Das Ziel ist klar: Bis zum Jahr 2000 sollen alle Völker einen Gesundheitszustand erreicht haben, der es ihnen erlaubt, ein sozial und wirtschaftlich produktives Leben zu führen. So 1978 von der UN-Weltgesundheitsorganisation, der WHO, im sowjetischen Alma Ata beschlossen. Der Schlüssel zur Erreichung dieses Zieles heißt Primäre Gesundheitsversorgung, im englischen Fachjargon Primary Health Care. Fast alle Staaten der Welt haben dieses Konzept in ihre nationale Gesundheitspolitik aufgenommen. In Indonesien sind die Anstrengungen auf dem steinigen Weg dorthin unverkennbar.
Jeder Mensch hat ein Recht auf das für ihn erreichbare Höchstmass an körperlicher und geistiger Gesundheit. Dieses international gültige Menschenrecht schützt alle Personen in gleichem Masse, unabhängig davon, welche Farbe ihre Haut hat, welche Lebensform sie pflegen, welcher Ethnie sie entstammen, welchen nationalen Ursprung sie aufweisen oder welcher Glaubensrichtung sie sich zugehörig fühlen. Der Artikel diskutiert das Thema ausschliesslich aus einer juristischen Perspektive.
Der Kongress Armut und Gesundheit, der jährlich von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. in Kooperation mit unterschiedlichsten Partnern ausgerichtet wird, gehört inzwischen zu den größten Public-Health-Veranstaltungen in Deutschland. Der Kongress stellt eine Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik bereit. Unter dem Motto "Gesundheit solidarisch gestalten" wurde in diesem Jahr die gesamtgesellschaftliche Verantwortung und Solidarität zwischen gesellschaftlichen Gruppen als eine wichtige Voraussetzung für die Gewährleistung gesundheitlicher Chancengleichheit betont. In insgesamt 121 Veranstaltungen mit mehr als 500 Referierenden und Moderierenden wurde ein breites Spektrum an Themen und Fragestellungen diskutiert, u. a. zu regionalen Unterschieden in Bezug auf das Armutsrisiko, zeitlichen Entwicklungen bei gesundheitlicher Ungleichheit, Gesundheit und Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen und Asylsuchenden, Situation von wohnungslosen und nichtversicherten Menschen, Ethik in Public Health und zu aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Präventionsgesetz. ; Peer Reviewed
Umweltprüfungen - sowohl auf der Ebene konkreter Vorhaben (Umweltverträglichkeitsprüfung) sowie der Ebene der Pläne und Programme (Strategische Umweltprüfung) als auch auf der Ebene der Bauleitplanung - eignen sich als formale Zulassungsund Planungsverfahren hervorragend zur Integration und Berücksichtigung von Gesundheitsbelangen. Der Schutz der menschlichen Gesundheit und die Bewertung von gesundheitsbezogenen Auswirkungen im Hinblick auf eine wirksame Umweltvorsorge, womit auch die besonders empfindlich reagierenden vulnerablen Bevölkerungsgruppen angesprochen werden, ist im UVP-Gesetz und den betroffenen Fachgesetzen schon seit längerem festgeschrieben. Gleichwohl mangelt es in der Praxis der Umweltprüfungen häufig an einer hinreichenden inhaltlichen Auseinandersetzung und methodisch adäquaten Bearbeitung in der Ermittlung und Bewertung von umweltbedingten Gesundheitseffekten. Vielmehr dominieren in Umweltverträglichkeitsstudien und Umweltberichten die Anwendung von Trivialindikatoren oder die Reduktion auf die Überprüfung, ob die rechtsverbindlichen medialen Grenz- und Orientierungswerte mit Gesundheitsbezug eingehalten werden. Sie bilden in der Regel die Erheblichkeitsschwelle, unterhalb derer Auswirkungen auf Mensch und Umwelt nicht mehr entscheidungsrelevant sind. Hinzu kommt eine ungenügende Einbindung der Gesundheitsämter und behörden in die entsprechenden Verwaltungsverfahren. Trotz grundsätzlicher Eignung der Umweltprüfungen ist jedoch offensichtlich, dass diese an ihre Grenzen stoßen, wenn z. B. aktuelle umweltbedingte Gesundheitsrisiken in städtischen Ballungsgebieten betrachtet werden. Einerseits sind die formalen Instrumente der Umweltprüfungen inhaltlich-methodisch - auch unter Einbeziehung sozialräumlicher Kriterien - und verfahrensbezogen besser auszugestalten. Wichtig sind diesbezüglich beispielsweise untergesetzliche Regelwerke oder Merkblätter, die zu einer besseren, guten fachlichen Praxis führen können, wie sie die Leitlinien Schutzgut Menschliche Gesundheit darstellen. Andererseits sind jedoch auch informelle Instrumente, wie sie in diesem Sammelband in vielfältiger Weise dargestellt werden, stärker zu nutzen, die die Stadtplanung und -entwicklung durch partizipative Elemente, methodisch-planerische Tools oder durch Änderungen im Verwaltungshandeln positiv im Hinblick auf die Umsetzung gesundheitsfördernder Strukturen und Aktivitäten beeinflussen. Eine Herausforderung stellt hierbei die Verschränkung und Integration beider Ansatzpunkte in ein Gesamtkonzept dar. ; Environmental assessments - on the level of concrete projects (Environmental Impact Assessment), on the level of plans and programmes (Strategic Environmental Assessment), and on the level of land-use planning - are formal approval and planning procedures that are extremely suitable for integrating and considering health issues. The protection of human health and the evaluation of health impacts in terms of effective precautionary environmental protection has long been regulated by EIA law and the relevant sectoral legislation, also with reference to particularly vulnerable population groups. Nonetheless in practice there is often a lack of debate about the content of environmental assessments and the methodology used to survey and assess the environmental health impacts is frequently inadequate. It is rather generally the case that environmental impact assessments and environmental reports apply trivial indicators or are reduced to assessing whether the legally binding average thresholds and reference values related to health are observed. Such thresholds usually represent the level of materiality in that effects on human beings and the environment that fall below such values are no longer relevant to decision making. Health authorities and officials are insufficiently involved in the relevant administrative procedures. Despite the fundamental suitability of environmental assessments it is clear that they reach their limits when, for instance, current environmental health risks are to be assessed in urban conurbations. On the one hand, the formal instruments of environmental assessments should be better designed in terms of content, methodology (also in order to include social-spatial criteria) and procedure. In this context non-legislative guidelines and leaflets, such as the Leitlinien Schutzgut Menschliche Gesundheit, are important as they can lead to improvements in practice. On the other hand, informal instruments of the sort frequently discussed in this volume should be more commonly used. Their participative elements, methodological and planning tools, and innovations in administrative action may have a positive influence on the implementation of health-promoting structures and activities. The linking and integration of both of these aspects in one overall concept is something of a challenge.
Gesundheit ist Garant individuellen Wohlbefindens und gesellschaftlicher, wirtschaftlicher sowie politischer Entwicklung und Stabilität. Ist sie in großem Umfang bedroht, kann dies die Destabilisierung von Gesellschaften, Staaten und Regionen nach sich ziehen und den Frieden gefährden, weswegen globale Gesundheitsrisiken längst auch Gegenstand sicherheitspolitischen Denkens sind. Die vorliegende Studie blickt vorausschauend auf zwei Entwicklungen: Erstens, das Risiko von Pandemien unter besonderer Berücksichtigung der zunehmenden Resistenz von Krankheitserregern; zweitens, die Chancen verbesserter Gesundheitsvorsorge weltweit. Der Schlussteil entwickelt drei Denkanstöße für die Bundeswehr.
Durch die Globalisierung werden wir zunehmend mit Problemen konfrontiert, welche Landesgrenzen überschreiten. Auch viele gesundheitspolitische Entscheidungen werden heute auf europäischer Ebene oder unter der Mitarbeit internationaler Organisationen getroffen. In diesem Kapitel betrachten wir Gesundheitsindikatoren sowie Krankheits- und Todesursachen im Hinblick auf das Bevölkerungseinkommen und die Entwicklung in verschiedenen Ländern. Wir analysieren die wichtigsten Faktoren, die die Gesundheit der Menschen in Industrie- und Entwicklungsländern beeinflussen und beschäftigen uns schließlich mit den Strategien und Akteuren, welche die Globale Gesundheit heute prägen. Schweizerische Lernziele: CPH 46 – 48
Wir leisten uns das zweitteuerste Gesundheitssystem der Welt. Kein Wunder bei so vielen Fehlanreizen und so wenig Koordination in der Gesundheitspolitik. Es ginge auch anders, mit mehr Markt und mehr Demokratie.
Fast täglich kommen neue Gesundheits-Apps auf den Markt. Die Angebote reichen von Fitness- und Ernährungsinformationen bis hin zur Unterstützung bei gesundheitlicher Einschränkung und Krankheit. Gesundheits-Apps begleiten dabei das alltägliche Gesundheitshandeln von Menschen sehr individuell. Dem Markt für Gesundheits-Apps fehlt jedoch eine zuverlässige Qualitätskontrolle, die insbesondere den Datenschutz berücksichtigt. Apps (Kurzform für Application Software) bestimmen zunehmend den gesellschaftlichen Lebensalltag. Immer öfter nutzen Menschen Apps auch mit dem Ziel, positiv auf ihre Gesundheit einzuwirken. Die Apps eröffnen vor dem Hintergrund der Leistungssteigerung bei Smartphones und Wearables mit stetig neuen Funktionalitäten Innovationspotenziale, indem sie alltägliche Formen des Gesundheitshandelns von Menschen individuell angepasst begleiten. Viele Nutzer gehen dabei jedoch sorglos mit ihren Gesundheitsdaten um. Ihnen ist nicht bewusst, dass ihre persönlichen Daten oft unzureichend gesichert sind. Problematisch sind vor allem die Umsetzung bzw. Kontrolle der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben durch die Anbieter von Gesundheits-Apps. Die TAB-Innovationsanalyse gibt einen Überblick über aktuelle technologische und ökonomische Entwicklungstrends von Gesundheits-Apps. Sie zeigt darüber hinaus gesellschaftliche Diskussionspunkte, Wertorientierungen sowie politische Handlungsoptionen als Grundlage für eine Einschätzung der Innovationspotenziale auf. Inhalt Zusammenfassung 9 I Einleitung 23 II Begrifflich-konzeptionelle Einordnung 27 1 Gesundheit 27 2 eHealth 29 3 mHealth 30 4 Gesundheits-Apps 31 III Technologische Funktionalität 35 1 Einordnung 35 2 Mobile Endgeräte 36 3 Sensoren 37 3.1 Definition und Typologie 37 3.2 Propriozeptive und exterozeptive Sensoren 39 3.3 Funksensoren 41 3.4 Zusammenwirken physikalisch-mechanischer Sensoren am Beispiel des Schlafverlaufs 41 4 Konzepte für die technische Integration und Weiterentwicklung von Gesundheits-Apps 43 4.1 Interoperabilität 43 4.2 Cloudcomputing 44 4.3 ...
Gegenstand dieser Arbeit ist die Untersuchung des Grundrechts auf Leben, des Schutzes der Würde und des Schutzes des Privatlebens der Europäischen Menschenrechtskonvention auf gesundheitliche Teilgarantien. Dabei geht es um eine Analyse der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte zu diesen Rechtsgrundlagen. Neben ärztlicher und medikamentöser Versorgung auch unter Bezugnahme auf bestimmte schutzwürdige Personengruppen und der Anwendung medizinischer Verfahren, werden unter anderem auch Schutzpflichten des Staates bei Umweltgefahren oder Nutzung von Infrastruktur behandelt. Nach einer Diskussion zur Grundrechtsqualität des Art 35 der Europäischen Grundrechtecharta folgt eine Beurteilung des Ergebnisses, das übrig bleibt aufgrund des dort normierten Gewährleistungsvorbehaltes. ; eingereicht von Viktor Josef Humer ; Universität Linz, Diplomarbeit, 2019 ; (VLID)4630801
Durch die Globalisierung werden wir zunehmend mit Problemen konfrontiert, welche Landesgrenzen überschreiten. Auch viele gesundheitspolitische Entscheidungen werden heute auf europäischer Ebene oder unter der Mitarbeit internationaler Organisationen getroffen. In diesem Kapitel betrachten wir Gesundheitsindikatoren sowie Krankheits- und Todesursachen im Hinblick auf das Bevölkerungseinkommen und die Entwicklung in verschiedenen Ländern. Wir analysieren die wichtigsten Faktoren, die die Gesundheit der Menschen in Industrie- und Entwicklungsländern beeinflussen und beschäftigen uns schließlich mit den Strategien und Akteuren, welche die Globale Gesundheit heute prägen.
Kardiovaskuläre Erkrankungen sowie Zervix- und Mamma-Karzinome sind weltweit für einen großen Teil der Krankheitslast verantwortlich ; können aber durch periodische Früherkennungsuntersuchungen eingedämmt werden. Viele Länder haben Maßnahmen implementiert ; wie z.B. die Gesundheitsuntersuchung (check up 35) in Deutschland. Die vorliegende Arbeit untersucht ; wie verschiedene Gesundheits-systeme Gesundheits- und Früherkennungsuntersuchungen implementieren ; strukturieren und organisieren. Die Gesundheitssysteme von Deutschland ; Norwegen ; Spanien ; England ; Kanada ; der Schweiz und den USA wurden diesbezüglich verglichen. Die Daten wurden mittels Internetrecherche erhoben und anschließend mit Inhalten aus Schlüsselinformanteninterviews mit praktizierenden Hausärzten trianguliert. Die Angebote zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind heterogen aufgebaut. Die Strukturen reichen von Leitlinien-Empfehlungen (Castilla y León ; Schweiz ; Norwegen) über Anreizzahlungen für Ärzte (British Columbia) zu opportunistischen und bevölkerungsbasierten Programmen (Deutschland bzw. England und Group Health ; USA). Die amerikanische Health Maintenance Organization Group Health bietet ein etabliertes ; evidenzbasiertes Angebot an ; wohingegen die deutsche Gesundheitsuntersuchung aus einer Zeit stammt ; in der die Frage nach Evidenz noch nicht gestellt wurde und daher vergleichsweise veraltet wirkt. Im Gegensatz zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen sind die Früherkennungsuntersuchungen zu Gebärmutterhals-krebs verhältnismäßig gleichartig aufgebaut und werden in allen untersuchten Ländern als relevant erachtet. Der Pap-Test ist hierbei der am weitesten verbreitete Screeningtest. Die Untersuchungsintervalle betragen in fast allen Ländern zwei bis drei Jahre. Deutschland ist das einzige Land ; das jährliche Intervalle anbietet. In fast allen Ländern wird die Untersuchung durch die Hausärzte und z.T. auch von anderen Gesundheitsberufen (practice nurses ; Hebammen) durchgeführt. Opportunistisch ist das Screening in Deutschland ; Spanien und in der Schweiz. Die übrigen Länder haben in den letzten Jahrzehnten die Umstellung zu organisierten Screening-Angeboten vollzogen. Die Gestaltung der Früherkennungsuntersuchungen auf Gebärmutterhals- und Brustkrebs wird im Wesentlichen von denselben Institutionen übernommen. Bei der Brustkrebsfrüherkennung existieren vergleichsweise einheitliche Strukturen. Die Mehrheit der untersuchten Länder bietet eine meist zweijährige Mammographie-Untersuchung in spezialisierten Einrichtungen an. England bietet die Untersuchung alle drei Jahre an. Meist werden 50 bis 70 Jahre alte Frauen untersucht ; wobei die Spannweite von 40 bis 79 Jahre reicht (British Columbia). Die Frauen werden schriftlich zum Screening eingeladen. Klare Beziehungen zwischen Gesundheitssystemmerkmalen und der Gestalt von Früherkennungsuntersuchungen konnten nicht festgestellt werden. Als mögliche Einflussfaktoren wurden soziokulturelle und politische Aspekte diskutiert. Trotz bestehender Unterschiede in der Ausgestaltung von periodischen Früherkennungsuntersuchungen scheinen Aktualisierungs-prozesse ; Strukturen zur Qualitätssicherung und fortlaufende Programmevaluation in allen untersuchten Ländern für einen verantwortungsvollen Umgang mit Gesundheit und Ressourcen unentbehrlich.
Das Robert Koch-Institut ist eine der wichtigsten Einrichtungen für den Gesundheitsschutz in Deutschland. Als wissenschaftlich-medizinische Leitinstitution der Bundesregierung dient es der Bekämpfung von Infektionskrankheiten und der Analyse langfristiger gesundheitlicher Trends in der Bevölkerung. Das RKI verbindet die Forschung zu Gesundheit und Krankheit mit der Beratung von Fachöffentlichkeit und Politik. Als Bundesinstitut für die Gesundheit der Bevölkerung (Public Health) nimmt es bei zahlreichen internationalen Kooperationen eine wichtige Schnittstellenfunktion wahr. Die vorliegende Broschüre stellt das RKI vor und wendet sich an Leser ohne spezielle medizinische Kenntnisse. Im ersten Kapitel werden die wichtigsten Aufgaben dargestellt, im zweiten Kapitel die Institutsgeschichte, in acht weiteren Kapiteln werden die Forschungsfelder beispielhaft und anschaulich erläutert.
Der aktuelle Versorgungsreport geht der Frage nach, welche Auswirkungen der Klimawandel auf unsere Gesundheit hat und welche Konsequenzen sich daraus für die medizinische Versorgung in Deutschland ergeben. Dabei bringt er die unterschiedlichen Perspektiven von Umweltepidemiologie, Medizin und Gesundheitspolitik zusammen. Expertinnen und Experten analysieren in insgesamt 16 Fachbeiträgen den Einfluss des Klimawandels auf Erkrankungshäufigkeiten, gefährdete Bevölkerungsgruppen und Infrastrukturen der Gesundheitsversorgung. Der Report verfolgt das Ziel, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse für die Versorgungspraxis aufzubereiten und so zu einer stärkeren Sensibilisierung für die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels in der Gesellschaft beizutragen. Dargelegt werden: - klimawissenschaftliche Grundlagen und Gesundheitsfolgen der Klimaveränderungen - versorgungsbezogene Analysen zu bedeutsamen Gesundheitsrisiken und Präventionsempfehlungen - Verhalten der Bevölkerung auf Basis einer aktuellen deutschlandweiten Befragung - Anpassungsbedarf auf infrastrukturell-organisatorischer Ebene Der Teil "Daten und Analysen" informiert umfassend über die Häufigkeit von Erkrankungen und Behandlungen in Deutschland.
Das Thema Gesundheit in Zusammenhang mit Arbeit und dem Alter von erwerbstätigen Personen ist von gesellschaftlicher Relevanz und Gegenstand des politischen Diskurses. Die vorliegende Masterarbeit untersucht daher den Zusammenhang von psychosozialen Belastungsfaktoren, welche mit Erwerbsarbeit einhergehen, und dem subjektiv eingeschätzten Gesundheitszustand bzw. dem psychischen Wohlbefinden von Arbeitnehmer/innen und stellt die Frage, wie diese Zusammenhänge mit dem Alter in Verbindung stehen. Anhand der zugrundeliegenden Theorie wird ein Forschungsmodell erstellt, welches Grundlage für die Analyse ist. Herangezogen werden zwei Erhebungen, welche von der Johannes Kepler Universität in Kooperation mit der (ehem.) OÖ GKK (2015) bzw. der Arbeiterkammer Oberösterreich (2018) durchgeführt wurden. Es handelt sich um eine Sekundäranalyse der erhobenen Daten. Die Arbeit stützt sich auf verschiedene theoretische Modelle, welche den Zusammenhang von Arbeitsbelastungen und Gesundheit erklären: Das Demand-Control-Modell (Karasek/Theorell 1990), das Modell der beruflichen Gratifikationskrise (Siegrist 1996) und das Job-Demands-Resources-Modell (Bakker/Demerouti 2001). Für den Altersaspekt wird weiters die Lifespan Development Theory (Baltes 1987) herangezogen. Die Analysen zeigen, dass einige der untersuchten Belastungsfaktoren (z.B. hoher Zeitdruck, schlechte Vereinbarkeit zwischen Berufs- und Privatleben, häufige Unterbrechungen) mit einer schlechteren Gesundheit einhergehen. Außerdem sind einige dieser Zusammenhänge je nach Alter der befragten Personen unterschiedlich stark, was heißt, dass die Gesundheit einzelner Altersgruppen, im Vergleich zu den anderen beiden, zum Teil stärker negativ beeinflusst wird. Die Gesundheit von älteren Arbeitnehmer/innen wird bspw., im Vergleich zu anderen Altersgruppen, stärker negativ von einer hohen Arbeitsplatzunsicherheit beeinflusst. Anhand der Ergebnisse werden Überlegungen getroffen, wie Arbeit gestaltet sein sollte, um die Gesundheit der Erwerbstätigen nicht negativ zu beeinflussen. ; The issue of health in relation to work and the age of working individuals is socially relevant as well as subject of political discourse. This Master's thesis therefore examines the relationship between occupational strain and self-perceived health as well as the psychological well-being of employees. Furthermore it asks how these correlations are related to age. Based on the underlying theory, a research model which creates the base of this analysis is created. Two surveys are used, which were carried out by Johannes Kepler University in cooperation with the (former) OÖ GKK (2015) and the Upper Austrian Chamber of Labour (2018). This is a secondary analysis of the data collected. The work is based on different theoretical models that explain the relationship between workloads and health: The Demand-Control Model (Karasek/Theorell 1990), the Job Gratification Crisis Model (Siegrist 1996) and the Job Demand Resource Model (Bakker/Demerouti 2001). For the aspect of age, the Lifespan Development Theory (Baltes 1987) is used. The following analyses show that some of the investigated stress factors (e.g. high time pressure, poor work-life balance, frequent interruptions) are associated with poorer health. Moreover, some of these relationships vary according to the age of the respondents, which means that the health of certain age groups is more negatively affected than others. The health of older workers is more negatively affected by high job insecurity compared to other age groups. Based on the results, considerations are made as to how work should be designed in order not to have a negative impact on the health of those in employment. ; eingereicht von Stephanie Müller-Wipperfürth ; Universität Linz, Masterarbeit, 2021 ; (VLID)5980293
Seit 2010 befindet sich die griechische Wirtschaft in einer tiefen Krise. Dazu haben verschiedene Probleme beigetragen, wie etwa die steigenden staatlichen Ausgaben und der Verlust der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Letzteres hat unter anderem zu hohen Haushalts- und Handelsdefiziten geführt. Seit Ausbruch der Krise ist die Wirtschaft um rund 30 Prozent geschrumpft. Die Arbeitslosigkeit ist auf 25 Prozent gestiegen. Die beiden Entwicklungen sind auch eine Folge der Sparmaßnahmen, die für den Erhalt der Rettungspakete von Europäischer Union (EU) und Internationalem Währungsfonds (IWF) notwendig waren. Auch der Gesundheits- und der Bildungssektor sind von der Kürzung der staatlichen Ausgaben betroffen, diese sind um mehr als ein Drittel gesunken. Der Artikel untersucht die Entwicklung in den beiden Sektoren seit Anfang der 2000er Jahre. Eine Kombination aus Verzögerungen, mangelnder Durchsetzung und Rücknahme von dringenden Reformen haben die Beseitigung von strukturellen Schwächen verhindert. Qualität und Bezahlbarkeit der Versorgung sind schlechter geworden, und der Zugang zu den Systemen ist schwerer geworden. Sowohl dem Gesundheits- als auch dem Bildungssektor fehlen die notwendigen Aufsichts- und Bewertungsmechanismen, um die Qualität der Dienstleistungen für die Nutzer zu gewährleisten. Auf der Angebotsseite fehlen Mechanismen zur Kostendämpfung und zur Effizienzsteigerung, die eine Verschwendung von Steuergeldern verhindern könnten. Insgesamt hat Griechenland ein Bildungs- und Gesundheitssystem mit hohen Kosten und geringer Leistungskraft. Mit der Wirtschaftskrise ist die Situation noch schlechter geworden, da sinkende Pro-Kopf-Ausgaben für Bildung, Gesundheit und soziale Absicherung zu einer Absenkung der Ansprüche geführt haben und gleichzeitig die Belastung für Auslagen, Nutzergebühren und andere Ausgaben gestiegen sind. Um eine umfassende Reform zu erreichen, ist die Einführung unabhängiger Regulierungsinstanzen erforderlich, die nur dem Parlament verantwortlich sind und in effektiver Weise die Aufsicht über Qualität und Kosten im Gesundheits- und Bildungssektor ausüben können. ; In 2010 the Greek economy entered a deep economic crisis. This was the result of an accumulation of structural problems in the economy, including overspending and loss of competitiveness during the previous decades, translating into persistently large budget and trade deficits. In 2015, under its third EU and IMF bailout, Greece has entered a spiral of depression that has led to its economy shrinking by one-third and unemployment skyrocketing to more than 25 percent, both a result of the austerity measures introduced as required to receive bailout funding. As a consequence, the health and education sectors have each experienced a reduction in public spending of more than one-third. We look at these two sectors before the crisis in the early 2000s, finding that a combination of delays, lack of enforcement, and reversals of urgently needed reforms resulted in obvious weaknesses not being corrected. This has prevented these two systems from delivering the social principles of equity in provision, equal opportunities for all, universal coverage, accessibility, and affordability. healthcare and education both lack oversight and evaluation mechanisms to ensure quality of service for its users. Additionally, there are no cost containment/efficiency mechanisms on the procurement side to avoid wasting taxpayers' money and valuable resources. This means that Greece has high cost/low outcome education and health systems. When the economic crisis struck, the ability of these two systems to deliver the above mentioned social objectives further deteriorated, as lower per capita spending on education, health and social protection lowered entitlements, benefits, and outcomes while increasing the burden of out of pocket expenses, user charges etc. We conclude by arguing that there is a need for a radical change in the institutional framework and governance of these two systems, by establishing truly independent regulators or agencies, answerable only to parliament) that can effectively exercise oversight over both the quality and the cost in the provision of health and education.