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Aus chinesischer Sicht

China will eine "Führungsnation" im Völkerrecht werden. Dieses Buch zeigt mit einer ersten umfassenden Analyse von Fallrecht und chinesischen akademischen Debatten von 2002 bis 2018, dass die verstärkte Nutzung von internationalen Gerichten Teil eines breiten Unterfangens ist, Chinas wirtschaftliche und politische Erfolge zu konsolidieren, und erneut Großmachtstatus zu erlangen. Handels- und Investmentrecht, Seerecht und territoriale Fragen werden abgedeckt – auch zum Südchinesischen Meer – und ein jahrzehntelanger Prozess zwischen Vorsicht und Ambition nachgezeichnet. Diskussionsmuster und tatsächliches Engagement Chinas in allen Rechtsbereichen zeigen bemerkenswerte Gemeinsamkeiten, lediglich die Zeitpläne sind unterschiedlich.

Gert Brüggemeier und Zhu Yan legen einen Modellentwurf für ein chinesisches Haftungsgesetz vor. Der hier abgedruckte Gesetzesentwurf mit Text (in deutsch, englisch, französisch, chinesisch und japanisch) und ausführlicher Begründung reicht in seiner Bedeutung weit über den Abschluss des chinesischen Zivilgesetzbuches hinaus. Er setzt sich mit den aktuellen nationalstaatlichen und EU-rechtlichen Initiativen zur Reform des Haftungsrechts auseinander und ist so ein bedeutsamer Referenzpunkt für die weitergehende Reformdebatte in Europa. (Quelle: Text Verlagseinband / Verlag)