"Jugendliche setzten sich immer wieder von den Idealen und Werten älterer Generationen ab, um ein eigenes Lebensgefühl zu entwickeln. Auch heute gehen von Jugendlichen Impulse auf die Gesellschaft über. Was sind die aktuellen Strömungen und ihre Hintergründe?" (Verlagswebsite)
Jugend ist gegenwärtig nicht nur Offline-Jugend, sondern zugleich Online- Jugend. Auch die in diesem Band im Mittelpunkt stehenden jugendkulturellen Vergemeinschaftungsformen, in deren Rahmen sich Jugendliche selbst darstellen, mit ihrer Identität auseinandersetzen und soziales Miteinander mit Gleichgesinnten finden können - sei es HipHop, Gothic, Techno oder sei es die Emo- oder Visual Kei-Szene -, sind heute nicht mehr denkbar ohne ihre Erweiterungen im Internet. Insofern sind Jugendkulturen immer auch digitale Jugendkulturen. Freilich nutzen nicht alle jugendkulturellen Gesellungen Internet, Computer und mobile Endgeräte (Handys, Smartphones, portable Spielkonsolen etc.) in gleichem Maße. Was also sind die Kennzeichen digitaler Jugendkulturen? Zu welchen Zwecken werden überhaupt welche digitalen Medien in welchen Jugendkulturen benutzt? Und: Gibt es tat-sächlich eine Cybergeneration? Der Inhalt Jugendkulturen/Jugendszenen · Mediatisierung · Web 2.0 · Social Network Sites · Identitätssuche · Selbstsozialisation · Kommunikative und kreative Praktiken · Sozialstrukturelle Kontexte · Bildungspotenziale Die Zielgruppen Studenten, Dozenten und Absolventen der Erziehungswissenschaft, Medienpädagogik, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Sozialwissenschaften Der Herausgeber Dr. Kai-Uwe Hugger ist Professor für Medienpädagogik und Mediendidaktik an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln
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"Jugendkulturen werden meist als bunte lokale und regionale Angelegenheit, als Vielfalt von mehr oder weniger frei gewählten Lebensstilen wahrgenommen. Diese Sichtweise scheint heute nicht mehr angemessen, denn die Globaliserungsprozesse der letzten Jahrzehnte wirken stärker denn je strukturierend auf Jugendkulturen, ihre Themen und Ausdrucksformen. Jugendkulturen versuchen zunehmend - dies ist die andere Seite dieser Entwicklung - selbst Einfluss auf diese Globalisierungsprozesse zu nehmen, sie eigensinnig zu nutzen, kritisch zu gestalten oder zurückzudrängen." (Autorenreferat)
In dem vorliegenden Beitrag werden zunächst Rock- und Popmusik als Ausdrucksformen eines jugendeigenen Milieus seit der Mitte der 50er Jahre analysiert. Es werden gemeinsame Trends und Abgrenzungen sowie fünf Charakteristika von Jugendkulturen aus dem Blickwinkel von Rock und Pop bestimmt. Abschließend wird unter Heranziehung der Kulturtheorie Bourdieus anhand der Indikatoren Bildungskapital und kulturelle Interessen ein Erklärungsansatz für die Zugehörigkeit zu bzw. die Differenzierung von Jugendkulturen entwickelt. (KO)
"Etwa jeder fünfte Jugendliche in Deutschland gehört aktiv einer Jugendkultur an. Jugendkulturen sind in der Lage, die als immer chaotischer empfundene Welt ein wenig zu ordnen. Sie sind Beziehungsnetzwerke, bieten Jugendlichen eine soziale Heimat und die Gelegenheit, das eigene kreative Potenzial zu entdecken." (Autorenreferat)
Dieses Buch soll dem Leser einen historischen Überblick über die früheren Jugendkulturen bis zur heutigen Zeit geben. Dabei wird aufgezeigt, wie das soziale Umfeld und die historischen Geschehnisse die jeweilige Jugendkultur prägen und verändern. Als Ausgangspunkt wird das Zeitalter der Industrialisierung gewählt, sowie deren Jugendbewegung des Wandervogels und seine Gegenbewegung der proletarischen Jugend analysiert. Als nächstes wird die Jugendkultur der Zwischenkriegszeit dargestellt, gekennzeichnet durch die Suche nach politischen Ideologien, die Stabilität und Frieden versprechen. Die Jugend der Nachkriegszeit wiederum kann mit der Umschreibung der "skeptischen Generation" nach Schelsky definiert werden. Sie wurde durch die aufkommende Überflussgesellschaft und Kommerzialisierung der 60er Jahre zum Vorläufer der postmodernen Jugendkultur. Zum Schluss wird ein kritischer Blick auf die aktuelle Jugendkultur, die Abschaffung des ursprünglichen Begriffs der Jugend und das neue Verständnis der Jugend als ein Lebensstil geworfen.
Mit der Herausbildung eines eigenen Generationenbewusstseins von Jugendlichen durch die "Jünglinge" und Schriftsteller der Sturm-und-Drang-Zeit und mit Rousseaus pädagogischen Überlegungen wurde die Jugend in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erstmals zu einer historisch wirksamen Denkfigur. Wenigstens bis zum Ende des 19. Jahrhunderts dominierten in wissenschaftlichen Diskursen jedoch die pathologisch-medizinischen Sichtweisen von Jugend, die sich in den jungen Industriegesellschaften angesichts ihrer sozialen und ökonomischen Umwälzungen herausbildeten. Vor allem männliche Jugendliche aus dem Proletariat, die sich in Jugendbanden organisierten, traten in das Blickfeld erster jugendsoziologischer und -pädagogischer, bürgerlicher und kirchlicher Beobachter. Die Autorin beschreibt in ihrem Beitrag die Entdeckung des Jugendalters im humanwissenschaftlichen Diskurs im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, die Rolle der Jugend im Nationalsozialismus (Hitlerjugend und oppositionelle Jugendgruppen), die Jugendkulturen der 1950er Jahre, die Pluralisierung und Globalisierung der Jugendkulturen sowie die jugendkulturellen Szenen in China und auf dem afrikanischen Kontinent. (ICI2).
Mit der Herausbildung eines eigenen Generationenbewusstseins von Jugendlichen durch die "Jünglinge" und Schriftsteller der Sturm-und-Drang-Zeit und mit Rousseaus pädagogischen Überlegungen wurde die Jugend in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erstmals zu einer historisch wirksamen Denkfigur. Wenigstens bis zum Ende des 19. Jahrhunderts dominierten in wissenschaftlichen Diskursen jedoch die pathologisch-medizinischen Sichtweisen von Jugend, die sich in den jungen Industriegesellschaften angesichts ihrer sozialen und ökonomischen Umwälzungen herausbildeten. Vor allem männliche Jugendliche aus dem Proletariat, die sich in Jugendbanden organisierten, traten in das Blickfeld erster jugendsoziologischer und -pädagogischer, bürgerlicher und kirchlicher Beobachter. Die Autorin beschreibt in ihrem Beitrag die Entdeckung des Jugendalters im humanwissenschaftlichen Diskurs im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, die Rolle der Jugend im Nationalsozialismus (Hitlerjugend und oppositionelle Jugendgruppen), die Jugendkulturen der 1950er Jahre, die Pluralisierung und Globalisierung der Jugendkulturen sowie die jugendkulturellen Szenen in China und auf dem afrikanischen Kontinent. (ICI2)
Der Beitrag beschreibt Auswirkungen von Globalisierungsprozessen in Jugendkulturen sowie Reaktionsweisen Jugendlicher auf Globalisierungsphänomene. Dabei wird zwischen identitätsorientiertem Widerstand und globalisierungskritischen Milieus unterschieden. Abschließend werden Konsequenzen für die politische Bildung [im Rahmen des internationalen Jugendaustauschs] formuliert. (DIPF/Orig.)
Der Beitrag nimmt eine jugendkulturbezogene Perspektive in Bezug auf die Partizipation Jugendlicher ein. Dazu rekonstruiert die Verfasserin die Entwicklung der Jugendkultur- und Subkulturforschung in Bezug auf die Thematisierung und De-Thematisierung politischer Aspekte seit den 1970er Jahren. Letztere hat - zusammen mit einer eng an konventionellen Beteiligungsformen orientierten Partizipationsforschung - das Bild einer zunehmend entpolitisierten und lebensstilbezogenen Jugend geprägt. Auf der Basis eigener empirischer Erhebungen in Österreich wird dieses Bild in Bezug auf zwei jugendkulturelle Szenen differenziert: zum einen Hausbesetzer, die ein explizit politisches Selbstverständnis mit non-konventionellen Beteiligungsformen umzusetzen versuchen; zum anderen Skateboarder, deren primär freizeit- und spaßbezogene Tätigkeiten im öffentlichen Raum stattfinden und sie damit in Kontakt mit Institutionen und Gemeinwesen bringen. Die Analyse der Befunde zeigt, dass jugendkulturelle Praktiken und Szenen quer zu ihrem Selbstverständnis und ihrer Klassifizierung als politisch oder unpolitisch durchaus partizipatorische Gehalte bergen. Diese sichtbar zu machen hängt von der Bereitschaft sowohl öffentlicher Akteure als auch der Jugendkulturforschung ab, Partizipation nicht auf herkömmliche Inhalte und Formen zu begrenzen. (ICE2)
Der Beitrag nimmt eine jugendkulturbezogene Perspektive in Bezug auf die Partizipation Jugendlicher ein. Dazu rekonstruiert die Verfasserin die Entwicklung der Jugendkultur- und Subkulturforschung in Bezug auf die Thematisierung und De-Thematisierung politischer Aspekte seit den 1970er Jahren. Letztere hat - zusammen mit einer eng an konventionellen Beteiligungsformen orientierten Partizipationsforschung - das Bild einer zunehmend entpolitisierten und lebensstilbezogenen Jugend geprägt. Auf der Basis eigener empirischer Erhebungen in Österreich wird dieses Bild in Bezug auf zwei jugendkulturelle Szenen differenziert: zum einen Hausbesetzer, die ein explizit politisches Selbstverständnis mit non-konventionellen Beteiligungsformen umzusetzen versuchen; zum anderen Skateboarder, deren primär freizeit- und spaßbezogene Tätigkeiten im öffentlichen Raum stattfinden und sie damit in Kontakt mit Institutionen und Gemeinwesen bringen. Die Analyse der Befunde zeigt, dass jugendkulturelle Praktiken und Szenen quer zu ihrem Selbstverständnis und ihrer Klassifizierung als politisch oder unpolitisch durchaus partizipatorische Gehalte bergen. Diese sichtbar zu machen hängt von der Bereitschaft sowohl öffentlicher Akteure als auch der Jugendkulturforschung ab, Partizipation nicht auf herkömmliche Inhalte und Formen zu begrenzen. (ICE2).