"Der Beitrag versucht, einen der modernen, kulturell heterogenen Gesellschaft angemessenen Begriff von sozialer Integration von Immigrant(inn)en zu definieren. Nach der Diskussion von drei klassischen Integrationsansätzen (Park; Gordon; Esser), die von einer Assimilation in einer als kulturell homogen gedachten Gesellschaft ausgehen, wird ein Begriff von Integration begründet, der vier Merkmale umfasst: Orientierung am gesellschaftlichen Standard, Zweiseitigkeit, Prozesshaftigkeit und Multidimensionalität. Der Beitrag schließt mit Thesen zu einer multikulturellen Stadtpolitik." (Autorenreferat)
"Jens S. Dangschat widmet sich zwei miteinander verknüpften Fragen. Zum einen diskutiert er die unterschiedlichen Konzeptionen von Segregation und räumlicher Konzentration, zum anderen analysiert er die "Funktionalität" einer räumlichen Trennung von ethnischen Bevölkerungsgruppen für die Integration der Gesamtgesellschaft. Er plädiert für die Verwendung des Ausmaßes der räumlichen Konzentration als Indikator einer sozialräumlichen Trennung von Bevölkerungsgruppen. Die Segregationsindizes hält er aufgrund formaler Probleme und vor allem wegen einer seiner Meinung nach normativen Interpretationstradition der Indexwerte für weniger tauglich. In Bezug auf die "Funktionalität" von räumlicher Segmentation wird die Unterscheidung von struktureller und freiwilliger räumlicher Trennung kritisch diskutiert." (Autorenreferat)
"The feasibility study INTPOL has developed a conceptual frame for the analysis of integration processes and research The social integration of individual migrants into the institutions of the receiving society is differentiated from the effects of the social integration on the social structure of the receiving society and effects on the societal integration or cohesion of the receiving society. Social integration is understood as inclusion of indivudial migrants into the core institutions of the receiving society, with structural, cultural, interactive and identificative integration as dimensions of that process." (excerpt)
"Die Ausländerpolitik der Bundesregierung (übrigens nicht erst dieser Regierung) sieht sich zwei fundamentalen Vorwürfen gegenüber: Einerseits wird behauptet, sie begreife die Ausländerbeschäftigung als Arbeitsmarktpuffer und behandele die ausländischen Arbeitnehmer als arbeitsmarktpolitische Manövriermasse, als industrielle Reservearmee. Andererseits heißt es: Bei zwei Millionen arbeitslosen Deutschen läßt sich die Beschäftigung von 1,8 Millionen ausländischen Arbeitnehmern nicht vertreten. Diese Vorwürfe stehen in einem diametralen Gegensatz zueinander und schließen sich damit aus. Eine Auseinandersetzung mit den Behauptungen scheint gleichwohl angezeigt." (Autorenreferat)
"Die Ausländerpolitik der Bundesregierung (übrigens nicht erst dieser Regierung) sieht sich zwei fundamentalen Vorwürfen gegenüber: Einerseits wird behauptet, sie begreife die Ausländerbeschäftigung als Arbeitsmarktpuffer und behandele die ausländischen Arbeitnehmer als arbeitsmarktpolitische Manövriermasse, als industrielle Reservearmee. Andererseits heißt es: Bei zwei Millionen arbeitslosen Deutschen läßt sich die Beschäftigung von 1,8 Millionen ausländischen Arbeitnehmern nicht vertreten. Diese Vorwürfe stehen in einem diametralen Gegensatz zueinander und schließen sich damit aus. Eine Auseinandersetzung mit den Behauptungen scheint gleichwohl angezeigt." (Autorenreferat)
Der Beitrag versucht, einen der modernen, kulturell heterogenen Gesellschaft angemessenen Begriff von sozialer Integration von Immigrant(inn)en zu definieren. Nach der Diskussion von drei klassischen Integrationsansätzen (Park; Gordon; Esser), die von einer Assimilation in einer als kulturell homogen gedachten Gesellschaft ausgehen, wird ein Begriff von Integration begründet, der vier Merkmale umfasst: Orientierung am gesellschaftlichen Standard, Zweiseitigkeit, Prozesshaftigkeit und Multidimensionalität. Der Beitrag schließt mit Thesen zu einer multikulturellen Stadtpolitik. ; The article aims to define the social integration of immigrants in a way that takes into consideration the cultural plurality of modern societies. Following the discussion of three classical approaches (Park; Gordon; Esser) which are based on the idea of assimilation in a culturally homogeneous society, a concept of integration is proposed that comprises four attributes: orientation towards the societal standards, two-sidedness, emphasis on integration as a process, and multi-dimensionality. The article concludes with theses on multicultural urban policies.
Der Beitrag zur Migrationsforschung erörtert den Ansatz bzw. Anspruch, dass Prozesse der Integration und Desintegration stets zusammen gedacht werden müssen. Es sind parallel verlaufende, sich überschneidende Prozesse, die durchaus zu gegenläufigen Entwicklungen führen können. Auch wenn diese Überlegungen aus einem sozialwissenschaftlich-sozialphilosophischen Blickwinkel erfolgen, kommen sie nicht umhin, die politische und kulturelle Dimension einzubeziehen. Die Multidimensionalität von Integration steht hierbei im Vordergrund und Integration und Desintegration werden in ein Spannungsverhältnis gesetzt. Nach einer Bestimmung des Integrationsbegriffes in seinen Grundzügen (Assimilation, Akkulturation) wird anschließend die Situation in dem Zielland dargestellt. Dazu gehören einerseits die sozialen, kulturellen, politischen, ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Ferner gilt ein besonderes Augenmerk dem Phänomen der Desintegration in der Gesellschaft des Ziellandes, was hier am Beispiel von Österreich und Deutschland veranschaulicht wird. Abschließend werden die Merkmale des Migranten (rechtlicher, sozialer und personaler Status, Netzwerk, Sprachkompetenz) beleuchtet, die über die Chance einer gelingenden Integration und integren Identität entscheiden. (ICG2)