Bekämpfung von Geschlechterstereotypen durch die Frauenrechtskonvention der Vereinten Nationen
In: Menschenrechte und Geschlecht, S. 51-76
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In: Menschenrechte und Geschlecht, S. 51-76
In: Frauen im Militär: empirische Befunde und Perspektiven zur Integration von Frauen in die Streitkräfte, S. 45-61
"Die Autorin zeigt in ihrem Beitrag 'Geschlechterstereotypen und Militär im Wandel', dass die Bundesrepublik Deutschland als klassischer Idealtypus eines koporatistisch-konservativen Wohlfahrtsregimes die kulturelle Norm der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung im Sinne eines ausgeprägten Hausfrauen-Familienernährer-Modells institutionalisiert hat. Die Erosion der internalisierten Frauen- und Männerstereotype erfolgt nur sehr zögerlich im Zusammenhang veränderter Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes, des Sozialstaates und der privaten Haushalte." (Autorenreferat)
In: Frauen im Militär, S. 45-61
In: Aktuelle Themen der Turnentwicklung. Jahrestagung der dvs-Kommission Gerätturnen vom 27.-29. September 2010 in Köln., S. 44-51
In dem Beitrag stellt Verf. Ergebnisse aus einem Unterrichtsprojekt vor, in dem die Konstruktion von Geschlecht im gestaltungsorientierten koedukativen Akrobatikunterricht untersucht wurde. Bezüglich der Ergebnisse des Unterrichts interessiert hierbei zum einen die Frage, ob und inwieweit Geschlechterstereotype in den Gestaltungen der Schülerinnen und Schüler reproduziert oder überwunden werden. Zum anderen wird der Unterrichtsprozess in den Blick genommen und gefragt, wie Mädchen und Jungen in den verschiedenen Phasen des Unterrichts ihre Geschlechtlichkeit herstellen. Aus dem Text (geändert).
In: Die Wehrpflicht und ihre Hintergründe: sozialwissenschaftliche Beiträge zur aktuellen Debatte, S. 131-153
"Im Beitrag wird die - ausschließlich für Männer geltende - Wehrpflicht aus geschlechterpolitischer Perspektive betrachtet. Das Gebot des Wehrdienstes für Männer und das Verbot des Waffendienstes für Frauen in Art. 12 GG der Fassung von 1956 entsprach der Geschlechterdifferenzierung der westdeutschen Gesellschaft der fünfziger und sechziger Jahre, die auf der Geschlechterideologie des 19. Jahrhunderts beruhte und Männern als Gruppe Waffenfähigkeit, Frauen als Gruppe Nicht-Waffenfähigkeit attestierte. Im Laufe der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts rührte der Wandel der Geschlechterverhältnisse zu einer sukzessiven Aufweichung traditionaler Zuschreibungen für Frauen in den meisten öffentlichen Bereichen. Dies hatte u. a. Folgen für ihre zunehmende Einbeziehung in die Streitkräfte bis hin zur kompletten Öffnung unter den Voraussetzungen der Freiwilligkeit und Eignung. Dabei weist vieles darauf hin, dass die Gesellschaft eher bereit scheint, von Geschlechterstereotypen über vermeintliche Aufgaben, Zuständigkeitsbereiche und abgeleitete Verhaltensweisen von Frauen abzulassen als von Geschlechterstereotypen über Männer und Männlichkeit. Dies trifft auch auf die Wehrpflicht zu: Nie hat es eine Debatte über geschlechtsgebundene Fähigkeiten von Männern im Militär gegeben. Ihre Eignung wurde vorausgesetzt und allenfalls pazifistische Motive galten als Exit-Option. Eine Wehrpflicht, die ausschließlich für Männer gilt, widerspricht dem Prinzip einer modernen Gesellschaft, in der die Frage nach der Eignung für bestimmte Funktionen entkoppelt wird von Kategorien, die nicht mit der Funktion zusammenhängen (z. B. Schicht-, Geschlechtszugehörigkeit). Damit bleibt die Bundeswehr eine extrem geschlechtersegregierte Institution." (Autorenreferat)
In: Eva ist emanzipiert, Mehmet ist ein Macho., S. 91-102
In: Politik - Deutsch, Deutsch - Politik: aktuelle Trends und Forschungsergebnisse ; Beiträge zur 6. Fachtagung des DFPK, S. 179-198
"Politikerinnen sind in der medialen Berichterstattung unterrepräsentiert, kommen in anderen Themenkontexten vor als ihre männlichen Kollegen und ihr Aussehen und Privatleben werden stärker betont. Wie groß die geschlechtsspezifischen Unterschiede wirklich sind, ist aber schwer einzuschätzen, weil die meisten Studien nur Akteure aus der Politik betrachten. Die vorliegende Inhaltsanalyse von Tageszeitungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz stellt Darstellungen von Politikerinnen und Politikern denen von Akteuren aus anderen Gesellschaftsbereichen gegenüber. Im Vergleich wird klar, dass politische Akteure viel weniger geschlechterstereotyp dargestellt werden als Akteure aus anderen Themenbereichen, dass aber in beiden Bereichen Sensibilität für diese Problematik geboten ist." (Autorenreferat)
In: Deutschland im Jubiläumsjahr 2009: Blick zurück nach vorn, S. 197-219
Die Verfasserin beginnt ihre Darstellung mit dem Beginn des Frauenwahlrechts in Deutschland am 19. Januar 1919 und zeichnet dessen Geschichte nach. Sie zeigt, wie umstritten dieses Wahlrecht war und mit welchen Begründungen und Erwartungen es von Befürwortern und Gegnern diskutiert wurde. Im nächsten Schritt wird skizziert, wie sich das Verhältnis von Frauen und Politik von der Weimarer Zeit bis hin zur Bundesrepublik Deutschland entwickelt hat. Dabei wird deutlich, dass Frauen in der Politik zweifelsohne vieles erreicht haben. Anhand des Falls Angela Merkel wird jedoch gezeigt, dass auch heute noch das Verhältnis von Frauen und Politik, von Frauen und Macht problematisch ist und hier noch tradierte Geschlechterstereotype wirken. (ICE2)
In: Medien - Politik - Geschlecht: feministische Befunde zur politischen Kommunikationsforschung, S. 104-123
Geht es um die mediale Repräsentanz von Politikerinnen und Politikern beschränken sich die meisten empirischen Studien auf den zeitlich eingegrenzten Zeitraum der Wahlkampfkommunikation. Der Beitrag hingegen widmet sich der alltäglichen Politikvermittlung der Medien. Eine Längsschnittstudie zur politischen Berichterstattung des Österreichischen Rundfunks (ORF) macht deutlich, dass der Anteil der Politikerinnen in den Nachrichten des ORF im Schnitt um mehr als ein Drittel unter dem Frauenanteil des Parlaments und der Regierung liegt. Die Häufigkeit des Vorkommens von Politikerinnen unterliegt dabei großen Schwankungen, insofern als der gender gap mit der Eliten- und Ereigniszentrierung der Medien interagiert. Ferner lässt sich aufgrund der empirischen Daten zeigen, dass die mediale Politikvermittlung nach wie vor von einer geschlechterstereotypen Themenzuordnung geprägt ist. (RG2)
In: Kategorie: Geschlecht?: empirische Analysen und feministische Theorien, S. 118-139
Zunächst wird anhand von Arbeitsmarktdaten aufgezeigt, daß das Geschlecht eine strukturierende Wirkungskraft besitzt, die sich für Frauen als Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt niederschlägt. Sodann wird versuchsweise von diesem Faktum abstrahiert und eine Konstruktion gewagt, die für betriebliche Personalrekrutierung eine mehrdimensionale Alternative zu Entscheidungsprozessen auf Grundlage der Geschlechterdualität anbietet. Anschließend wird mittels empirischer Ergebnisse verdeutlicht, daß derart komplexe Wahrnehmungsweisen und Handlungsmuster im Transformationsprozeß nicht aufzufinden sind. Scheinbar selbstverständlich und verblüffend reibungslos werden geschlechterstereotype Argumentationsmuster von verschieden AkteurInnen aufgegriffen und eigenen Orientierungen unterlegt. Abschließend kommt die Autorin zu dem Ergebnis, daß gerade der Rückgriff auf die bestehende symbolische Ordnung Erwerbsbarrieren für Frauen instandsetzt. Die Transformation wird somit zu einem Gerinnungsprozeß alter und neuer Diskriminierungsstrukturen. (ICE2)
In: Denkverhältnisse: Feminismus und Kritik, S. 301-333
Ausgehend davon, daß der Darwinismus noch heute das zeitgenössische Denken über Geschlechtsunterschiede und Geschlechtsrollen dominiert, wird nach den sozialen Ursprüngen der Darwinschen Synthese der Evolutionstheorie gefragt. Die Analyse der wechselseitigen Beeinflussung des Darwinismus und der Gesellschaftsdoktrin des 19. Jahrhunderts wird durch einen kritischen Blick auf das viktorianische Bild ergänzt, das Darwin von den Geschlechterbeziehungen sowie von den Rollen entwirft, die Männchen und Weibchen bei der Evolution von Tieren und Menschen spielen. Darwins Definition von sexueller Zuchtwahl wird aufgegriffen, um seine Verhaltenscodes und ihre Darstellung als natürliches biologisches Erbe zu verstehen. Auf dieser Basis wird die Soziobiologie als ein neuer wissenschaftlicher Sexismus eingeordnet. Es wird gezeigt, daß Darwins Geschlechterstereotypen nach wie vor als Teil der Evolution des Menschen angenommen werden. Deshalb werden abschließend feministische Strategien gegen dieses Geschichtsbild diskutiert. (ICA)
In: Frauen im Militär: empirische Befunde und Perspektiven zur Integration von Frauen in die Streitkräfte, S. 79-107
"Belege für Geschlechterstereotypen, die sich gerade dort manifestieren, wo sie eigentlich überwunden geglaubt werden, gibt der Autor in seinem Beitrag 'Soldat und Soldatin - Die Konstruktion von Männlichkeit und Weiblichkeit am Beispiel von Printmedien der Bundeswehr'. Das Bildmaterial, das in der offenkundigen Absicht veröffentlicht wurde, gelungene Beispiele der selbstverständlich gewordenen Akzeptanz von Soldatinnen in Ausübung ihres Berufes zu geben, offenbart bei genauer interpretatorischer Betrachtung eine ganz andere Wirklichkeit und Denkweise: Professionalität und Seriosität kommen in der Darstellung von männlichen Soldaten zum Ausdruck, an den Soldatinnen dagegen werden weiterhin geläufige Stereotypen der Weiblichkeit (körperliche Reize, Anmut, Charme etc.) betont. Die beabsichtigte leitmotivische Selbstdarstellung gelungener Integration der Frauen belegt das Gegenteil, nämlich die Tradierung geschlechtsspezifischer Denk- und Wahrnehmungsmuster." (Autorenreferat)
In: Care - wer sorgt für wen?, S. 87-98
Das in Deutschland vorherrschende Bild von "dem Migranten" ist einerseits durch Gewalt und patriarchale Einstellungen sowie andererseits durch Ehre und einer Verantwortung gegenüber der Großfamilie bestimmt. Diesen dominanten Bildern über Männer mit Migrationsbiographie entgegen zeigen wir in unserem Beitrag anhand eines biographischen Interviews wie der Migrationskontext als Aushandlungs- und Möglichkeitsraum fungiert. In diesem kann sich Männlichkeit zum einen in Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Normen und Zuschreibungen und zum anderen durch die Übernahme von care-work neu konstituieren. (DIPF/Orig.).;;;The prevailing image of "the male migrant" in Germany is shaped by the notion of violence and patriarchal attitudes on one hand, as well as honour and responsibility concerning the extended family on the other. This article argues against these dominant concepts of men with biographies of migration and shows, based on biographical interviews, how the context of migration is constructed as space of negotiations and possibilities. Within this, masculinity can be newly constituted in two ways: through rethinking prevailing norms and attributions and assuming the responsibility of care work. (DIPF/Orig.).
In: Zivilgesellschaft und Gender-Politik in Rußland, S. 41-66
Die Geschlechterordnung war im sowjetischen Russland durch das "Konzept der arbeitenden Mutter" bestimmt, das für die Frauen eine große Belastung darstellte, da die Männer nicht oder kaum in die häusliche Arbeit einbezogen wurden. Angesichts der schwierigen ökonomischen Verhältnisse sind die Fragen der Eheschließung, Kindererziehung und Erwerbstätigkeit für die Frauen heute von noch größerer Bedeutung für ihre Lebensgestaltung. Die Autorin geht in ihrer vorliegenden Untersuchung zur Dynamik der Familienentwicklung und des Geschlechterverhältnisses im heutigen Russland in zwei Schritten vor: Sie betrachtet zunächst die Grundtendenzen in der Familiengestaltung wie Heiratsalter, Scheidungsraten, Grund der Eheschließung sowie Geburtenzahl in und außerhalb der Ehe. In einem zweiten Schritt stellt sie die Ergebnisse einer quantitativen und qualitativen Studie zur Entwicklung von Ehe und Familie in Russland vor. Anhand von biographischen Interviews wird hier gezeigt, ob die Betroffenen mit ihrer ehelichen Situation zufrieden sind und in welchem Zusammenhang dies mit Bildung, Arbeitsteilung und Geschlechterstereotypen steht. (ICI2)
In: Grenzgängerinnen: revolutionäre Frauen im 18. und 19. Jahrhundert ; weibliche Wirklichkeit und männliche Phantasien, S. 257-285
Dem Aufsatz liegen zwei Erfahrungen zugrunde: Im Bereich der Fachdidaktik ergab sich, daß Unterrichtsversuche, die am Beispiel der Rolle der Frau in der Französischen Revolution Geschlechterstereotypen bei Schülerinnen und Schülern auflösen sollten, gerade das Gegenteil bewirkt zu haben schienen. Tatsächlich beruhte diese Erscheinung jedoch auf antifeministischen Implikationen der an die Lernenden angelegten Bewertungskriterien. Die zweite Erfahrung bezog sich auf die immer noch grundsätzlich frauenfeindliche, weil die Bedeutung der Frauen in der Geschichte ignorierende, Praxis der Geschichtswissenschaft. Da die Autorinnen eine Annäherung der fachdidaktischen wie der fachwissenschaftlichen Grundlagen für notwendig halten, erarbeitet sie einen neuen Unterrichtsentwurf zum Thema Frauen in der Französischen Revolution. Er rückt in den Vordergrund, was Frauen gemeinhin abgesprochen wird: Rationalität ihres Handelns und gesellschaftspolitische Bedeutung dieses Handelns. Durch diese Korrektur der Geschichtsdarstellung sehen die Autorinnen die Chance zu einer Veränderung der fachdidaktischen Wahrnehmungsweise gegeben. (BJ)