Schwerpunktthema: Indigenität - eine Herausforderung für die Sozialwissenschaften
In: Psychosozial 39. Jahrgang, Heft 4 (2016) = Nr. 146
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In: Psychosozial 39. Jahrgang, Heft 4 (2016) = Nr. 146
In: Intercultural Studies Band 2
Aus der Zusammenfassung: Mit Blick auf Tijuana, einem Raum der den stereotypen Vorstellungen von indigenen Räumen nicht entspricht, ist die vorliegende Arbeit von der Annahme geleitet, dass Indigenität eine starke Diversität innewohnt. Die Analyse von Akteur/innen auf unterschiedlichen Ebenen belegt, dass Indigenität letztendlich vielschichtige und teilweise auch gegenläufige Bedeutungen hat, die mit unterschiedlichen Zielsetzungen erschaffen werden. Um diese Vielschichtigkeit erfassen zu können, wird u.a. die Entwicklung von Indigenitätsdiskursen in gesellschaftspolitischen Konflikten in Tijuana untersucht. Damit wird ein Raum betrachtet, der lange Zeit als nicht-indigen rezipiert wurde.
In: Kultur und soziale Praxis
Seit Ende der 1990er Jahre machen Naturwissenschaftler und Umweltschutzaktivisten die mit der Jagd verbundene Lebensweise der Inuit für den Rückgang einiger Tierpopulationen in Grönland verantwortlich. Jedoch: Indigene Völker nehmen im ökologischen Diskurs (noch) einen Sonderstatus ein, da ihnen zugeschrieben wird, dass sie einen ressourcenschonenden Umgang mit natürlichen Gütern aus der Tier- und Pflanzenwelt praktizieren.Schützenswerte Natur vs. grönländische Kollektividentität: Kalaalimernit - der grönländische Ausdruck für einheimisches Essen - wird zum umkämpften Terrain. Frank Sowa zeichnet nach, wie die globalen Modelle von »Natur«, »Indigenität« und »(National-)Kultur« zunehmend die Handlungsfähigkeit der lokalen Akteure strukturieren.
In: Freunde - Gönner - Getreue - Band 007
Freundschaft verbindet. Wie die Autorin zeigt, gilt dies im antiken Griechenland ebenso wie im heutigen Neuseeland. Basierend auf stationären Feldforschungsaufenthalten in Neuseeland widmet sich die ethnographische Fallstudie den lokalspezifischen Konzeptionen und Alltagspraktiken von Freundschaft in ihrem weiteren gesellschaftlichen Kontext. Vor dem Hintergrund der aktuellen Identitätsdebatten und Diskurse um Bi- und/oder Multikulturalismus werden die »Freundschaftswelten« von Maori (die Angehörigen der indigenen Bevölkerung) und Pakeha (die Nachfahren der vornehmlich europäischen Siedlerpopulation) Akteuren in ihrem jeweiligen sozialen Umfeld in den Blick genommen. Die Arbeit versteht sich als Beitrag zu den aktuellen Debatten um Sozialität und Identität sowie Indigenität und Diversität ebenso wie zur Entwicklung ethnologischer Perspektiven auf das Phänomen Freundschaft – dieser flexiblen Sozialform, die einen immer wichtigeren Platz in den Lebenswelten der Menschen einnimmt.
In: Mainzer Studien zur Amerikanistik
The study centers on the presentation of the North American borderlands in the works of Canadian Native writer Thomas King's Truth & Bright Water (1999), American writer Howard Frank Mosher's On Kingdom Mountain (2007), and American writer Jim Lynch's Border Songs (2009). The three authors describe the peoples and places in the northeastern, middle and northwestern border regions of the USA and Canada. The novels address important border-oriented aspects such as indigeneity, the borderlands as historic territory and as utopian space, border crossing and transcendence, post-9/11 security issues, social interaction along the border, and gender specifics. The interpretation also examines the meaning of border imaginaries, border conceptualizations, and the theme of resistance and subversion.
Unterdrückt, marginalisiert, exotisiert – Studentinnen indigener Herkunft werden mit zahlreichen diskriminierenden Heterostereotypen konfrontiert. Doch wie verstehen sie sich selbst? In ihren erzählten Lebensgeschichten stellen befragte Studentinnen indigener Herkunft sowohl erlebte Konflikte als auch ihren von Identifikationen und Widerständen geprägten Umgang damit auf unterschiedliche Art und Weise heraus. Was aber bedeutet Indigenität? Kann überhaupt von einer apriorischen ethnischen Identität ausgegangen werden? Wie werden Identitäten hergestellt oder zerstört? Die aufgeworfene Identitätsfrage führt direkt zum Kampfplatz, an dem über Fremd- und Selbstpositionierungen Bedeutungen und Machtverhältnisse ausgefochten werden. Die Autorin zeigt in ihrer qualitativen Analyse der biographischen Interviews mit Studentinnen indigener Herkunft aus Oaxaca/ Mexiko, dass der Begriff 'Identität' in postmoderner Manier als unzulänglich betrachtet werden kann. Auf der Grundlage postkolonialer Theorien wird stattdessen ein Rahmen gesteckt, in dem sich die Frage nach der agency als wichtig herauskristallisiert.
In: Freiburger ethnologische Arbeitspapiere 25
Zusammenfassung: Die Binnenmigration Indigener aus ländlichen Gebieten und Reservaten in urbane Räume stellt innerhalb der kanadischen Provinz Québec eine populär werdende Entwicklung dar, die nicht nur das jeweilige Stadtbild, sondern auch die Lebenssituation der Indigenen und Fragen nach deren kultureller und persönlicher Identität beeinflusst. Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Indigenität im urbanen Raum am Beispiel Montréals und konzentriert sich dabei vor allem auf die Thematik der urban transition, also auf die Übergangsphase Indigener, die von Reservaten und ländlichen Gebieten in die Großstadt Montréal migrieren. Neben der Darstellung von push-and-pull-Faktoren, die die Migration beeinflussen, macht die Arbeit vor allem auf die problematische Situation migrierter Indigener in Montréal aufmerksam. Durch das Native Friendship Centre of Montreál als Forschungssetting werden Einblicke in die kulturelle Praxis und Revitalisierung indigener Kultur(en), sowie die von den Indigenen wahrgenommene Realität eines urbanen Zentrums wie Montréal gegeben
In: Bedrohte Ordnungen
Sebastian Koch untersucht die kulturellen Bewältigungsstrategien, die in den ehemaligen Siedlerkolonien Kanada, Australien und Aotearoa Neuseeland durch die Bedrohung ihrer britisch ausgerichteten Identität notwendig wurden. Im Zuge des sich abzeichnenden Endes des Britischen Empire und Großbritanniens Hinwendung nach Europa erschienen siedlerkolonial geprägte Ordnungsvorstellungen spätestens ab den 1960er Jahren derart brüchig, dass es für die Einwohner zu einer unumgänglichen Aufgabe wurde, ihr vormals auf Britishness , Whiteness und family values basierendes Verständnis von Kultur und Identität neuzu definieren. Sebastian Koch nimmt die Suche nach vermeintlich neuen Identitätskonzepten in den Blick und fragt, wie Kontingenz in den ehemaligen 'weißen' Siedlerkolonien nach dem end of Empire mit Hilfe 'neuer' Symbole, Erinnerungspraktiken, Erfolgsnarrative und eines 'neuen' Mythos bewältigt werden sollte.InhaltsübersichtI. Einleitung 1. Ein Blick auf das Empire zwischen Vergangenheit und Gegenwart2. Gegenstand und Zielsetzung der Studie3. Aufbau und Quellen der Untersuchung II. Kontextualisierungen und theoretischer Zugriff 1. Abschied vom Empire – Identitätskrisen und die Suche nach einer neuen Identität2. Folgen der Dekolonisation oder: Wie postkolonial sind die ehemaligen Siedlerkolonien Kanada, Australien und Aotearoa Neuseeland?3. Identität III. Auswirkungen descultural cringe . Zwischen identitärem Vakuum und Chancen der Identitätsfindung 1. Fighting for survival : Kanadas Angst vor der Amerikanisierung2. Amerikanisierung und cringe in Australien und Aotearoa Neuseeland3. Die Bedeutung der räumlichen distance 4. Die Botschaft der Propheten5. Exkurs: Inhaltliche und strukturelle Veränderungen der Geschichtswissenschaften IV. Wanted: a new identikit « – Die Suche nach einemneuen Mythos im Kontext desNew Nationalism1. Der New Nationalism . Kontext und Begriff2. It's Time – Visionen nationaler Einheit im post-nationalistischen Zeitalter3. Symbole im Wandel4. Celebrating new identities – Bikulturalismus, Multikulturalismus und Indigenität als Bewältigungsstrategien bedrohter Ordnung V. Fazit und Ausblick VI. Kommentierte Zeitleiste zu ausgewählten Ereignissen in Kanada, Australien und Aotearoa Neuseeland, 1939–1999 VII. Übersicht über die Regierungszeiten bedeutender Premierminister