Globalisierungsprozesse in der Wissenschaft: einige Überlegungen zum interkulturellen Verstehen in der Wissenschaft
In: Globalisierung: Problemsphären eines Schlagwortes im interdisziplinären Dialog, S. 93-114
Ziel des Beitrags ist es, im Kontext der Frage nach interkulturellem wissenschaftlichen Verstehen im Kontext der Globalisierung einige Überlegungen zu präsentieren, die mit erkenntnistheoretischen Fragen und der wissenschaftlichen Forschungspraxis in einem gemeinhin als interkulturell bezeichneten Kontext in Verbindung stehen. Hierzu setzen sich die Verfasser zunächst mit den Begriffen Interkulturalität, Globalisierung und Verstehen auseinander. Vor diesem Hintergrund werden vier Aspekte des Verstehensbegriffs erläutert: (1) die Subjektivität des Verstehens, (2) der Bezug zum Erforschten, (3) die Notwendigkeit des Außenstehens, (4) die Dominanz und Asymmetrie im interkulturellen Verstehen. Es wird gezeigt, dass sich wissenschaftliches Verstehen nicht in der Art des Verfahrens, sondern in Reflexionsgrad, Organisationsform und Zielsetzung von nichtwissenschaftlichem Verstehen unterscheidet. Dieses Verstehen wird von Globalisierungsprozessen gleichzeitig erleichtert und erschwert. (ICE2)