XIII. Heiratsmuster im mitteleuropäischen Handwerk
In: Heiratsverhalten, Sozialstruktur, ökonomischer Wandel, S. 185-202
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In: Heiratsverhalten, Sozialstruktur, ökonomischer Wandel, S. 185-202
In: Sozialwissenschaft
Ehe und Familie: Ein Begriffsexkurs; Historische Entwicklung der Partnerwahl und der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen; Das Phänomen Bildungshomogamie und seine Entwicklung in Westdeutschland; Entwicklung nicht ehelicher Lebensgemeinschaften und Ehen in West- und Ostdeutschland; Aufwärts-, Abwärts- und laterale Partnerschaften in nicht ehelichen Lebensgemeinschaften für West- und Ostdeutschland
In: Heiratsverhalten, Sozialstruktur, ökonomischer Wandel, S. 203-213
In: Kritische Übergänge: Statuspassagen und sozialpolitische Institutionalisierung, S. 154-168
Der Aufsatz stellt die Verschiebungen des mittleren Heiratsalters in der Kohortenfolge und die langfristige Entwicklung der Heiratsaltersstreuung anhand ausgewählter Daten dar. Es werden hierzu die Ergebnisse einer ALLBUS-Bevölkerungsumfrage aus den Jahren 1982 und 1984 mit Hilfe der 'Sterbetafel- bzw. Heiratstafelmethode' ausgewertet. Im ersten Teil des Aufsatzes wird das deutlich ausgeprägte Muster des 'Lebensverlaufseffekts' des Heiratsalters in Abbildungen dargestellt. Der zweite Teil zeigt den altersspezifischen 'Kohorteneffekt' sowie den sozialen Wandel im Heiratsverhalten auf, während im dritten Teil die Veränderungen in der Varianz des Heiratsalters verdeutlicht werden. Abschließend folgt eine Diskussion des Einflusses von Schulbildung und Ausbildungsabschluß auf das Heiratsalter. (ICI)
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 36, Heft 1, S. 76-84
ISSN: 1861-8588
In: Enzyklopädie deutscher Geschichte Bd. 28
Die historische Demographie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die generativen Strukturen einer Gesellschaft und ihre Veränderungen aufzudecken. Gerade in der Gesellschaft der Frühen Neuzeit mit ihren knappen Ressourcen war die Bevölkerungsentwicklung ein entscheidender Parameter, dessen Kenntnisnahme für den Historiker unabdingbar ist. Anhand der Schlüsselbegriffe Heiratsmuster, Illegitimität, Fruchtbarkeit, Sterblichkeit und Wanderungsgeschehen umreißt Christian Pfister die Trends der Bevölkerungsentwicklung auf überregionaler Ebene und stellt sie am Beispiel regionaler und ökotypischer Fallstudien (Stadt, Gebirgsraum, Küstenraum, protoindustrielle Gebiete) in Beziehung zu lokalen Lebenswelten (Konfession, Arbeitsrhythmus, soziale Beziehungen, Normen).
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 23, Heft 1/2, S. 83-111
ISSN: 2366-6846
Hajnals bahnbrechende Theorie über europäische Heiratsmuster und Haushaltsbildung wird an demographischen Daten aus dem vorindustriellen ländlichen Ungarn, hauptsächlich der Jahre 1777 und 1787, überprüft. Hajnals Thesen und Prämissen wie auch die seiner Kritiker werden wiedergegeben. Diesbezüglich werden die allgemeine demographische Situation Ungarns und seine regionalen Unterschiede analysiert und grafisch veranschaulicht. Die statistische Analyse von Variablen wie 'Anteil der unter 21jährigen Ehemänner', 'Anteil der Söhne und männlichen Erben' oder 'Anteil verheirateter Jungknechte unter den Einwanderern' usw. ergeben keine klare Übereinstimmung mit Hajnals Regeln der Haushaltsstrukturbildung und ihrer territorialen Verteilung. Damit kann Hajnals Theorie keine demographischen und gesellschaftlichen Prozesse erklären, aber zu weiterer Forschung anregen. (prf)
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 23, Heft 1/2, S. 44-66
ISSN: 2366-6846
Es wird untersucht, wie sich die Haushalte in verschiedenen Teilen Europas zusammensetzen und welche Unterschiede und Ähnlichkeiten sie aufweisen. Dabei verschiebt sich die Frage nach der Haushaltsstruktur auf die Frage, inwieweit die verschiedenen Familiensysteme die Verantwortung für ihre bedürftigen - unverheirateten, verwitweten, alten - Mitglieder übernehmen. Das westeuropäische Heiratsmuster und das nordwesteuropäische Haushaltsmuster werden beschrieben. Drei Fallstudien werden vorgelegt: (1) Der einfache Familienhaushalt in England 1790; (2) die Koexistenz von Verheirateten und Unverheirateten im Kleinhaushalt in Korsika 1770; (3) der Mehr-Generationen-Haushalt in Ungarn 1816. Die Ergebnisse werden grafisch veranschaulicht. Es zeigt sich, daß englische Haushalte, im Gegensatz zu korsischen oder ungarischen, ihre Wohlfahrtsfunktion auch über die Kernfamilie hinaus ausübten. So wird nachgewiesen, daß die übliche Klassifikation nach Verwandtschaftsverhältnissen in einfache und komplexe Haushalte, die tatsächliche Vielfalt an Haushaltsgrößen und Zusammensetzungen ihrer Mitglieder nicht erfaßt. (prf)
In: Partnerwahl und Heiratsmuster: sozialstrukturelle Voraussetzungen der Liebe, S. 133-162
In der vorliegenden Studie wird der räumliche Aspekt bei der Partnersuche und Partnerwahl, d.h. die geographische Ausdehnung des Heirats- bzw. Partnermarktes in Abhängigkeit zur Wohnortentfernung untersucht. Da die Partnerwahl- und Heiratsmuster nicht nur ein "Vehikel sozialer Mobilität", sondern auch ein Ausdruck geographischer Mobilität sind, ergeben sich Forschungsfragen nach Veränderungen in der Zeit und im Raum sowie nach dem Einfluss individueller Merkmale auf die geographischen Radien der Partnerwahl. Das Forschungsinteresse der Autorin richtet sich vor allem auf die Interdependenzen zwischen verschiedenen Aspekten der Partnerwahl, um empirisch zu überprüfen, ob die lokal homogame Partnerwahl andere Muster erzeugt als die Wahl über eine größere Distanz. Nach einem Überblick über den aktuellen Forschungsstand stellt die Autorin einige deskriptive Befunde zur quantitativen Bedeutung lokaler Homogamie vor, die im Rahmen einer Regionaluntersuchung von 1996 in den neuen und alten Bundesländern gewonnen worden sind. Die Interdependenzen der Wohnortentfernung mit der alters- und bildungsbezogenen Partnerwahl werden vor dem Hintergrund des normativen Paradigmas, des Rational-Choice-Ansatzes und gelegenheitsstruktureller Überlegungen analysiert. Zur Beantwortung der Frage, ob mit dem Verlassen des lokalen Marktes auch Veränderungen der alters- und bildungsbezogenen Muster der Partnerwahl verbunden sind, werden Homogamiequoten errechnet und miteinander verglichen. (ICI)
This book deals with the changing patterns of transmission of land and houses in a pre-industrial rural community of Southern Bohemia. By linking different sources, such as land registers and a family reconstitution, the study focuses on both the demographic and the economic factors that influenced peasant transmission strategies as well as on the consequences of changing transmission patterns for access to land-ownership. - Die vorliegende Fallstudie untersucht die Weitergabe von Haus und Grundbesitz zwischen den Generationen und die daraus resultierenden Folgen für die demographische, ökonomische und gesellschaftliche Entwicklung vormoderner Gesellschaften. Erst im lokalen Kontext lassen sich die Widersprüche der bisherigen Forschung in Bezug auf den postulierten Zusammenhang zwischen Besitzwechsel und sozialer Polarisierung auflösen und der gesellschaftliche Wandel auf einer neuen Grundlage erklären.
In: Historical Social Research, Supplement, Heft 34, S. 177-201
This chapter deals with the relationship between demographic and socio-economic trends, and particularly with the impact of "social traditions" on that relationship. The starting point of this analysis is the observation that long-term trends regarding marital age in England and Central Europe stood diametrically opposed to each other: The end of the Industrial Revolution marked a period when the marital age was at its lowest in England, while in Central Europe, the marital age was higher than ever before and after. Furthermore, mid-nineteenth-century English marriage patterns were largely homogeneous in geographical and occupational terms, while in Central Europe, there were major disparities between regions and occupational groups. I argue that these differences are based on distinct traditions of wage labour. Wage labour had become almost universal in England at the eve of the Industrial Revolution, and it had also become self-evident that workers across all occupations should marry and start a family. By contrast, life-long wage labour had remained a marginal experience in Central Europe; most wage labour was performed by young and unmarried men and women as part of a single and distinct phase in the life course. The bearers of this tradition were peasants and artisans in the crafts and trades who expanded their economic role during the era of industrialisation and urbanisation in the nineteenth century. This analysis is embedded in a broader discussion about the benefits and problems of comparative research and the role social traditions play in navigating fundamental structural change.