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In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Band 2003-006
Aus der Perspektive einer gesellschaftsorientierten Managementlehre geht die Studie der Frage nach, wie globale Politiknetzwerke durch entsprechende institutionelle Maßnahmen gestaltet werden können, um (1) ein effektives Instrument von Corporate Citizenship-Strategien zu sein und (2) nicht der demokratischen Legitimität zu entbehren. Damit lautet die Leitfrage der Arbeit: Wie lässt sich Netzwerkgovernance durch globale Politiknetzwerke vor dem Hintergrund des Weltgipfels für Nachhaltige Entwicklung effektiver und legitimer gestalten? Der Leitfrage wird in drei Schritten nachgegangen: theoretische Verknüpfung und Hypothesenbildung, Hypothesentest und schließlich konzeptionelle Vorschläge. Die Bildung von Netzwerken wird systematisch in der Handlungslogik von Corporate Citizenship-Strategien verortet und es wird nach den strukturellen Bedingungen des internationalen Systems für die Beteiligung von Unternehmen an globalen Politiknetzwerken gefragt. Anschließend wird der Blick auf das Phänomen Netzwerk fokussiert. Es wird nach einem theoretischen Fundament gesucht, der strukturationstheoretische Netzwerkansatz als solches gewählt und dieser mit der Sozialkapitaltheorie verknüpft. Damit wird ein grundlegendes Netzwerkverständnis eingeführt, auf dem der konzeptionelle Part zur effektiveren und legitimeren Gestaltung von globalen Politiknetzwerken aufbaut. Abschließend wird ein Chancen- und Risikoprofil globaler Politiknetzwerke hinsichtlich ihrer Effektivität und Legitimität auf der Grundlage theoretischer Überlegungen ermittelt.Das so gewonnene Hypothesenset wird am Beispiel des Weltgipfels für Nachhaltige Entwicklung - als dem Prisma unternehmerischer Strukturpolitik - im historischen Kontext geprüft. (ICA2)
In: MPIfG Discussion Paper, Band 03/5
"Der auf die 'institutionelle Steuerung von Wirtschaft' gerichtete Governance-Ansatz geht davon aus, dass nationale Ökonomien in ein Bündel nichtmarktförmiger Koordinationstypen (wie Firmenhierarchien, Netzwerke, Verbände und Staat) eingebettet sind. Die Governance-Forschung fragt nach der Konfiguration von Governance-Typen in sektoralen, regionalen oder nationalen Produktionszusammenhängen und nach deren komparativen Leistungsvorteilen. Die wachsende Integration von Märkten scheint jedoch Spielräume für kapitalistische Vielfalt zu reduzieren und Länder mit einer eher marktförmigen Organisation ihrer Wirtschaft zu begünstigen. Während die international vergleichende Governance-Forschung auch weiterhin von einer Stabilität nationaler Wirtschaftskontexte ausgeht, sieht eine jüngere, vorwiegend auf Deutschland bezogene Debatte nationale Ökonomien erheblichen Wandlungsprozessen unterworfen. Der vorliegende Beitrag vermittelt einen Überblick über den Verlauf der Governance-Diskussion und setzt sich kritisch mit den Vor- und Nachteilen des Varieties-of-Capitalism-Ansatzes auseinander. Abschließend wird für eine stärker prozess- und akteurorientierte Forschungsperspektive plädiert, die Antriebskräfte, Mechanismen und Dimensionen des Wandels kapitalistischer Institutionen in den Mittelpunkt stellt." (Autorenreferat)
In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Gesellschaft und wirtschaftliche Dynamik, Forschungsgruppe Wissen, Produktionssysteme und Arbeit, Band 2008-302
"Die Corporate-Governance-Forschung hat sich lange Zeit vor allem auf die Veränderungen in den kontinentaleuropäischen 'Insidersystemen' konzentriert. Nach den dramatischen Unternehmensskandalen in den USA und im Zuge der steigenden Anforderungen an ein 'nachhaltiges Wirtschaften' werden in den letzten Jahren jedoch auch die Veränderungen in den angelsächsischen 'Outsidersystemen' stärker thematisiert. Damit wird die Prinzipal-Agenten-Theorie als die bislang dominierende Theorie der Corporate Governance einer grundlegenden Kritik unterzogen. Es verstärkt sich der Ruf nach neuen theoretischen Modellen, die der komplexen Realität dynamischer Corporate-Governance-Systeme besser entsprechen, als das klassische Paradigma. Die kritische Reflexion der Principal-Agent-Annahmen hat in den angelsächsischen Ländern in den letzten Jahren zu einem Aufschwung von Ansätzen und Studien geführt, die gegenüber der traditionellen Forschung breitere Sichtweisen auf die Corporate Governance einnehmen und neue Fragen im Hinblick auf die Gestaltung der Systeme aufwerfen. Die Ergebnisse dieser Forschung werden in Deutschland noch wenig diskutiert. Sie können aber wichtige Impulse für die Diskussion zur Reform der Unternehmensmitbestimmung und Weiterentwicklung der Aufsichtsratsarbeit bieten. Ziel des Literaturberichts ist es, die neueren Ansätze und Studien in Abgrenzung zur Principal-Agent-Theorie darzustellen und damit Ansatzpunkte für eine ressourcen- und prozessbezogene Veränderungsperspektive des deutschen Corporate-Governance-Systems zu entwickeln." (Autorenreferat)
In: Rechtspolitisches Forum, Band 12
Ende Mai des Jahres 2000 hat Bundeskanzler Schröder die Regierungskommission Corporate Governance eingesetzt. Der Auftrag der Kommission beschränkt sich nicht nur darauf, Vorschläge zur Verbesserung des gesetzlichen Modells der Unternehmensführung und -kontrolle zu erarbeiten. Die Kommission soll sich darüber hinaus auch mit anderen Bereichen des Aktienrechts, etwa der Unternehmensfinanzierung, befassen. Der Autor, Vorsitzender diese Ausschusses, präsentiert in dem Übersichtsartikel die Rahmenbedingungen der Gründung, die Aufgaben und die Ergebnisse der Corporate Governance-Kommission. Bei Corporate Governance geht es um die Steuerung der Großunternehmen, insbesondere der börsennotierten Aktiengesellschaft. Dabei vor allem um die Kontrolle und das Miteinander der Leitungsorgane, also im deutschen Modell von Vorstand und Aufsichtsrat. Das erste Kapitel umfasst die Anlässe und Ursachen für die Gründung der Regierungskommission, wozu (1) die Globalisierung der Kapitalmärkte, (2) die veränderte Aktienkultur in Deutschland, (3) die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie, (4) der Wettbewerb der Regelsysteme sowie (5) die Bedürfnisse von Venture Capital Unternehmen zählen. Das zweite Kapitel widmet sich der Zusammensetzung bzw. den Beratungen der Corporate Governance-Kommission. Das dritte Kapitel dokumentiert den Bericht der Regierungskommission Corporate Governance. Hier stehen die Aspekte (1) Rechte und Pflichten des Vorstands und des Aufsichtsrats, (2) Partizipation und Rechte der Aktionäre und Anleger, (3) Unternehmensfinanzierung, (4) Unternehmenspublizität, (5) Rechnungslegung und Abschlussprüfung sowie (6) die Entwicklung eines Corporate Governance-Kodex' im Mittelpunkt des Interesses. In einem abschließenden Ausblick äußert sich der Autor zu den zukünftigen Entwicklungen im Bereich Corporate Governance, wie beispielsweise dem Reformbedarf der Innen- und Außenhaftung der Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder.
ISSN: 1813-6826
In: Management for Professionals
Over the past years, we have heard and read plenty about how executives should behave more responsibly in the light of corporate governance. Despite all these efforts, many implementations of corporate governance provide no protection from potentially catastrophic ethical failures. This book emphasizes the introduction of a new corporate governance blueprint for addressing these concerns in a more authentic, organic and holistic way. It is a roadmap toward a high-performance ethical culture. By way of this innovative system, Dr. Hubert Rampersad and Saleh Hussain, MBA, are launching a revolutionary concept that actively has human capital embedded in corporate governance in a manner that creates a stable basis for the personnel's trustworthiness, integrity, and engagement and ethical corporate excellence. Featuring numerous case examples and practical tools and exercises, this book will help the reader learn to: Develop, implement, and cultivate authentic personal governance and corporate governance effectively Create conditions for sustainable corporate governance Increase their personal effectiveness Develop their personal integrity effectively and become a better human being Develop ethical personal leadership Develop a highly engaged workforce, based on high ethical standards Create a high-performance culture and enhance the competitiveness of their organization Create conditions for an organizational climate marked by self-guidance, creativity, passion, and ethical behavior Develop a culture in which personal integrity and business ethics is a way of life.
In: Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Band 2005-101
"Dieses WZB Discussion paper umfasst Beiträge, die sich mit aktuellen Veränderungen im Verhältnis zwischen Wissenschaft und Politik und deren Konsequenzen für Governance-Ansätze der Wissenschaftspolitik beschäftigen. Dietmar Braun analysiert in seinem Beitrag internationale Entwicklungen in öffentlich finanzierten Forschungssystemen. Er diagnostiziert die Herausbildung eines Modells von 'Netzwerk Governance' - ein Politikansatz, der auf dem Management der Interdependenzen von unabhängigen öffentlichen (und privaten) Einrichtungen in horizontalen Beziehungen beruht. Daniel Barben untersucht in einer international komparativen und transnationalen Perspektive Veränderungen im Wissenschafts- und im Politikregime sowie die Interaktionen zwischen beiden. Sein Beitrag unterstreicht den Wert des Regimekonzepts für die Analyse komplexer und interdependenter Transformationen in Wissenschaft und Politik. Henry Etzkowitz diskutiert sein 'Triple Helix'-Modell, das zum Verständnis der wechselseitigen Innovationsprozesse von Wissenschaft, Industrie und Staat entwickelt wurde. Ein spezielles Augenmerk gilt den Folgen von Triple-Helix-Innovationsprozessen für die Politik, wie sie sich etwa in der Wirtschaftspolitik oder auf regionalpolitischer Ebene manifestieren. Peter Weingart schließlich kritisiert die zahlreichen nicht-intendierten Nebenfolgen von Evaluationsverfahren und biliometrischen Messtechniken auf das Wissenschaftssystem. Er fordert eine kritische Reflexion und Reform des Peer-review-Systems zur Verbesserung der Evaluations- und Qualitätssicherungsinstrumente in der Wissenschaft. Die hier versammelten Beiträge stehen für ein viel versprechendes und wachsendes Forschungsfeld, das Ansätze der Science Policy Studies mit solchen der Wissenschafts- und Technikforschung verbindet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Martin Lengwiler, Dagmar Simon: Shifting boundaries between science and politics - recent work on new governance arrangements in science policy (5-10); Dietmar Braun: How to govern research in the "Age of Innovation": compatibilities and incompatibilities of policy rationales (11-38); Daniel Barben: Changing regimes of science and politics: comparative and transnational perspectives for a world in transition (39-64); Henry Etzkowitz: Meta-Innovation: the optimum role of the state in the Triple Helix (65-80); Peter Weingart: Das Ritual der Evaluierung und die Verführung der Zahlen (81-99).
In: Schriften des Münchner Centrums für Governance-Forschung 4
Der Governancebegriff hat eine steile Karriere hinter sich und manche werden sich fragen, ob sie weiterhin anhält. Dies ist Anlass genug, die Leistungsfähigkeit des Governance-Konzepts zu hinterfragen. Dazu will diese Schrift einen kleinen Beitrag leisten, indem insgesamt sieben Funktionen des Governance-Konzepts auf den Prüfstand gestellt werden. Im Ergebnis weist Gunnar Folke Schuppert dem Governance-Begriff als sozialwissenschaftlichem Schlüsselbegriff vor allem dreierlei Funktionen zu
In: The good cause : theoretical perspectives on corruption, S. 83-97
Der Autor untersucht in seinem Beitrag den Zusammenhang zwischen der institutionellen Struktur von politischen Systemen und der Qualität von Governance, die in einer demokratischen Regierung, z. B. in Präsidialsystemen und im Parlamentarismus zu beobachten ist. Er bezieht sich bei seiner Analyse der Korruptionsursachen in verschiedenen politischen Systemen auf die Theorie des soziologischen Neo-Institutionalismus, demzufolge Institutionen das Akteursverhalten beeinflussen. Er verweist unter anderem auf die Forschungsarbeiten von James G. March und Johan P. Olsen, die versucht haben, den Einfluss von Institutionen auf korruptes Verhalten herauszuarbeiten. Ein korruptes Verhalten tritt demzufolge dann auf, wenn sich entweder die zuvor bestandene Sinngebungsfunktion der Institution ändert und in einer aggregativen Institution eine individualistische Nutzenmaximierung proklamiert wird, oder wenn sie diese Sinngebungsfunktion gänzlich verliert und dadurch Orientierungslosigkeit und Unsicherheit entstehen. Einige Versuche, die Effizienz von Regierungssystemen und die Qualität der Demokratie durch "Good Governance" zu fördern, können nach den Analysen des Autors paradoxerweise auch unintendierte Folgen haben, indem sie mehr Gelegenheiten für Korruption schaffen. (ICI)
In: Zeitschrift für internationale Beziehungen: ZIB, Band 27, Heft 1, S. 151-162
ISSN: 0946-7165
In seiner "Theory of Global Governance" argumentiert Michael Zürn, Staaten seien gegenwärtig in ein globales politisches System eingebettet, das eine Vielzahl internationaler Institutionen umfasst. Dieser Forumsbeitrag unternimmt den Versuch einer Annäherung an die Gestalt des von Zürn identifizierten globalen politischen Systems. Er schlägt vor, global governance als ein polyzentrisch strukturiertes System zu konzeptualisieren, das aus vielen Entscheidungszentren besteht, die formal voneinander unabhängig sind, sich aber faktisch wechselseitig beeinflussen. Der Beitrag verdeutlicht zunächst, worin die zentralen Merkmale der polyzentrischen Struktur des von Zürn identifizierten globalen politischen Systems bestehen. Anschließend skizziert er, wie die polyzentrische Struktur staatliches Verhalten beeinflusst und das Problem politischer Ordnungsbildung jenseits des Nationalstaates akzentuiert. Abschließend wird vor dem Hintergrund gegenwärtiger Herausforderungen für zwischenstaatliche Kooperation angedeutet, worin die institutionellen Stärken einer polyzentrischen Regelungsstruktur liegen.