Der Weg aller Ideologie
In: Denkverhältnisse: Feminismus und Kritik, S. 557-585
In dem Beitrag wird auf poetische Weise über Ideologie nachgedacht. Ausgangspunkt ist dabei die politische Theorie mit ihren Begriffen von Ideologie, Form und Dialog. Es wird gefragt, ob Rassismus und Pornographie und die Zerrissenheit im Denken einer Frau einen gemeinsamen Ursprung haben. Zwei Strukturen der weiblichen Kultur werden identifiziert: die Leugnung der eigenen Kultur und die Assoziierung mit der Natur des Anderen sowie die Feindseligkeit gegenüber Kreativität. Diese Erkenntnis führt zu dem Verdacht, daß Ideologie den Sinn hat, diese Strukturen aufrecht zu erhalten, d.h. Frauenfeindliches in Frauen wachzuhalten. Für Frauen bedeutet das, daß sie ihre anerzogene Kultur als Ideologie überwinden müssen. Neben der politischen Seite werden in einem zweiten Schritt psychologische Faktoren erörtert. Dabei wird auf die Bedeutung der eigenen Wut der Frauen eingegangen. Als eine Art Zusammenfassung wird abschließend die Erkenntnis präsentiert, daß jedes originäre Denken - ob politisch, wissenschaftlich oder literarisch - ein gemeinsames Merkmal hat: den Wunsch, die unumschränkte Wahrheit zu erkennen, zu verstehen und zu wissen. (ICA)