Gegenstand des Artikels ist es darzustellen, welche Schriften und Schriftsysteme zur Schreibung der malaiischen und später der indonesischen Sprache (Bahasa Indonesia) im Verlauf der historischen Entwicklung benutzt wurden. Zusammenarbeit zwischen Indonesien und Malaysia über gemeinsame Orthographie für Bahasa Indonesia und malaiischer Sprache seit 1957 wird erörtert. (DÜI-Sen)
'Indonesien spielt als Staat mit der weltweit größten moslemischen Bevölkerung und aufgrund seiner strategischen Lage an wichtigen Schifffahrtswegen für die Stabilität Südostasiens und der ganzen fernöstlichen Region eine Schlüsselrolle. Diese Studie untersucht die Frage, wie sich angesichts der Dominanz konservativer Interessengruppen in Indonesien die notwendigen wirtschaftlichen und sozialen Reformen verwirklichen lassen. Sie identifiziert Ansatzpunkte für Reformkoalitionen und reflektiert die Rolle der indonesischen Zivilgesellschaft in diesem Kontext. Gleichzeitig werden Risiken für den Demokratisierungsprozess bewertet. Die größten Hindernisse für die Durchführung der erforderlichen Reformen bestehen im Fehlen einer geschlossenen reformorientierten Koalition und in der mangelnden Veränderungsbereitschaft des übermächtigen Militärs. Eine zersplitterte Parteienlandschaft und eine unzureichend regulierte Wirtschaft sorgen dafür, dass konservative Eliten auch weiterhin einen überproportional großen Einfluss ausüben. Demgegenüber ist die Zivilgesellschaft schwach. Kritik an den herrschenden Verhältnissen kommt zumeist aus dem islamischen Spektrum von Parteien und Verbänden, das seinerseits nicht geeint auftritt und von den Streitkräften unter Generalverdacht gestellt wird. Unter solchen Umständen ist eine fortschreitende Polarisierung der politischen Landschaft nicht auszuschließen, die wiederum den Herrschaftseliten den Vorwand für einen Abbau demokratischer Strukturen liefern könnte.' (Autorenreferat)
Solche der ruhigen Betrachtung langfristiger Entwicklungen geschuldeten Analysen bieten seit mehr als einer Dekade die Indonesia Update-Conferences, die alljährlich an der Research School of Pacific and Asian Studies in Canberra abgehalten werden. Wissenschaftler, Ökonomen und politische Beobachter, vor allem aus Indonesien und Australien, treffen sich, um die Entwicklungen des jeweils vergangenen Jahres zu untersuchen und einen Ausblick auf weitere Tendenzen zu wagen.
Projekt Indonesia, kurz PI, das ist eine Gruppe von Studierenden der Universität Passau, die ein Forum schaffen wollten für all die, denen der rein akademische Input nicht genügt und die das erarbeitete Wissen praktisch umsetzen wollten. Denn leider kommt in Vorlesungen und Seminaren die Reflexion über tagespolitische Themen oft zu kurz. So entstand aus dem Bedürfnis, sich über Erfahrungen und Eindrücke auszutauschen und über positive wie negative Gegebenheiten im südostasiatischen Raum zu diskutieren, im Sommersemester 1993 die Projektgruppe.
Es gehört zu den erklärten strategischen Interessen Berlins und Brüssels, regionale Integrationsprozesse im Rahmen der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) zu fördern. Dabei ist Indonesien als selbsternannte regionale Führungsmacht und Motor regionaler Integration zentraler Partner deutscher wie europäischer Außenpolitik. Unter der seit Oktober 2014 herrschenden Regierung Joko Widodos (»Jokowi«) ist jedoch ein Wandel zu beobachten. Die politische Führung ist der Auffassung, Indonesiens nationalen Interessen müsse in allen außenpolitischen Belangen oberste Priorität eingeräumt werden. Dies hat inner- und außerhalb der Region Besorgnis hervorgerufen, Indonesien könnte sich von der ASEAN abwenden. Um die Veränderung indonesischer Außenpolitik gegenüber der ASEAN unter Jokowi einordnen zu können, wird in dieser Studie untersucht, welche Rolle Indonesien in der ASEAN seit 1998 spielte. Festzuhalten ist, dass sich die Rolle des Landes in der Regionalorganisation von Politikfeld zu Politikfeld stark unterscheidet. Während Indonesien sich beispielsweise in der Sicherheitspolitik als Vorreiter profilierte, hat es im wirtschaftlichen Bereich regionale Integrationsschritte nur äußerst zögerlich umgesetzt oder gar offen blockiert. Einiges spricht dafür, dass sich Jakartas Abwehrhaltung unter Jokowi bei Fragen wirtschaftlicher Integration noch verstärken wird. Gleichzeitig jedoch ist ein vollständiges Abrücken Indonesiens von der ASEAN nicht zu erwarten, da unter den Entscheidungsträgern im Land nach wie vor die Überzeugung vorherrscht, dass die ASEAN das wichtigste regionale Instrument für Frieden und Stabilität bildet. (Autorenreferat)
"Aceh Nanggroe Darussalam, die nordwestlichste Provinz Indonesiens mit dem Beinamen 'Veranda Mekkas', befindet sich nach dem Tsunami im Jahr 2004 und der Beendigung eines fast 30 Jahre andauernden sezessionistischen Kampfes im Jahr 2005 in einem turbulenten Transformationsprozess. Acehische muslimische Frauenrechtsaktivistinnen entwickeln und rechtfertigen Visionen für ein neues Aceh, stellen Forderungen, konzipieren Strategien und setzen ihre Agenden um. Sie positionieren sich in Aushandlungsprozessen zwischen Religiosität, öffentlichem Raum, dem Nationalstaat und internationalen Konventionen. Allerdings sind sie auch enormen Herausforderungen ausgesetzt, die in einigen Organisationen zu Krisen geführt haben. Der Beitrag zeichnet die komplexe Postkonflikt-Situation von Aktivistinnen in Aceh nach. Trotz der von diesen beschriebenen 'Krise' frauenrechtlicher Organisierung sehen sie sich in der Lage, einen Wandel zu bewirken; die Provinz weist nach wie vor eine aktive frauenrechtliche Organisierung aus." (Autorenreferat)
In der Studie werden Phänomen und Entwicklung des sogenannten informellen Sektors in Indonesien betrachtet. Unter "informeller Sektor" wird dabei der Teil der Wirtschaft verstanden, der ohne staatliche Kontrolle, weitestgehend ohne regelmäßige Löhne und mit einem minimalen Einsatz an Kapital funktioniert: die Straßenhändler, Schuhputzer, Müllsammler, zum Teil Handwerker, umherziehende Händler etc. Die Veränderungen des informellen Sektors werden aufgezeigt, indem die Beschäftigungstrends empirisch skizziert werden. Das Verhältnis von informellem Sektor und Lohnarbeit wird untersucht, denn mit dem Entstehen einer Lohnarbeiterklasse bekommt der formelle Sektor eine immer größere Bedeutung in der indonesischen Wirtschaft. Als Ergebnis wird festgestellt, daß der Verfall des informellen Sektors und die Zunahme der Lohnarbeit fester Bestandteil einer Expansion der Marktwirtschaft und ihrer Marktinstitutionen sind. (ICA)