"Die meisten Frauen betrachten Erwerbsarbeit nicht mehr als Zwischenspiel vor der Familiengründung. Die Reaktionen der Männer auf diesen Wandel unterscheiden sich je nach Bildungsstand, sozialer Schicht und kultureller Kompetenz." (Autorenreferat)
With a cultural anthropological perspective, the essay highlights binary gender roles, notions of "femininity", and sexually charged sanctions within a shooting club. The empirical material also shows how the actors emphasize a performance of gender and how this interacts within the social community.
In: Freie Lehrerstimme: größte pädagogische Zeitschrift Österreichs - gegründet 1895 ; [Österreichs Zeitschrift für Pädagogik und Politik], Band 86, Heft 2, S. 21-22
"In der Diskussion über die (Neben-)Wirkungen der Koeduktion scheint es ganz aus dem Blick geraten zu sein, daß im Verhalten der Jungen ebenfalls erhebliche Defizite festgestellt werden können bzw. daß die Jungen mit Verhaltenserwartungen konfrontiert werden, die keineswegs nur positiv gesehen werden müssen. Als Folgerung wird für interaktionell-soziale und kooperative Lernangebote plädiert." (Autorenreferat, IAB-Doku)
"Die Unterteilung in 'männlich' und 'weiblich' hat ihre Berechtigung, wie die Evolutionsgeschichte zeigt. Die Faktoren für die individuelle Entwicklung - 'Anlagen' und 'Umwelt' - lassen sich nicht unabhängig voneinander betrachten." (Autorenreferat)
"HEROES - Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre" ist ein Projekt, das sich für die Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen und Männern einsetzt. Zielgruppe des Projekts sind Jugendliche und junge Erwachsene aus Ehrenkulturen, die im Laufe ihrer Sozialisation patriarchalisch fundierte Geschlechterrollen verinnerlicht haben. Diese Rollenzuschreibungen rechtfertigen die Unterdrückung von Frauen und verwehren ihnen die Teilhabe am öffentlichen Leben. [Der Autor] beschreibt zunächst den Wertehorizont dieser so genannten Ehrenkulturen. In einem weiteren Schritt werden die Sozialisationsbedingungen und Erziehungspraktiken erläutert, die das Konstrukt der "Ehre" absolut setzen. Die abschließende Projektschilderung zeigt, wie es in der außerschulischen und schulischen Bildungsarbeit gelingen kann, dass sich Jugendliche aus Ehrenkulturen von tradierten Rollenvorstellungen lösen und ihre Erfahrungen an andere Jugendliche weitergeben (Verlag).
"Nachdem das nationalsozialistische Regime die Geburtenförderung zu einer politischen Priorität gemacht hatte, ist Familienpolitik in Deutschland tabuisiert. Dabei zeigt das Beispiel Frankreichs, dass auch demokratisch verfasste Staaten Familienförderung betreiben können. Zur deutschen Tabuisierung kamen mehrere irrige Vorstellungen hinzu, etwa die, dass mit wachsendem Wohlstand automatisch ein demographischer Niedergang einhergehe oder die wachsende Liberalisierung der Gesellschaft, die Auflösung der traditionellen Familienstrukturen usw. einen starken Rückgang der Geburten bedinge. Ein Vergleich mit Frankreich und anderen europäischen Staaten zeigt, dass gerade dort Geburtenüberschüsse erzielt werden, wo relativ viele Kinder außerhalb einer Ehe geboren werden und generell die Emanzipation der Frauen und vor allem die Gleichstellung im Berufsleben eine wichtige Rolle spielt." (Autorenreferat)
"In dem Artikel wird am Beispiel Serbiens der Einfluss politischer und sozialer Wandlungsprozesse auf die Aushandlung der Geschlechterrollen verdeutlicht. Im Zentrum der Betrachtung steht der Zeitraum von 1980 bis 2009. Obwohl die Geschlechter de jure bereits gleichgestellt waren, blieb die praktische Umsetzung der Gleichstellung im sozialistischen Jugoslawien, zum Beispiel hinsichtlich unbezahlter Familienarbeit und Erwerbstätigkeit, trotz sichtbarer Fortschritte problematisch. Eine mit dem Zerfall Jugoslawiens und den kriegerischen Auseinandersetzungen in den 1990er Jahren einhergehende Militarisierung der Geschlechterrollen verschärfte auch die genderspezifische publicprivate-division erneut. Erst seitdem mit dem Sturz Milosevic's der eigentliche Demokratisierungsprozess begann, treten nationalistische Gendervorstellungen wieder in den Hintergrund. Die praktische Aufteilung der Verantwortlichkeiten zwischen den Geschlechtern wird nun zunehmend von marktwirtschaftlichen Prinzipien geprägt." (Autorenreferat)
"In dem Artikel wird am Beispiel Serbiens der Einfluss politischer und sozialer Wandlungsprozesse auf die Aushandlung der Geschlechterrollen verdeutlicht. Im Zentrum der Betrachtung steht der Zeitraum von 1980 bis 2009. Obwohl die Geschlechter de jure bereits gleichgestellt waren, blieb die praktische Umsetzung der Gleichstellung im sozialistischen Jugoslawien, zum Beispiel hinsichtlich unbezahlter Familienarbeit und Erwerbstätigkeit, trotz sichtbarer Fortschritte problematisch. Eine mit dem Zerfall Jugoslawiens und den kriegerischen Auseinandersetzungen in den 1990er Jahren einhergehende Militarisierung der Geschlechterrollen verschärfte auch die genderspezifische publicprivate-division erneut. Erst seitdem mit dem Sturz Milosevic's der eigentliche Demokratisierungsprozess begann, treten nationalistische Gendervorstellungen wieder in den Hintergrund. Die praktische Aufteilung der Verantwortlichkeiten zwischen den Geschlechtern wird nun zunehmend von marktwirtschaftlichen Prinzipien geprägt." (Autorenreferat)
"Der Artikel basiert auf einer Studie mit dem Ziel, den Zugang für Buben und junge Männer zu außerschulischen sexualpädagogischen Angeboten zu verbessern. Auf Basis von qualitativen Interviews mit männlichen Jugendlichen und Gesprächen mit ExpertInnen in drei österreichischen Bundesländern werden die Einstellungen der Burschen zu Geschlechterrollen, Partnerschaft, Beziehungen und Sexualität geschildert und ihre Erfahrungen mit unterschiedlichen Informationsquellen zum Thema Sexualität beschrieben. Die Ergebnisdarstellung berücksichtigt besonders Unterschiede nach Bildungsstatus und kulturellem bzw. Migrationshintergrund der Jugendlichen. Burschen aus ressourcenarmen Elternhäusern bzw. mit Migrationshintergrund verfügen häufig über unzureichende Informationsquellen, fühlen sich einem höheren Druck ausgesetzt, frühzeitig sexuell aktiv zu werden und haben sehr traditionelle Vorstellungen von Männlichkeit. Der Artikel kommt zum Schluss, dass diese Jugendlichen verbesserte maßgeschneiderte sexualpädagogische Angebote brauchen, und formuliert Anregungen für eine geschlechts- und kultursensible Sexualpädagogik, die den Bedürfnissen dieser Jugendlichen gerecht wird." (Autorenreferat)
In: Kirchliche Zeitgeschichte: KZG ; internationale Zeitschrift für Theologie und Geschichtswissenschaft = Contemporary church history, Band 32, Heft 2, S. 364-378