse des militärisch-industriellen Komplexes im Westen und des militärisch-bürokratischen Komplexes im Osten, die neuen amerikanischen Strategien und er kritisiert die geringe Beachtung dieser Forschungen in Politik und Öffentlichkeit. Die finanzielle Förderung der Anfang der 70er Jahre gegründeten Friedensforschungsinstitute war gering und selbst von der Friedensbewegung wurde die Auflösung der 'Deutschen Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung' Anfang der 80er Jahre kaum wahrgenommen. (KA)