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Viele WTO-Mitglieder vertiefen und erweitern regionale Integrationsgemeinschaften - trotz bereits allgemein niedriger Meistbegünstigungszollsätze. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die möglichen wohlfahrtssteigernden Effekte einer Handelsliberalisierung zwischen der Europäischen Union (EU) und der Nordamerikanischen Freihandelszone (NAFTA). Den aus der Theorie zu erwartenden Auswirkungen werden quantitative (auf einem Berechenbaren Allgemeinen Gleichgewichtsmodell basierende) Abschätzungen der Effekte einer nordatlantischen Handelsliberalisierung gegenübergestellt. Die Simulationsergebnisse des Berechenbaren Allgemeinen Gleichgewichtsmodells weisen auf eher unbedeutende Größenordnungen der Effekte der nordatlantischen Handelsliberalisierung hin. Der Beitrag diskutiert dieses Resultat und leitet Implikationen für die Handelspolitik der EU und NAFTA ab. ; Many WTO countries continue to deepen and widen regional economic Integration - despite already low rates of most-favored-nation tariffs in most cases. This paper discusses the possible welfare-increasing effects of trade liberalization between the European Union (EU) and the North American Free Trade Area (NAFTA). The conceivable welfare consequences deducted from economic theory are confronted with quantitative estimates, which are based on a computable general equilibrium model. The Simulation results of the computable general equilibrium model point to rather small magnitudes of the welfare effects of North Atlantic liberalization. The paper discusses this finding and derives the implications for trade policies of the EU and NAFTA.

Sowohl die Europäische Union als auch die durch "Europaabkommen" assoziierten Länder Mittel- und Osteuropas (MOE) messen dem Handel eine wichtige Funktion für die erfolgreiche Transformation und Modernisierung bei. Die zu erwartenden Reformkrisen und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten wurden politisch und institutionell durch die handelspolitische Bevorzugung ("Asymmetrie") der MOE-Länder berücksichtigt. Obwohl dies theoretisch zu einem Handelsbilanzüberschuß der MOE-Länder gegenüber der EG führen sollte, geschah genau das Gegenteil. Durch das restriktive Importregime der EG in den "sensiblen" Sektoren (Textilien, Eisen und Stahl, Landwirtschaft) sowie durch diverse Schutzmechanismen wird in der Sicht der MOE-Länder aus freiem Handel ein Planhandel, der stark politisch determiniert ist. Die Asymmetrie zugunsten MOEs wurde zu einer zugunsten der EG. (Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft / AuD)

"Sowohl die Europäische Union als auch die durch 'Europaabkommen' assoziierten Länder Mittel- und Osteuropas (MOE) messen dem Handel eine wichtige Funktion für die erfolgreiche Transformation und Modernisierung bei. Die zu erwartenden Reformkrisen und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten wurden politisch und institutionell durch die handelspolitische Bevorzugung ('Asymmetrie') der MOE-Länder berücksichtigt. Obwohl dies theoretisch zu einem Handelsbilanzüberschuß der MOE-Länder gegenüber der EG führen sollte, geschah genau das Gegenteil. Durch das restriktive Importregime der EG in den 'sensiblen' Sektoren (Textilien, Eisen und Stahl, Landwirtschaft) sowie durch diverse Schutzmechanismen wird in der Sicht der MOE-Länder aus freiem Handel ein Planhandel, der stark politisch determiniert ist. Die Asymmetrie zugunsten MOEs wurde zu einer zugunsten der EG." (Autorenreferat)

Detaillierte Bilanz der oftmals durch Strukturanpassungsprogramme induzierten Handelsliberalisierungen an acht Beispielländern. Der Autor analysiert kritisch Kaufkraftentwicklung, Wertschöpfung und Exportquoten und zeigt, daß Handelsliberalisierung nicht zwingend zum Erfolg führt. Makroökonomische Rahmenbedingungen (u.a. Wechselkurse) und soziale wie ökonomische Infrastruktur sind entscheidende Variablen auch für Auslandsinvestitionen. Die Beispielländer sind Cote d'Ivoire, Ghana, Senegal, Mauritius, Kenya, Nigeria, Marokko, Sierra Leone. (DÜI-Sth)

Ausgehend von der Prämisse, daß internationaler Handel für alle Beteiligten von Vorteil ist, wird hinterfragt wie und in welcher Form Handelsliberalisierungen auftreten. Als entscheidende Faktoren werden die Transaktionskosten und hegemoniale Strukturen ausgewiesen. Geringe Kosten machen den Protektionismus unwahrscheinlich und führen zu unilateralen Formen analog zur Situation Englands im 19. Jahrhundert. Bei hohen Transaktionskosten kann eine Hegemonialmacht multilaterale Handelsliberalisierung herbeiführen, wie die USA nach dem 2. Weltkrieg. In den 80er Jahren sind minilaterale Kooperationen vorherrschend, die ein nichthegemoniales Umfeld bei niedrigen Transaktionskosten widerspiegeln

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (ECO) stellt das aussichtsreichste Forum für die Entwicklung der Handelsbeziehungen in Zentralasien dar. Der Verfasser stellt die Gründung und die bisherige Arbeit der Organisation dar. Bemühungen um die Schaffung gemeinsamer Institutionen und um die Einführung von Präferenzzöllen verliefen bislang enttäuschend. Ein Vergleich mit ASEAN macht deutlich, daß der Ansatz der südostasiatischen Kooperation mit einseitiger Handelsliberalisierung und gemeinsamen Verhandlungen mit Drittstaaten erfolgreicher gewesen ist. Mit der Verbesserung der Transportwege ist jedoch mit einer Intensivierung des Handels in Zentralasien zu rechnen. Der Binnenhandel der ECO- Staaten wird jedoch aufgrund der Ähnlichkeit ihrer Wirtschaftsstrukturen begrenzt bleiben. Am aussichtsreichsten erscheint für die ECO-Staaten eine Politik der einseitigen Handelsliberalisierung. (BIOst-Wpt)

Südkorea hat im März 1995 offiziell die Mitgliedschaft in der OECD beantragt. Der frühestmögliche Beitrittstermin ist 1996. Allerdings muß Korea noch einige Kriterien erfüllen. Das Land hat zwar Programme zur Finanzmarkt- und Handelsliberalisierung angekündigt, Umfang und Tempo lassen aber zu wünschen übrig. (HWWA/DÜI)

Die sozialen Auswirkungen der Handelsliberalisierung in den nordmexikanischen Billiglohnfabriken oder bei der auch mit deutschem Kapital geplanten Umstrukturierung des Isthmus von Tehuantepec sind ebenso Thema dieses Heftes wie ihre politischen Konsequenzen. Die seit 1929 herrschende Regierungspartei PRI zerfällt. Neue politische Freiräume entstehen, die nicht zuletzt den Wahlsieg von Cuauhtemoc Cardenas in Mexikos Hauptstadt ermöglicht haben. Ob damit allerdings ein tiefgreifender Demokratisierungsprozeß verbunden ist, wie die PRI-Politiker stets betonen, steht in Frage. Denn Menschenrechtsverletzungen und Straflosigkeit nehmen, wie zuletzt Amnesty International warnend feststellte, nicht nur im rebellischen Chiapas zu. (Lat.am Nachr/DÜI)

Untersuchung der Rolle von IMF und Weltbank im wirtschaftlichen Reformprozeß Guineas seit Dezember 1985. Allgemeine Ziele: Reorganisation der Wirtschaft; Landwirtschaft als Grundlage für Wirtschaftsentwicklung und Beschäftigung; Wirtschaftswachstum durch Handelsliberalisierung und Preisreform. Bilanz der Auswirkungen der Reformpolitik auf öffentliche Finanzen, Zahlungsbilanz und Preise. Die Tatsache, daß die Programme von Experten in Washington diktiert wurden und die Regierung keinen Verhandlungsspielraum hatte, brachte negative Auswirkungen mit sich. (DÜI-Wsl)

Die EG hat die Absicht, die ökonomische Integration der ostmitteleuropäischen Staaten in die europäische Wirtschaft zu beschleunigen. Sowohl bei einem Treffen im April 1993 in Kopenhagen als auch in einer Erklärung der EG-Kommission vom Mai des gleichen Jahres wurden entsprechende Vorschläge mit dem Ziel der Handelsliberalisierung erhoben. Die Verbesserungsvorschläge der EG-Kommission wurden von den EG-Außenministern positiv bewertet. Damit scheint die durch den von der EG veranlaßten Importstop für Fleisch- und Milchprodukte aus Ost- und Ostmitteleuropa bedingte Trübung der Beziehungen zwischen der EG und den ostmitteleuropäischen Ländern vorerst überwunden zu sein. (BIOst-Srt)

Im ostasiatisch-pazifischen Raum ist regionale wirtschaftliche Zusammenarbeit einer engeren Integration vorzuziehen. Erfolgreiche Kooperationsansätze wie ASEAN (Association of Southeast Asian Nations) und APEC (Asia-Pacific Economic Cooperation) haben viele Vorteile: Verbesserte Kommunikation und Information, höhere internationale Kreditwürdigkeit, stärkere Verhandlungsposition, wirtschaftliche Entwicklung durch Handelsliberalisierung etc. Bestimmte Voraussetzungen müssen jedoch erfüllt sein, um die gegenwärtige Mitgliedschaft in regionalen Allianzen zukünftig um zusätzliche Staaten erweitern zu können. (DÜI-Hlb)