Immer wieder erbitten junge erwachsene Menschen um Zutritt für Konsumräume in der Schweiz. Diese Arbeit hat sich das Ziel gesetzt zu eruieren, ob Konsumräume eine sinnvolle Anlaufstelle für junge Erwachsene mit einer illegalen Suchterkrankung darstellen. Dazu werden im ersten Teil die Situation der jungen Drogenkonsumierenden und deren Bedürfnisse analysiert. Der zweite Teil legt den Fokus auf die Dienstleistungen der Konsumräume in der Schweiz und beschreibt den Umgang einzelner Konsumräume mit jungen Erwachsenen, welche in deren Räumlichkeiten verkehren. Anschliessend werden die Bedürfnisse der jungen Erwachsenen und das Angebot der Konsumräume um die Erfahrungen aus dem Praxisalltag in- und ausserhalb der Konsumräume ergänzt und die Gesamtsituation aus Sicht der Sozialen Arbeit bewertet und evaluiert. Aufgrund der Ergebnisse der Evaluation sind einerseits institutionelle Angebote beschrieben, welche die Dienstleistungen der Konsumräume in der Betreuung und Begleitung junger Drogenkonsumierenden ergänzen. Weiter werden Interventionsvorschläge formuliert, deren Umsetzung die Konsumräume auf die Bedürfnisse der jungen Menschen sensibilisieren und die Behandlung und sozialarbeiterische Betreuung der Zielgruppe nachhaltig verbessern könnten. Zum Schluss zeigt der Autor die Verantwortung von Gesellschaft und Politik auf und weist auf mögliche Interventionen hin, welche die Situation von jungen erwachsenen Menschen mit einer illegalen Suchterkrankung nachhaltig verbessern würden. ; + Code Diss LU: hslusa basa 2020 + Fussnote: Bachelor-Arbeit, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, Ausbildungsgang Sozialarbeit 2020 + NL-Code: NLLUHSA202008
Seit vielen Jahren haben die Mitgliedstaaten der EU Schwierigkeiten, junge Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Insbesondere der Süden Europas ist betroffen – teils jeder Zweite der potenziell Berufstätigen zwischen 15 und 24 Jahren ist hier arbeitslos. Das an der Universität Heidelberg geleitete Verbundforschungsprojekt CUPESSE untersucht Ursachen und Auswirkungen von Jugendarbeitslosigkeit im Norden und Süden Europas unter Einbezug verschiedener Fachdisziplinen. Die Wissenschaftler wollen Handlungsempfehlungen für die Politik ableiten – auch um die eklatante Schere zwischen Nord und Süd schließen zu helfen.
In recent years, the topic of loneliness has gained significance in scientific and political discourses. Thus, there are now numerous research papers and publications on loneliness in old age, which are also particularly perceived in the public and political discussion. Empirical findings are intended to support this perception. Based on data from the Socioeconomic Panel (SOEP) from 2016, the Third Participation Report of the German government underlines that 16% of the respondents often feel lonely and among people with impairments it is even 31%. Since the coronavirus pandemic an increase in experiences of loneliness has been noted due to mandated regulations on social distancing. A study by the EU Commission's Scientific Service concluded that 25% of EU citizens felt lonely after the first months of the pandemic compared to 12% in 2016 (regular survey of family, gainful employment, politics and health, with about 15,000 participating households or 30,000 persons). In northern European countries the proportion of lonely people has even quadrupled since the beginning of the pandemic. Gradually, the realization is becoming established that loneliness is not a rare phenomenon even among young people but it is gaining above average importance in this age group during the pandemic. This paper analyzes experiences of loneliness of young people especially based on the research results from the studies JuCo I–III on the living situation and experiences of adolescents and young adults during the corona pandemic and concludes by discussing which further research needs can be derived from this.
Als in Kriens ein Zentrum für unbegleitete minderjährige Asylsuchende eröffnet wurde, war dies Thema in Medien, Politik und bei der Bevölkerung. Auch Jugendliche stellten sich Fragen zu den jungen Menschen, die neu in Kriens wohnen und deren Leben. Aus Gesprächen und Spekulationen entstand die Idee, Anlässe zu organisieren, bei welchen sich die Jugend- lichen in Kriens begegnen und kennenlernen können. So hat die Jugendanimation Kriens gemeinsam mit einer Projektgruppe von neun Jugendlichen drei Begegnungsanlässe geplant und mit 35 teilnehmenden Jugendlichen, davon 14 aus dem Asylzentrum, durchgeführt. Ziel der Begegnungen war, sich bei kochen, Musik machen oder Sport kennenzulernen und neben den oft gehörten Unterschieden auch Gemeinsamkeiten zu entdecken. Mit der Projektgruppe wurden auch gezielt Vorurteile besprochen und nach den Begegnungen überprüft. So konnten drei Anlässe entstehen und Jugend- liche mit unterschiedlichen Hintergründen einander bei Freizeitaktivitäten begegnen. Das beschriebene Projekt sprach viele Jugendliche an und bot der Projektgruppe hohe Partizipationsmöglichkeit. Dies führte zu grosser Identifikation mit dem Projekt und ermöglichte das Erleben einer Selbstwirksamkeit. Der Vorliegende Projektbericht umfasst die Projektbegründung, die daraus folgende Zielsetzung, den Beschrieb des Projektverlaufes und eine Evaluation. ; + Code Diss LU: hslusa pask be + Fussnote: Projekt-Arbeit, Hochschule Luzern - Soziale Arbeit, Studienrichtung Soziokultur + NL-Code: NLLUHSA201705
Für junge Menschen mit Behinderung besteht in der Eingliederungshilfe eine aufgeteilte Zuständigkeit: Kinder und Jugendliche mit einer seelischen Behinderung erhalten Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch – Achtes Buch VIII –Kinder- und Jugendhilfe, jene mit einer geistigen oder einer körperlichen Behinderung nach dem Sozialgesetzbuch – Zwölftes Buch – Sozialhilfe (Stand 2016) bzw. mit Inkrafttreten des Bundesteilhabegesetztes (BTHG) nach dem Sozialgesetzbuch – Neuntes Buch – Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Ausgangspunkt dieser Arbeit bildet ein Praxisproblem: fehlende individuelle Unterstützungsangebote für junge Menschen mit Behinderung und zusätzlichem schwerwiegendem herausforderndem Verhalten. Als Forschungshypothese liegt die Annahme zugrunde, dass die Soziale Arbeit und damit auch die Eingliederungshilfe durch sozialpolitische Prozesse mitgeprägt werden. Folgende Forschungsfragen werden verfolgt: Welche Einflussfaktoren aus dem politischen Prozess können für die Eingliederungshilfe für junge Menschen mit Behinderung herausgearbeitet werden (Dokumentenanalyse mit Methoden der Politikfeldanalyse)? Welche Erklärungen können für das Auftreten des Praxisproblems benannt werden (qualitative Erhebung)? Tragen die Regelungen im BTHG dazu bei, das Praxisproblem zu lösen? (Dokumentenanalyse mit Methoden der Politikfeldanalyse. Als relevante Einflussfaktoren auf die Eingliederungshilfe können insbesondere der Einfluss sozioökonomischer Determinanten aufgrund steigender Anzahl von Leistungsberechtigten, eine pluralistische und auch korporatistische Interessenvertretung und eine weiterhin, wenn auch etwas abgewandelte, pfadabhängige Ausrichtung der Eingliederungshilfe festgestellt werden. Die gesetzlichen Grundlagen in der Eingliederungshilfe ermöglichen individuelle Leistungsangebote, bei ihrer Implementierung zeigen sich Schwierigkeiten in der Praxis. Die empirische Erhebung zeigt, dass insbesondere die aufgeteilte Zuständigkeit aufgrund der Diagnosestellung, institutionelle Strukturen und ökonomische Faktoren als Erklärungen benannt. Betrachtet man die Umsetzungsmöglichkeiten durch das Bundesteilhabegesetz, kann die Annahme getroffen werden, dass die veränderten gesetzlichen Regelungen dazu beitragen können, dass in einer größeren Anzahl individuelle Unterstützungsangebote entwickelt werden und so ein Beitrag zur Lösung des Praxisproblems geleistet wird.
Diese Arbeit ist neben der Einleitung und der Conclusio in nachfolgend angeführte Kapitel unterteilt: Der psychologische Ansatz, der gesellschaftspolitische Ansatz, der juristische Aspekt, die methodische Vorgangsweise und die Auswertung der empirischen Untersuchung. In der Einleitung finden sich meine Beweggründe an dieses Thema heranzutreten sowie meine Fragestellungen, die Hypothesen und der Aufbau meiner Masterarbeit. Dann werde ich die Termini Persönlichkeit und Privatsphäre definieren und psychologische Ansätze dazu liefern. Näher beleuchten werde ich die Selbstdarstellung und Selbstoffenbarung sowie einen kurzen historischen Einblick in die Entwicklung der Privatsphäre geben. Auch beschäftige ich mich mit Westins vier Arten von Privatheit, der Steelcase Forschung, welche in den 1980iger Jahren begann Trends in der physischen Privatsphäre zu untersuchen und der Privatsphäre in sozialen Netzwerken. Das dritte Kapitel beleuchtet den gesellschaftspolitischen Ansatz. Kapitel vier widmet sich der juristischen Aufarbeitung. Speziell ausgewählte Formen von medialer Gewalt werden erörtert sowie die rechtliche Verantwortung junger Menschen. Auch beschäftigt sich dieser Abschnitt mit dem Jugendschutzgesetz und dem Jugendstrafgesetz, welches ich, auf Österreich bezogen, näher analysieren möchte. Im fünften Kapitel werde ich meine methodische Vorgehensweise darlegen, welche ich mit Hilfe eines Fragebogens und der Literaturrecherche sowie auch der Internetrecherche ergebnisreich darlegen möchte. Das darauffolgende sechste Kapitel wird sich dann mit der Auswertung meiner empirischen Untersuchung beschäftigen. Präventionsmodelle, die im schulischen aber auch im privaten Bereich zugänglich sind, werden hier näher erläutert und vorgestellt. Im siebten Kapitel befindet sich die Conclusio, in der ich die wichtigsten Resultate meiner Forschung präsentieren und einen Ausblick auf weitere Fragestellungen geben werde. ; eingereicht von Marlene Beatrice Zitzenbacher BEd. ; Universität Linz, Masterarbeit, 2017 ; (VLID)1751343
Im ISA-Jahrbuch 2020 "Kinderschutz? Lebenswelten gestalten – Gefahren abwehren" wird eine fachpolitische, facettenreiche Diskussion aufgegriffen, die Expert*innen in vielfältigen Arbeitsfeldern auf kommunaler, Landes- und Bundesebene betrifft. Auf der einen Seite besteht ein großer Handlungsbedarf, um Rahmungen und infrastrukturelle Bedingungen für ein gelingendes Aufwachsen für alle zu gestalten. So zeigen z. B. die Folgen der Armutsentwicklung bei Kindern und Jugendlichen, wie groß die kompensatorischen Herausforderungen in Erziehung und Bildung sind. Auf der anderen Seite braucht es verlässliche Kriseninterventionen und passgenaue Hilfen, um Kinder zu schützen und zu unterstützen. Wie fließend müssen die Übergänge zwischen der Gestaltung einer sozialen Infrastruktur hin zu intensiveren, einzelfallbezogenen Hilfen für Kinder, Jugendliche und Familien sein? Ist dann alles Kinderschutz oder braucht es genauere Definitionen und Abgrenzungen, damit Kinder zuverlässig vor Gefahren für ihr Wohl geschützt werden können? Mit diesen Fragestellungen befassen sich die Autor*innen, um zu einer Klärung und Weiterentwicklung der fachlichen Ausrichtungen beizutragen, die Kinder und Jugendliche stärken und sie in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. ; Die Frage danach, wie junge Menschen in stationären Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe angemessen an den sie betreffenden Entscheidungen partizipieren können, ist seit geraumer Zeit Gegenstand von Fachdebatten zur Heimerziehung (vgl. Karolus u.a. 2017; Equit/Witzel 2017). Vor dem Hintergrund der Aufarbeitung der Heimgeschichte in den deutschsprachigen Ländern sowie der öffentlichen Thematisierung von Übergriffen und Misshandlungen in Heimen und Internaten, hat sich diese Debatte noch einmal akzentuiert. So sind in Österreich, der Schweiz und Deutschland (vgl. z.B. Bombach u.a. 2017; Kuhlmann 2014) mittlerweile eine Reihe von Ergebnissen aus Forschungsprojekten, die sich mit der Dokumentation, Analyse und Aufarbeitung von nationaler Fremdplatzierungs- und Heimgeschichte befassen, vorgelegt worden. Die aus diesen Studien und den darauf bezogenen politischen Maßnahmen resultierenden Erkenntnisse haben je national zu einer Sensibilisierung gegenüber institutioneller Gewalt und insbesondere in Deutschland zur Implementierung von Beteiligungs- und Beschwerdeverfahren sowie Schutzkonzepten gegen sexualisierte Gewalt geführt (vgl. Allroggen u.a. 2017; Equit/Witzel 2017; Schloz u.a. 2017). In der Folge dieser Entwicklung wird Partizipation verstärkt als methodischer Baustein benannt, dem eine starke Wirkung zum Schutz vor Übergriffen und Machtmissbrauch in Institutionen zugeschrieben und demnach auch in Schutzkonzepten integriert und eingefordert wird. Jedoch zeigt sich, dass die reelle Umsetzung der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen von Schutzkonzepten eine große Herausforderung bleibt (vgl. Pooch/Tremel 2016). Dieser Beitrag sieht ein zentrales Potential von Partizipation in stationären Einrichtungen darin, Machtasymmetrien, die nachweislich zu Machtmissbrauch in unterschiedlichsten Formen führen können, zu reduzieren (vgl. Equit 2017; Wolf 1999). Folglich wird umfassende Beteiligung verstanden als ein sorgsam gestaltetes Bemächtigungs- und Lernfeld für junge Menschen (vgl. Peters 2019), in dem sie sich äußern, eigene Bedürfnisse und Gefühle erkennen und vermitteln sowie Vertrauen zu ihnen wichtigen Person aufbauen können. Dabei werden sie nicht nur passiv beschützt, sondern Schutz entsteht in der priorisierten Ermöglichung Ängste, Wünsche und Rechte erkennen, benennen und einfordern zu können (vgl. Schröer 2020; Wolff u.a. 2017). Entsprechend werden hier Schutzkonzepte nicht als wenig kontextualisierte, organisationale Einzelmaßnahmen, "die als isolierte Instrumente relativ einfach implementiert werden können" (Rusack u.a. 2019: 11), verstanden. Vielmehr stellen sie eine transparente Orientierung sowie verbindliche Verpflichtung dar, in Strukturen, Prozessen, Beziehungsgestaltung und grundständiger Haltung kontinuierliche, partizipative, organisationale Lernprozesse sicherzustellen, was auch stetig zu überprüfen ist (vgl. ebd.). Vor dem Hintergrund erster Erkenntnisse eines aktuellen Forschungsprojekts zur Sichtweise von jungen Menschen auf ihre Partizipation im Heim (vgl. Eberitzsch u.a. 2020) sowie mit Bezug auf Literaturreviews und biografischen Studien mit Menschen mit Heimerfahrung (vgl. Bombach u.a. 2017; 2018), wird in diesem Beitrag danach gefragt, welche Ansätze und Widersprüche in Bezug auf partizipative Ansätze in Schutzkonzepten sichtbar werden. Dabei interessiert insbesondere, welche Chancen und Herausforderungen mit diesen Ansätzen aus Sicht der jungen Menschen verbunden sein können.
In den letzten Jahren haben sich in der Bundesrepublik Klagen über die »Politikverdrossenheit« der Jugend und ihre mangelnde Bereitschaft gehäuft, sich gesellschaftlich und politisch zu engagieren. In dem Beitrag wird gezeigt, daß die angebliche »Politikverdrossenheit« eher als »Politikdistanz« zu verstehen ist: als Gleichgültigkeit gegenüber »der Politik«, die mit einer hohen Kritikbereitschaft und flexiblen Loyalitäten einhergeht. Gleichzeitig haben sich auch die Formen des gesellschaftlichen Engagements der Jugendlichen und jungen Erwachsenen verändert. Die Bereitschaft zum Eintritt in formale Großorganisationen - wie z. B. Parteien, Gewerkschaften, Jugendverbände - ist drastisch zurückgegangen, während zugleich die Bereitschaft zur Teilnahme an direkt-demokratischen Einzelaktionen und zur Unterstützung informeller Gruppen aus dem Umfeld der Neuen Sozialen Bewegungen zugenommen hat. Der Beitrag verdeutlicht, daß diese Trends - entgegen dem ersten Anschein - keineswegs ein spezifisch deutsches Phänomen sind; doch gibt es aufgrund der von vielfältigen Schwierigkeiten begleiteten deutsch-deutschen Vereinigung durchaus typische Zuspitzungen, die diesem Transformationsprozess zuzuschreiben sind. (DIPF/Orig.)
Suchmaschinen, soziale Medien, Video- und Nachrichtenportale bieten insbesondere für junge Menschen einen wichtigen Zugangsweg zu Informationen aus Politik und Gesellschaft. Informationsintermediäre wie Google und Facebook ergänzen das Angebot klassischer massenmedialer Nachrichtenanbieter nicht nur, sondern ersetzen es teilweise sogar. Mittels algorithmenbasierter Verfahren wird dabei für jede Nutzerin und jeden Nutzer eine personalisierte Nachrichtenauswahl zusammengestellt. Dafür greifen die Intermediäre auf zuvor gesammelte Daten wie Interessen- und Freundeslisten, gespeicherte Suchanfragen oder aufgerufene Nachrichtenartikel zurück. Der TAB-Sensor nähert sich dem Thema daher aus der Perspektive junger Menschen und behandelt Fragen zur Nutzung und Bewertung einer personalisierten Nachrichtenauswahl. Die bundesweite Repräsentativbefragung von Menschen zwischen 18 und 23 Jahren stellt einen Baustein der Untersuchung des TAB zum Thema »Algorithmen in digitalen Medien und ihr Einfluss auf die Meinungsbildung« ...
Das bundesweite Projekt #UseTheNews geht der Nachrichtennutzung und -kompetenz junger Menschen auf den Grund und entwickelt neue Informations- und Bildungsangebote. In einem News Literacy Lab werden auf Basis der Studienergebnisse neue Nachrichtenangebote konzipiert. Begleitet wird das News Literacy Lab von Journalismus-Experten der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW). Darüber hinaus werden unter dem Titel Open News Education (ONE) Bildungsangebote, Unterrichtsmaterialien und Fortbildungen für Lehrkräfte entwickelt, um die Vermittlung von Nachrichtenkompetenz in Schulen zu stärken. Initiiert wurde #UseTheNews von der Deutschen Presse-Agentur dpa und der Hamburger Behörde für Kultur und Medien. Unterstützt wird das Projekt von einem Kuratorium aus namhaften Persönlichkeiten aus Medien und Politik. Mehr: www.dpa.com/de/usethenews.
Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie steht die Ausgabenstruktur für Arbeitsmarktpolitik, wie sie in der LMP-Datenbank (Labour Market Policy Database) von Eurostat für Deutschland und Österreich im Jahr 2011 ausgewiesen wird. Zentrale Fragestellung ist, welche Faktoren für die Unterschiede in der Ausgabenstruktur für Arbeitsmarktpolitik bedeutend sein können. Aufgrund der Vielschichtigkeit relevanter Aspekte ist ein umfassender Überblick unerlässlich, weshalb eingangs die Arbeitsmarktpolitik- Systeme in beiden Ländern im Hinblick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Umsetzung der Arbeitsmarktpolitik, die Voraussetzungen für die Leistungsgewährung bei Arbeitslosigkeit bzw. bei Hilfsbedürftigkeit und die Finanzierungsquellen dargestellt werden. Ebenso werden die Höhe und die Zusammensetzung der öffentlichen Ausgaben fürArbeitsmarktpolitik nicht nur skizziert, sondern auch nach statistischen und inhaltlichen Aspekten unterschieden, um auch hieraus Rückschlüsse auf die Gründe für die unterschiedliche strukturelle Zusammensetzung der Ausgaben ziehen zu können.
Aus vergleichender Perspektive erscheint das Thema "Jugendarbeitslosigkeit" in Österreich nicht so alarmierend, wie es sich derzeit in anderen europäischen Ländern darstellt. Denn aus dieser Perspektive wirkt die Arbeitslosenquote unter Jugendlichen auf den ersten Blick nicht dramatisch: Während in der EU durchschnittlich 23,4 Prozent der Jugendlichen arbeitslos sind, sind in Österreich "bloß" 9,2 Prozent der Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen zwischen 15 und 24 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen (Zahlen aus 2012). Die Perspektive ändert sich allerdings, wenn man sich die absoluten Zahlen anschaut und feststellt: Immerhin rund 50.000 (!) dieser jungen Menschen sind in Österreich von Arbeitslosigkeit betroffen. Ihre Situation, ihre Lebensumstände und ihre Zukunftsaussichenwerden von der Arbeitslosigkeit fundamental beeinflusst bzw. getrübt. Aus diesemGrund ist es Aufgabe der Politik, sich dieser Herausforderung grundlegend anzunehmen und aktiv gegenzusteuern.
Warum sind einige junge Menschen anfälliger für rechtsextreme Ideologien, während andere, die unter ähnlichen Bedingungen aufwachsen, dies nicht sind? Warum beteiligen sich einige Jugendliche an gewalttätigen Angriffen, andere aber wiederum nicht? Diese Fragen standen im Zentrum des wissenschaftlichen Projektes von Thomas Gabriel, das er im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms NFP 40plus «Rechtsextremismus – Ursachen und Gegenmassnahmen» leitete. Seit Frühling 2007 ist es abgeschlossen, Ergebnisse liegen vor. Untersucht wurden der Einfluss von Familie (Eltern und Grosseltern) und wichtigen erwachsenen Personen des sozialen Umfelds auf die Entwicklung rassistischer und rechtsextremer Einstellungen und Handlungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Von besonderem Interesse für die Forscher war die Aufdeckung von «Entwicklungspfaden» in den Biografien dieser Jugendlichen. Ebenso interessierten die Mechanismen, wie rechtsextreme und rassistische Einstellungen von einer Generation zur anderen weitergegeben werden. Insgesamt 26 Jugendliche (6 junge Frauen, 20 junge Männer, der Altersdurchschnitt lag bei 19 Jahren), die eine politisch rechtsextreme Einstellung besitzen und zu gewalttätigen Handlungen neigen, wurden von den Forschenden zum emotionalaffektiven Klima innerhalb der Familie, zum Umgang mit Konflikten, Erziehungsstil und der Qualität der innerfamiliären Beziehungen befragt. Dies ermöglichte dem Forscherteam, biografische Verläufe zu rekonstruieren und nach wichtigen «Knotenpunkten» im Leben des Jugendlichen/des jungen Erwachsenen, die zur Herausbildung von rechtsextremen Einstellungen führen, zu analysieren. Solche «Knotenpunkte» wurden nicht nur von den Forschenden festgemacht, auch die Interviewten selbst deuteten wichtige biografische Ereignisse als solche. Fast die Hälfte der befragten Jugendlichen war Mitglied in einer rechtsextremen Gruppe (PNOS, Schweizer Nationalisten, Helvetische Jugend, Schweizer Demokraten, Blood & Honour, Hammerskins). Rund zwei Drittel gehörten einer Gruppierung wie Hooligans, Skinheads und Skingirls an. Sieben Elternpaare, Grosseltern und weitere erwachsene Bezugspersonen von Jugendlichen wurden ebenfalls befragt und in die Studie mit einbezogen. Kurze Zusammenfassung der Hauptergebnisse Die Jugendlichen und ihre Familien sind keine «Modernisierungsverlierer». Sie sind weder Opfer von ökonomischem noch von gesellschaftlichem Wandel. In den 26 untersuchten Beispielen lässt sich ein grosses Mass an «Normalität» der Lebensentwürfe und -welten nachweisen. Die Jugendlichen und ihre Familien gelten als gut integriert. Hingegen spielten häusliche Gewalt und die Folgen von Elternkonflikten eine wichtige Rolle. Überrascht hat die Forschenden die hohe Anzahl Jugendlicher, die in Jugendhilfemassnahmen leben. Für die Entwicklung von rassistischen Einstellungen und Handlungsanlagen bei Jugendlichen spielen die Familien, das soziale Umfeld sowie ihre Kultur und Geschichte eine entscheidende Rolle. Auch wenn der Kontakt zu rechten Szenen auf Zufälligkeiten und Gelegenheitsstrukturen beruht, ist die für die Jugendlichen damit verbundene Bedeutung keinesfalls zufällig, sondern biografisch bedingt. Die vom Forschungsteam erfassten biografischen Verläufe geben Auskunft darüber, warum einige Jugendliche anfälliger für rechtsextreme Ideologien sind oder sich an gewalttätigen Angriffen beteiligen, während andere, die unter vergleichbaren gesellschaftlichen Bedingungen leben, dies nicht tun. Aus dem umfangreichen Datenmaterial haben die Forschenden drei unterschiedliche familiäre Muster und biografische Verlaufsformen fest gemacht, die rechtsextreme Einstellungen und Gewalttaten begünstigen: - Abgrenzung durch Überanpassung - Radikalisierung der Werte und Normen des Herkunftsmilieus - Gewalt, Missachtung und Suche nach Anerkennung - Nicht-Wahrnehmung und Suche nach Erfahrung, Sicherheit und Differenz.
Trotz vielfältiger sportpolitischer Initiativen und Integrationsprogramme sind junge Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere Mädchen und junge Frauen, im Sport und vor allem in Sportvereinen unterrepräsentiert. Welche sozialen Grenzziehungs- und Schließungspraktiken stecken hinter diesem Phänomen? Hierbei werden einerseits strukturell bedingte Schließungsprozesse und organisationskulturelle Integrationsbarrieren diskutiert (z. B. Seiberth, Weigelt-Schlesinger & Schlesinger, 2013), andererseits wird auf lebensstilbedingte Abgrenzungsprozesse und kulturell bedingte Selbstexklusion verwiesen (z. B. Burrmann, Mutz & Zender, 2015).Anknüpfend an den zweiten Argumentationsstrang soll die Rolle sport- und körperbezogener Handlungsorientierungen sowie damit verbundener Verhaltensmuster für die Sportpartizipation junger Menschen mit Migrationshintergrund analysiert werden. Datengrundlage bildet eine Stichprobe mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Alter: 15–30 Jahre; n=4039), die im Rahmen des Projekts «Strukturelle und kulturelle Faktoren der Sportpartizipation Jugendlicher und junger Erwachsener» per Online-Survey befragt wurde.Die Ergebnisse zeigen zunächst, dass junge Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere mit Herkunft aus Ost- und Südeuropa, eine in Relation zur einheimischen Bevölkerung geringere Sportbeteiligungsquote aufweisen und vor allem in Sportvereinen unterrepräsentiert sind. Weiterführende Analysen machen deutlich, dass die Unterschiede hinsichtlich der Sportpartizipation über folgende Faktoren vermittelt werden, die einerseits für regelmäßige sportliche Aktivitäten von Bedeutung sind und andererseits bei jungen Menschen mit Migrationshintergrund weniger stark ausgeprägt sind: Sportbezogene Verhaltensmuster und Orientierungen in der Familie, körper- und bewegungsbezogene Handlungsorientierungen sowie tendenziell auch sportbezogenes Wissen. Hierbei zeigen sich interessante Unterschiede bzgl. der Determinanten Herkunftsland, Migrantengeneration und Geschlecht.
Trotz vielfältiger sportpolitischer Initiativen und Integrationsprogramme sind junge Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere Mädchen und junge Frauen, im Sport und vor allem in Sportvereinen unterrepräsentiert. Welche sozialen Grenzziehungs- und Schließungspraktiken stecken hinter diesem Phänomen? Hierbei werden einerseits strukturell bedingte Schließungsprozesse und organisationskulturelle Integrationsbarrieren diskutiert (Seiberth, Weigelt-Schlesinger & Schlesinger, 2013), andererseits wird auf lebensstilbedingte Abgrenzungsprozesse und kulturell bedingte Selbstexklusion verwiesen (Burrmann, Mutz & Zender, 2015). Anknüpfend an den zweiten Argumentationsstrang soll die Rolle sport- und körperbezogener Handlungsorientierungen sowie damit verbundener Verhaltensmuster für die Sportpartizipation junger Menschen mit Migrationshintergrund analysiert werden. Datengrundlage bildet eine Stichprobe mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Alter: 15-30 Jahre; n=4039), die im Rahmen des Projekts ›Strukturelle und kulturelle Faktoren der Sportpartizipation Jugendlicher und junger Erwachsener‹ per Online-Survey befragt wurde. Die Ergebnisse zeigen zunächst, dass junge Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere mit Herkunft aus Ost- und Südeuropa, eine in Relation zur einheimischen Bevölkerung geringere Sportbeteiligungsquote aufweisen und vor allem in Sportvereinen unterrepräsentiert sind. Weiterführende Analysen machen deutlich, dass die Unterschiede hinsichtlich der Sportpartizipation über folgende Faktoren vermittelt werden, die einerseits für regelmäßige sportliche Aktivitäten von Bedeutung sind und andererseits bei jungen Menschen mit Migrationshintergrund weniger stark ausgeprägt sind: Sportbezogene Verhaltensmuster und Orientierungen in der Familie, körper- und bewegungsbezogene Handlungsorientierungen sowie tendenziell auch sportbezogenes Wissen. Hierbei zeigen sich interessante Unterschiede bzgl. der Determinanten Herkunftsland, Migrantengeneration und Geschlecht. Literatur Burrmann, U., Mutz M. & Zehnder U. (2015). (Hrsg.). Jugend, Migration und Sport. Wiesbaden: Springer VS. Seiberth, K., Weigelt-Schlesinger, Y. & Schlesinger, T. (2013). Wie integrationsfähig sind Sportvereine? – Eine Analyse organisationaler Integrationsbarrieren am Beispiel von Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund. Sport und Gesellschaft, 10, 174–198.