In Form eines Essay erläutert die Autorin die Arbeit der französischen Organisation "France Plus", die sich im Bereich der Immigration seit Beginn der achtziger Jahre für mehr Rechte und Gleichheit zwischen Franzosen und Immigranten engagiere. Unter der These, daß es für ein Land immer besser sei, "zwei Kulturen zu besitzen und nicht nur eine einzige" arbeiteten vor allem die Kinder, d.h. die zweite Generation der Einwanderer für bessere Chancen in der Schule, am Arbeitsmarkt und in der Politik. Die Autorin skizziert im Überblick die Positionen ihrer Organisation zu Wahlrecht, Lehrplänen und Nationalismus. Im Fazit fordert sie den Abschied vom kolonialen Bewußtsein und damit eine Chance für eine tolerantere Gesellschaft in Frankreich. (rk)
Recent reforms have put Germany among the OECD countries with the fewest restrictions on labour migration for highly-skilled occupations, yet inflows continue to be relatively low. As labour migration is supposed to be one means to help meet future labour and skill shortages caused by a shrinking working-age population, this book addresses the question of how to ensure that international recruitment can help meet urgent needs in the labour market which cannot be met locally. The review examines key issues in the design of the German labour migration system, on the demand side and on the supply side.German employers can recruit from abroad for any job requiring university-level qualifications. Yet even employers declaring shortages have not done so, in part, due to their insistence on German-language skills and specific qualifications, and in part to a perception that international recruitment is complex and unreliable. While the process could be made more transparent, its negative reputation is unjustified. International students appear well positioned to meet employer concerns, but Germany could do more to promote this channel for labour migration. A large part of the demand is also expected in skilled occupations requiring non-tertiary vocational training, but here, channels remain more restrictive. To address anticipated shortages in these occupations, more should be done to recruit into the dual system, and Germany's new recognition framework could contribute to open new channels.
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Die gemeinschaftliche Freizügigkeit in Sinne der Römischen Verträge wird nach Einschätzung des Autors für Nicht-EG-Bürger bis 1993 nicht verwirklicht sein. Die EG-Staaten sind dafür weder politisch noch wirtschaftlich ausreichend vorbereitet. Es gibt keine von der EG-Zugehörigkeit unabhängig, rechtlich abgesicherte Gleichstellung der Immigranten aus Drittländern und die Hindernisse, die dem entgegenstehen, werden auch nach 1993 fortbestehen. Die gegenseitige Zuerkennung des Wahlrechts für alle EG-Bürger werde ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Gewährung des Wahlrechts für Immigranten sein. Der Autor zweifelt jedoch den Sinn der Freizügigkeit für Zuwanderer aus Drittländern an, die im Gastland über Generationen hinweg ihren Immigrantenstatus beibehalten und sich zu ausländischen Minoritäten zusammenschließen. Eine solche Freizügigkeit wäre nur bei rechtlicher Gleichbehandlung der Immigranten in der EG sinnvoll. Dafür fehle aber noch der politische Wille. (KA)
Die Bundesrepublik Deutschland hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten durch Einwanderung von einer tendenziell ethnisch homogenen zu einer ethnisch heterogenen Gesellschaft gewandelt. Im Zuge der einzelnen Einwanderungsphasen sind von den Immigranten, ihren Nachkommen und der Aufnahmegesellschaft erhebliche Integrationsleistungen erbracht worden. Ein Teil der Menschen mit Migrationshintergrund entschied sich jedoch die Aufnahmegesellschaft zu verlassen, während andere für immer oder zumindest für sehr lange Zeit zu bleiben beabsichtigen. Welche Faktoren hierfür ausschlaggebend sind und wie die Prozesse aussehen, die zu dauerhafter Integration oder zu Abwanderung führen, ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit. In enger Anlehnung an theoretische Arbeiten von Hartmut Esser wird ein Handlungsmodell zur Sozialintegration von Immigranten vorgestellt, mit dessen Hilfe das Auftreten bzw. Ausbleiben von Einbürgerung und Abwanderung erklärt werden soll. Auf Basis der Daten des Sozio-oekonomischen Panels wurde das entwickelte Modell einer empirischen Prüfung unterzogen, in deren Rahmen sich der Erwerb kultureller Kenntnisse und der Aufbau sozialer Kontakte zu den Angehörigen der Aufnahmegesellschaft erwartungsgemäß als bestimmend für die Sozialintegration der Personen mit Migrationshintergrund erwiesen. Entgegen der theoretischen Erwartung konnte für die Positionierung auf dem Arbeitsmarkt kein wesentlicher integrationsfördernder Effekt festgestellt werden. Darüber hinaus ergaben sich zwischen einzelnen Migrantengruppen erhebliche Unterschiede hinsichtlich der Bedeutung von Sozialintegration für die Erklärung von Abwanderungs- und Einbürgerungsvorgängen. Während EU-Bürger trotz guter bis sehr guter Sozialintegration erhebliche Abwanderungsraten aufweisen und sich eher selten für Einbürgerungen entscheiden, tendieren Personen türkischer Herkunft bei wesentlich geringeren Integrationswerten weniger zur Abwanderung und eher zu dauerhaftem Aufenthalt und Einbürgerung. Die Befunde deuten daraufhin, dass dissimilative Komponenten der Sozialintegration, wie z.B. transnationale Bezüge und kulturelle Pluralisierung, für die Erklärung von Abwanderungs- und Einbürgerungsvorgängen von größerer Bedeutung sind. ; Within the last few decades the Federal Republic of Germany has changed through immigration from a rather ethnically homogeneous, to an ethnically heterogeneous society. In the course of the several immigration periods, since the nineteen fifties, considerable integration work has been undertaken by the immigrants, their descendants and the host society. Part of the people with a migration background, though, decided to leave the host country, while others intend to remain for ever or at least for a very long time. Which factors are decisive for this and what kind of processes lead to a durable integration or to re-migration are the topics of this dissertation. Using the theoretical work of Hartmut Esser, an individual action model is introduced, which seeks to explain the appearance or non-appearance of naturalisation and re-migration by the social integration of people with a migration background. Based on the data set of the German Socio-Economic Panel, the action model was subjected to an empirical examination. As expected, the examination showed that the acquisition of cultural knowledge and developing contacts to members of the host society, are factors that determine social integration. Contrary to the theoretical expectation, the position on the labour market plays no essential role in the social integration of immigrants and their descendants. In addition, considerable differences appear between several groups of immigrants, particularly with regard to the effect of social integration on re- migration and naturalisation. Immigrants from member states of the European Union show higher re-migration rates and tend far less towards naturalisation although they show a high degree of social integration. On the other hand, individuals of Turkish origin are in comparison less integrated but tend rather more towards long-term stay and naturalisation. The results indicate that dissimilative components of social integration, such as transnational ties and cultural pluralisation, are more important for the explanation of naturalisation and re-migration of immigrants.
Beim Umgang von Historikerinnen und Historikern mit dem Netz können wir einen interessanten Wandel beobachten: Grundsatzkritik an der Verwendung des Netzes in geschichtswissenschaftlicher Lehre und Forschung findet sich kaum mehr. Noch vor gut zehn Jahren war das anders. Da waren die Bedenkenträger nicht zu überhören, die das Netz für die (Geistes-)Wissenschaften als unnütz und unnötig einstuften und entschlossen waren, dieses vermeintlich kurze technische Intermezzo auszusitzen – Vertreter vor allem der älteren Generation, die sich schon mit der Einführung des Personal Computers seit den 1980er-Jahren schwertaten. Heute geht es vielmehr um die Frage, in welchen Bereichen und mit welchen Fragestellungen das Netz in den Forschungs- und Lehralltag zu integrieren ist.
'Der vorliegende Beitrag setzt sich mit der Diskussion über 'Parallelgesellschaften' von Zuwanderern in Deutschland auseinander. Ziel ist dabei, die oft undifferenzierte Verwendung dieses Begriffes zu hinterfragen und das verfügbare Wissen aus theoretischen Diskursen und empirischen Arbeiten für ausgewählte Bereiche zusammenzutragen. Dazu werden zunächst die vorliegenden Definitionsansätze für 'Parallelgesellschaften' vorgestellt und diskutiert, ebenso wie verwandte Begriffe und Konzepte. Nach einem Blick auf frühere Epochen und in andere Länder erfolgt die Darstellung des wissenschaftlichen Kenntnisstandes zu verschiedenen Aspekten von 'Parallelgesellschaften' (Rolle von ethnischen Kolonien im Integrationsprozess, Mediennutzung und räumliche Segregation von Zuwanderern, Mehrindikatorenstudien). Im Fazit erfolgt eine Einschätzung, wie real die Gefahr von 'Parallelgesellschaften' in Deutschland ist, und inwieweit das Konzept für weitere Analysen geeignet erscheint.' (Autorenreferat)
'Die Frage wird behandelt, welchen Einfluß vier unterschiedliche Ziehungsverfahren auf die Repräsentativität von Zuwandererstichproben haben und welchen Aufwand sie verursachen. Melderegisterauszüge nach Staatsangehörigkeit schließen eingebürgerte Migranten aus und bedingen einen mit der regionalen Streuung und der Zahl einbezogener Kommunen steigenden finanziellen und Verhandlungsaufwand. Auswahlen auf der Grundlage von Gebietseinheiten wie das Random-Route-Verfahren kommen nur in Frage, wenn ein Screening vorgeschaltet wird. Mit sinkendem Anteil der Zuwandererpopulation an der Wohnbevölkerung werden sie ineffizienter und teurer. Das Schneeballverfahren begünstigt überproportional die Ziehung von Individuen mit großen Kontaktnetzwerken und ergibt keine Wahrscheinlichkeitsstichproben. Namensorientierte Verfahren sind kostengünstig bei geringerer Aktualität des Auswahlbestands und Abstrichen hinsichtlich seiner Vollständigkeit. Für die einzelnen Verfahren werden praktische Erfahrungen aus der Umfrageforschung geschildert.' (Autorenreferat)