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Hot spot Horn of Africa: between integration and disintegration
In: Afrikanische Studien Bd. 19
World Affairs Online
Der unvollkommene Frieden: Geostrategische Machtkämpfe am Horn von Afrika
Im Oktober 2019 erhielt der äthiopische Premier Abiy Ahmed den Friedensnobelpreis für die Beendigung des Konflikts mit Eritrea nach 18 Jahren des "Kalten Friedens" sowie für seine Friedensvision für das gesamte Horn von Afrika. Maßgeblich zum Friedensabkommen von 2018 beigetragen hat jedoch die strategisch motivierte Vermittlung Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Ein Jahr später jedoch sind die Grenzen zwischen Äthiopien und Eritrea wieder geschlossen. Die Präsenz der Golfstaaten hat zudem die Militarisierung am Horn beschleunigt.
Im September 2018 unterzeichneten Abiy Ahmed und Eritreas Präsident Isaias Afewerki ein Friedensabkommen im saudischen Jeddah. Vereinbart wurde die Demarkation der umstrittenen Grenze sowie eine Zusammenarbeit in den Bereichen Politik, Verteidigung, Wirtschaft und Handel.
Mediatoren des Abkommens waren die VAE und Saudi-Arabien, die primär aus militärstrategischen Interessen handelten: die VAE fliegen von Eritrea aus Angriffe gegen die Huthi-Rebellen im Jemen; das bevölkerungsstarke Äthiopien gilt als lokale Ordnungsmacht. Der Friedensschluss soll die US-gestützte Anti-Iran-Achse stärken und eine iranische Präsenz am Roten Meer verhindern.
Ein Jahr später fällt die Bilanz düster aus: Eritrea hat seine Grenzen wieder geschlossen; Reformen der Wirtschaft und des zeitlich unbefristeten Nationaldienstes blieben aus, die Flucht aus dem Lande geht weiter. Abiy Ahmed kämpft in Äthiopien mit ethnisierter Gewalt und drängt kaum noch auf eine rasche Implementierung des Abkommens. Die Grenzdemarkation liegt einstweilen auf Eis.
Die AU, die UNO und die EU als Garanten des Friedensabkommens von Algier aus dem Jahr 2000 waren nicht in der Lage, an die arabische Initiative anzuknüpfen und ihren Teil zur Sicherung eines dauerhaften Friedens beizutragen.
Die Annäherung Eritreas und Äthiopiens im Jahr 2018 hatte Hoffnungen geweckt, die allesamt enttäuscht wurden: weder gibt es wirtschaftliche Zusammenarbeit noch wurde der eritreische Nationaldienst reformiert. Europa sollte auf Reformen in Eritrea dringen und die Reformpolitik Abiy Ahmeds weiter unterstützen, anstatt das Feld arabischen Golfmonarchien zu überlassen, die die eritreische Küste als Kriegsbasis missbrauchen.
Kriege ohne Grenzen und das "erfolgreiche Scheitern" der Staaten am Horn von Afrika
In: SWP-Studie, Band S 26
'Kurz nach der Jahrtausendwende schienen die politischen Entwicklungen am Horn von Afrika noch Anlass zu vorsichtigen Hoffnungen auf eine Befriedung dieser Region zu geben. Doch nur wenige Jahre später stellt sie sich als instabile Subregion dar, in der die Verstetigung zunehmend regional verschränkter Konflikte weitaus wahrscheinlicher erscheint als ihre Beilegung. Die vorliegende Studie befasst sich mit den Strategien des 'listigen Staates'. Die Staaten der Region (Sudan, Eritrea, Äthiopien, Somalia) gelten den einschlägigen Indizes zufolge als schwach. Tatsächlich aber deuten die Ziele und Strategien staatlicher Herrschaftseliten sowie ihre Beziehungen zu lokalen Akteuren darauf hin, dass die Regierungen der Region wenig Interesse daran haben, staatliche Kernfunktionen wie Sicherheit und Verteilung von öffentlichen Gütern auszufüllen. Die Peripherie wird absichtlich vernachlässigt oder wurde nie vom Staat durchdrungen, weder territorial noch administrativ. Anstatt Maßnahmen zur Stärkung des Staates zu ergreifen, lagern die Machteliten bewusst die staatlichen Kernfunktionen aus und betreiben damit eine Strategie des 'erfolgreichen Scheiterns'. Nichtstaatliche Gewaltakteure profitieren von der Auslagerung staatlicher Kernkompetenzen und alimentieren sich durch Konflikte, die sich lokal und regional ausweiten. Besetzen nichtstaatliche Gewaltakteure staatsfreie Räume, festigen sich Konfliktverflechtungen über nationale Grenzen hinweg, und die mobilen Gewaltakteure können immer neue Nischen an der Peripherie ausfüllen. Diese müssen in allen Strategien der Stabilisierung, wie etwa dem Staatsaufbau, beachtet werden, da der Staat nicht die primäre Referenzgröße ist, an der sich die staatlichen und nichtstaatlichen Akteure am Horn von Afrika orientieren.' (Autorenreferat)
Horn of Africa: from "Scramble for Africa" to East West conflict; Symposium in Bonn, 28 and 29 June, 1982
In: Analysen aus der Abteilung Entwicklungsländerforschung 106/107
World Affairs Online
Der Ogadenkrieg zwischen Somalia und Äthiopien von 1977/78: Ursachen, Verlauf und Folgen
In: Africa Spectrum, Band 22, Heft 3, S. 237-253
ISSN: 0002-0397
Willkürliche Grenzziehungen, die einen Teil der somalischen Bevölkerung von dem somalischen Nationalstaat absonderten und Äthiopien zuschlugen (das Ogadengebiet) und das politische Erstarken kriegstreibender Gruppen in Somalia hatten zu dem Ausbruch des Ogaden-Krieges geführt, der nach dem Allianzwechsel - die UdSSR schlug sich auf die Seite Äthiopiens - zu einer verheerenden Niederlage Somalias geriet. Ein dauerhafter Frieden ist derzeit nicht in Sicht. (DÜI-Spe)
World Affairs Online
Dürre und Hunger in Ostafrika
Dürre und Hunger in Ostafrika: Die Verfügbarkeit der überlebenswichtigen Ressourcen Wasser und Nahrung ist in den Ländern Ostafrikas durch lang anhaltende Dürren bedroht. Der fortschreitende Klimawandel hat zu einer Zunahme von Dürren und zu einer Verschärfung der ohnehin schwierigen Lebensbedingungen der einheimischen Bevölkerung geführt. In den letzten 17 Jahren kam es am Horn von Afrika nahezu jährlich zu Dürren mit darauffolgenden Hungerkrisen. Aufgrund politischer, wirtschaftlicher und sich ändernder klimatischer Bedingungen leiden heute über 50 Mio. Menschen in Ostafrika unter Hunger. Drought and hunger in East Africa: Recurrent drought events in East African countries have strong adverse effects on resource availability and food security. Continued climate change has increased the frequency of drought events and aggravated already difficult living conditions of local people. The Horn of Africa experienced droughts and subsequent food crises almost every year within the past 17 years. Political, economic and climate change conditions have resulted in more than 50 million people in East Africa suffering from hunger or
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Afrika - Zugänge und Einordnungen : Afrikaforschung in Österreich / von Spielbüchler, Thomas / Auswirkungen sowjetischer Außenpolitik auf die Konfliktentstehung am Beispiel Somalia
Nach dem Tod Stalins änderte die Sowjetunion als Reaktion auf die US-Politik und auf Grund des technischen militärischen Fortschritts ihre regionale Sicherheitspolitik zu einem globalen Ansatz. Um weltweit agieren zu können, wurde die Rolle der sowjetischen Seestreitkräfte aufgewertet. Dies machte einer Erweiterung der Infrastruktur notwendig. Dadurch kam das Horn von Afrika in den Fokus sowjetischer Überlegungen. Die Region liegt an einer der wichtigsten Seehandelsstraßen der Welt und stellte somit eine strategisch wichtige Position dar. Das gerade unabhängig gewordene Somalia bot dabei ein prädestinierts Ziel für sowjetischen Interventionismus: Der junge Staat brauchte Rüstungsgüter, um dem militärisch überlegenen Äthiopien gegenübertreten zu können, das in Mogadischu traditionell als Feind betrachtet und in Moskau als Verbündeter der USA wahrgenommen wurde. Diese Verwicklung in den Kalten Krieg trug mit dazu bei, Somalia als Staat scheitern zu lassen. ; Thomas Lechner ; Refereed/Peer-reviewed ; (VLID)2218563
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Die Einsatzlogistik Marine im logistischen System der Bundeswehr
In: Europäische Sicherheit: Politik, Streitkräfte, Wirtschaft, Technik, Band 53, Heft 8, S. 52-59
ISSN: 0940-4171
In the conceptual basic document an the restructuring of the logistias of the armed forces, that is the Logistics Concept
World Affairs Online
Better Migration Management: A good approach to cooperating with countries of origin and transit?
Since the EU and Turkey concluded their refugee agreement, the central Mediterranean is becoming increasingly important again and is currently the most travelled route for irregular immigration to Europe. A proportion of the refugees and migrants on this route in 2016 came from the Horn of Africa and East Africa. As part of the Khartoum Process, the EU is seeking to cooperate with the countries in this region on migration policy. The Better Migration Management (BMM) programme is one part of these en-deavours. Some civil society actors criticize the programme because they believe it dis-regards human rights and validates despotic regimes. Analysis shows that this claim has, so far, been unjustified. Nevertheless, there is a risk that such cooperation may embolden authoritarian leaders who commit human rights violations. It is, therefore, all the more important to pay attention not only to effectiveness, but also to sustaina-bility and legitimacy when establishing partnerships on migration policy.
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Lehren aus dem Krisenmanagement der EU am Horn von Afrika
In: Chancen und Grenzen europäischer militärischer Integration, S. 291-298
"Am erweiterten Horn von Afrika engagiert sich die Europäische Union im internationalen Krisenmanagement vor allem im Sudan/ Südsudan und in Somalia. Im Sudan wurde ab 2005 eine Mission der Afrikanischen Union (AU), die African Union Mission in Sudan II (AMIS II), mit zivilen und militärischen Komponenten unterstützt, im Südsudan soll seit Juni 2012 via European Union Aviation Security CSDP Mission in South Sudan (EUAVSEC-South Sudan) der Betrieb des Flughafens in der Hauptstadt Juba sichergestellt werden. In Somalia begann das Engagement 2007 mit der finanziellen Unterstützung der AU für die African Union Mission in Somalia (AMISOM). Darüber hinaus engagiert sich die EU mit der European Union Naval Force Somalia - Operation Atalanta (EU NAVFOR Atalanta) im Indischen Ozean, sie bildet im Rahmen der European Union Training Mission in Somalia (EUTM Somalia) somalische Soldaten aus und will mit Regional Maritime Capacity Building for the Horn of Africa and the Western Indian Ocean (EUCAP Nestor) einen Beitrag zur maritimen Sicherheit im westlichen Indischen Ozean leisten. Während der letzten Jahre lassen sich am Horn von Afrika im Wesentlichen zwei Ansätze der EU erkennen, die auch zukunftsweisend sein können. Einerseits wird eine Regionalorganisation, in diesem Fall die AU, auf vielfältige Weise unterstützt, um erfolgreiches Krisenmanagement betreiben zu können, andererseits beteiligt sich die EU im Sinne eines Baukastensystems mit eigenen Missionen am internationalen Krisenmanagement in der Region. Als eine weitere Erfolg versprechende Entwicklung hat sich die Einbindung lokaler Akteure erwiesen, etwa bei der End of Transition Roadmap in Somalia. Künftig könnte jedoch mehr in Konfliktprävention investiert werden, um etwaige Konflikte bereits vor ihrer gewaltsamen Eskalation zu bearbeiten." (Autorenreferat)
Chaos am Horn von Afrika: Bürgerkrieg und organisierte Kriminalität sind die Ursachen der Piraterie
In: Internationale Politik: das Magazin für globales Denken, Band 64, Heft 6, S. 63-67
ISSN: 1430-175X
World Affairs Online
Talibanistan - Der Anti-Staat
Due to the dominance of the Taliban the media are increasingly using the term "Talibanistan" to describe the region which stretches from the Eastern border of Iran to Kashmir. By discussing the socio-economic structures of Talibanistan this article aims to contribute to the ongoing debate on "failed states" and the "war on terror". Talibanistan has thus not only developed into a region characterized by the failing or absence of modern state functions; furthermore, the behaviour of local elites expresses anti-state attitudes derived from local amalgamations of tribal and Islamic norms and values as well as from the dominance of illicit economies. The case of Talibanistan therefore illustrates that the academic debate on failed states is too much influenced by the ideal type of a Weberian state and takes too little into consideration that political developments in many regions of the world (e.g. Horn of Africa, Afghanistan) are targeting the modern state order per se. Moreover, this contribution attempts to go beyond typical military analyses, which focus mainly on the combat operations in the "war on terror" between NATO and the Taliban movement and often enough ignore the socio-economic dimension of this conflict.
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Strategische Orientierungslosigkeit: humanitärer Anspruch, Opportunität und Prestigedenken
In: Welt-Trends: das außenpolitische Journal, Band 22, Heft 97, S. 80-91
ISSN: 0944-8101
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