Die Arbeit von Entwicklungsexperten beinhaltet die Moderation gesellschaftspolitischer und ökonomischer Transformationsprozesse - ohne echtes Mandat, Rückversicherung und Erzwingungsinstanzen. In Umkehrung der traditionellen Entwicklungsperspektive werden die Projektexperten zu einem Stamm der Experten, der die Defizite der eigenen Agentur und die Komplexität der Verhältnisse im Einsatzland durch eine Fülle informeller Praktiken, durch interpersonelle Netzwerke und klientelistisch organisierte Klane kompensiert. Hinter dem Gegensatz zwischen Experten- und lokalem Wissen - dem vermeintlichen Kampf der Kulturen - verbirgt sich ein Mangel an rechtssicheren Verfahren zur zivilen und produktiven Aushandlung von Heterogenität.
Nach einem einführenden Überblick über die Bedeutung der Begriffe Interkulturelle Kompetenz, Interkulturelle Orientierung, Interkulturelle Öffnung und Diversity Management macht die Verfasserin, ausgehend von fachwissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischen Erfahrungen aus der politischen Migrantenvertretung und anhand von Best Practice-Beispielen der Kommunen, Empfehlungen für die Weiterbildung des Verwaltungspersonals auf Grundlage des Zivilen Dialogs und listet konkrete Vorschläge für eine interkulturelle Öffnung der Verwaltung auf. (Autorin) [Es handelt sich um eine Projektarbeit zum Abschluss des Weiterbildungsstudiums "Europäische Migration" am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.]
Die zunehmende Globalisierung führt zu einem immensen Anstieg von Firmenballungen, skeptisch als "Fusionitis" (Schwarz 1999) oder Merger Mania (Mole 1990) bezeichnet. Genaue Zahlen sind jedoch kaum zu finden, weder zur Anzahl von Fusionen und Übernahmen noch zu ihren Erfolgsaussichten; Zahlen für nationale und internationale Zusammenschlüsse gehen undifferenziert durcheinander. Eine weitere Entwicklung besteht darin, dass multinationale Firmen nationale Tochtergesellschaften in Produktbereiche umwandeln, die von multinationalen Teams geleitet werden. Die Aussagen zum Erfolg von Zusammenschlüssen sind extrem unterschiedlich. Auch die Kriterien zur Bewertung eines Zusammenschlusses als Erfolg respektive Misserfolg sind sehr unterschiedlich und werden vielfach auch nicht transparent gemacht. Viele Finanzstudien besagen, dass es nur begrenzte oder gar keine Gewinnsteigerungen aus Fusionen und Übernahmen gibt. Vermutete Erfolgsquoten von Zusammenschlüssen in Europa liegen zwischen 40 % und 60 %; vermutete Quoten des Scheiterns liegen zwischen 20 % und 50 %; dazwischen liegen ca. 20 % als uninteressant einzustufende Verbindungen (Olie 1995). Entsprechende Zahlen liegen für Fusionen etc. in den USA vor. Laut einer Studie der Bank Cantrade sind 60 % bis 80 % aller Firmenzusammenschlüsse in den USA ein finanzieller Fehlschlag, erkennbar auch an den Aktienkursen (Delko 1999). Neuere Studien belegen den Misserfolg von Fusionen und Übernahmen weltweit in einem bis zwei Drittel aller Fälle (Siegwart/Neugebauer 1998). Eine Untersuchung von niederländischen Fusionen verweist darauf, dass in der Vor-Fusions-Phase finanzielle Aspekte für die Entscheidung zum Zusammenschluss bestimmend sind. In der Implementationsphase werden dann personelle und kulturelle Aspekte wichtig, die über das Gelingen oder Scheitern des Zusammenschlusses entscheiden. Von 73 niederländischen Fusionen in der Zeit von 1986 bis 1988 litten 50 % unter personellen und kulturellen Problemen (Olie 1995). Die Bedeutung des kulturellen Faktors wird auch durch ...
Die Autorinnen diskutieren im vorliegenden Beitrag grundlegende Begriffe und politische Positionen rund um das Diversity Management und spiegeln in ihrem Versuch, die Grenzen und Begrenzungen einer solchen Strategie selbstkritisch offenzulegen, den aktuellen – oft widersprüchlichen – Diskurs. Sie gewähren einen Einblick in die Umsetzungspraxis von Diversity Management bei ISOP (Innovative Sozialprojekte) unter anderem anhand der Beschreibung des ISOP-Lehrgangs zur interkulturellen Beratung von ZuwanderInnen und Organisationen. (DIPF/Orig.)
Im Jahr 2005 startete der Berliner Senat ein spannendes Experiment: Wie können sich die öffentlichen Verwaltungen und Landesbetriebe öffnen und mehr Migrant*innen als Beschäftigte gewinnen? Der Senat wollte Verantwortung in eigener Sache übernehmen, da er bis dahin selbst nur wenig Personal aus Einwanderer-Communities beschäftigte. Die zentralen Fragen waren: Was sollte und konnte man an den Einstellungsverfahren und in der Ausbildung ändern? Und wie kann man als Arbeitgeber für Migrant*innen attraktiv werden? Andreas Germershausen und Wilfried Kruse zeichnen mehr als ein Jahrzehnt Berliner Teilhabepolitik nach und zeigen auf, was interkulturelle Öffnung und Diversity-Orientierung in der Berufsausbildung konkret bedeuten. (DIPF/Orig.) ; In 2005, the Berlin Senate launched an exciting experiment: How can public administrations and state enterprises open up and recruit more migrants as employees? The senate intended to take responsibility on its own behalf, since it had only employed a small number of staff from immigrant communities until then. The central questions were: What should and could be changed in recruitment procedures and vocational trainings? And how can they become attractive as employers for migrants? Andreas Germershausen and Wilfried Kruse review more than a decade of Berlin's participation policy and show what intercultural opening and diversity orientation in vocational training entails in concrete terms.
Können wir Interkulturelle Mediation als geeignete Methode der Konfliktbearbeitung in Unternehmen beschreiben? Die Frage lässt sich anhand theoretischer Reflexionen sowie mit Hilfe empirischen Materials, welches meist im Ausland gewonnen wurde, klar mit ja beantworten. Doch wer in Deutschland seine Überlegungen dazu präsentieren möchte, sieht sich schnell mit der Frage konfrontiert, ob die Mediation (interkulturell verstanden oder nicht) überhaupt in deutschen Unternehmen bekannt ist und praktiziert wird. Denn: Jede Form von Konfliktmanagement kann nur dann hoffen, interkulturelle Herausforderungen zu bestehen, wenn sie Bestandteil der Organisationskultur ist. Eine interkulturelle Mediationspraxis bedarf einer Mediationspraxis überhaupt. Vom Befund ausgehend, dass Mediation in deutschen Unternehmen noch immer keine nennenswerte Rolle spielt, setzt sich dieser Beitrag zwei Ziele: 1) die Defizite gängiger Formen der Konfliktbearbeitung in Unternehmen aus konflikttheoretischer Sicht begründen zu helfen sowie 2) die Mediation als eine Methode der Konfliktbearbeitung zu konturieren. ; Is it possible to describe Intercultural Mediation as an appropriate form of conflict management in businesses? Based on theoretical reflection and with the support of empirical data (which is usually collected abroad) the answer would be yes1. Though whomever begins to contemplate presenting his/her reflections in Germany will be immediately confronted with the question whether mediation (interculturally understood or not) is actually known and practiced in German businesses. Why? Because every form of conflict management can only aspire to endure Intercultural challenges if it is an element of the organisational culture as such. – The use of Intercultural Mediation requires the use of mediation in the first place. Based on the fact that mediation does not yet play a noteworthy role in German businesses this article has then two goals: 1. to support the reasoning of the deficits of wellestablished forms in conflict management in businesses from a conflict theoretical point of view and 2. to clearly outline mediation as a method of conflict management.
Based on the premise that the improvement of intercultural practice can be best achieved by improving the theoretical understanding of intercultural interaction, this article analyzes intercultural interaction in two areas of social life – education and the economy – from the perspective of the theory of cultural transmission in minorities (Mchitarjan / Reisenzein 2010, 2014a). It is argued that the theory is able to explain central empirical findings on intercultural interaction in these social domains, some of which are unaccounted for by alternative theoretical approaches. ; Ausgehend von der Annahme, dass die Verbesserung der interkulturellen Praxis am besten durch eine Verbesserung des theoretischen Verständnisses von interkulturellem Handeln erreicht werden kann, analysiert dieser Beitrag interkulturelles Handeln in zwei Bereichen des gesellschaftlichen Lebens – Pädagogik und Wirtschaft – aus der Perspektive der Theorie der Kulturtransmission bei Minderheiten (Mchitarjan / Reisenzein 2010, 2014a). Es wird argumentiert, dass die Theorie zentrale empirische Befunde zur interkulturellen Interaktion in diesen Bereichen erklären kann, inklusive solche, die alternativen theoretischen Ansätzen Schwierigkeiten bereiten.
Diversity Management gehört zu den wichtigen personalpolitischen Instrumenten. Aufgezeigt wird die personelle Dimension von Diversity Management in Öffentlichen Bibliotheken Deutschlands und damit verbundene Möglichkeiten. Die Bibliotheken sollen Menschen unterstützen, ein autarkes und dennoch in die Gesellschaft eingebundenes Leben zu führen. Im Hinblick auf Migranten sollen diese Einrichtungen vor allem eine integrative Funktion erfüllen. Ein freier und niedrigschwelliger Zugang zu Bibliotheken, der von den Bibliothekaren ermöglicht wird, die nicht nur notwendige Qualifikationen haben, sondern eventuell auch die Muttersprache des Migranten sprechen und somit gegebene Mentalitätsunterschiede kennen, ist substanziell bei der Erfüllung dieser Funktion. Diversity Management soll dabei helfen, die individuellen Stärken und Unterschiede der Mitarbeiter hervorzuheben und diese im Sinne der Ideenbereicherung und der kulturellen Offenheit eines Betriebs sensibel zu nutzen. In der vorliegenden Arbeit wird eine exemplarische Umfrage vorgestellt, die den Status Quo von Diversity Management in den Öffentlichen Bibliotheken der 13 deutschen Großstädte untersucht. Dazu wurden die Leitungen der Öffentlichen Bibliotheken gebeten, einen Fragebogen auszufüllen, der auf einer Studie zur interkulturellen Bibliotheksarbeit der Stadtbibliothek Friedrichshain-Kreuzberg aufbaut. Die Ergebnisse verdeutlichen die Heterogenität in der Umsetzung von Diversity Management, der Relevanz in der Personalpolitik sowie der Angebotsgestaltung für die Kunden mit Migrationshintergrund. Der Notwendigkeit des stärkeren Ausbaus von Diversity-Management-Maßnahmen indes sind sich alle der befragten Bibliotheken bewusst. ; Diversity management belongs to the most important tools in human resource politics. The personnel aspect of diversity management in German public libraries will be described here as well as the possibilities that are linked with this aspect. Libraries are supposed to support people in leading a self-sufficient life where they are integrated into society. With respect to immigrants these facilities should above all fulfill an integrative function. Free-of-charge and low-threshold access to libraries permitted by librarians who not only have the necessary qualifications, but perhaps also speak the immigrants' native language and thus know the relevant differences in mentality, are essential to the fulfillment of this function. Diversity management should help to emphasise the individual strengths of and differences between their employees and to use these sensibly for the purposes of enrichment of ideas and creating cultural openness in a company. In the present master thesis an exemplary survey is introduced which examines the status quo of diversity management in the public libraries in Germany's thirteen larg cities. The management of public libraries was asked to fill in a questionnaire. This questionnaire builds on a study of intercultural library work in Friedrichshain-Kreuzberg public library. The results make clear the heterogeneity in implementation of diversity management, its relevance to personnel politics as well as to designing the services on offer to customers from overseas. Meanwhile everybody working at the libraries surveyed is aware of the need for stronger development in diversity management measures.
Vor dem Hintergrund der voranschreitenden Integration der Märkte zu einem weltumfassenden Wirtschaftssystem sowie der zunehmenden Transnationalisierung sozio-kultureller Beziehungen beschäftigen sich Sozial- und Wirtschaftswissenschafter, die die Folgen dieser Globalisierungstrends abzuschätzen versuchen, schon seit Beginn der 90er Jahre mit der Frage, ob territorial definierte, nationalstaatliche Kulturen in der Gegenwart noch das dominante Orientierungsmuster und die vorrangige Grundlage individueller Identifikation bilden. Auf der Grundlage neuer Hypothesen und Theorien werfen Sozial-, Wirtschafts- und Politikwissenschaftler sowie Anthropologen die Frage auf, ob im Zuge der globalen Integration Identifikationsgrundlagen entstehen, die zur Herausbildung transnationaler kultureller Identitäten führen. Diese Frage stellt sich insbesondere für die Personal- und Organisationsentwicklung in global agierenden Unternehmen mit Personen(-gruppen), die einen erheblichen Anteil ihres Arbeits- und Privatlebens an einer Vielzahl von Orten in unterschiedlichen Ländern verbringen. ; Numerous anthropologists, political scientists, experts in organization theory and managers of organizational development departments agree in their assessment that national culture influences or even defines to a great extent the business culture within a country and therefore that organizations operating across borders encounter barriers with respect to transnational communication and cooperation. Many empirical studies which have been conducted corroborate this assumption, but few explicitly discuss the fundamental premises on which this perception is based, or how cross-national communication barriers can be explained. Based on a concept of culture that differs considerably from traditional models, a second group of social scientists has recently begun to question the inevitable persistence of such cross-national barriers to transnational interaction. Agreement with one or the other of the two views results in different implications for organizational development programs of cross-nationally operating companies.
Weltweite Kommunikation prägt unseren Alltag. Dabei heben die technischen Möglichkeiten der globalen Vernetzung interkulturelle Differenzen hervor und befördern neue Grenzziehungen (Exklusionsmechanismen). Interkulturelle Kompetenz gilt nun als wichtige vermittelnde Qualifikation, die im eigenen Wohnviertel genauso gefragt ist wie im international tätigen Unternehmen. Die Stichworte »Grenzen«, »Differenzen« und »Übergänge« stehen für eine Fülle von Forschungsfragen, mit denen sich in den vergangenen Jahren nahezu alle Disziplinen der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften beschäftigt haben. ; Antje Gunsenheimer: Vorwort Wilhelm Krull: Geleitwort Klaus J. Bade und Michael Bommes: Einleitung Teil I: Prozesse der interkulturellen Abgrenzung, Vermittlung und Identitätsbildung Homi K. Bhabha: Grenzen. Differenzen. Übergänge Jörn Rüsen: Kulturelle Identität in der Globalisierung - Über die Gefahren des Ethnozentrismus und die Chancen des Humanismus Andrea Büchler: Kulturelle Identität und Familienrecht. Modelle, Chancen und Grenzen familienrechtlicher Pluralität Teil II: Felder - Medien - Ästhetiken Hans-Georg Soeffner: Die eilige Allianz: Terrorismus und Medien Eva Kimminich: Rap(re)publics. Transglobale Gemeinschaften und alternative Formen der Wissensvermittlung Steffi Richter: Pluralisierung von Geschichte und Medien in Ostasien Natalja Konradova et al.: Das Eigene und das Fremde in seiner Bedeutung für die Analyse massenmedialer Gesellschaften. Eine Fallstudie zum russischen Internet Teil III: Wissenschaft - Gesellschaft - Praxis Michael Bommes: Migration und Integration in der politischen "Verwaltung" der Gemeinden Lidija R. Basta Fleiner: Internationale Gemeinschaft und Verfassungsgebung in den multikulturellen Gesellschaften des modernen Europa. Neue wissenschaftliche Themen auf der Tagesordnung Alexander Thomas: Interkulturelle Kompetenzen im internationalen Management Wolf Rainer Leenen und Andreas Groß: Praxisforschung als interaktiver Prozess. Vermittlung interkultureller Kompetenz für die Polizei Ursula Bertels und Sabine Eylert: Interkulturelle Kompetenz in der schulischen Sozialisation Teil IV: Herausforderungen und Perspektiven Urmila Goel: Ein Raum für die Uneindeutigen. Das Internetportal "Indernet" Rudolf Stichweh: Inklusion und Exklusion in der Weltgesellschaft - Am Beispiel der Schule und des Erziehungssystems Thomas Straubhaar: Herausforderungen und Perspektiven der Migration im makroökonomischen Kontext Alois Hahn und Marén Schorch: Tests und andere Identifikationsverfahren als Exklusionsfaktoren Norbert Meuter und Oswald Schwemmer: Die expressive Existenz des Menschen zwischen Natur und Kultur Aleida Assmann: Schlussbemerkungen
In Griechenland hat die Regierung Ende der 1990er Jahre eine umfassende Bildungsreform gestartet, um das Erziehungssystem auf pädagogisch bedeutsame Entwicklungen im nationalen (Bildungsungleichheiten, Migration) wie im internationalen Umfeld (Globalisierung, gemeinsamer europäischer Bildungsraum, Förderung einer europäischen Bürgeridentität) einzustellen. Erstmalig wurde interkulturelles Lernen in den Lehrplänen verankert. Der Autor stellt in seinem Beitrag eine qualitativ empirische Untersuchung von Schulbüchern vor, die in griechischen Volksschulen verwendet werden. Er fragt nach der bildungspolitischen Rezeption interkultureller Erziehungsdiskurse und analysiert anhand von Sprachbüchern für die 1., 2. und 4. Klasse die Konzepte und pädagogischen Ziele des griechischen Erziehungssystems hinsichtlich Migration. Vorangestellt wird eine Analyse der aktuellen Lehrpläne und des darin niedergelegten Verständnisses von Kultur und kulturellen Differenzen. In Anlehnung an eine von Marianne Krüger-Potratz vorgeschlagenes Systematisierung interkultureller Diskursstränge arbeitet der Autor an Ausschnitten aus dem Schulbuchmaterial detailliert heraus, dass sich die Schulbücher sowohl an universalistischen Prinzipien wie an einem essentialistischen Verständnis kultureller Differenzen orientieren und weist auf ein insgesamt problematisches Verständnis der Anerkennung kultureller Heterogenität hin. (DIPF/Orig.) ; The issue of educational management of cultural diversity has been arisen in Greece due to the mass migration of people from East Europe countries since the 1990s. At the beginning of the new millennium, new curricula and textbooks have been applied to all educational levels. A key feature in the new textbooks and curricula is the different attitude towards cultural diversity. While in the past differences of nationality, language, religion or culture were scarcely mentioned and basically suppressed, current curricula and textbooks can be characterized by a commitment to recognize and respect cultural differences. This work is focused to the next question: What kind of intercultural education references are made in the new curricula and textbooks? The interpretive approach to a series of texts of elementary school textbooks reveals that the intercultural references in the textbooks are not consistent. Furthermore issues of cultural differences and cultural diversity are broached in a historically and sociologically decontextualized manner, insofar as the reality of migration in the Greek society is not presented in any of the school text books. (DIPF/Orig.).
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit den Erfolgsfaktoren bei der Durchführung von Projekten in der Entwicklungszusammenarbeit. Für erfolgreiche Projektarbeit wird allgemein das "Projektmanagement" als Instrument benötigt: Dieses muss im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit auf die Komplexität des Arbeitskontextes sowie auf die Interkulturalität des Projektteams und der Stakeholder ausgerichtet werden, um erfolgreich zu sein. Dabei nutzt diese Masterarbeit zwei methodische Ansätze, nämlich Theorie und Praxis. Im Rahmen des theoretischen Ansatzes werden Begriffe wie Entwicklung, Entwicklungsländer, Entwicklungszusammenarbeit und Projektmanagement erläutert, außerdem die aktuelle Entwicklungszusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Demokratischen Republik Kongo. Ausgehend von den in der Theorie gewonnenen Erkenntnissen beschäftigt sich der praktische Ansatz mit einer Forschung vor Ort – in Form einer Befragung von an deutschen Entwicklungsprojekten in der DR Kongo Mitarbeitenden. Die Auswertung dieser Befragung belegt, dass die Projektarbeit in der interkulturellen Entwick-lungszusammenarbeit erfolgreich sein kann, wenn sie folgende fünf Vorgehensweisen in das Visier nimmt: Umfeld- und Bedarfsanalyse, nachhaltig orientierte Projektarbeit, interkulturelle Kompetenz, agiler Managementstil und das Fördern von Lern- bzw. Innovationmöglichkeiten. ; This master's thesis deals with the success factors in the implementation of projects in development cooperation. For successful project work, "project management" is generally required as an instrument: this should be adapted to the complexity of the work context and the interculturality of the project team and the stakeholders, in order to be successful. Taking this into account, this master's thesis is divided into two methodological approaches, namely theory and practice. In the theoretical approach, terms such as development, developing countries, development cooperation, project management are explained, but also the previous and current development cooperation between the Federal Republic of Germany and the DR Congo. Based on the knowledge gained in theory, the practical approach then deals with on-site research – in the form of a survey of people working on German development projects in the DR Congo. The evaluation of this survey proves, that project work in development cooperation can be successful, if it focuses on the following five prerequisites: needs and environment analysis, sustainably oriented project work, intercultural competence, an agile management style and enabling learning and innovation opportunities.
Evaluation wird in der EU und auch in Deutschland verstärkt nachgefragt. Sie tritt eigenständig neben New Public Management und Qualitätsmanagement. Mit Wurzeln bei personenbezogenen Dienstleistungen ist Evaluation über zahlreiche Politikfelder und in zahlreichen organisationalen Kontexten besonders leistungsstark, wenn erwünschte Wirkungen nur dann in befriedigendem Maße erreicht werden, wenn die Bürger hieran aktiv mitwirken. Am Beispiel der aus der Bildungspolitik stammendenamerikanischen "Standards der Programmevaluation" (JC-Standards) wird veranschaulicht, wie die Qualität von Evaluationen umfassend gesichert und entwickelt werden kann. "Programm" als generischer Begriff der Evaluationsfachsprache wird geklärt, sowie Inhalt und Aufbau der JC-Standards erläutert. Die Autoren liefern Belege für ihre Anwendbarkeit in der Breite der Politikfelder und stellen Anforderungen an ihre interkulturelle Übertragung vor. Nach der Klärung des Stellenwertes der JC-Standards werden Möglichkeiten ihrer Integration in nationale und internationale Regelwerke zur Evaluation diskutiert. Am Schluss steht das Plädoyer, den Standard-Setzungs-Prozess in Deutschland und Europa schnell voranzubringen.
Die neuen Governance-Formen haben auch die Diskussionen über die Erfordernisse der - nicht nur, aber wesentlich - migrationsbedingten Pluralisierung im Bildungsbereich geprägt. Aktuell populäre Konzepte wie "Interkulturelle Öffnung", "Diversity Management/Mainstreaming" oder "Qualitätsentwicklung" mit Bezug auf die "Heterogenität" von Bildungsvoraussetzungen markieren eine Verlagerung der Aufmerksamkeit von den Individuen auf die Organisationen als Interventionspunkt. Dabei werden allerdings, wie die Autorin argumentiert, Erscheinungsformen institutioneller Diskriminierung in Theorie und Praxis kaum berücksichtigt. In ihrem Beitrag werden die theoretischen Grundlagen für umfassendere migrationspädagogische Strategien genauer bestimmt, die rassismus- und diskriminierungskritische Bildung und Erziehung mit der gezielten Entwicklung der pädagogischen Organisationen unter Zielen der Anti-Diskriminierung und demokratischen Teilhabe verbinden. Dazu wird zunächst im Rückgriff auf die Gerechtigkeitstheorie Nancy Frasers ein breiterer analytischer Rahmen gespannt. Vor diesem Hintergrund werden etablierte und neuere bildungspolitische und pädagogische Antworten auf Migration diskutiert. Als innovatives Modell wird das Projekt "Kinderwelten: Vorurteilsbewusste Bildung in Kindertageseinrichtungen", das Fragen des Rassismus, der Diskriminierung und Gleichstellung in der Vorschulerziehung behandelt und dabei auf der pädagogischen und der organisatorisch-strukturellen Ebene gleichermaßen ansetzt, unter Einbezug empirischer Befunde einer Begleitstudie der Autorin ausführlicher diskutiert. (DIPF/Orig.). ; In recent years in German academic writing on migration and education terms like "Interkulturelle Öffnung" and "Diversity Management/Mainstreaming" have become popular. Compared with previous compensatory schooling of immigrant children and programmes of intercultural or antiracist education attention is shifted from single to multiple axes of difference and their dynamics; from specialized strategies to a more holistic approach, to tackle discrimination and inequality in combination with democratic education of all students; and from individuals to the educational organizations as a starting point for interventions. This article scrutinizes the theoretical shortfalls concerning phenomena of institutional discrimination and corresponding definitions of organizational/institutional change within current diversity discourses in education (1). To develop a theoretically sound basis for educational policies and pedagogics, which are feasible to address educational demands of plural societies and to tackle discrimination and inequality in its multiple forms, Nancy Fraser's moral philosophical conception of democratic justice will be introduced (2). Against the backdrop of this analytical framework main educational policy responses to immigration will be discussed (3). The innovative project "Kinderwelten", which challenges sexism, racism, handicappism and other forms of discrimination in nursery education, will be investigated more closely, highlighted by findings of empirical studies carried out by the author (4). (DIPF/Orig.).
Erasmus Projekte bieten nach Meinung des Autors eine privilegierte Möglichkeit von einem lehrerzentrierten zu einem schülerzentrierten Unterricht zu kommen. Vor diesem Hintergrund werden in diesem Beitrag Führung und Leitung eines blended-learning Projektes vorgestellt und analysiert. Mit Hilfe der Kategorien 'intergouvernementale' und 'integrierte' Führung werden Elemente der Zusammenarbeit beschrieben und Erfahrungen in der Arbeit mit strukturierten Gruppen vorgestellt. Außerdem werden methodische und didaktische Überlegungen und Materialien des Lehrer*innenteams für die interkulturelle Begegnungsarbeit dokumentiert und so zur Diskussion gestellt. Für die Verbesserung des Systems Schule werden "Europäische Schulen" vorgeschlagen, die dank einer Schulzeitpartitur allen ihren Schüler*innen die Mitarbeit in einem europäischen Projekt ermöglichen und die Arbeit der Lehrer*innen gebührend anerkennen und wertschätzen. (Autor) ; According to the author, Erasmus projects offer a privileged opportunity to move from teacher-centred to student-centred teaching. Against this background, this article presents and analyses the leadership and management of a blended-learning project. Using the categories 'intergovernmental' and 'integrated' leadership, elements of cooperation are described and experiences in working with structured groups are presented. In addition, methodological and didactic considerations and materials of the teacher team for intercultural encounter work are documented and thus put up for discussion. To improve the school system, "European Schools" are proposed, which, thanks to a school time score, enable all their pupils to participate in a European project and give due recognition and appreciation to the work of the teachers. (Author)