Jerusalem ist ein zentraler Streitpunkt in dem seit gut hundert Jahren andauernden israelisch-palästinensischen Konflikt. Obgleich es in der Vergangenheit erhebliche Annäherungen gab, scheiterten alle Bemühungen. Die heutige Situation bietet kaum Anlass für Hoffnung. (APuZ)
Jerusalem ist die heilige Stadt der Juden, Christen und Moslems. Seit Jahrtausenden übt sie wie kein anderer Ort in der Menschheitsgeschichte eine einmalige Faszination aus; keine andere Stadt wurde so verehrt, vereinnahmt und idealisiert wie das "himmlische" Jerusalem. Keine andere Stadt war aber auch so voller Widersprüche und umkämpft. Bis heute ist die Stadt Symbol gegensätzlicher Ansprüche. Für Israel ist sie die "ewige und unteilbare Hauptstadt". Aber auch von den Palästinensern wird Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen Palästinenserstaates beansprucht. Über den endgültigen Status der Stadt soll weiter verhandelt werden. Vor diesem Hintergrund führen Uri Avnery und Azmi Bishara mit namhaften Israelis und Palästinensern Gespräche über die vielfältigen Lösungsvorschläge für die Jerusalemfrage sowie die Geschichte und religiöse Bedeutung der Stadt. Dadurch entsteht ein höchst informativer Dialog zwischen beiden Konfliktparteien und ein vielfältiges Gesamtbild von Jerusalem. (Palmyra/DÜI)
Position und Politik des Vatikans in der Palästinafrage 1943-1948 (Opposition gegen die Gründung eines jüdischen Staates), in den Verhandlungen um die Internationalisierung Jerusalems 1947-1953 und in der Jerusalemfrage nach 1967. (DÜI-Hns)
Eine Artikelserie über die internationale und regionale Atmosphäre bei den Friedensverhandlungen zum Nahostkonflikt, über Gesamt- und Teillösungen, die Jerusalemfrage, die palästinensischen Flüchtlinge in der Diaspora und ihre Rückkehrmöglichkeiten, den israelischen Rückzug aus den besetzten Gebieten, die Wasserproblematik etc. (DÜI-Sra)
Sozialgeschichtliche Daten über Jerusalem zeigen, dass das 1948er "Arab Jerusalem" keineswegs auf den Teil der Stadt beschränkt ist, der 1967 von Israel besetzt wurde und über den in den Verhandlungen über den endgültigen Status der palästinensischen Gebiete entschieden werden soll. Eine Korrektur dieser räumlichen Dimension hat Implikationen für die Verhandlungspositionen sowohl in der Jerusalemfrage wie auch in der Flüchtlingsfrage. (DÜI-Hns)
Die Autoren geben einen Überblick über den historischen Hintergrund der Jerusalemfrage und den Status der Stadt im Verlauf der Auseinandersetzungen und den Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern, vor dem Hintergrund der israelischen Versuche, die Stadt zu "judaisieren". Zum Abschluß listen sie die verschiedenen arabischen, israelischen und internationalen Vorschläge zur Lösung des Konfliktes auf. (DÜI-Sdt)
Der Autor gibt einen chronologischen Überblick über die Jerusalemfrage, d.h. den Status von Jerusalem seit dem ersten Nahostkrieg 1948 und der Staatsgründung Israels. Er zitiert einzelne UN-Resolutionen und stellt die geschichtliche Entwicklung anhand von einschneidenden Ereignissen dar (z.B. Proklamierung Jerusalems als Hauptstadt Israels, Erklärung des israelischen Einwanderungsministers, Bericht der Menschenrechtsorganisation B'Tselem). (DÜI-Sdt)
Wenn die arabischen Wünsche zur Lösung der Jerusalemfrage verwirklicht würden (Wiederherstellung des Status quo ante bellum von 1967), bedeutete das - so der Autor - eine Rückkehr zu der für die Juden leidvollen Zeit des Waffenstillstands von 1949-1967, als die Stadt geteilt war. Das Waffenstillstandsregime sollte daher als Warnung vor einer Wiedereinführung dieser Anomalie verstanden werden und als Negativ-Modell bei der Suche nach künftigen Arrangements dienen. (DÜI-Hns)
Das Dossier aus Anlass der blutigen Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern, die durch den Tempelberg-Besuch Ariel Sharons am 28.9.2000 ausgelöst wurden, enthält neben drei Beiträgen, die sich mit den Unruhen selbst befassen, zwei Hintergrundanalysen. E. Rouleau bilanziert den israelisch-palästinensischen Annäherungsprozess und untersucht die Gründe für das Ende des Osloer Friedensprozesses. M. Schattner zeigt in seiner historischen Analyse der zionistischen/israelischen Haltung in der Jerusalemfrage, dass das Dogma vom "ewig ungeteilten Jerusalem" erst Ergebnis des Junikriegs 1967 ist. (DÜI-Hns)
Das "Abkommen über die juristische Person der katholischen Institutionen in Israel und Jerusalem", das in Anwendung von Art. 3.3 des "Fundamental Agreement" von 1993 am 10.11.1997 vom Heiligen Stuhl und Israel unterzeichnet wurde, fand nicht die Billigung der Palästinensischen Nationalbehörde. Diese befürchtet negative Auswirkungen auf die künftigen Verhandlungen über den Status von Jerusalem und auf den Zusammenhalt der verschiedenen palästinensischen Religionsgemeinschaften in Israel. (DÜI-Cls)
Sechs Beiträge zu Theorie und Praxis von Vorverhandlungen zur Lösung internationaler Konflikte. In zwei Aufsätzen werden der israelisch-palästinensische Konflikt bzw. die Jerusalemfrage als Fallbeispiele benutzt, aber auch hier stehen die funktionalen Aspekte des Vorverhandelns im Vordergrund. Ein weiterer Beitrag zieht allgemeine Schlußfolgerungen über die Bedeutung von Vorverhandlungen aus den Erfahrungen bei der Vorbereitung des israelisch-libanesischen Abkommens von 1983. Abschließend ein Bericht über Konzeption und Inhalte eines internationalen Trainingsseminars für Diplomaten, das vom israelischen "Leonard Davis Institute" unter dem Titel "The Art and Science of Getting to the Table" abgehalten wurde. (DÜI-Hns)
Häufig wiederkehrende Argumente, die zur Stützung des israelischen Anspruchs auf ganz Jerusalem vorgebracht werden, sind: die jüdischen Bindungen an Jerusalem sind stärker als die der Muslime; Israel ermöglicht die ungehinderte Entwicklung der arabischen Lebensweise in den arabischen Teilen der Stadt; die Einheit der Stadt ist nur bei israelischer Alleinherrschaft garantiert; die Sicherheit Israels wäre durch eine palästinensische Herrschaft in Ost-Jerusalem gefährdet. Die Überprüfung dieser Argumente führt zu dem Schluß, daß die Beibehaltung der israelischen Herrschaft in Ost-Jerusalem nicht zu rechtfertigen ist. Als Lösung für die Jerusalemfrage wird stattdessen vorgeschlagen: gemeinsame Herrschaft der Israelis und Palästinenser über die Altstadt, israelische Herrschaft über den Westteil der Stadt und palästinensische Herrschaft über den Ostteil außerhalb der Altstadt. (DÜI-Hns)