"Geistige Führung", geistige Freiheit und die geistigen Bezüge politischen Handelns
In: Idee und Pragmatik in der politischen Entscheidung: Alfred Kubel zum 75. Geburtstag, S. 23-36
Der Beitrag knüpft an den Streit um die "geistige Führung der Nation" an, der seit etwa 1976 zwischen CDU/CSU und SPD andauert; der Verfasser befaßt sich aus grundsätzlich-politiktheoretischer und sozialphilosophischer Sicht mit den ideellen Grundlagen politischen Handelns. Folgende Punkte werden erörtert: (1) zur Autonomie des Geistes, (2) Politik und Geist als Gegensatzbegriffe, (3) von der notwendigen Geistigkeit des Politischen, (4) Implikate einer geistigen Politikorientierung. Es wird festgestellt, daß Philosophie und Wissenschaft nicht Überzeugung und innere Gewißheit herstellen können, weil "das Geistige seine geschichtsmächtige Realität erst durch politisches Handeln von Menschen gewinnt". Daher ist auch die Annahme von historisch-sozialen Gesetzmäßigkeiten unrealistisch. Das Geistige wird als höchst wirksam im gesellschaftlichen Leben und in der Politik betrachtet. (HA)