Auf dem Weg zu egalitären Geschlechterrollen?
In: Familie, S. 319-336
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In: Familie, S. 319-336
In: Familie: zwischen gesellschaftlicher Prägung und individuellem Design, S. 319-336
In diesem Beitrag soll geklärt werden, ob sich deutsche Familien auf dem Weg zu egalitären Geschlechterrollen befinden. So wird gefragt, ob sich verheiratete und nichtverheiratete Paare ihre Arbeit signifikant unterschiedlich teilen und, welchen Beitrag die Teilzeitarbeit generell, und insbesondere die des Mannes, zu einer Neuverteilung familiärer Arbeit leistet. In diesem Kontext wird ebenfalls erörtert, ob die Reintegration von Berufsarbeit in den Haushalt (Telearbeit) ein Weg zu einer stärkeren Beteiligung des Mannes an der Familienarbeit darstellt. Ferner wird beleuchtet, welche strukturellen Hindernisse einer Neuverteilung im Weg liegen. Dem Beitrag liegen Auswertungen der amtlichen Haushalts- und Erwerbsstatistik und eine Reihe aktueller Datensätze zugrunde. (ICE)
In: Wer macht wen für Gesundheit (und Krankheit) verantwortlich? Beiträge zur Jahrestagung der Fachgruppe Gesundheitskommunikation 2022, S. 1-11
Männer und Frauen unterscheiden sich in ihren gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen sowie ihrem Informations- und Kommunikationshandeln. Statt sich ausschließlich auf das biologische Geschlecht zu fokussieren, fragt der vorliegende Beitrag nach der Rolle des sozialen Geschlechts für das gesundheitsbezogene Informationshandeln und die Übernahme der Rolle der Gesundheitsmanager:in. Die Rolle des Geschlechts wird hierzu mittels der sozialen Rollentheorie und geschlechtertypischen Sozialisation kontextualisiert. Dabei wird der bisher weit verbreitete Fokus auf das biologische Geschlecht um Geschlechterstereotype und das Geschlechter-Selbstkonzept erweitert. Die Ergebnisse einer qualitativen Befragung zeigen, dass sowohl die Suche nach Gesundheitsinformationen als auch die Übernahme der Kommunikationsrolle der Gesundheitsmanager:in am stärksten mit der Identifikation mit sozialen Werten verbunden ist. Dennoch spielen auch eher männlich attribuierte Eigenschaften wie Lösungs- und Machtorientierung eine Rolle und sind für die Suche und Verantwortungsübernahme förderlich. Entsprechende Erkenntnisse sind für Fragen der strategischen Gesundheitskommunikation und die Ansprache unterschiedlicher Anspruchsgruppen bedeutsam, indem diese Merkmale stärker bei der Diffusion von Gesundheitsinformationen mittels Meinungsführender berücksichtigt werden sollten.
In: Medien – Krieg – Geschlecht, S. 135-152
In: Bei Lichte betrachtet wird es finster: FrauenSichten, S. 41-80
Die Autorin beschäftigt sich mit zwei großen Geschlechtsrollenmythen, die in der Aufkläung eine grundlegenden Wandel erfahren haben. Das eine ist der Mythos des Don Juan, das andere der Mythos der Hexe, bzw. ihrer Nachfolgerin Carmen. Es wird die These aufgestellt, daß die männliche Hysterie, die mit der Aufklärung auftaucht, gewissermaßen als Ersatz für den erfolgreich bekämpften und auf den Scheiterhaufen mittlerweile zu Asche reduzierten Körper der Frau auftaucht; diesen Körper, in dem zugleich auch die Sinnlichkeit überhaupt, die Geschlechtlichkeit selbst bekämpft worden waren. Die Liebe zur Gewalt des männlichen Hysterikers und seine Kultivierung der eigenen Gebrechlichkeit dienen dem Ziel, das Werk der Scheiterhaufen zu vollenden, die Frau endgültig aus dem Weg zu räumen, um Raum zu schaffen für ein eigenes, "besseres" Frau-Sein. Während der männliche Hysteriker sich gerne der Mutter als Schutzschild gegen die reale Fraue bediente, bemüht sich der Anorektiker (heute) darum, sie am eigenen Körper auszuhungern; diesem Körper, den er als weiblich zu identifizieren gelernt hat. Das bedeutet aber, daß er letztlich seine imaginäre Weiblichkeit aushungert, dieses Frau-Sein, das er "von innen heraus" hervorgebracht hat. Diese Entwicklung ist auch Symptom für einen Paradigmenwechsel, der sich auf den Begriff der "Mutter" bezieht. Die Erwartungen an die "Mütterlichkeit" beziehen sich immer weniger auf die reale Mutter oder auch nur auf eine einzelne Frau, sie beziehen sich immer mehr auf die Institution Staat. (TR)
In: Die Bundestagswahl 2005: Analysen des Wahlkampfes und der Wahlergebnisse, S. 171-196
"Die Autoren ermitteln in ihrer Inhaltsanalyse den fehlenden Regierungsbonus der Berichterstattung der TV-Hauptnachrichtensendungen und der Bild-Zeitung in den letzten sechs Wochen vor der Wahl. Zudem konnten sie zeigen, dass sich die Berichterstattung der Bild-Zeitung teilweise deutlich von den TV-Nachrichten unterschied. Im Mittelpunkt ihres Beitrags steht jedoch die Frage, ob die Wahlkampfberichterstattung geschlechtsspezifische Unterschiede aufwies. Aus den USA ist bekannt, dass die Medien über Kandidatinnen anders berichten als über Kandidaten - vor allem hinsichtlich der Themenschwerpunkte und der verwendeten Frames. In der Berichterstattung vor der Bundestagswahl finden sich solche geschlechtsspezifischen Unterschiede jedoch kaum. So wurde zwar häufiger über Spitzenpolitiker als über Spitzenpolitikerinnen berichtet, Angela Merkel war jedoch in den Medien genauso präsent wie Gerhard Schröder. Auch wurde Merkel nicht deutlich schlechter bewertet als Schröder (in der Bild-Zeitung wurde sie sogar besser bewertet). Auch auf der Seite der Themenstruktur finden sich lediglich marginale Unterschiede, d.h. über Merkel wurde nicht wesentlich häufiger im Zusammenhang mit 'weichen Frauenthemen' berichtet als über Schröder. Allerdings fand sich ein leichter Gender Frame in der Berichterstattung über Merkel, der jedoch bei weitem nicht so deutlich ausfiel wie dies in den USA üblich ist. Die Tatsache, dass mit Angela Merkel erstmals eine Frau für das Amt des Bundeskanzlers kandidierte, schlug sich also nicht besonders stark in der Art der Medienberichterstattung über den Wahlkampf nieder." (Textauszug)
In: Die Bundestagswahl 2005, S. 171-196
In: Jugendliche in Japan und Deutschland : soziale Integration im Vergleich., S. 179-205
Im vorliegenden Beitrag wird am Beispiel von Lebensläufen junger japanischer Männer die Pluralisierung von Gender und die damit verbundene Herausbildung von Geschlechterrollen untersucht. Die Entwicklung von Gender wird mit Blick auf die neue Männerforschung in Japan als "Erwerb von Wissen über die Unterschiede zwischen Mann und Frau und der sich anschließende Prozess der Anwendung dieses Wissens auf die Kontrolle des eigenen Verhaltens" verstanden. Ausgehend von einem lebensgeschichtlichen Ansatz soll geklärt werden, welche Konflikte die jungen Männer im heutigen Japan im Zusammenhang mit Gender-Ideologien oder der Definition von Männlichkeit erfahren, welche Umstände im Lebenslauf zu der Erfahrung solcher Konflikte führen und auf welche Weise diese Konflikte verarbeitet werden. In vier Fallstudien werden die vielfältigen Erscheinungsformen im Herausbildungsprozess von Gender verdeutlicht, wobei folgende Identitätstypen herausgearbeitet werden: diffuse Identität, Krisenidentität, diskontinuierlicher Identitätstyp und kontinuierlicher Identitätstyp. Zuvor wird ein Überblick über die erziehungssoziologischen Forschungsansätze zur Herausbildung von Gender in Japan gegeben. (ICI).
In: Jugendliche in Japan und Deutschland: soziale Integration im Vergleich, S. 179-205
Im vorliegenden Beitrag wird am Beispiel von Lebensläufen junger japanischer Männer die Pluralisierung von Gender und die damit verbundene Herausbildung von Geschlechterrollen untersucht. Die Entwicklung von Gender wird mit Blick auf die neue Männerforschung in Japan als "Erwerb von Wissen über die Unterschiede zwischen Mann und Frau und der sich anschließende Prozess der Anwendung dieses Wissens auf die Kontrolle des eigenen Verhaltens" verstanden. Ausgehend von einem lebensgeschichtlichen Ansatz soll geklärt werden, welche Konflikte die jungen Männer im heutigen Japan im Zusammenhang mit Gender-Ideologien oder der Definition von Männlichkeit erfahren, welche Umstände im Lebenslauf zu der Erfahrung solcher Konflikte führen und auf welche Weise diese Konflikte verarbeitet werden. In vier Fallstudien werden die vielfältigen Erscheinungsformen im Herausbildungsprozess von Gender verdeutlicht, wobei folgende Identitätstypen herausgearbeitet werden: diffuse Identität, Krisenidentität, diskontinuierlicher Identitätstyp und kontinuierlicher Identitätstyp. Zuvor wird ein Überblick über die erziehungssoziologischen Forschungsansätze zur Herausbildung von Gender in Japan gegeben. (ICI)
In: Jugendliche in Japan und Deutschland, S. 179-205
In: Verändern Gender Studies die Gesellschaft?
In: Gender und Rechtsextremismusprävention. Eine Publikation des Projektes "Lola für Lulu - Frauen für Demokratie im Landkreis Ludwigslust"., S. 73-87
Der Beitrag behandelt die Erziehungsstile und -rituale in rechtsextremen Familien. Die Verfasserin liefert ein Bild von Alltagspraxen, mit denen Mädchen und Jungen in die biologistische Geschlechterideologie der Volksgemeinschaft einsozialisiert werden. Der Beitrag liefert Anhaltspunkte für Pädagogen, welches Verhalten von Kindern auf ihre spezifische Situation in der Herkunftsfamilie hinweisen kann, die oft durch Loyalitätskonflikte geprägt ist. Die Verfasserin wirft damit auch weitergehende Fragen nach dem pädagogischen Umgang mit diesen Kindern auf und nach Möglichkeiten, perspektivisch ein Fenster für einen möglichen Ausstieg offen zu halten. (ICE2).
In: Gender und Rechtsextremismusprävention: eine Publikation des Projektes "Lola für Lulu - Frauen für Demokratie im Landkreis Ludwigslust", S. 73-87
Der Beitrag behandelt die Erziehungsstile und -rituale in rechtsextremen Familien. Die Verfasserin liefert ein Bild von Alltagspraxen, mit denen Mädchen und Jungen in die biologistische Geschlechterideologie der Volksgemeinschaft einsozialisiert werden. Der Beitrag liefert Anhaltspunkte für Pädagogen, welches Verhalten von Kindern auf ihre spezifische Situation in der Herkunftsfamilie hinweisen kann, die oft durch Loyalitätskonflikte geprägt ist. Die Verfasserin wirft damit auch weitergehende Fragen nach dem pädagogischen Umgang mit diesen Kindern auf und nach Möglichkeiten, perspektivisch ein Fenster für einen möglichen Ausstieg offen zu halten. (ICE2)
In: Gesellschaftliche Perspektiven: Frauen in Osteuropa, S. 29-40
Die politische Kultur in Ostmitteleuropa wird häufig als überwiegend paternalistisch und elitistisch beschrieben. Traditionelle Geschlechterrollen sind in Osteuropa akzeptiert, sie konkurrieren mit dem Bild der erwerbstätigen Frau: Der Sozialismus hat nicht die Geschlechterrollen verändert, sondern hat die sozialistische Arbeiterin zum Bild der traditionellen Mutter hinzugefügt. Dabei blieben die Männerrollen unangetastet oder wurden sogar durch das Image des starken sozialistischen Industriearbeiters gestärkt. Der Beitrag zeigt, dass traditionelle Geschlechterrollen nach wie vor reproduziert werden, vor allem durch die Medien und die Populärkultur. Starke religiöse Bindungen, besonders an die katholische Kirche, haben einen negativen Einfluss auf die Akzeptanz von Frauen in politischen Rollen. Ein liberal-individualistischer Diskurs hemmt überdies Diskussionen über strukturelle Benachteiligungen von Frauen. Die Verbesserung der Partizipation und Repräsentation in einem patriarchal geprägten Kontext kann für die Autorin nur gelingen, wenn die Partizipation und Interessenvertretung von Frauen als legitim, notwendig und wichtig angesehen wird. Hierfür sind Zivilgesellschaft und soziale Bewegungen erforderlich. Sie verändern kulturelle Normen, Identitäten und Diskurse. Sie setzen Themen auf die Agenda, legitimieren Frauen als Politikerinnen und liefern Argumente für mehr Frauen in politischen Institutionen. (ICA2)
In: Die Wohlfahrt der Nationen: 40 Länder-Fallstudien zu den Institutionen und ihrer Performanz, S. 342-353
Der Beitrag untersucht die Wohlfahrtsregime in Lateinamerika anhand einer Fallstudie zu Brasilien. Zunächst betrachtet der Beitrag Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Wohlfahrtsregimen der lateinamerikanischen Staaten. Dabei geht der Beitrag auch auf die Wirtschafts- und Sozialpolitik in den Ländern Lateinamerikas ein sowie auf Geschlechterrollen und Bildung. Die anschließende Fallstudie zu Brasilien thematisiert das politische Regime, die Wirtschaft, die Geschlechterrollen, die sozialen Sicherungssysteme (Rente, Gesundheit, Arbeitslosigkeit und Familie), die Bildung sowie den Wohlfahrtsregimetyp und den derzeitigen Entwicklungstrend, der sich im Bereich der Wohlfahrt in Brasilien abzeichnet. Abschließend erfolgt ein kurzer Blick auf das Performanzprofil Brasiliens. (ICB2)