In the present article, first of all, some of the most frequent objections against the programs of affirmative action are analysed, followed by an examination of the reasons stated by those who plead for them. Finally, are presented the criteria which have to be fulfilled within their implementation in order to meet the requirements of the diverse dimensions of justice. The theoretical framework which comes up meets, on the one hand, the criteria of a normative theory of justice, and, on the other hand, the update of a republican tradition which understands the political association as a community of free and equal citizens.
Soziologische Diskursanalyse hat vieles mit anderen sozialwissenschaftlichen Verfahren gemein. Gleichwohl unterscheiden sich Soziolog/innen erheblich in der Art und Weise, wie sie Diskursanalysen verwenden, was teilweise Konfusion und Zweifel am wissenschaftlichen Status soziologischer Diskursanalysen nach sich zieht. In diesem Beitrag wird versucht, die methodologische Basis soziologischer Diskursanalysen zu klären, indem sie von anderen diskursanalytischen Ansätzen abgegrenzt werden. Hierzu wird nachvollzogen, was Soziolog/innen tun, wenn sie Diskurse analysieren, und es werden die gemeinsamen Elemente und Prinzipien unterschiedlicher Ansätze im Kontext soziologischer Diskursanalysen herausgearbeitet.
In diesem Aufsatz stellen wir unsere ethnografischen Forschungserfahrungen mit dem "technoaktivistischen" Workshop "Riereta" in Barcelona dar, der sich der Entwicklung und Implementation von freier Software und Informationstechnologien als Angeboten für politische Projekte und Aktivist(inn)enkollektive der Stadt gewidmet hat. Von diesen Erfahrungen ausgehend werden wir eine Reihe von methodologischen aber auch epistemologisch-politischen Fragen beantworten: Welche methodischen Werkzeuge, die die semiotisch-materiale Dimension erfahrbar machen, können eingesetzt werden? Wie soll Technik/Technologie in unser Forschungshandeln eingeführt werden? Wie lässt sich eine Methode entwickeln, die mit den Wünschen und Lebensweisen der Teilnehmenden übereinstimmt? Oder: Wie können die vielfältigen dissonanten Stimmen, die jedes ethnografische und praktisch-kreative Verstehen ausmachen, dargestellt werden? Diese Fragen lassen sich aus unserer Perspektive in der Frage danach zusammenfassen, wie aus der Sozialforschung und der ethnografischen Praxis Formen technopolitischen Engagements entstehen können. Dazu gliedern wir den Aufsatz entlang folgender drei Achsen: (1) Beziehung zwischen den Forschungssubjekten und -objekten, die sich von einer eher vagen partizipativen Perspektive des Ko-Forschens hin zu einer epistemischen und im engeren Sinne wissenschaftlichen Ausdrucksperspektive veränderte; 2) die verwendete Methodik, die einer performativen und virtuellen Ethnografie nahestand und sich auf technische Werkzeuge wie TikiWikis (http://de.wikipedia.org/wiki/TikiWiki) stützte; sowie (3) die Produkte des Forschungsprozesses, also kollektives und situiertes Verstehen über den Technoaktivismus.
Dieser Artikel enthält eine Übersicht alternativer Ansätze, die während der letzten beiden Jahrzehnte in der iberoamerikanischen Umweltforschung entwickelt wurden, sowie hieraus folgende Implikationen für die Evaluation nachhaltiger Entwicklung mittels qualitativer Indikatoren. Deren standardisierte Verwendung in internationalen Studien belegt den Wert und die Bedeutung, die Experten in unterschiedlichen Kontexten ihnen beimessen. Es wird aber auch gezeigt, dass Vereinbarungen zwischen verschiedenen Ländern hier zwar zu wesentlichen Fortschritten geführt haben, die aktuellen Diskurse über Nachhaltigkeit zugleich aber Fragen der Verantwortung, der Kontrolle und auch des Designs von Indikatoren weiter konfus behandeln.
El debate sobre la evaluación de la calidad en las investigaciones cualitativas (IC) adquiere especial importancia en el ámbito de la Investigación Cualitativa en Salud (ICS). Las particularidades de sus repercusiones teóricas y de la aplicación práctica de sus resultados justifican la necesidad de avanzar en la delimitación de coordenadas compartidas para la evaluación de la calidad que respondan tanto a los requisitos metodológicos como a los componentes sustantivos propios de la ICS. En este sentido, se considera importante diferenciar tres dimensiones representadas por los criterios, el proceso y la escritura, que aparecen con frecuencia entremezcladas en las propuestas publicadas al respecto. En la explicación de dichas dimensiones y de sus interrelaciones se ha partido de una amplia revisión de las publicaciones previas, con una voluntad integradora y a su vez abierta al desarrollo de futuras y necesarias aportaciones.
Dieser Aufsatz stellt Überlegungen zu den ethischen Entscheidungen vor, die wir in der Internetforschung treffen, insbesondere in der Ethnografie. Ausgehend von den Ethikrichtlinien, die für die (naturwissenschaftliche) Forschung am Menschen entwickelt worden sind, betrachten wir bereits existierende Lösungen, welche diese allgemeinen Leitlinien an die Eigenheiten der Internetforschung anzupassen versuchen. Wir argumentieren, dass viele dieser Empfehlungen mit Blick auf die Erfordernisse bestimmter Instrumente formuliert wurden (Chats, Mailinglisten, Blogs, etc.), denen jeweils spezifische technologische Eigenschaften zugeschrieben wurden und von denen dann auf Merkmale der dort vorfindbarer Interaktionen (z.B. privat vs. öffentlich) geschlossen wurde. Wir stellen diese Ansätze in Frage, da wir davon ausgehen, dass die Zuschreibung technologischer Eigenschaften den Rahmen ethischer Entscheidungen, die Forschende treffen, unnötig verengt. Stattdessen plädieren wir für eine situierte und dialogische Ethik, die die je besonderen Bedingungen des aktuellen Forschungskontexts berücksichtigt. Diesem Vorschlag folgend, gehen wir auf einige der Entscheidungen ein, die wir in unseren Feldforschungen über spanische Blogger(innen) getroffen haben. Ausgehend von einem daraufhin von uns entwickelten "Feld-Blog" beschreiben wir drei Achsen, entlang derer wir unsere forschungsethischen Entscheidungen orientierten: Art und Umfang der zu jeder Person erhobenen Daten, die Offenlegung der Beteiligung der Forschenden im Feld und das Bestreben um Symmetrie und Gegenseitigkeit mit den Beteiligten im Feld.
In diesem Beitrag beschreibe ich den Weg empirisch begründeter Reflexion, die mich im Feld der Identitätsforschung weg von der Epistemologie des "bewussten" (kognizierenden, wissenden) Subjekts und hin zu einer Epistemologie gebracht hat, die das "gewusste" Subjekt stärker ins Zentrum rückt, also das Subjekt, auf das sich die sozialwissenschaftlichen Erkenntnisbemühungen richten. Ausgehend von Grundannahmen einer Epistemologie des "gewussten" Subjekts skizziere ich einen qualitativen Ansatz in der Armutsforschung und für Prozesse der Identitätskonstruktion in den Printmedien.
Gesundheitsbezogene Lebensqualität ist ein multidimensionales Konzept, für dessen Messung geeignete Instrumente erforderlich sind, die wiederum eine Kombination qualitativer und quantitativer Verfahren voraussetzen. Zusätzlich müssen Instrumente, die zunächst in anderen Ländern entwickelt wurden, einer sozio-kulturellen Adaptation und Validierung unterzogen werden. Und es sind weitere Schritte erforderlich, wenn diese Instrumente für Kinder genutzt werden sollen, dies zum einen, weil der kognitive und emotionale Entwicklungsstand in dieser Altersgruppe Konsequenzen für das Konstrukt "Lebensqualität" hat, zum anderen beeinflusst er das Vermögen der Patient/innen zu unabhängigen Urteilen – zusammengefasst sind sehr spezifische Arbeiten in der qualitativen Projektphase erforderlich, wenn es sich um Kinder, in diesem Fall mit chronischen Erkrankungen, handelt. In dem Beitrag wird gezeigt, in welcher Weise qualitative Verfahren zur Anwendung kamen im Prozess der Validierung eines Instruments zur Messung gesundheitsbezogener Lebensqualität für Kinder (zwischen 8 und 16 Jahren), die an einem Herzfehler leiden.
Dieser Beitrag zielt auf das Herzstück qualitativer Forschung, indem gezeigt wird, dass es – aus der Perspektive einer Epistemologie des "gewussten" Subjekts – erforderlich ist, zunächst deren ontologische und dann deren epistemologische Grundlagen neu zu überdenken. Hierzu zeichne ich in einem ersten Schritt den Weg von einer Epistemologie des "bewussten" Subjekts hin zu einer Epistemologie des "gewussten" Subjekts nach, die ich als neuen (und nicht exklusiven) Weg des Wissens vorschlage. Danach beschreibe ich die primären und sekundären Charakteristika qualitativer Forschung und skizziere die Notwendigkeit eines ontologischen Bruches. Am Ende werden kognitive Interaktion und kooperative Wissenskonstruktion als grundlegende Elemente im Rahmen einer qualitativen Forschung skizziert, die auf einer Epistemologie des "gewussten" Subjekts gründet.
Coup d'etat, eine 1973 gegründete Gruppe chilenischer Sozialwissenschaftler/innen, entschied sich 2005 nach vorhergehenden Forschungsarbeiten für eine performative Aktion, um neue Wege des Erinnerns an chilenische Geschichte zu ermöglichen. Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Analyse des Organisierens und Durchführens dieser Aktion, MarchaRearme, mit deren Voraussetzungen und Potenzialen. Es wird dabei gezeigt, dass das zugrunde liegende Verständnis von Performativität essenziell war für die Aktion und die dann folgende Analyse. Hiervon ausgehend werden mögliche Implikationen und Chancen der Konzepts der Performativität für die Forschung und für soziale Interventionen diskutiert, und zwar im Besonderen bezogen auf die Politik und auf das Erinnern der gewaltsamen Vergangenheit der chilenischen Gesellschaft.
In jüngster Zeit ist "Subjektivität" vermehrt zum Gegenstand wissenschaftlicher Studien geworden. Dabei werden Gespräche teilweise als dialogische, kontexualisierte und lokale Ereignisse konzeptualisiert, in denen Bedeutung und Wissen generiert werden. Dies betrifft insbesondere auch Begegnungen zwischen Forschenden und Forschungsteilnehmer/innen. In diesem Beitrag werden einige Prämissen qualitativer Forschung diskutiert und es wird versucht, sie mit der Forschungspraxis in Beziehung zu setzen. Hierzu werden Erfahrungen aus drei Forschungsprojekten illustrierend genutzt. Behandelt werden u.a. Besonderheiten der Datenproduktion, die Kurzfristigkeit der Beziehungen zwischen Forschungsteilnehmer/innen und Forschenden und die kollektiven Charakteristika von Forschungsteams; außerdem die reflexive Nutzung von Tagebüchern, Team-Meetings und Transkriptionsnotizen im Forschungsprozess und in ihrer Bedeutung für das Generieren von Wissen.