Die griechische Staatsschuldentragödie: Ursachen – Mythen – Auswege
In: Politik in unsicheren Zeiten, S. 219-241
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In: Politik in unsicheren Zeiten, S. 219-241
In: 360°: das studentische Journal für Politik und Gesellschaft, Band 11, Heft 1, S. 9-14
ISSN: 2366-4177
The study examines the friezes of the Heroon of Trysa in context of Lycian culture and society and interprets the selection of the picture themes. In a very exceptional way the friezes visualize Greek, Lycian and Persian subjects and contents which characterize the world of the Lycians and meet the requirements of the tomb owner. The first part of the publication includes an introduction, the status of research, typological and iconographical analysis of the friezes, chapters on the style, the interpretation of the Heroon, and a catalogue, including description and technical information on the friezes and bibliographical abbrevations.The first part of the 2-volume publication includes an introduction, the status of research, typological and iconographical analysis of the friezes, chapters on the style, the interpretation of the Heroon, and a catalogue, including description and technical information on the friezes, and bibliographical abbreviations.
http://e-book.fwf.ac.at/o:874
The second part includes images, supplements, tables, lists of images
http://e-book.fwf.ac.at/o:875 - In der vorliegenden Studie werden die Friese des Heroons von Trysa im Kontext der Kultur und Gesellschaft der Lykier untersucht und Fragen zu der Auswahl des Bildprogramms neu interpretiert, das mit griechischen, lykischen und auch persischen Themen und Inhalten die Lebenswelt der Lykier in so charakteristischer Weise visualisiert und den Wünschen und Vorstellungen des Grabherrn gerecht wird. Der erste Band umfasst die Einleitung, Forschungsgeschichte, die typologische und ikonographische Analyse der Friese, die Kapitel zum Stil und zur Interpretation des Heroons von Trysa, sowie den Katalog mit der Beschreibung der Figurenfriese und das Abkürzungsverzeichnis.
Diese Studie will Bezüge Jean-Jacques Rousseaus zur klassisch-griechischen Demokratie in seinem 'Contract Social' aufzeigen. Rousseauanhänger sahen ihn für die demokratischen Werte Freiheit, Gleichheit und Volkssouveränität ohnehin als zentral an. Rousseau bezog sich häufig auf die Antike, meist jedoch auf Sparta, Rom, antike Mythen und Philosophen, selten jedoch explizit auf die klassisch-griechische Demokratie. Dennoch gibt es diese Bezüge - ob explizit oder implizit. Auszug aus dem TextTextprobe:Kapitel 2.2, Gleichheit:Die systemneutrale Gleichberechtigung (Isonomía) wurde auch auf die klas
The study examines the friezes of the Heroon of Trysa in context of Lycian culture and society and interprets the selection of the picture themes. In a very exceptional way the friezes visualize Greek, Lycian and Persian subjects and contents which characterize the world of the Lycians and meet the requirements of the tomb owner. The second part includes images, supplements, tables, and lists of images.The first part of the 2-volume publication includes an introduction, the status of research, typological and iconographical analysis of the friezes, chapters on the style, the interpretation of the Heroon, and a catalogue, including description and technical information on the friezes, and bibliographical abbreviations.
http://e-book.fwf.ac.at/o:874
The second part includes images, supplements, tables, lists of images
http://e-book.fwf.ac.at/o:875 - In der vorliegenden Studie werden die Friese des Heroons von Trysa im Kontext der Kultur und Gesellschaft der Lykier untersucht und Fragen zu der Auswahl des Bildprogramms neu interpretiert, das mit griechischen, lykischen und auch persischen Themen und Inhalten die Lebenswelt der Lykier in so charakteristischer Weise visualisiert und den Wünschen und Vorstellungen des Grabherrn gerecht wird. Der zweite Band beinhaltet die Abbildungen, die Beilagen, Tabellen sowie die Abbildungsverzeichnisse.
Der vorliegende Beitrag argumentiert, dass die mediterrane Mythenwelt, wie sie im philosophischen Werk Albert Camus begegnet, eine kritische Theorie sui generis verstanden als eine rationalitäts- und ideologiekritische Position in sich birgt. Als solche, so lautet die hier vertretene These, ist sie zumindest unter bestimmten Gesichtspunkten der Frankfurter Schule überlegen. Das griechische Denken à la Camus teilt mit jener zwar den wachen Blick für die Schattenseiten der Moderne, vermeidet dabei aber die allzu große Reserviertheit gegenüber Anthropologie, Ästhetik und Mythos, wie sie im Umfeld der Kritischen Theorie häufig anzutreffen ist. Camus tragisches Denken, das an der mediterranen Mythologie unter anderem am griechischen Nemesis-Mythos geschult ist, erörtert die natürlichen Grenzen, die nicht verletzt werden dürfen, von modernen politischen Heilslehren aber in maßloser und folglich verhängnisvoller Weise überschritten werden. ; This contribution argues that the Mediterranean world of myths, which one encounters in the philosophical work of Albert Camus, contains a critical theory sui generis a position critical of rationalism and ideology. According to our thesis, this theory is superior to the one provided by the Frankfurt School at least in certain aspects. Greek thought à la Camus shares the awareness of the dark side of modernity, but it avoids the far too big reservations against anthropology, aesthetics and myth that can frequently be found in Critical Theory. Camus tragic thought, which was nurtured with Mediterranean myths (among them the Greek myth of Nemesis), highlights the natural limits that should not be crossed, but are exceeded by modern political doctrines of salvation in an excessive and fatal way. ; (VLID)2346679
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Die Doktorarbeit "Dein Gott ist ein Esel. Griechische und römische Tierkarikaturen als Spiegel antiker Wertvorstellungen" hat sowohl die lange und intensive Beziehung zwischen Mensch und Tier als auch das antike Humorverständnis zum Thema. Trotz seiner verschiedenen Rollen als Helfer und Freund blieb (und bleibt) das Tier der Stereotyp des 'Anderen', das Gegenbild, das alle Menschen teilen. Das Lachen und damit die Karikatur wiederum helfen uns, zu reflektieren und Distanz zu den Dingen und vielleicht zu uns selbst zu gewinnen. Tierkarikaturen sind deshalb besonders geeignet, ein Spiegel menschlicher Fehler und Schwächen zu sein. In der Regel handelt es sich bei den antiken Tierkarikaturen um Bilder von Menschen, die tiergestaltig 'verzerrt' sind, zum Beispiel ein Lehrer mit dem Äusseren eines Esels. Solche Darstellungen sind ab dem 6. Jh. v. Chr. zu finden und werden in hellenistischer und römischer Zeit häufiger, wo der Fokus der Arbeit liegt. Meist sind es Terrakotta- oder Bronzefiguren, die verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zugeordnet werden können wie Religion, Politik, Freizeit usw. Unter Berücksichtigung des spezifischen kulturellen und funktionalen Kontextes jedes Stückes sowie zeitgenössischen schriftlichen Quellen wird die Bedeutung dieser Karikaturen erarbeitet. ; The doctoral thesis "Your god is an ass. Greek and Roman caricatures of animals as a mirror of ancient values" deals with the history of humour as well as with the long and intense relationship of man and animal. Despite of its different roles as assistant and friend the animal always remains "the other" as a stereotype, the contrast all human beings share. Laughter and therefore caricature on the other hand help us to gain distance to things, to reflect on them and, at the same time, on ourselves. In consequence, caricatures of animals are especially suitable to be a mirror that shows human weakness and faults. Animal caricatures usually are pictures of animals acting like men, for example an ass being a teacher. They have existed since the 6th century BC but become more frequent in Hellenistic and Roman times, where the study focuses. They are represented mostly in terracotta and bronze figurines and can be allocated to different social areas like myth and religion, politics and education, leisure and so on. Considering the different cultural and functional contexts of each example as well as contemporary literary sources, the meaning of the selected caricatures is found.
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Die Doktorarbeit "Dein Gott ist ein Esel. Griechische und römische Tierkarikaturen als Spiegel antiker Wertvorstellungen" hat sowohl die lange und intensive Beziehung zwischen Mensch und Tier als auch das antike Humorverständnis zum Thema. Trotz seiner verschiedenen Rollen als Helfer und Freund blieb (und bleibt) das Tier der Stereotyp des 'Anderen', das Gegenbild, das alle Menschen teilen. Das Lachen und damit die Karikatur wiederum helfen uns, zu reflektieren und Distanz zu den Dingen und vielleicht zu uns selbst zu gewinnen. Tierkarikaturen sind deshalb besonders geeignet, ein Spiegel menschlicher Fehler und Schwächen zu sein. In der Regel handelt es sich bei den antiken Tierkarikaturen um Bilder von Menschen, die tiergestaltig 'verzerrt' sind, zum Beispiel ein Lehrer mit dem Äusseren eines Esels. Solche Darstellungen sind ab dem 6. Jh. v. Chr. zu finden und werden in hellenistischer und römischer Zeit häufiger, wo der Fokus der Arbeit liegt. Meist sind es Terrakotta- oder Bronzefiguren, die verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zugeordnet werden können wie Religion, Politik, Freizeit usw. Unter Berücksichtigung des spezifischen kulturellen und funktionalen Kontextes jedes Stückes sowie zeitgenössischen schriftlichen Quellen wird die Bedeutung dieser Karikaturen erarbeitet. ; The doctoral thesis "Your god is an ass. Greek and Roman caricatures of animals as a mirror of ancient values" deals with the history of humour as well as with the long and intense relationship of man and animal. Despite of its different roles as assistant and friend the animal always remains "the other" as a stereotype, the contrast all human beings share. Laughter and therefore caricature on the other hand help us to gain distance to things, to reflect on them and, at the same time, on ourselves. In consequence, caricatures of animals are especially suitable to be a mirror that shows human weakness and faults. Animal caricatures usually are pictures of animals acting like men, for example an ass being a teacher. They have existed since the 6th century BC but become more frequent in Hellenistic and Roman times, where the study focuses. They are represented mostly in terracotta and bronze figurines and can be allocated to different social areas like myth and religion, politics and education, leisure and so on. Considering the different cultural and functional contexts of each example as well as contemporary literary sources, the meaning of the selected caricatures is found.
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In: HERMES Einzelschriften Band 108
In: Klassische Philologie
Hieronymus hat an der Wende zum 5. Jahrhundert mit der Vulgata eine lateinische Bibelübersetzung vorgelegt, er hat ausführlich ihre einzelnen Bücher kommentiert und sich überdies in theologische Kontroversen eingemischt. Was haben hunderte Nennungen von Figuren aus den griechischen Mythen in diesen genuin christlichen Texten verloren? Was haben Zeus, die Sirenen oder die Hydra mit dem Psalter und der Kirche zu tun? Während über Hieronymus' Verhältnis zur paganen Literatur viel geschrieben wurde, legt Karsten C. Ronnenberg erstmals eine Untersuchung vor, in der die traditionellen Erzählungen der heidnischen Mythologie systematisch in Hinblick auf ihre Funktion im umfangreichen Gesamtwerk eines Kirchenvaters beleuchtet werden. Gelöst von Literaturzitaten erscheinen sie bei Hieronymus in allen Textsorten, vom persönlichen Brief bis hin zum Prophetenkommentar. Von der schroffen Ablehnung der Mythen, wie sie die frühen Apologeten betrieben, ist nur noch ein leises Echo wahrnehmbar, und auch mit Reserven von Seiten seines christlichen Lesepublikums hatte er anscheinend nicht zu rechnen. Sein freier und souveräner Umgang mit dem Mythos war nach christlichen Maßstäben neu, stand aber durchaus – wie diese historische Untersuchung zeigt – in der Tradition der Antike.
Der griechische Dichter Aischylos (525/4 - 456/5 v. Chr.) war der erste antike Dramatiker, dessen Tragödien auch nach seinem Tod wiederaufgeführt werden durften – damals eine besondere Ehre. Bis heute stehen sie auf den Theaterspielplänen und erstaunen durch ihre Aktualität. Nur sieben seiner Werke sind vollständig erhalten. Bisher wurden sie, sowohl von Wissenschaftlern als auch von Regisseuren wie beispielsweise Peter Stein, meist aus theologischer bzw. politischer Perspektive gelesen. Aus dem Tragiker wurde so ein Lehrer der attischen Demokratie, was nicht zuletzt auch auf seine Darstellung in den Fröschen des Komödiendichters Aristophanes zurückzuführen ist. Die klassische Philologin Sabine Föllinger hält diese Lesart für falsch und bietet einen neuen Interpretationsansatz: In ihrem als "Einführung" (S. 8) bezeichneten Werk legt sie ihr Hauptaugenmerk auf die auf mehreren Ebenen vorhandenen Konfliktstrukturen, die sie (auch) als Auswirkungen und bildhafte Darstellung der Umbrüche zur Lebenszeit des Aischylos versteht. Politik und Religion sieht sie dabei lediglich als "Parameter, innerhalb derer der Aischyleische Mensch handelt" (S. 52). Was in Tragödien wie der Orestie und den Persern offensichtlich ist, arbeitet Föllinger auch in den Sieben gegen Theben, den Hiketiden und dem Gefesselten Prometheus heraus, den sie, obwohl die Autorschaft umstritten ist, ebenfalls in ihre Untersuchung mit einbezieht: Die Konflikte spielen sich in allen sieben Tragödien nicht nur auf interpersoneller Ebene zwischen den Protagonisten ab, sondern sind auf einer Metaebene auch als allgemeinere Generationenkonflikte zu verstehen, sowohl in der Welt der Menschen, als auch in überhöhter Form in der griechischen Götterwelt, in der die alten Götter, wie beispielsweise die Erinnyen in der Orestie, die Respektlosigkeit der neuen, olympischen Götter ihnen gegenüber beklagen. Gleichzeitig reflektiert Aischylos auf diese Art auch immer wieder den Konflikt zwischen Individuum und Gemeinschaft, häufig repräsentiert durch den in der attischen Tragödie so wichtigen Chor, indem er, wie auch in der Poetik des Aristoteles geschildert, Menschen in Extremsituationen exemplarisch auf die Bühne bringt. Gleichzeitig erhellt die Autorin die Innovativität des Dichters: Er führte nicht nur, wie bereits bekannt, den zweiten Schauspieler in die Tragödie ein, sondern legte mit seinen Frauenfiguren auch den Grundstein für die Darstellung von Frauen in den meist als moderner bezeichneten Tragödien des Euripides. Mit Rückgriffen auf antike Werke wie Hesiods Theogonie macht Föllinger deutlich, welche Transformationen Aischylos den griechischen Mythen angedeihen ließ. So wird auch klar, dass der Dichter keineswegs, wie bisher behauptet, die Vorstellung einer göttlichen Weltordnung durch einen gnädigen und alles harmonisierenden Gottes Zeus vertritt, sondern dass auch in seinen Tragödien Unsicherheit und Zweifel vorherrschen. Auch das Ende der Orestie, von Forschern wie Christian Meier als Sieg der neuen, demokratischen Ordnung interpretiert, wird in Föllingers Lesart zu einem schalen Kompromiss umgedeutet, der Aischylos' Welt nicht mehr hell, sondern "grau" (S. 165) erscheinen lässt. Den insgesamt fünf Kapiteln über die Tragödien – jedes davon gegliedert in eine kurze Zusammenfassung, eine Einführung in Forschungsstand und Problemstellungen und Föllingers Interpretation – die Orestie wird, da es sich hier um eine zusammenhängende Trilogie handelt, in einem Kapitel zusammengefasst – ist eine Einführung in die "Charakteristika der Aischyleischen Tragödie" (Kapitel 1) vorangestellt, in der u.a. der religiöse und politische Kontext sowie der Begriff der Tragödie selbst erläutert werden. Sehr kurz wird hier auch auf Fragen der Aufführungspraxis eingegangen. Zwei weitere Kapitel skizzieren die Wege der Überlieferung (Kapitel 2) und geben eine Bestandsaufnahme der bisherigen Forschung (Kapitel 3). Den Abschluss des Werkes bildet ein kurzer "Ausblick auf die Rezeption" der aischyleischen Tragödien bis ins zwanzigste Jahrhundert (Kapitel 11). Hoch anzurechnen ist der Autorin, dass sie auch die nur in Fragmenten erhaltenen Satyrspiele, wie auch die Tragödienfragmente nicht außer Acht lässt (Kapitel 9 und 10). Dass die Autorin die Zitate aus den Dramentexten mit einigen Ausnahmen selbst übersetzt hat, ist in Anbetracht der Qualität und Aktualität der vorliegenden deutschen Ausgaben verständlich, auch erleichtert deren Einfachheit sowohl das Textverständnis als auch jenes der Psychologie und Handlungsmotivationen der Charakter. Aischylos' viel gerühmte "Sprachgewalt" (S. 9) muss hier allerdings der Praktikabilität weichen. Für Neulinge auf dem Gebiet der aischyleischen Tragödie bietet Föllingers Werk tatsächlich eine angenehm zu lesende Einführung, wenn auch die – trotz Föllingers Kritik wichtigen – politischen und theologischen Lesarten der Tragödien nur kurz angerissen werden. Kenner des Dichters können v.a. in den Interpretationen der Tragödien neue Aspekte seines Œuvres entdecken.
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Im diesem Aufsatz wird versucht mit Hilfe des Begriffs der politischen Religion einen der kanonischen Texte in der sowjetlitauischen Literatur, Der Mensch (Žmogus) von Leninpreisträger Eduardas Mieželaitis, zu interpretieren. Am Anfang wird der Begriff der politischen Religion basierend auf Theoretiker wie Eric Voegelin, Raymond Aron, Hans Otto Setschek, Hans Maiers, Manfred Hildermeier, Klaus-Georg Riegel u.a. präsentiert. Politische Religion ist ein Begriff, der das System des totalitären Staates bezeichnet. Politische Religion ist ein Versuch, die Ideologie als ein rationales Konstrukt, als Absolutes, einzig Mögliches und Rechtes vorzustellen. In den politischen Religionen nehmen die Führer und die Ideologen des Staates den Platz des Gottes oder sacrum ein und die Politik sowie Ideologie des Saates wird zum Plan der Erlösung.In der Analyse Des Menschen wird versucht die Frage zu beantworten, wodurch die Religion in der Sowjetzeit ersetzt wurde, welche Art neuer Metaphysik, die die Moral des Menschen begründet, geschaffen wurde, wie der ideologische Diskurs sakralisiert wurde.Das Poem Der Mensch von Mieželaitis wurde nach der Kritik des Personenkults geschaffen und erfüllte die Erwartungen des sowjetischen Systems. Personenkult wurde durch Kult des Menschen ersetzt, aber im Prinzip schreibt Mieželaitis die alten Texte der politischen Religion. Damit änderte er nicht die wesentlichen Prinzipien, er plädierte für die kommunistische Partei und den sozialistischen Humanismus in abstrakterer Art und Weise. Die komunistische Ideologie wurde als metaphysicher, absoluter Wert, die einzige Wahrheit dargestellt. Mieželaitis verwendet die griechischen Mythen, die Komposition der mythischen Erzählung, die sakrale Anthropologie, mit Hilfe der Technik gewinnt sein Held das Göttliche. Die Metapher der Sonne setzt im Poem die Semantik des Stalinismus und anderer totalitärer bzw. autoritarischer Staaten fort. Sowjetischer Romantismus und sowjetischer Humanismus maskieren im Poem oft die umgekehrte Bedeutung – statt des Progressträgers Prometheus erscheint Satan, statt Friedensheld – Antichrist.Das Poem wurde auch von der Literaturkritik als die symbolische Erklärung des Wirklichkeit schaffenden Mythos wahrgenommen, weshalb ihm die Kritik keine symbolistische, alegorische, unrealistiche Schreibweise vorgeworfen hat.
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Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, welche Zugänge für heutige Kinder zu Stoffen aus der griechischen Mythologie möglich sind. Kindliche Medienerfahrungen und Ergebnisse repräsentativer empirischer Studien zum Lese- und Medienverhalten werden skizziert. Zudem wird der Zusammenhang zwischen der Mythenaneignung in der ostdeutschen Literaturszene (Peter Hacks, Heiner Müller, Christa Wolf) und der Schaffung von Adaptionen für Kinder und Jugendliche beschrieben. In diesem Kontext wird das poetologische und poetische Werk des Schriftstellers Franz Fühmann in Grundzügen vorgestellt und seine Auffassung von den Mythen als Modellen von Menschheitserfahrungen als Grundlage für die Entwicklung von Konzeptionen für Literaturprojekte mit jüngeren Kindern entfaltet. Am Beispiel von Unterrichtsmodellen zum Trojanischen Krieg werden Wege von Kindern in die Stoffe der griechischen Mythologie beschrieben und Ergebnisse kindlicher Zugänge und Textproduktionen vorgestellt. ; This article explores the question of how children access themes and motives from Greek mythology today. Children's media experience and results of representative empirical studies on reading and media behavior are outlined. Furthermore the connection between the appropriation of myths by East German writers (Peter Hacks, Heiner Müller, Christa Wolf) and the creation of adaptations for children and adolescents is described. In this context, the poetological and poetic work of the writer Franz Fühmann is outlined. His conception of myths as models of human experiences is laid out as the basis for the conceptual development of literary projects with younger children. Using teaching models focusing on the topic of the Trojan War as an example, children's pathways into the topic matter of Greek mythology are described and the results of the children's reception and production processes are presented.
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Einen Gipfelpunkt findet die Begeisterung für das Griechentum bekanntlich in der Weimarer Klassik, doch ist der Philhellenismus auch in späteren Jahrzehnten, so im Vormärz, aktuell. Die Gründe dafür liegen erstens in gesellschaftlichen Strukturen und Traditionen, durch die Wissen um die Antike weiter vermittelt wird. Dazu tragen das obligate Studium griechischer und lateinischer Sprache an den höheren Schulen und die Verbreitung antiker literarischer Texte und Mythen durch Übersetzungen ins Deutsche bei. [.] Zweitens ist vor allem der europaweit beobachtete griechische Unabhängigkeitskrieg ein Bezugspunkt politischen Denkens. Griechenland-Bilder werden im Vormärz nicht mehr nur wegen ihrer spezifisch ästhetischen, als überzeitlich geltenden Merkmale in bildender Kunst, Literatur, im Kunsthandwerk und in der Architektur (re-)konstruiert, sondern gewinnen zeitgeschichtlich an Aktualität. Dies umso mehr, als im Vormärz Forderungen nach dem Gegenwartsbezug von Kunst und Literatur unüberhörbar werden. [.] Die Auseinandersetzung mit dem antiken griechischen Erbe und den politischen Entwicklungen im zeitgenössischen Griechenland wird zu einem Kennzeichen des Vormärzes - in Wissenschaft, Literatur und Publizistik ebenso wie in politischen Vereinigungen, kulturellen Zirkeln und unter Studenten.
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In the extensive tradition of adaptations of the Medea myth in German-speaking literature Paul Heyse's novella Medea (1898) has been often overlooked. However, the fact that it is the first text to introduce the tragic heroine from classical mythology as 'black' gives it particular relevance. This contribution provides an analysis of the text with emphasis on Heyse's portrayal of the Medea/Wally character at the interface of late nineteenth-century discourses about race, colonial politics, female sexuality and social class. Die deutschsprachige Literatur weist eine lange Tradition von Adaptionen des Medea-Mythos auf, in der Paul Heyses Novelle Medea (1898) jedoch häufig übersehen wird. Die Tatsache, dass dieser Text der erste ist, in dem die tragische Heldin der griechischen Mythologie als 'Schwarze' dargestellt wird, verleiht ihm jedoch eine besondere Bedeutung. Der folgende Beitrag liefert eine Analyse des Textes mit Schwerpunkt auf Heyses Darstellung von Medea/Wally im Schnittpunkt der Diskurse um Kolonialpolitik, Rasse, weibliche Sexualität und soziale Klasse am Ende des 19. Jahrhunderts.
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In: Die Berühmten
Die Berühmten Die bedeutendsten Liebschaften des Altertums Happy Ends und tragische Verwicklungen, Affären und Leidenschaft zwischen Harmonie und Skandal: In einer spannenden Mischung aus Fakten und Fiktion präsentiert die Autorin die bedeutendsten Paare und Paarungen der Antike - ein Streifzug durch Mythen und Historie. Dieses spannende Lesebuch stellt die 28 wichtigsten Liebesbeziehungen der griechisch-römischen Antike vor. Die einen gehören zu den wichtigsten Motiven der Bildenden Kunst, die anderen haben maßgeblich die europäische Geschichte mitgeprägt. Biographische Informationen Dr