Der Schutz der Gesundheit und eine angemessene Gesundheitsversorgung sind Bestandteile des völkerrechtlich verankerten Menschenrechts auf Gesundheit, das mit staatlichen Unterlassungs- und Handlungspflichten einhergeht. Es kommt auch in Zeiten von Covid-19 zum Tragen. (APuZ)
Jeder Mensch hat ein Recht auf das für ihn erreichbare Höchstmass an körperlicher und geistiger Gesundheit. Dieses international gültige Menschenrecht schützt alle Personen in gleichem Masse, unabhängig davon, welche Farbe ihre Haut hat, welche Lebensform sie pflegen, welcher Ethnie sie entstammen, welchen nationalen Ursprung sie aufweisen oder welcher Glaubensrichtung sie sich zugehörig fühlen. Der Artikel diskutiert das Thema ausschliesslich aus einer juristischen Perspektive.
"Im Rahmen dieses Artikels wird das Thema Migrantinnen und Gesundheit von einer neuen Perspektive aus, nämlich in salutogenetischer Hinsicht, dargestellt. Hier ist es nur bedingt möglich, die Vielfältigkeit des Themas und dessen Merkmale und Problematik präzise zu erläutern. Deshalb können hier nur die Besonderheiten in einem Überblick dargestellt werden. Im vorliegenden Artikel wird zunächst auf das Thema Migration und Gesundheit bzw. Migrantinnen und Gesundheit eingegangen. Danach werden die Defizite in diesem Bereich dargestellt. Eine kritische Betrachtung und einzelne Handlungsempfehlungen schließen den Artikel ab. In der Literatur finden sich sehr verschiedene Bezeichnungen für Menschen, die nicht in ihren Herkunftsländern leben. Damit wird versucht, die Unterschiede bei den Ein- bzw. Ausreisegründen, der Aufenthaltsdauer und dem rechtlichen Status einzufangen. Hier wird für Frauen, die sich in dieser Situation befinden, der Ausdruck 'Migrantinnen' benutzt und damit möchte ich von diesen Unterschieden absehen. Wenn im Artikel der Ausdruck 'Migrantinnen' gebraucht wird, wird er als Synonym für ausländische Frauen verwendet und hat die gleiche Bedeutung." (Textauszug)
Perspektiven der Gesundheitssoziologie - Grundlagen soziologischer Gesundheitsforschung - Sozialstrukturelle und kulturelle Einflüsse auf Krankheit und Gesundheit - Soziales Handeln und Gesundheit - Gesundheitssystem und Gesundheitspolitik - Gesundheitsversorgung und ihre Bewertung durch die Bevölkerung
In der im Jahr 1998 durchgeführten empirischen Studie zum Thema "Selbsteinschätzung der sozioökonomischen Situation, der Arbeitsbedingungen und der Gesundheit" wurden mittels standardisierter Interviews 509 Berufstätige und Rentner im russischen Kasan befragt. Die Untersuchung gelangt im Wesentlichen zu folgenden Ergebnissen: Die jetzigen und künftigen Rentner verfügen über einen niedrigen Lebensstandard. Viele haben nur ein Einkommen rund um die Armutsgrenze. Ein großer Teil der Rentner leidet unter chronischen Krankheiten. Festgestellt werden kann, dass sich die Menschen in Russland in Bezug auf Gesundheit und die Verteidigung ihrer Rechte auf Verbesserung der Arbeitsbedingungen eher passiv verhalten. Dies betrifft ältere Menschen eher als jüngere. Die Wertschätzung von Möglichkeiten zur Arbeit steigt in höherem Alter. Allerdings sind es auch die geringen Renten, die ältere Menschen zur weiteren Berufstätigkeit veranlassen. (ICF)
Die Autoren skizzieren eine ökologische Perspektive auf Gesundheit und Krankheit mit einem Fokus auf physische Umweltfaktoren. Im Zentrum des Interesses stehen Fragen, die mit dem Ressourcen- und Nachhaltigkeitsbegriff verbunden sind. Die Noxen und Risiken werden anhand einer Risikotypologie vorgestellt und mit Blick auf die Eintrittswahrscheinlichkeit und die potenziellen Schadensausmaße betrachtet. Ziel des Schwerpunktes "Umwelt und Gesundheit" ist es, den Einfluss von Umweltfaktoren auf die Gesundheit zu untersuchen sowie aus einer (human-) ökologischen Gesundheitsperspektive heraus Beiträge zur Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung zu leisten. Zu den eingesetzten Methoden gehören unter anderem Umwelt-Monitoring und Human-Biomonitoring. Wesentliche Erkenntnismethoden stehen dabei mit der Umwelt-Epidemiologie, der Toxikologie und der quantitativen Risikoanalyse zur Verfügung. Ein charakteristisches Element im Kontext umweltbezogener Gesundheit bilden Wirkungsketten oder Wirkungsnetze, die z. B. in Form des so genannten DPSEEA-Modells bereitstehen, welches die Autoren näher vorstellen. (ICI2)
Die Familie gilt als zentrales Setting für das alltägliche Gesundheitshandeln, für die Ausbildung gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen, als Ort der Erholung und als Quelle sozialer Unterstützung. Sie trägt zum Wohlbefinden bei und bietet Unterstützung im Krankheitsfall. Der Familienbegriff ist dabei weit zu fassen: Er umfasst nicht nur heterosexuelle, verheiratete Paare mit Kindern, sondern schließt nichteheliche Lebensgemeinschaften (hetero- und homosexuell) ebenso ein wie Partnerschaften und Ein-Eltern-Haushalte. Die Rahmenbedingungen, unter denen Familien leben, sind nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer aktivierenden statt unterstützenden Sozialpolitik schwieriger geworden. So stellt sich die Frage, wie Familien unterstützt werden können, deren Bewältigungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Der vorliegende Beitrag lenkt den Blick auf die gesundheits- und familienpolitischen Rahmenbedingungen und verknüpft strukturelle Einflussfaktoren (z. B. das Armutsrisiko von Ein-Eltern-Familien) mit gesundheitswissenschaftlichen Befunden. Einer Definition des Familienbegriffs und einem epidemiologischen Überblick zum Zusammenhang zwischen Lebensform und Gesundheit schließt sich eine Skizze der Erklärungsansätze zur protektiven Wirkung des Familienverbundes an. Diese liegt in vier Bereichen: soziale Unterstützung, Hilfen im Krankheitsfall und bei Pflegebedürftigkeit, Erholung und gesundheitsförderlicher Lebensstil. Der Beitrag thematisiert abschließend am Beispiel der familialen Pflege die Interaktion zwischen personalen und sozialen Faktoren und schließt mit gesundheitspolitischen Konsequenzen. (ICI2)
Die Förderung der kindlichen Gesundheit ist in einem internationalen Abkommen der UNO verankert. In Anlehnung an das Gesundheitsverständnis der WHO werden die Ergebnisse von vier repräsentativen Befragungen zum subjektiven Wohlbefinden zehn- bis 15jähriger Schülern und Schülerinnen in Österreich zusammengefaßt. Daneben werden statistische Ergebnisse zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Erkrankungen, einschließlich psychosozialer Auffälligkeiten, bei österreichischen Kindern und Jugendlichen wiedergegeben. Sie werden durch Erhebungen zum Gesundheitsverhalten von Kindern ergänzt. Es zeigt sich, daß die österreichischen Befunde zu Gesundheitsgefühl, Medikamentenkonsum, Alkohol- und Nikotinkonsum usw. kaum Abweichungen von den internationalen Ergebnissen aufweisen. Die unterschiedlichen Herangehensweisen in der Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung in Österreich werden diskutiert und durch praktische Beispiele veranschaulicht. (prf)
Zahlreiche Studienergebnisse und auch Daten der Gesundheitsberichterstattung belegen die vielfachen Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Entstehung und Prävalenz von Krankheiten, im Krankheitsverlauf und in der Prognose. Die Erkenntnisse der frauen- und geschlechtsspezifischen Gesundheitsforschung wie auch der jüngst etablierten Gendermedizin konnten inzwischen zahlreiche Erklärungsfaktoren und Wirkungsketten aufdecken, die den Einfluss des biologischen Geschlechts (sex) und des sozialen Geschlechts (gender) getrennt und in ihrer Interaktion aufzeigen. Die Perspektive der Frauen- und Geschlechterforschung hat zudem zu nachhaltigen Veränderungen in der Analyse von Gesundheit bzw. Krankheit geführt. Zum einen wurde die Bedeutung sozialer Lebensverhältnisse mit ihrer Unterschiedlichkeit und Kontextualität hervorgehoben. Zum anderen wurden neue Versorgungsstrategien entwickelt, die von einem umfassenden Gesundheitsbegriff ausgehen. In dieser Weise werden Standards für die (Gesundheits-) Forschung gesetzt, mittels derer Verzerrungen nach Geschlecht und zunehmend auch nach anderen Diversity-Merkmalen aufgedeckt und minimiert werden können. (ICI2)