Biosphärische Grundlagenforschung
In: Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Biosphäre, S. 401-405
In: Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Biosphäre, S. 401-405
In: 27. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie - Gesellschaften im Umbruch: Sektionen und Arbeitsgruppen, S. 623-628
"Mit der Forderung nach einem größeren Beitrag der Grundlagenforschung (GF) versucht die deutsche Forschungspolitik gegenwärtig, die Innovationsbedingungen am 'Standort Deutschland' zu verbessern. Die in der DDR versuchte Lösung dieses Problems, die Integration von GF und Anwendungsforschung (AF), war in den Jahren 1991-1993 Gegenstand einer retrospektiven empirischen Untersuchung. Es zeigte sich, daß eine solche Integration unter bestimmten Bedingungen, die nicht 'DDR-spezifisch' waren, möglich ist und zu einer wechselseitigen Befruchtung beider Forschungstypen führen kann. Eine stabile Integration von GF und AF erfordert jedoch ein spezifisches, den kognitiven Besonderheiten des Fachgebietes angemessenes Verhältnis von Industriebindung und selbstbestimmter GF. Obwohl die Leitungen der AdW-Institute in der Regel versuchten, dem Rechnung zu tragen, kam es wegen der nicht beeinflußbaren externen Vorgaben immer wieder zu Überforderungen mit Anwendungsaufgaben, die Desintegrationsprozesse und irreversible Übergänge zu reiner AF nach sich zogen. Die Untersuchung zeigte auch, daß die Integration von GF und AF nur eine von verschiedenen Varianten der Forschung ist und ihre Dominanz in der AdW der DDR die Entwicklung anderer Felder beeinträchtigte. So gibt es offensichtlich Themenfelder der GF, die im Falle einer Integration von GF und AF nicht erreicht werden. Hier liegt eine spezifische Gefahr des Versuchs, unterschiedslos von jeder GF einen Beitrag zu Anwendungen zu erwarten: er würde eine Bewegung der gesamten GF hin zu solchen Themen initiieren, die einen Anschluß von AF prinzipiell ermöglichen. Eine solcherart anwendungsorientierte GF ist aber dann häufig auch eine inhaltlich veränderte GF. Die Ergebnisse der Untersuchung sprechen deshalb durchaus für eine funktional differenzierte Institutionalisierung im Sinne einer eigenständigen Institutionalisierung reiner GF und AF, wie sie das bundesdeutsche Wissenschaftssystem aufweist. Allerdings erweist sich die Integration von GF und AF als eine spezifische Funktion, der bislang in diesem System nicht explizit Rechnung getragen wurde. Die Untersuchung legt den Schluß nahe, daß eine Förderung der anwendungsorientierten GF am effektivsten durch eine solche eigene Institutionalisierung erfolgen könnte. Der Keim dieser Institutionalisierung könnte die 'Blaue Liste' sein, die durch zahlreiche in der Nachfolge der AdW gegründete Institute eine wesentliche Verstärkung und auch eine Ausweitung ihres Profils erfahren hat." (Autorenreferat)
In: Rußland - wohin?: Rußland aus der Sicht russischer Soziologen, S. 320-329
Die Zukunft der Wissenschaft in Rußland steht und fällt mit dem Schicksal der gesamten russischen Gesellschaft. Drei Gegebenheiten - sie werden im vorliegenden Beitrag genauer erörtert - haben das Funktionssystem der russischen Wissenschaft gestört und sie mit prinzipiell neuen Problemen konfrontiert: Der Zerfall der Sowjetunion, die einschneidende Reduzierung der für die Wissenschaft aufgewendeten, unverzichtbaren materiellen Ressourcen und der Rückgang der gesellschaftlichen Nachfrage nach Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Die russische Wissenschaft steht heute generell an einem Scheideweg: Entweder bleibt und wird sie eine Wissenschaft, die Forschungen auf Weltniveau durchführt und zu den Weltzentren gehört, oder sie verwandelt sich in eine wissenschaftliche Peripherie, die nur imstande ist, das zu reproduzieren, was andere entdeckt und entwickelt haben. (ICA)
In: Öffentliche Sozialforschung und Verantwortung für die Praxis: zum Verhältnis von Sozialforschung, Praxis und Öffentlichkeit, S. 85-105
Der Verfasser entwickelt das Konzept einer gestaltungsorientierten Grundlagenforschung in erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Fächern. Ausgehend von einer Rekapitulation der Veränderungen in der Wissenschaftsproduktion von "mode 1" hin zu "mode 2" diskutiert er, in welcher Weise eine Neujustierung des Verhältnisses von Wissenschaft und Praxis im Bereich der Sozialpädagogik und Sozialarbeit entwickelt werden kann. Der Verfasser geht in der Diskussion von Befunden der Verwendungsforschung aus, die darauf hin deuten, dass es keinen "unmittelbaren Weg vom theoretischen Wissen zum praxiskompatiblen Handlungswissen gibt, und entwickelt die Idee eines "dritten Raumes", in dem sich Wissenschaft und Praxis begegnen und in einen Austausch eintreten können. Dieser umfasst nicht nur einen Transfer von Wissen, sondern eine Transformation des hier repräsentierten Bestandes an Wissen, Vorstellungen und Wertsetzung beider Seiten. Der Verfasser entwickelt dieses Konzept auf Basis eigener Kooperationserfahrungen mit einem Praktikerbegleitkreis im Rahmen eines Forschungsprojekts zur gestaltungsorientierten Grundlagenforschung. (ICE2)
In: Öffentliche Sozialforschung und Verantwortung für die Praxis. Zum Verhältnis von Sozialforschung, Praxis und Öffentlichkeit., S. 85-105
Der Verfasser entwickelt das Konzept einer gestaltungsorientierten Grundlagenforschung in erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Fächern. Ausgehend von einer Rekapitulation der Veränderungen in der Wissenschaftsproduktion von "mode 1" hin zu "mode 2" diskutiert er, in welcher Weise eine Neujustierung des Verhältnisses von Wissenschaft und Praxis im Bereich der Sozialpädagogik und Sozialarbeit entwickelt werden kann. Der Verfasser geht in der Diskussion von Befunden der Verwendungsforschung aus, die darauf hin deuten, dass es keinen "unmittelbaren Weg vom theoretischen Wissen zum praxiskompatiblen Handlungswissen gibt, und entwickelt die Idee eines "dritten Raumes", in dem sich Wissenschaft und Praxis begegnen und in einen Austausch eintreten können. Dieser umfasst nicht nur einen Transfer von Wissen, sondern eine Transformation des hier repräsentierten Bestandes an Wissen, Vorstellungen und Wertsetzung beider Seiten. Der Verfasser entwickelt dieses Konzept auf Basis eigener Kooperationserfahrungen mit einem Praktikerbegleitkreis im Rahmen eines Forschungsprojekts zur gestaltungsorientierten Grundlagenforschung. (ICE2).
In: Die Fallrekonstruktion: Sinnverstehen in der sozialwissenschaftlichen Forschung, S. 58-156
Der Beitrag beschreibt und begründet die Methode der Fallrekonstruktion, die aus der vom Autor entwickelten objektiven Hermeneutik hervorgegangen ist. Fallrekonstruktionen stehen im Gegensatz zu Fallbeschreibungen und sind innerhalb der objektiven Hermeneutik der wesentliche Modus der Strukturgeneralisierung, einer Logik der Verallgemeinerung, zu der die empirisch-induktive Generalisierung als ein Spezialfall kontrastiert. Die Unterscheidung von Fallbeschreibung und Fallrekonstruktion folgt der grundlegenden Differenz einer subsumtionslogischen und einer rekonstruktionslogisch verfahrenden Erfahrungswissenschaft. Die in die Methode der Fallrekonstruktion eingebettete Sequenzanalyse geht von der Feststellung aus, dass alle Erscheinungsformen von gesellschaftlicher, humaner Praxis durch Sequenziertheit strukturiert und konstituiert sind. Dabei erzeugen Regeln eine sequentielle Verknüpfung von wohlgeformten Anschlußmöglichkeiten (z.B. Begrüßungen). (ICA)
In: Öffentliche Sozialforschung und Verantwortung für die Praxis, S. 85-105
In: Die Fallrekonstruktion : Sinnverstehen in der sozialwissenschaftlichen Forschung., S. 58-156
Der Beitrag beschreibt und begründet die Methode der Fallrekonstruktion, die aus der vom Autor entwickelten objektiven Hermeneutik hervorgegangen ist. Fallrekonstruktionen stehen im Gegensatz zu Fallbeschreibungen und sind innerhalb der objektiven Hermeneutik der wesentliche Modus der Strukturgeneralisierung, einer Logik der Verallgemeinerung, zu der die empirisch-induktive Generalisierung als ein Spezialfall kontrastiert. Die Unterscheidung von Fallbeschreibung und Fallrekonstruktion folgt der grundlegenden Differenz einer subsumtionslogischen und einer rekonstruktionslogisch verfahrenden Erfahrungswissenschaft. Die in die Methode der Fallrekonstruktion eingebettete Sequenzanalyse geht von der Feststellung aus, dass alle Erscheinungsformen von gesellschaftlicher, humaner Praxis durch Sequenziertheit strukturiert und konstituiert sind. Dabei erzeugen Regeln eine sequentielle Verknüpfung von wohlgeformten Anschlußmöglichkeiten (z. B. Begrüßungen). (ICA).
In: Flucht – Migration – Theater; Manuscripta theatralia, S. 11-12
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 844-848
In: Parlamente und ihre Evolution: Forschungskontext und Fallstudien, S. 47-110
Der Beitrag gibt eine systematische Einführung in den Evolutorischen Institutionalismus in der Parlamentarismusforschung. Zunächst erläutert der Beitrag im ersten Abschnitt die Aufgaben der Parlamentarismusforschung und zeichnet ein Gesamtbild der Parlamentarismusforschung nach. Hier unterscheidet der Beitrag zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung und widmet sich dann der Theoriematrix für die Grundlagenforschung zu Parlamenten. Der dritte Teil des Beitrags geht der Frage nach, ob es in der Parlamentarismusforschung einen neuen Institutionalismus bedarf. Danach erfolgt die Einführung in den Evolutorischen Institutionalismus (Institution und Institutionalisierung, das Konzept der institutionellen Generation und die sozialwissenschaftliche Erschließung der Evolutionstheorie, Meme und das epimemetische System, Evolutionsalgorithmus, institutionelle Architektur, Institutionengeschichte und institutionelles Lernen, Institutionenmorphologie, die aristotelischen Ursachenformen im Evolutorischen Institutionalismus). (ICB2)
In: Die Bildungs-, Wissenschafts- und Kulturpolitik in der Slowakei 1945-2004, S. 159-178
Nach 1989 ist der Transformationsprozess im Wissenschafts- und Technikbereich durch Tendenzen gekennzeichnet, die Organisations- und Verwaltungsstrukturen in der Slowakei jenen in den Ländern der EU anzugleichen. Die ersten Bestrebungen richteten sich auf die Schaffung einer "Zuschussstruktur" ähnlich der in der EU, wobei über die Zuschüsse Fachleute entscheiden. Schon im Jahr 1990 entstand die erste Subventionsagentur für Wissenschaft als gemeinsames Beratungsorgan des Schulministeriums und der Akademie der Wissenschaften zur Auswahl von Projekten der Grundlagenforschung. Die Bestrebungen, diese "Zuschussstrukturen" gesetzlich zu regeln, werden weiterhin verfolgt. Schon im Jahr 1990 entstand die erste Subventionsagentur für Wissenschaft als gemeinsames Beratungsorgan des Schulministeriums und der Akademie der Wissenschaften zur Auswahl von Projekten der Grundlagenforschung. Nach 1989 gibt es auch Tendenzen, auf der Ebene des Ministeriums und anderer staatlicher Verwaltungsorgane ein Koordinationszentrum mit übergreifenden Kompetenzen zu errichten, das die staatliche Wissenschafts- und Technikpolitik ausarbeiten und koordinieren soll. (ICA2)
In: Das Erbe des Sokrates: Wissenschaftler im Dialog über die Befriedung der Welt, S. 46-65
Am Beispiel von Einstein, Heisenberg und Oppenheimer wurde die Frage der geschichtlichen Verantwortung von Forschung und Wissenschaft diskutiert. Es wurde die Frage erörtert, woher die Kernforscher um das Risiko der Atomkraft wußten, und in welchen naturwissenschaftlichen Problemzusammenhängen "reiner" Forschung ihre Untersuchungen standen. Die vergleichend und bewertend verfahrende wissenschaftstheoretische und -politische Studie führt zu folgenden Erkenntnissen: Wenn es um die Verantwortung des Physikers geht, so muß man unterscheiden zwischen dem Physiker, der reine Grundlagenforschung betreibt und dem Physiker der ingenieurwissenschaftlichen Zweckforschung. Letzterer hat ein praktisches Ziel vor Augen, das einen abschätzbaren Wert oder Unwert darstellt, und ihm ist mit Recht ein gewisses Maß an Verantwortung dafür aufzubürden. Allerdings sind die Spätfolgen einer Entwicklung häufig nicht zu überblicken und insofern wird mit der Erfindung ein Risiko eingegangen. Ein Risiko kann allerdings auch mit reiner Grundlagenforschung verbunden sein, wie das Beispiel der Atomkernkraftforschung belegt. Am Beispiel dieser Forschungen hat sich die Verantwortungsfrage entzündet und vor allen Dingen für die Physiker selber gestellt, die im Krieg der Kriegsgerichtsbarkeit unterworfen, in weltpolitische Machtkämpfe verstrickt, in die Rolle des Zweckforschers gelangten und Dinge bewirkten, die sich später vollständig ihrer Kontrolle entzogen. (SJ)
In: Politikberatung, S. 508-523
Auf der Basis von Grundlagen- und angewandter Forschung leistet die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) Politikberatung primär für den Deutschen Bundestag, das Bundeskanzleramt und mehrere Bundesministerien. Sie ist Trägerin des "Deutschen Instituts für Internationale Politik und Sicherheit". In dem Beitrag werden das Forschungsprogramm, das Verhältnis zwischen Grundlagenforschung und angewandter (politiknaher) Forschung, die wissenschaftlich fundierte Beratungstätigkeit, die Öffentlichkeitsarbeit, Themenschöpfung und Qualitätssicherung, nationale und internationale Kooperationen sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses angesprochen.(GB)
In: Menschengerechte Arbeitswelt: empirische Ergebnisse und Reflexionen, S. 175-180
Ausgehend von der Frage nach der gesellschaftlichen Relevanz der Soziologie unterscheidet der Verfasser zwei Modelle im Umgang mit soziologischem Wissen, das sozialtechnologische und das erkenntnisorientierte Modell. Während das sozialtechnologische Modell deutlich zwischen Auftraggeber und Soziologen, zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung unterscheidet, wird der Soziologe im erkenntnisorientierten Modell als Teil des sozialen Prozesses gesehen. Während sich das sozialtechnologische Modell auf die Notwendigkeit konzentriert, bestimmte kausale Zusammenhänge zu identifizieren, liegt der Schwerpunkt des erkenntnisorientierten Modells nach Ansicht des Verfassers auf der "Schaffung der zur Problemlösung nötigen intellektuellen Bedingungen" mit dem Ziel, zum "Aufbau von Institutionen" beizutragen. (ICE)