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In: Texte zur Technokratiediskussion, S. 312-329
World Affairs Online
Alle Zukunft ist ungewiss, und trotzdem lässt sich etwas über sie wissen. Allerdings führt die Beschäftigung mit der Zukunft immer in Bereiche des Unsicheren, Unfesten und Unbekannten, in denen das Wissen-Können als solches zur Debatte steht. Diese erkenntnistheoretisch grundlegende Unsicherheit erscheint in der Doppeldeutigkeit des Wortes 'Zukunftswissen'. Sie lässt sich verdeutlichen, indem man das Kompositum in eine Genitivformel umwandelt: 'Wissen der Zukunft'. Als subjektiver Genitiv gelesen, verweist die Formel auf Wissen, das der Zukunft angehört, zukünftiges Wissen, also auf zu erwartende oder zu erhoffende Wissensfortschritte ebenso wie auf zu befürchtende Hindernisse oder bestehen bleibende Grenzen des Wissens. Zukunft ist hier epistemische Zeitlichkeit. Demgegenüber richtet sich die Lesart des objektiven Genitivs auf Wissen über Zukunft: auf begründete Vermutungen, gewagte Thesen oder haltlose Spekulationen über Zustände, die (noch) nicht da sind, aber kommen werden, sollten oder könnten, also auf Zukunft als epistemischen Gegenstand. In beiden Versionen, ob als Subjekt oder Objekt des Wissens, ist Zukunft nicht nur schwer bestimmbar, sondern a priori abwesend. Sie kann daher nur medial erzeugt werden: in Modellen und Simulationen, in Bildern und Visionen, und nicht zuletzt mit den Mitteln der Sprache. Zukunft kann überhaupt nur als imaginierte, gemachte, fiktive Zukunft gedacht werden. Dennoch kommt keine Gesellschaft, keine soziale Institution, kommen weder Religionen noch Naturwissenschaften, weder politische Kollektive noch individuelle Personen ohne Bezug auf die Zukunft aus. Sie verleiht Handlungen einen Horizont, der wie im mittelalterlichen Christentum eher geschlossen oder wie seit der Aufklärung emphatisch offen sein kann; sie verleiht Orientierung, ermöglicht Planung, organisiert Erwartungen, spendet Hoffnung oder erzeugt Ängste, Depression und Resignation; sie wirkt als regulative Fiktion auf die Gegenwart und erlaubt den Rückblick auf eine zukünftige Handlung im Tempus des Futur II. Obgleich also Zukunft nur unter dem Vorbehalt des Imaginären erscheinen kann, ist sie dennoch eine Bedingung der Formung sozialer Wirklichkeiten.
BASE
In: Trajekte
In: Schöningh and Fink Early Modern and Modern History E-Books Online, Collection 2013-2017, ISBN: 9783657100033
Preliminary Material /Benjamin Bühler and Stefan Willer -- Einleitung /Benjamin Bühler and Stefan Willer -- Konjektur /Uwe Wirth -- Versprechen /Benjamin Bühler -- Wunsch /Stefan Willer -- Suspense /Claude Haas -- Teleologie /Roland Borgards -- Mantik /Philipp Theisohn -- Prodigien /Maximilian Bergengruen -- Tiere /Lena Kugler -- Experiment /Michael Gamper -- Planwirtschaft /Gunnar Lenz -- Weltkulturerbe /Stefan Willer -- Prävention /Matthias Leanza -- Data Mining /Ramón Reichert -- Computersimulation /Sebastian Vehlken, Isabell Schrickel, Claus Pias and Anneke Janssen -- Prophet /Daniel Weidner -- Projektemacher /Markus Krajewski -- Jugend /Johannes Steizinger -- Revolutionär /Benjamin Bühler -- Stratege /Stefan Willer -- Zeitreisender /Stefan Willer -- Apokalypse /Christian Zolles -- Rettung /Hubert Thüring -- Utopie /Benjamin Bühler -- Science-Fiction /Hania Siebenpfeiffer -- Manifest /Benjamin Bühler -- Überleben /Falko Schmieder -- Worst case /Sabine Blum -- Klima /Eva Horn -- Posthumanismus /Nicolas Pethes -- Astrologie /Hania Siebenpfeiffer -- Politische Arithmetik /Benjamin Bühler -- Meteorologie /Urs Büttner -- Psychiatrie /Armin Schäfer -- Ökologie /Benjamin Bühler -- Nanotechnologie /Stefan Rieger -- Musik /Stefan Willer -- Über die Autorinnen und Autoren /Benjamin Bühler and Stefan Willer -- Abbildungsverzeichnis /Benjamin Bühler and Stefan Willer -- Sachregister /Benjamin Bühler and Stefan Willer -- Personenregister /Benjamin Bühler and Stefan Willer.
In: Zeitschrift für Semiotik 29.2007,2-3
In: Res Publica, Band 18, Heft 1, S. 115-124
In: Res Publica, Band 18, Heft 1, S. 115-124
In: DIV-Sammlung Blickpunkt
In: Politik, aktuell für den Unterricht: Arbeitsmaterialien aus Politik, Wirtschaft u. Gesellschaft, Heft 18, S. 1-3
ISSN: 0342-5746
In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 66, Heft 9/10, S. 835-844
ISSN: 2510-4179
Die frühen 1970er Jahre werden heute gemeinhin über ihre bildstarken Züge erinnert, also über die kulturrevolutionären Nachbeben der Jugendrevolte, die unter der Chiffre "68" mythisiert worden ist und das äußere Erscheinungsbild der Epoche prägte, die Alltagsmoral zutiefst umwandelte und die Ästhetik der Lebenswelt auffallend veränderte. Diesen lauten Manifestationen stand aber eine ebenso zukunftsbezogene, jedoch ganz anders geartete Denkweise in den politischen und administrativen Institutionen gegenüber, die zwar leiser, aber nicht weniger wirkungsmächtig war, und welche heute weitgehend vergessen ist. Gemeint ist jene Fortschritts-, Planungs- und Prognoseneuphorie, die, selbst ein Erbe der 1960er Jahre, den Menschen heute fremd und fast schon unverständlich geworden ist und welche zu dieser Zeit durch den Beginn der Umweltbewegung gerade ins Kippen kam. In schroffem Gegensatz zum Spontaneismus der Revolte bestimmten nämlich damals hochformalisierte Planungs- und Prognosekalküle das konzeptionelle Denken weiter Kreise der manageriellen und polittechnokratischen Eliten, und zwar nicht nur, was sich mehr oder weniger von selbst versteht, in den Planungsbehörden des ehemaligen Ostblocks, sondern auch in den Stäben und außeruniversitären Beratungsinstituten der liberalkapitalistischen Metropolen des Westens, wie im vorliegenden Beitrag näher gezeigt wird. (ICI2)
In: Civis mundi: tijdschrift voor politieke, filosofie en cultuur, Band 46, Heft 1, S. 63-67
ISSN: 0030-3283
In: IPW-Berichte / Institut für Internationale Politik und Wirtschaft der DDR, Band 8, Heft 6, S. 30-37
ISSN: 0046-970X