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Die deutsche Hochschulreformdebatte hat sich seit einiger Zeit konzeptionell erheblich verbreitert. Vor allem die Internationalisierung incl. der europäischen Hochschulintegration sowie Referenzen betriebswirtschaftlicher Art kennzeichnen diese Entwicklungen. Mit den neuen Konzepten erweitert sich auch das Reformvokabular. Manches dabei wird gut klingende Modeerscheinung bleiben, anderes sich als unverträglich mit Auftrag und Funktion von Hochschulen erweisen. Doch viele dieser konzeptionellen und begrifflichen Transfers aus anderen Handlungsfeldern werden die Hochschulreformen dauerhaft begleiten. Das sollte indes keine Einstiegshürde für die Beteiligung an den diesbezüglichen Debatten und Entwicklungen darstellen. Das Handwörterbuch erläutert in kurzen und prägnanten Begriffserklärungen sowohl das neue Reformvokabular wie auch ältere Begriffe, die im Kontext der aktuellen Hochschulreformen relevant sind. (HoF/Text übernommen)

Verlagstext: Wohin bewegen sich die Universitäten? In den Aufsätzen dieses Bandes kommentiert und analysiert Jürgen Habermas, einer der Mentoren der Universitätsreform, die Rolle der studentischen Protestbewegung

In dem Beitrag wird die Situation an bundesdeutschen Hochschulen gegen Ende der 60er Jahre charakterisiert. Ziel ist eine Bestandsaufnahme, die zu praktischen Folgerungen führt, gleichermaßen gegen linken Aktionismus und drohende Reaktionen dagegen. Ausgehend von der Feststellung, daß die Protestbewegung nicht in die vorhersehbare Niederlage ihrer aktionistischen Irrläufer hineingezogen werden darf, wird analysiert, was die Protestbewegung ist und was sie vermag. Dazu werden noch einmal deutlich die Intentionen der Studentenbewegung herausgearbeitet. Drei Rechtfertigungen werden unterschieden: Die erste stammt aus dem Marxismus und wird als Imperialismustheorie bezeichnet, die zweite aus anarchistischen Traditionen als Neoanarchismus, die dritte aus Zusammenhängen der Kulturrevolution in China. Die rationalen Elemente der drei Interpretationen werden aufgezeigt. Es wird nach der Herkunft des Protestpotentials gefragt. Zwei Thesen werden aufgestellt: die von der "befreiten Generation" und die von der "vaterlosen Generation". Die Reaktionen, vor allem das publizistische Aufgreifen, werden beschrieben. Dabei werden auch die Einflüsse und philosophischen Grundlagen der Protestbewegung genannt. Was zu tun ist, läßt sich auch nach dieser Analyse nicht eindeutig feststellen. Als erster Schritt wird die Durchsetzung der Reformen an der Hochschule, die Demokratisierung der Hochschule genannt. (KW)