Die Integrationskraft europäischer Städte schwindet, die soziale Ungleichheit wächst. Private Investoren dominieren vermehrt den Diskurs um die Verteilung des städtischen Raumes. Sozialräumliche Segregation und Gentrifizierung sind Phänomene, welche die Marginalisierung von sozioökonomisch schwächeren Personen zur Folge haben. Personen mit Migrationshintergrund sind davon auf Grund diskriminierender Strukturen besonders betroffen. Seit dem Spatial Turn, der Etablierung der Sozialraumorientierung sowie den neoliberalen Umstrukturierungen werden vermehrt Governance-Strategien in Stadtentwicklungsprogrammen angewendet. Die Soziokulturelle Animation findet darin als intermediäre Instanz ein neues Tätigkeitsfeld. Die Autorin geht anhand der Sichtung kritischer Literatur der Frage nach, wie die Rolle der Soziokulturellen Animation im Spannungsfeld der Stadtentwicklung und Migration angesichts von Verdrängungsmechanismen zu bewerten ist. Nach einer theoretischen Erörterung zur räumlichen Manifestation von Macht- und Herrschaftsverhältnissen wird das Konzept der "unternehmerischen Stadt" sowie die Widerstandsbewegung "Recht auf Stadt" analysiert. Darauf wird der Umgang mit Migration im urbanen Diskurs untersucht, um davon ausgehend – als Ziel der Arbeit – Konsequenzen für eine kritische Berufspraxis abzuleiten. Es hat sich gezeigt, dass sich aktuell ein Paradigmenwechsel im Umgang mit Migration von einer defizit- hin zu einer potentialorientierten Sichtweise abzeichnet. Für eine kritische Berufspraxis der Soziokulturellen Animation wurde ersichtlich, dass eine klare Positionierung und ein aktives Einmischen in städtische Debatten um Integrations- und Wohnungspolitik notwendig sind. ; + Code Diss LU: hslusa bask 2016 be + Fussnote: Ausbildungsgang Soziokultur
The new EU development agenda is an adaptation of an old mismatch in development policy, which is the effort to join, on the one hand, donor-driven demand for good governance and democracy, and on the other hand, a commitment to the ownership of development strategies by the recipient countries. This is an ambiguity because the two approaches oppose each other. We recommend to dissolve this mismatch by promoting a new global partnership with a specific emphasis on ownership. This entails context-sensitive analyses of the political and economic environment of the transition process in partner countries.
As soon as with the Treaty of Maastricht, the newly founded European Union formally stated a broad development cooperation approach in the supranational treaties. Since then the overall institutional framework has been continuously improved in favour of development cooperation by both, legal acts and 'soft law' while implementation of development policy issues mostly has lagged behind. Based on an evaluation of the changes on the institutional layer, the analysis will provide few selected evidence, that from a political view European development cooperation has failed to meet its rather high ambitions. ; Die Gründung der Europäischen Union im Jahr 1992 markiert den Zeitpunkt, an dem Entwicklungszusammenarbeit auf breiter Basis in den supranationalen Verträgen festgeschrieben wurde. Seither wurden die institutionellen Rahmenbedingungen durch Gesetzgebung und nicht rechtsverbindliche Übereinkünfte ('soft law') für Entwicklungszusammenarbeit auf europäischer Ebene fortwährend verbessert; die Umsetzung auf politischer Ebene wird diesem Prozess jedoch nicht ausreichend gerecht. Auf Basis einer Bewertung der institutionellen Veränderungen liefert die Analyse einige Belege dafür, dass die politische Umsetzung den ziemlich hohen Ansprüchen der europäischen Entwicklungszusammenarbeit bis heute nicht gerecht wurde.
Der rege Einsatz sozialer Medien für politische Mobilisierungen ließ sich auch im vergangenen Jahr 2020 vermehrt beobachten. Beispiele für das Wirken von Videos auf Facebook, Twitter und YouTube sind innerhalb eines sehr breiten politischen Spektrums zu finden: Von progressiven Protestbewegungen wie Black Lives Matter bis zu dem Pandemie-bedingten Erstarken verschwörungstheoretischer Gruppen wie Q-Anon oder der rechtsextremen Identitären Bewegung. Schon seit dem Arabischen Frühling 2011 wird in Feuilleton und Wissenschaft der Einsatz und Nutzen von Bildern im Internet für Formen des politischen Protests thematisiert. Eine differenzierte Betrachtungsweise der unterschiedlichen politischen Akteure und ihrer Mediennutzung zwischen manipulativer Propaganda und zivilgesellschaftlichem Aktivismus erfolgt in diesen Debatten oft nur partiell. Bewegungsbilder. Politische Videos in Sozialen Medien stellt im Hinblick auf die Prominenz des Themas eine schon länger überfällige Rahmung aus film- und medienwissenschaftlicher Perspektive im deutschsprachigen Raum dar. Denn konnte man in den letzten Jahren immer wieder Artikel und Publikation über Formen eines gegenwärtigen aber auch historischen Medienaktivismus finden, so fokussierten sich diese meist auf spezifische Fragestellungen und Phänomene (bspw. Snowdon 2020; Zutavern 2015) oder gaben als Sammelbände einen Blick auf mitunter sehr unterschiedliche Aspekte der Politiken des Dokumentarischen und insbesondere des Dokumentarfilms (bspw. Büttner/Öhner/Stölzl 2018; Hoffmann/Wottrich 2015). Das von Jens Eder, Britta Hartmann und Chris Tedjasukmana veröffentlichte Buch gestaltet sich als eine nachvollziehbare und wohl abgestimmte Einführung in das Thema. Basierend auf dem Forschungsprojekt Aufmerksamkeitsstrategien des Videoaktivismus im Social Web werden grundlegende Fragen zur Bedeutung von politischen Videos in Sozialen Medien gestellt und Ähnlichkeiten sowie Unterschiede zu vorherigen politischen Film- und Videoaktivismen dargelegt. Zentral in dieser Auseinandersetzung ist dabei die Frage nach der Argumentation und dem Wirken der politischen Videos, wenn diese "[…] Zuschauer*innen emotional bewegen und sie zum Handeln motivieren" (S. 7). Insofern ist es nur folgerichtig, dass gleich zu Beginn die schon erwähnten eher sinisteren medienpolitischen Äußerungen aus den Bereichen des Neonazismus, des Terrors und der verschwörungstheoretischen Fakes als Untersuchungsgegenstand ausgeschlossen werden. Zwar arbeiten diese mit ähnlichen Kommunikationsstrategien und Plattformen wie die im Buch thematisieren Videoaktivist*innen, teilen jedoch, wie im fünften Kapitel sehr schön dargelegt wird (vgl. S. 91), keine demokratische Grundlage im Sinne einer Teilhabe an medienpolitischer Vielfalt. Dadurch wird gleich zu Beginn deutlich: Videoaktivismus wird hier in Anlehnung an den Begriff Gegenöffentlichkeit verstanden, welcher wiederum radikaldemokratischen Prinzipien folgt. Auf die notwendige Definition von Bewegungsbildern als "[…] audiovisuelle Bewegtbilder aus sozialen Bewegungen, die Menschen emotional und politisch bewegen sollen" (S. 11), folgen im zweiten Kapitel Die Macht politischer Videos weitere Erläuterungen über die Funktionen und Medienkontexte des Videoaktivismus im Netz. Die gleich zu Beginn herausgestellten vier Katalysatoren politischen Handelns sind für das weitere Verständnis besonders hilfreich. Videos im Netz "handeln" demnach: epistemisch, appellativ, affektiv und performativ. Eine produktive Unterscheidung für die Analyse aktivistischer Videos, die ebenso auf die historischen Vorläufer im Dokumentarfilm und im militanten Kino angewendet werden könnte. Aktivistische Videos in den sozialen Medien passen die "politischen Praktiken der Dokumentation, Bildung, Kritik, Mobilisierung, Selbstdarstellung und Selbstermächtigung den gegenwärtigen Medienumgebungen an" (S. 19), so die These. Folglich unterteilen die Autor*innen trotz heterogener Formenvielfalt in fünf verschiedene Typen politischer Videos: Zeugenvideos, Webdocs, Vlogs, Mobilisierungsvideos und Kommunikationsguerilla-Videos. Das diese Typen im Gegensatz zu ihren Vorgängern stark mit dem "hybriden Mediensystem" des "Social Web" verbunden sind, und daher auf einer neuen "Logik des konnektiven Handelns" (S. 22) basieren, erscheint zunächst offensichtlich, ist jedoch für ein Verständnis der "emotionalen Involvierung" und der "psychologischen Gruppendynamiken" (S. 25) im Internet unverzichtbar. Der diagnostizierte kommunikative Umbruch durch soziale Medien ist daher besonders durch die Macht der Algorithmen strukturiert. Für die Wirksamkeit politischer Botschaften im Internet stellt sich die Frage, wie Aktivist*innen die bestehenden Plattformen nutzen, Schlupflöcher suchen, um mit und gegen den Plattform-Kapitalismus zu arbeiten. Das sich dabei politische Videos verselbstständigen können, zu Falschinformationen führen und ethische Probleme sowie Diffamierungen mit sich bringen, ist nur ein Aspekt der von den Autor*innen immer wieder betonten Fragilität der vielfältigen Mediensituation aktivistischer Videos im Netz. Im dritten Kapitel wird auf die Geschichte des politischen Dokumentarfilms eingegangen. Für ein Verständnis politischer Medien im Netz sind für die Autor*innen besonders die "ästhetischen Standortbestimmungen" sowie "ethischen Positionierungen" vergangener Konzepte des politischen Films von Interesse. Das Kapitel eröffnet einen Blick auf politisches Filmemachen seit den 1930ern und definiert die Forderung nach Repräsentation und nach politischer Haltung als eines der Hauptziele der medienaktivistischen Vorläufer. Eingebettet in soziale Bewegungen agitieren insbesondere seit den 1960er Jahren politische Filme und setzen in ihrem Politikverständnis neben einer anklagenden Beweisführung ebenfalls auf Partizipation. Die, in Auseinandersetzung mit den 1968 an der DFFB entstandenen Filmen aufgestellte, Unterteilung zweier Pole einer politischen Filmästhetik in "ästhetische" und "politische" Linke erscheint aus filmhistorischer Perspektive etwas zu verkürzt. Das filmtheoretische Beziehungsgefüge zwischen den Vorkriegsavantgarden und der Filmpolitik um 1968 ist wohlmöglich komplexer zu betrachten – zumal die Diskussion um eine "ästhetische" oder "politische" Linke zunächst als eine Debatte über Filmkritik in der gleichnamigen deutschen Zeitschrift geführt wurde. Dennoch ist die Unterscheidung für ein Verständnis von politischen Filmemachens wichtig, da die Streitfrage um eine "Ästhetisierung der Politik" oder eine "Politisierung der Ästhetik" auch für die, das dritte Kapitel abschließende, Thematisierung des frühen Videoaktivismus einen immer noch schwelenden Konflikt innerhalb der Debatten um Filmpolitik darstellt. Das vierte Kapitel befasst sich mit den affektiven Wirkungen politischer Videos. Der "Impact", also jenes Vermögen, Aufmerksamkeit bei gleichzeitiger Beeinflussung zu schaffen, steht dabei eng in Verbindung mit kollektiven Prozesses der Aushandlung und Aneignung. Videos wie das erwähnte "Zerstörung der CDU" des YouTubers Rezo können kurzzeitig eine breite mediale Öffentlichkeit erlangen. Die Aufmerksamkeitsökonomie von Videoplattformen lässt einen Großteil politischer Videos jedoch im "long tail" des Internet verschwinden. Der Kampf um Aufmerksamkeit wird daraufhin sehr plausibel im Kontext der deutschen Migrationsdebatte im Jahr 2015 analysiert. So verdeutlichen die Autor*innen, dass sich NGO's für einen Erfolg ihrer politischen Videos im Netz auf ähnliche Kommunikationsstrategien wie Werbekampagnen stützen müssen. Kollektive Emotionen und Affekte treiben Debatten, Diskurse aber besonders auch die Verteilung der Aufmerksamkeit an. Die verschiedenen eingesetzten Kommunikationsstrategien im Netz werden in "Produktionsstrategien", "Gestaltungsstrategien" und "Verbreitungsstrategien" unterteilt (S. 76). Um Emotionen hervorzurufen und "sharebility" sowie "spreadability" zu erwirken, wird wiederum in die Gestaltungsstrategien Zeigen, Erzählen, Miterleben, Argumentieren und Symbolisieren unterschieden. Die Distribution der Videos hingegen ist eng an eine Interaktion mit der Öffentlichkeit geknüpft: von der für die "crowd production" entscheidende Adressierung der Zuseher*innen bis zum strategischen "seeding" durch ausgewählte Multiplikatoren und Verlinkungen. Es wird deutlich, dass für die politischen Videos im Netz das Vermögen, eine Öffentlichkeit zu finden, entscheidend für ihren Erfolg ist. Das fünfte Kapitel thematisiert in Auseinandersetzung mit Hannah Arendts politischer Theorie, Jürgen Habermas und agonistischen Modellen der politischen Theorie den Begriff der Öffentlichkeit. Die Öffentlichkeit der sozialen Medien ist von diversen Machtgefällen, Affekten und Kämpfen um Deutungsmacht geprägt. Zwar eröffnen die Plattformen direkte Kommunikationswege, müssen sich jedoch gleichzeitig den automatisierten Zensur-Algorithmen unterordnen und die Verwertung ihrer Daten akzeptieren. Videoaktivismus in den sozialen Medien ist so nur im fragilen Gefüge von politischen Handlungsspielräumen und technischen wie ökonomischen Abhängigkeiten zu verstehen. Mit dem Beispiel der Black Lives Matter-Bewegung werden die komplexen Zusammenhänge von hybriden Mediensystemen und veränderter Öffentlichkeit für Formen des Videoaktivismus und ihrer Forderung nach Teilhabe an einer demokratischen Gesellschaft abschließend analysiert. Bewegungsbilder führt anhand medienwissenschaftlicher Fragestellungen durch ein vielfältiges und nicht immer eindeutig zu bewertendes Feld zeitgenössischer und historischer Beispiele medienpolitischer Mobilisierung. In einer übersichtlichen und sehr verständlichen Weise werden Problemfelder erörtert und wichtige Fragen gestellt, ohne jedoch alle zu beantworten. Hierin liegt auch das Potential des Buchs, welches besonders durch seine Begriffsarbeit als eine gelungene Grundlage für weitere Fallstudien und Analysen der vielfältigen Formen zeitgenössischer wie historischer Bewegungsbilder dienen kann. Literatur: Büttner, Elisabeth/Öhner, Vrääth/Stölzl, Lena: Sichtbar machen – Politiken des Dokumentarfilms. Berlin: Vorwerk 8 2018. Hoffmann, Kay/Wottrich, Erika (Hg.): Protest, Film, Bewegung. Neue Wege des Dokumentarischen. München: Edition Text + Kritik 2015. Snowdon, Peter: The People Are Not an Image. Vernacular Video After the Arab Spring. London: Verso 2020. Zutavern, Julia: Politik des Bewegungsfilms. Marburg: Schüren 2015.
2., veränderte Aufl. ; ["Separatabdruck aus der wochenschrift 'Das wissen für alle.' jahrgang 1903. nr. 1-12."] ; "Literatur": p. [140] ; I. Die wirtschaftliche entwicklung.--II. Die politische entwicklung.--III. Die religiöse entwicklung.--IV. Die Germanen und ihre wanderung.--V. Die begründung germanisch-romanischer königreiche.--VI. Die germanisch-romanischen konigreiche und die Franken. ; Mode of access: Internet.
Dans un contexte politique visant à favoriser l'accès au logement de droit commun et l'émancipation des jeunes, les foyers de jeunes travailleurs sont une offre subsidiaire destinée aux moins de trente ans, mobiles, précaires et ayant de faibles ressources. Ces structures, très diverses, de par leur histoire, leur formes d'habiter, leur mode de gestion, leur résidents et leur localisation, s'accompagnent d'un personnel dédié à une mission socio-éducative. Le modèle socio-économique de ces foyers est en question aujourd'hui et fait l'objet de débat quant à leur rôle dans l'accueil des populations jeunes les plus pauvres.
Dans un contexte politique visant à favoriser l'accès au logement de droit commun et l'émancipation des jeunes, les foyers de jeunes travailleurs sont une offre subsidiaire destinée aux moins de trente ans, mobiles, précaires et ayant de faibles ressources. Ces structures, très diverses, de par leur histoire, leur formes d'habiter, leur mode de gestion, leur résidents et leur localisation, s'accompagnent d'un personnel dédié à une mission socio-éducative. Le modèle socio-économique de ces foyers est en question aujourd'hui et fait l'objet de débat quant à leur rôle dans l'accueil des populations jeunes les plus pauvres.
Die Betreuungssituation des Lautarchivs der Humboldt-Universität ist dessen wissenschaftlichen wie auch kulturhistorischen Bedeutung keinesfalls angemessen. Es existiert keine dauerhafte wissenschaftlich-kustodische Betreuung, es handelt sich um die einzige der 45 Sammlungen der Humboldt-Universität zu Berlin, für die nach der Verabschiedung einer Sammlungsordnung mit einhergehender Festlegung von Zuständigkeiten nicht innerhalb eines Jahres ein/e Sammlungsleiter/in benannt werden konnte. Die Diskrepanz zu den Ansprüchen, die mit der Präsentation des Lautarchivs im Humboldt-Forum ab 2019 verbunden sind, ist immens. Das Seminar wollte und konnte keine umfassende Nutzungspolitik für das Lautarchiv entwerfen, vielmehr sollten Facetten eines adäquaten Umgangs exemplarisch aufgezeigt werden. So ist es als erstes wichtiges Ergebnis zu sehen, dass angesichts (i) der Heterogenität der Bestände und (ii) der juristischen Grauzonen keine allgemeingültigen Aussagen getroffen werden können, ob und wie die digitalisierten Aufnahmen im Internet zur Verfügung gestellt werden sollen. Das Seminar hat aber auch aufzeigen können, dass sich der derzeitige Status quo, den Katalog der Aufnahmen, aber nicht die Aufnahmen selbst, online zu veröffentlichen, keinesfalls selbstverständlich als "best practice" anzusehen ist. Vielmehr ist deutlich geworden, dass die Umsetzung der Open Access-Policy der Humboldt-Universität und die juristischen wie auch kulturethischen Rahmenbedingungen es eher nahelegen, zumindest für Teilbestände eine online-Zugänglichkeit zu realisieren. In Weiterführung der Seminararbeiten könnten erste Schritte die Aufnahmen berühmter Persönlichkeiten oder die Aufnahmen deutscher Dialekte betreffen, da die kulturethischen Aspekte überschaubarer erscheinen als z.B. bei Aufnahmen in den Zwangssituationen von Kriegsgefangenenlagern und Gefängnissen. So kann dies für die Entscheidungsträger (Leitung der Universität und des Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik) als Aufforderung gelten, den Status quo nicht als gegeben zu nehmen, sondern ihn zu hinterfragen, einen aktiven Umgang bezüglich der Nutzbarkeit der Aufnahmen zu pflegen bzw. Kapazitäten zur Auseinandersetzung mit diesen Fragen zu schaffen. Es zeigt sich auch, dass die Betreuung einer Sammlung wie dem Lautarchiv über konservatorische und fachwissenschaftliche Fragen hinaus zwangsläufig mit juristischen und kulturethischen Aspekten verbunden ist. Das Ergebnis des Seminars, dass in diesem Bereich keine vorgefertigten Antworten zu erwarten sind, sollte bei den Entscheidungsträgern nicht zu einem Ausweichen führen, vielmehr sollte es der Anspruch einer Einrichtung wie der Humboldt-Universität sein, derartige – schwierige – Fragen anhand von Beständen wie dem Lautarchiv in gesellschaftlicher Verantwortung und als Teil des eigenen wissenschaftlichen Anspruchs zu verfolgen. ; Not Reviewed
Since the widespread utilisation of wind power has begun in the early 2000's, European countries are continuously working on the legislative environment of this renewable energy source. This has led to a wide variety of different support schemes and tariff systems. Experts agree that the Hungarian legislation system did not reach its goal. On one hand, scheduling accuracy of wind turbines is still far below international standards, and introduction of the penalty tariff was not an effective solution to reverse the process. The aim of the author is to solve this twofold problem with the redesign of the current obligatory electricity purchase and scheduling system, while taking into consideration new regulations of the European Union. The proposed system is also expected to allow the transmission system operator to decrease the amount of control reserves.
The stylistic categorization of the Estado Novo has been intensely discussed by Portuguese art historians. The square Alameda Dom Afonso Henriques in Lisbon (Alameda) can be seen as paradigmatic for the architecture of power of the Estado Novo. The Alameda forms a gardened valley between two hills. There you find two prominent and highly propagandist buildings: The Instituto Superior Técnico (IST) and the Fonte Luminosa are dedicated to modern sciences and respectively to the harmonious contribution of nature to the city. The iconography of the Alameda as well as its incorporation into the propagandist use of urban planning in the 1930s and 1940s exemplify the visual politics during Salazarism. Urban planning programs intended to create cities that would preserve the character of a traditional catholic society and at the same time answer to the need to modernize the country and evoke the image of a progressive state. Thus, public buildings and urban squares such as the Alameda contributed to design a corporate image and to the 'spirit' of the regime. ; Fundação para a Ciência e a Tecnologia (FCT), Fundação Millennium bcp
Kapazitätsentwicklung ist eine wichtige Entwicklungsstrategie und -methode der bi- und multilateralen Entwicklungszusammenarbeit. Bei Kapazitätsentwicklung handelt es sich in der Regel um Programme von Gebern, die westliche Demokratien als Blaupausen für ideale Entwicklungsstrategien für Entwicklungsländer sehen. Davon werden sogenannte best practice-Maßnahmen abgeleitet, die beispielsweise darauf abzielen Demokratie oder kompetitive Märkte in Entwicklungsländern zu etablieren. Die Wirksamkeit dieser Ansätze ist bislang nicht überzeugend. Dies hat insbesondere zwei hervorzuhebende Ursachen. Erstens, das Oktroyieren von best practice untergräbt die ownership von eigenen Entwicklungsstrategien der Partnerländer. Dabei gilt: Was in einem Kontext funktioniert oder gewollt ist, muss nicht in einem anderen Kontext funktionieren oder gewollt sein. Zweitens haben empirische Untersuchungen gezeigt, dass Geber in der Vergangenheit zu viel Augenmerk auf die Entwicklung von kompetitiven Institutionen (z.B. Wahlen) gelegt haben und dabei die notwendigen kooperativen Aspekte, die ein entwicklungsfreundliches institutionelles Umfeld benötigt, vernachlässigt haben. Diese blinden Flecken der Kapazitätsentwicklung sind problematisch, wenn man bedenkt, dass sehr viele Entwicklungsländer bereits stark unter internen, häufig gewalttätigen Konflikten leiden. [.]
This paper discusses integral implementation problems of the aid harmonization process within the European Union (EU) which has pretty much failed to show up with convincing results yet. Therefore this paper looks on the origins of the problems EU donors struggle with. It has turned out that in the past, comparative advantage assessment has been avoided by most donors. Hence, it is argued here that it is more a barrier rather than viable approach to an effective implementation of Division of Labor (DoL) in development policy. Incentives from the arena of international politics are underlying constraints for this procedure and thus crucial to understanding the problems of implementation. It is also argued that the regulations currently in place obscure the real problems of too much aid proliferation and too little aid harmonization. Therefore it is important to bring back political dialogue to allow a widening of the discussion about the effectiveness of aid, which is has yet been dominated by a very narrow, technical approach. Understanding the political constraints is of major importance to understanding the problems of aid harmonization. As the technical challenges of the DoL have already been convincingly analyzed by the OECD, this paper analyzes the politics of aid harmonization and their contributions to the problems of the current EU approach, and finally suggests an alternative route. This paper argues that a more viable procedure must take the political conditions of aid into account and should therefore rather focus on the specialization rather than comparative advantage as an organizing principle for aid harmonization. ; Harmonisierung von Entwicklungspolitik ist eines der Hauptanliegen der Wirksamkeitsagenda der OECD. Dem stehen derzeit in erster Linie zwei fundamentale Probleme gegenüber: donor proliferation (eine ausufernde Anzahl an Geber pro Empfängerland) und aid fragmentation (eine große Anzahl von geringfügigen EZA-Engagements). Diese haben nachteilige Auswirkungen für die Entwicklungspolitik und deren Zielsetzungen. Eine Veränderung der aktuellen Praxis wollte die EU-Kommission durch einen "Verhaltenskodex für Komplementarität und Arbeitsteilung in der Entwicklungspolitik" im Jahr 2007 erwirken, dessen Ziel die Abstimmung der entwicklungspolitischen Strategien war. Später folgte der Operational Framework on Aid Effectiveness (operativer Rahmen zur Wirksamkeit der Entwicklungspolitik), der die Umsetzung der Harmonisierungsvorhaben regelte. .
Weltweit lässt sich ein Ausdehnen von Metropolen beobachten. Deshalb stellt sich die Frage, inwieweit die Mayagemeinde in der Nähe der Hauptstadt von Guatemala von dieser absorbiert wird. In einem Zeitraum von fünf Jahrzehnten bis heute zeigen sich tiefgreifende Umwandlungsprozesse, deren Verknüpfungen aufgezeigt werden. Die bäuerliche Wirtschaftsweise wurde fast vollständig aufgegeben. Heute findet ein Großteil der Bewohner Erwerbsmöglichkeiten in der Stadt. Zunehmende ökologische Probleme waren der Anlass, einen Teil der Bevölkerung nach Guatemala-Stadt umzusiedeln. Die Überführung der Gemeindeverwaltung in die Hauptstadt hat dem traditionellen politisch-religiösen Ämtersystem, der Cofradía, die Semiautonomie genommen. Die alten Institutionen wurden durch keine neuen ersetzt. Es bilden sich Komitees, um die Angelegenheiten des Dorfes intern und extern zu vertreten. Seit den 1990er Jahren konkurrieren außerdem neue Bruderschaften mit der Cofradía. Bildung wird zunehmend angestrebt. Die Pan-Maya-Bewegung als Gegenbewegung zu einer umfassenden Akkulturation macht ihren Einfluss auch in Chinautla geltend, vor allem über die Schule. Modifikationen der Geschlechterrollen zeigen sich auch darin, dass Chinautlecas heute in der öffentlichen Sphäre auftreten, wobei sie ihre Rechte als Maya und Frauen artikulieren. Die Armut des größten Teils der Bevölkerung ist als Ergebnis vor allem globaler Prozesse sowie struktureller und kultureller Gewalt zu betrachten. Das Auftauchen von Maras, Banden von Kriminellen, im Ort resultiert aus diesen Gegebenheiten. Die Globalisierung zeigt ihre Auswirkun-gen, wobei die Lokalisierung zu einer spezifischen Entwicklung der Gemeinde und zu einem lokalen System von vielfältigen individuellen Wahlmöglichkeiten geführt hat. Die Ethnizität zeigt sich heute in Chinautla als weniger homogen als noch vor Jahrzehnten.
In: Lueg , K & Hartmann , M 2017 , ' Brexit : On the declining homogenity of European elites - and on the importance of a domestic habitus in times of globalization ' , Culture, Practice & Europeanization , vol. 2 , no. 1 , pp. 28-34 .
In this interview, Michael Hartmann addresses three aspects related to the social phenomenon "Brexit": mass vs. elite; elite vs. elite; and implications for the theoretical perspective on Bourdieusian power structure research. First, Hartmann argues that frustration as to social democratic and socialist politics, combined with social decline, fostered pro-Brexit votes –as well as, on a broader European level, mainly right wing protest movements. Second, Hartmann argues that two ideal typical groups of elites in the UK, the political and the economic one, have become alienated from each other previous to the Brexit discussion. This is demonstrated by the economic elite not being able to prevent the Brexit referendum which, potentially, is damaging to British economy. Alienation between the two groups is tied to globalized and diverse life courses. Globalization, here, is responsible for lessening social similarities between managers and politicians. Hartmann concludes that, given this habitus alienation, even an otherwise powerful globalized economic elite cannot oppose a domestic political elite. Third, and finally, Hartmann conjectures that the habitus concept will remain of empirical importance despite globalizing careers.