Kennedys Nein zur atomaren Bewaffnung der Bundeswehr: Der deutsch-amerikanische Dauerstreit um die atomare Verfügungsgewalt
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 32, Heft 8, S. 1085-1101
ISSN: 0006-4416
Spätestens im September 1960 ließ Adenauer erstmals durchblicken, daß die Bundesrepublik an der Verfügungsgewalt über die auf ihrem Boden stationierten Atomwaffen interessiert sei. Die Kennedy-Regierung versagte sich jedoch solchen Wünschen vollständig. Danach unternahm es der damalige Verteidigungsminister Strauß, einen "präzisen Vorschlag" in dieser Richtung zu unterbreiten. Er wurde total abgeschmettert. Daraufhin starteten die Bundesregierung, vor allem Strauß, sein Pressereferent Schmückle und Adalbert Weinstein eine Kampagne gegen die Amerikaner, was zu einer tiefen Verstimmung führte. Die Bundesregierung hatte sich vor aller Welt als Störenfried der Abrüstungspolitik entpuppt. (LU)