Gewalt-Verhältnisse: feministische Perspektiven auf Geschlecht und Gewalt
In: Politik der Geschlechterverhältnisse 19
In: Soziologische Theorie
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In: Politik der Geschlechterverhältnisse 19
In: Soziologische Theorie
In: Bürger & Staat, Band 60, Heft 4, S. 392-399
ISSN: 0007-3121
In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Band 4, Heft 3, S. 85-92
ISSN: 0340-2304
Die Differenzierung von Gewalt ist notwendig, um zur Sozialerneuerung in den Ländern Lateinamerikas zu gelangen, ihre Dimension kann als retardierend, als progressiv oder als direkte personelle und indirekte, strukturelle Gewalt beschrieben werden. Zur Unterentwicklung Lateinamerikas führten die imperialistische Gewalt von außen und die feudalistische Gewalt von innen. Politische Veränderungen fanden oft durch gewaltsame Umstürze statt, jedoch meist um Reformversuche zu verhindern. Die Bedingungen für revolutionäre Gewalt zur Durchsetzung sozialen Wandels sind in Lateinamerika gegeben. Die bekannteste und wichtigste Form der Gegengewalt ist die Guerilla, die schon im 19. Jh. z.T. eine Rolle spielte. Nach dem Sieg der kubanischen Revolution arbeitete die Guerilla nach der Revolutionsstrategie zur Zerstörung der etablierten Ordnung, bis mit dem Tod Che Guevaras sich die Krise der Landguerilla offenbarte. Den gewandelten Realitäten versuchen die Stadtguerilla zu begegnen. Die Gewalt der Guerilla ist Gewalt um der Aufhebung der Gewalt willen, mit der die notwendigen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Veränderungen in Lateinamerika verhindert werden. (IS)
In: Das Aktionsprogramm gegen Aggression und Gewalt 4
In: Das politische Südamerika: Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur, S. 147-171
"Blickt man auf Südamerika, so ist es nicht die zwischenstaatliche Unsicherheit, die für Schlagzeilen sorgt. Im Fokus der (medialen) Wahrnehmung stehen vielmehr Drogenhandel und organisiertes Verbrechen sowie die Kriminalität in den Großstädten, die Gewalt und Unsicherheit zur Alltagserfahrung werden lassen. Die Ausdrucksformen, die Gewalt annehmen kann, haben sich in den letzten zwei Dekaden in den Staaten Südamerikas verändert. Die Gewalt hat sich weitgehend entpolitisiert. An die Stelle klassischer Guerillakriege, staatlicher und parastaatlicher Unterdrückung oppositioneller Bewegungen ist nunmehr die Alltagsgewalt getreten. Gewalt und öffentliche (Un-)Sicherheit sind in Südamerika im Hinblick auf die Ursachen, Entwicklungen und die innerregionalen Unterschiede höchst unterschiedlich präsent. Anhand von Daten und konkreten Beispielen erörtert die Autorin, welche Formen Gewalt und Unsicherheit annehmen können. Nach einem Überblick über die beteiligten Akteure werden Dynamiken und Ursachen der Gewalt systematisiert. Abschließend werden Ansatzpunkte und Möglichkeiten der Einhegung von Gewalt und der Herstellung von Sicherheit dargelegt." (Autorenreferat)
In: Politische Kollektive: die Konstruktion nationaler, rassischer und ethnischer Gemeinschaften, S. 144-162
Der Verfasser knüpft an die Definition von Ethnien bei Hutchinson und Smith an, die Ethnien durch sechs Elemente konstituiert sehen: Name, Mythos gemeinsamer Herkunft, gemeinsames historisches Gedächtnis, Elemente einer gemeinsamen Kultur, Verbindung zu einem Heimatterritorium, Gefühl von Solidarität. Die kognitive Gründung einer Ethnie vollzieht sich in der Produktion des Wissens über das Eigene, seine Geschichte und seine aktuelle Bedeutung. Der Übergang von der imaginierten zur geforderten und realisierten Gemeinschaft verbindet sich mit der Möglichkeit von Gewalt. Politische Vergemeinschaftung wird zum Konfliktphänomen. Die Formen der Herrschaft, der Vergemeinschaftung und der Gewalt strukturieren das Feld, auf dem sich schließlich die nationale, ethnische und völkische Gemeinschaft als existentielle Ethnizität bildet. (ICE2)
In: Fischer-Taschenbücher 16855
Gewalt stiftet Kultur. Weil Menschen verletzlich und sterblich sind, weil sie sich von ihren Mitmenschen bedroht fühlen, verabreden sie, auf Gewalt als Mittel der Selbsterhaltung zu verzichten. Und trotzdem läßt sich die Geschichte menschlicher Vergesellschaftungen auch als Katastrophengeschichte lesen: Was Gewalt verhindern sollte, beschwört sie herauf. Kultur stiftet Gewalt. Wolfgang Sofskys >Traktat< widmet sich diesem scheinbaren Paradoxon, nicht mit Thesen, sondern in der Form dichter Beschreibungen verschiedener Gewaltszenarien.
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 73, Heft 2, S. 319-321
ISSN: 1861-891X
In: Wozu Gesellschaft?, S. 29-52
Um die Gewalt wird öfters ein "Streit um Worte" geführt, der immer auch damit etwas zu tun hat, Gewalt bei anderen identifizieren und als die Regeln des Sozialen verletzende Zumutung qualifizieren zu können, mögliche eigene Gewalt jedoch als Abwehr, bloße Betroffenenreaktion oder Symbol stilisieren zu können. Der Begriff der Gewalt ist damit ein polemischer Begriff. Die vorliegende begriffliche Klärung aus systemtheoretischer Perspektive unterscheidet zunächst zwei Gewaltbegriffe, die nur die Wahl zwischen der Verharmlosung und der Dramatisierung des Phänomens lassen. Der Begriff der körperlich-physischen Gewalt tendiert zu einer Deflationierung des Phänomens, der Begriff der strukturellen Gewalt zu seiner Inflationierung. Entweder wird die Gewalt unterschätzt oder sie wird überschätzt. Der Autor versucht eine Wahlmöglichkeit zwischen Unterschätzung und Überschätzung bereitzustellen, um "somit in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich reagieren zu können". Die Suche nach einem "dritten Gewaltbegriff" führt dann mitten hinein in die Auseinandersetzung um Grundlagenfragen der soziologischen Theorie. Es folgen zunächst einige sowohl außerhalb wie innerhalb der Soziologie bereitgestellten gesellschaftstheoretische Hinweise auf Gewalt im System, um im Anschluss daran einen Begriff der systemischen Gewalt vorzustellen, der mit den Mitteln soziologischer Theorie zeigen kann, an welcher Stelle Gewalt in das System eingebaut ist. (ICA2)