"Der Beitrag versucht, einen der modernen, kulturell heterogenen Gesellschaft angemessenen Begriff von sozialer Integration von Immigrant(inn)en zu definieren. Nach der Diskussion von drei klassischen Integrationsansätzen (Park; Gordon; Esser), die von einer Assimilation in einer als kulturell homogen gedachten Gesellschaft ausgehen, wird ein Begriff von Integration begründet, der vier Merkmale umfasst: Orientierung am gesellschaftlichen Standard, Zweiseitigkeit, Prozesshaftigkeit und Multidimensionalität. Der Beitrag schließt mit Thesen zu einer multikulturellen Stadtpolitik." (Autorenreferat)
"The feasibility study INTPOL has developed a conceptual frame for the analysis of integration processes and research The social integration of individual migrants into the institutions of the receiving society is differentiated from the effects of the social integration on the social structure of the receiving society and effects on the societal integration or cohesion of the receiving society. Social integration is understood as inclusion of indivudial migrants into the core institutions of the receiving society, with structural, cultural, interactive and identificative integration as dimensions of that process." (excerpt)
Der Beitrag versucht, einen der modernen, kulturell heterogenen Gesellschaft angemessenen Begriff von sozialer Integration von Immigrant(inn)en zu definieren. Nach der Diskussion von drei klassischen Integrationsansätzen (Park; Gordon; Esser), die von einer Assimilation in einer als kulturell homogen gedachten Gesellschaft ausgehen, wird ein Begriff von Integration begründet, der vier Merkmale umfasst: Orientierung am gesellschaftlichen Standard, Zweiseitigkeit, Prozesshaftigkeit und Multidimensionalität. Der Beitrag schließt mit Thesen zu einer multikulturellen Stadtpolitik. ; The article aims to define the social integration of immigrants in a way that takes into consideration the cultural plurality of modern societies. Following the discussion of three classical approaches (Park; Gordon; Esser) which are based on the idea of assimilation in a culturally homogeneous society, a concept of integration is proposed that comprises four attributes: orientation towards the societal standards, two-sidedness, emphasis on integration as a process, and multi-dimensionality. The article concludes with theses on multicultural urban policies.
Der Begriff der Integration ist vieldeutig, umstritten und problematisch. Seine jeweils bereichsspezifische Bedeutung erhält er in Abhängigkeit von einem bestimmten sozialen Feld (z.B. Sport, Politik, Erziehung und Bildung usw.), einer wissenschaftlichen (Teil-)Disziplin (z.B. allgemeine Soziologie; Sport-, Migrations-, Minderheitensoziologie usw.) sowie dem Stand der Auseinandersetzungen um die legitime Definition dieses Begriffs zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer gegebenen Gesellschaft. Der vorliegende Lexikonartikel fokussiert auf Integrationsaspekte und Fremdheitsphänomene im Sport.
Die Studie beleuchtet die Bedeutung der Sprache für die Integration von Migrantinnen und Migranten. Der Hintergrund ist die Entstehung und Verfestigung von ethnischen Schichtungen in so gut wie allen Aufnahmeländern und die Vermutung, dass dabei - wenngleich nicht nur und nicht unabhängig von möglichen anderen Einflüssen, wie etwa soziale Distanzen oder Diskriminierungen - bestimmte Defizite in der Beherrschung der jeweiligen Landessprache eine besonders große Rolle spielen. Die Grundlage der Ausführungen bilden vorzugsweise theoretische und empirische Studien, die die sozialen Bedingungen des (Zweit-)Spracherwerbs bzw. der Entstehung einer (kompetenten) Bilingualität und deren Effekte auf den Bildungs- und Arbeitsmarkterfolg abzuschätzen erlauben. In der Untersuchung werden zunächst einige grundlegende konzeptionelle und theoretische Einzelheiten zur Einordnung der sprachlichen Dimension in die Problematik der Integration von Migranten insgesamt dargestellt. Anschließend geht es um die theoretische Erklärung und die wichtigsten empirischen Zusammenhänge beim (Zweit-)Spracherwerb von Migranten. Der dritte Abschnitt behandelt vor diesem Hintergrund die besonderen Vorgänge und Bedingungen der Entstehung einer (kompetenten) Bilingualität und bespricht einige, teilweise bis heute nicht beigelegte, Debatten in diesem Zusammenhang. Der dann folgende vierte Abschnitt geht auf die Hintergründe von Defiziten in den sprachlichen Schulleistungen und auf deren Bedeutung für die schulischen Leistungen und die Bildungskarriere insgesamt ein, dabei dann auch auf die Wirksamkeit bilingualer Unterrichtsprogramme. Der fünfte Abschnitt behandelt schließlich die Bedeutung sprachlicher Kompetenzen für die Positionierung und den (Einkommens-)Erfolg auf dem Arbeitsmarkt. Eine kurze Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse beschließt den Forschungsbericht. Demnach lassen sich konsistente Zusammenhänge zwischen Sprache und Integration für unterschiedliche Migrantengruppen und Aufnahmeländer empirisch bestätigen. (ICG2)
In: Review of Middle East studies, Band 46, Heft 2, S. 190-199
ISSN: 2329-3225
Are Western Muslims integrating? Can Western Muslims integrate? Over the past 20 years, significant attention has been invested in examinations stimulated by the extensive public commentary addressing such questions. This brief review aims to demystify the examination of Western Muslims' integration in the interest of re-embedding this subject matter in the broader scholarship about immigration and settlement. Within this expanding field of study, Western Muslims can (and should) be examined at the community level, where specific ethno-cultural groups represent but case studies among hundreds of Western Muslim communities that differ in their immigration context, countries of origin, sects, and ethno-cultural backgrounds. Simultaneously, the collection of statistical data should be used to test hypotheses that are developed in studies of such communities. The dialogue between qualitative and quantitative approaches provides research openings to more rigorously push the state of knowledge in this area, and I describe some of these openings below.
Einstellung zu Zuwanderern und deren Integration. Beurteilung von Integrationsmaßnahmen und persönliches Engagement.
Themen: Bewertung der persönlichen Erfahrungen mit Zuwanderern; Vergleich der persönlichen Erfahrungen mit Zuwanderern und Einheimischen; positive und negative Assoziationen in Bezug auf Zuwanderer (offene Fragen); Einstellung zu ausgewählten Integrationsmaßnahmen von Zuwanderern (Skala: Bemühen um Arbeitsplatz, Erlernen der deutschen Sprache, Schulabschluss, Freundschaften mit Deutschen, teilweises Aufgeben der kulturellen und religiösen Lebensweise, Beachten deutscher Gesetze); Einstellung zum Engagement Einheimischer bei neu Zugewanderten (Skala: persönliches Willkommen, Tipps zum Einleben, Hilfsangebot bei Problemen, Angebot zur Beteiligung an eigenen Freizeitaktivitäten, Einladung nach Hause, Partei ergreifen bei Benachteiligung); Art des persönlichen Engagements im letzten Jahr; Meinung zu einem Deutschen (Türken, Inder) als Nachbar mit staatlichen Unterstützungsleistungen bzw. gut bezahlter Arbeit (Frage wurde als Experiment mit sechs Vignetten konzipiert(A-F); geschätzter Anteil der Zuwanderer in Baden-Württemberg in Prozent; Vergleich des Anteils von Zuwanderern in Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Bundesländern; Zuwanderer in der Verwandtschaft (im Freundeskreis, in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz) und Kontakthäufigkeit; Beurteilung der Chancengleichheit von Zuwanderern und Einheimischen hinsichtlich: Schul- und Bildungsabschluss, Arbeits- und Ausbildungsplatzsuche, Wohnungssuche, politische Partizipation, gesellschaftliche Teilnahme; Hauptverantwortliche für eine erfolgreiche Integration (Zuwanderer selbst, Einheimische oder Staat); Beurteilung des Engagements der vorgenannten Akteure im Hinblick auf deren Integrationsbemühungen; als störend empfundenes Verhalten von Zuwanderern (fremde Sprache in der Öffentlichkeit, Segregation, Verlangen nach Anerkennung durch Einheimische, Kopftücher muslimischer Frauen, Bau von Moscheen, Elternentscheidung über Verheiratung, öffentliche Demonstrationen über politische Probleme im Herkunftsland, Gewaltanwendung aus kulturellen Gründen); Bewertung der Berichterstattung der Medien; Einstellung zu Zuwanderern (Islam gehört zu Deutschland, Türken und Araber sind weniger intelligent als Europäer, Deutschland als Einwanderungsland, nehmen Einheimischen die Arbeitsplätze weg, Gefährdung christlicher Werte und Traditionen durch Einwanderer); Präferenz für eine Kultur und Lebensweise im Land oder kulturelle Vielfalt (Multikulturalität); Zugehen der Zuwanderer auf die Einheimischen versus der Einheimischen auf die Zuwanderer als bester Weg für eine erfolgreiche Integration; wichtigste Voraussetzungen für die deutsche Staatsbürgerschaft (deutsche Sprachkenntnisse, deutsche Abstammung, Geburt in Deutschland, Anpassung an den deutschen Lebensstil); Beurteilung der Integration von Zuwanderern am Wohnort und in Baden-Württemberg; Beurteilung der Integration in Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Bundesländern; Beurteilung der Integration von jugendlichen Aussiedlern aus Russland und von Jugendlichen aus der Türkei; präferierte Entscheidungsebene für Integrationspolitik (Städte und Gemeinden, Bundesländer, Bund, Europäische Union); retrospektive Bewertung der Integrationspolitik in Deutschland seit Gründung der BRD; Beurteilung der Entwicklung der Integration in den letzten fünf Jahren durch die Bundespolitik und durch die Landespolitik in Baden-Württemberg; erwartete Entwicklung der Integration in Baden-Württemberg; Wichtigkeit ausgewählter politischer Integrationsmaßnahmen (Berichte über Integrationsprobleme bzw. Integrationserfolge, Sprachförderung, Kampf gegen Arbeitslosigkeit von Zuwanderern, verbesserte Bildungschancen, Anerkennen ausländischer Bildungs- und Berufsabschlüsse, Kampf gegen kriminelle Zuwanderer und Benachteiligungen, höherer Anteil von Zuwanderern im öffentlichen Dienst, Zusammenbringen von Zuwanderern und Einheimischen, erleichterte Einbürgerung); erwartete Zunahme der Bedeutung der Integrationspolitik durch den Regierungswechsel in Baden-Württemberg; Bekanntheit ausgewählter Politiker der neuen Landesregierung; Bekanntheit des Ministeriums für Integration in Baden-Württemberg.
Demographie: Geschlecht; Alter (Geburtsjahr); feste Partnerschaft; Familienstand; Anzahl der Personen im Haushalt (Haushaltsgröße); Anzahl der Wahlberechtigten im Haushalt; derzeitige und frühere Erwerbstätigkeit; berufliche Stellung; Arbeiter-, Angestellten- oder Beamtenstatus; höchster Schulabschluss; abgeschlossenes Studium; Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft; Selbsteinstufung der Religiosität (10-stufiges-Skalometer); Konfession; Geburt des Befragten, seiner Eltern und Großeltern in Deutschland; Geburtsland der Eltern; (Migrationshintergrund); Wahlverhalten bei der Landtagswahl 2011; Politikinteresse allgemein und auf Landesebene; Haushaltsnettoeinkommen.