Der vorliegende Artikel untersucht das Phänomen Zivilgesellschaft sowohl in Bezug auf das deutsche Gesundheitswesen als auch im Hinblick auf den Diskurs um Gesundheit und Krankheit. Der Beitrag ist von der Idee geleitet, dass der Zivilgesellschaftsdiskurs im Gesundheitsbereich als Partizipationsdiskurs reflektiert wird. In Anbetracht der "hohen Strukturkontinuität" des deutschen Gesundheitssystems wird zunächst gezeigt, auf welche historisch gewachsenen Probleme die aktuelle Forderung nach mehr Bürgerbeteiligung verweist. Anschließend wird der Partizipationsgedanke anhand des Konzepts des mündigen Patienten und der sozialen Wirklichkeit der Selbsthilfe entfaltet und schließlich mittels der Konzepte von Empowerment und Salutogenese in einen weiteren Theorierahmen gestellt. Erkennt man von diesen beiden ausgehend die Bedeutung von Partizipation an, sowohl was die politische Partizipation als auch die Beteiligung an den eigenen Prozessen von Gesundheit und Krankheit betrifft, so führt dies zu einem weiten Zivilgesellschaftsbegriff, in dem Gemein- und Privatwohl wechselseitig aufeinander bezogen sind. (ICB2)
Der Beitrag untersucht den Zusammenhang zwischen dem Gesundheitszustand der Ehepartner und dem Trennungsrisiko. Datengrundlage ist das Sozio-oekonomische Panel, eine für Deutschland repräsentative, jährliche Wiederholungsbefragung. Sowohl ein schlechter Gesundheitszustand von nur einem Partner als auch ein schlechter Gesundheitszustand von beiden Partnern gehen, bei gegebener Ehedauer und unter Kontrolle weiterer Faktoren, mit einem höheren Trennungsrisiko einher. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass das höhere Trennungsrisiko zu einem Teil auf mit Krankheit einhergehende finanzielle Belastungen zurückzuführen ist. Andere potenzielle Erklärungsansätze, wie soziale Erwartungen an den gesunden Partner, eine steigende Abhängigkeit des kranken Partners, eine Reduktion der Alternativen und eine Verschlechterung des Partnermatch, sind hingegen von untergeordneter Bedeutung für das Trennungsrisiko. Die Ergebnisse sind auch für die Erklärung gesundheitlicher Ungleichheit relevant. Sie weisen darauf hin, dass die bessere Gesundheit von Verheirateten nicht nur auf einem protektiven Effekt von Partnerschaft und Ehe auf die Gesundheit beruht, sondern auch darauf zurückzuführen ist, dass Gesündere eher verheiratet bleiben.
Der Band befasst sich mit der Darstellung und Rezeption von Gesundheitsthemen in den Medien und gesundheitsrelevanter medialer Kommunikation im Allgemeinen. Sowohl die Medienlandschaft und das alltägliche Informations- und Kommunikationshandeln als auch der Umgang mit Gesundheit und Krankheit befinden sich im Wandel. Mit den veränderten Rollenanforderungen an Gesundheitsexperten ebenso wie an Laien bzw. Patienten geht eine steigende Bedeutung medialer Kommunikation für gesundheitsrelevante Vorstellungen und Verhaltensweisen einher. Daher liegt es nahe zu fragen, inwieweit sich die Entwicklungen dieser beiden Bereiche gegenseitig beeinflussen und welche Rolle die Medien für die Gesundheit spielen. Dieses Buch gibt einen leicht verständlichen Überblick über die vielfältigen Zusammenhänge zwischen beiden Feldern und erläutert die zunehmende Bedeutung der Medien für den Bereich Gesundheit. Der Inhalt Gesundheitsthemen in den Medien.- Mediennutzung zur Gesundheitsinformationssuche.- Gesundheitskampagnen.- Gesundheitliche Folgen der Mediennutzung. Die Zielgruppen Studienanfänger Journalisten Praktiker in der Gesundheits- und Kommunikationsbranche Die Autorinnen Dr. Doreen Reifegerste ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.Dr. Eva Baumann ist Professorin für Kommunikationswissenschaft an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und Leiterin des Hannover Center for Health Communication am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung
"Gesundheit ist ein hohes Gut. Auch die Pflegeberufe sind im Zuge einer neu entstehenden gesellschaftlichen Präventionskultur aufgerufen ihre professionsspezifischen Beiträge in Gesundheitsförderung und Prävention zu leisten. Die hier vorgelegte neue Bearbeitung aktueller gesundheitsrelevanter Themenbereiche soll den Pflegenden Anregungen geben zur Einübung gesundheitsbezogenen Denkens und Handelns im Pflegealltag. Im ersten Kapitel wird kurz das Konzept der salutogenetisch orientierten Gesundheitsbildung vorgestellt, fokussiert auf einzelne strategisch orientierte und methodisch wichtige Arbeitsschritte. Diese können anhand ausgewählter Themenbereiche für die eigene Gesundheitsbildung erprobt werden, um für die Pflegepraxis Anwendung zu finden. Die Themen dieses praxisorientierten Arbeitspapiers basieren auf dem Lehrbuch Gesundheitsförderung in der Pflege (Brieskorn-Zinke 2004) und sind als Serie fortlaufend in der Pflegezeitschrift (Juli 2006 bis Jan. 2007) publiziert worden." (Autorenreferat)
Gesundheit ist Garant individuellen Wohlbefindens und gesellschaftlicher, wirtschaftlicher sowie politischer Entwicklung und Stabilität. Ist sie in großem Umfang bedroht, kann dies die Destabilisierung von Gesellschaften, Staaten und Regionen nach sich ziehen und den Frieden gefährden, weswegen globale Gesundheitsrisiken längst auch Gegenstand sicherheitspolitischen Denkens sind. Die vorliegende Studie blickt vorausschauend auf zwei Entwicklungen: Erstens, das Risiko von Pandemien unter besonderer Berücksichtigung der zunehmenden Resistenz von Krankheitserregern; zweitens, die Chancen verbesserter Gesundheitsvorsorge weltweit. Der Schlussteil entwickelt drei Denkanstöße für die Bundeswehr.
Die Förderung der kindlichen Gesundheit ist in einem internationalen Abkommen der UNO verankert. In Anlehnung an das Gesundheitsverständnis der WHO werden die Ergebnisse von vier repräsentativen Befragungen zum subjektiven Wohlbefinden zehn- bis 15jähriger Schülern und Schülerinnen in Österreich zusammengefaßt. Daneben werden statistische Ergebnisse zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Erkrankungen, einschließlich psychosozialer Auffälligkeiten, bei österreichischen Kindern und Jugendlichen wiedergegeben. Sie werden durch Erhebungen zum Gesundheitsverhalten von Kindern ergänzt. Es zeigt sich, daß die österreichischen Befunde zu Gesundheitsgefühl, Medikamentenkonsum, Alkohol- und Nikotinkonsum usw. kaum Abweichungen von den internationalen Ergebnissen aufweisen. Die unterschiedlichen Herangehensweisen in der Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung in Österreich werden diskutiert und durch praktische Beispiele veranschaulicht. (prf).