Die vergessenen Justizopfer des Kalten Krieges: Verdrängung im Westen - Abrechnung mit dem Osten?
In: AtV 8026
In: AtV 8026
In: Medien und Krieg - Krieg in den Medien, S. 73-84
Ausgehend von dem Erklärungsmuster, daß die Ost-West Auseinandersetzung, der Kalte Krieg, "eine Auseinandersetzung zwischen und über soziale Realitäten" war, wird eine vergleichende Presseanalyse der Medienereignisse in der Schweiz 1910-1914 für den Zeitraum 1960 bis 1991 bezüglich der Berichterstattung über den Kalten Krieg und die von diesem wesentlichen Kriege, Algerien- und Vietnamkrieg, ausgewertet. Hypothese ist, daß die Darstellung von Kriegen in Massenmedien ein guter Indikator für sozialen Wandel darstellt. Die Daten der Medienereignisanalyse falsifizieren diese Hypothese nicht. Es zeigt sich, daß die sozialen Bewegungen Ende der sechziger Jahre in Europa auch zu einem veränderten Blick auf die bislang vom Ost-West-Konflikt dominierten Ereignisse führten. So wurde der Vietnam-Krieg in den Jahren bis 1968 ausschließlich im Rahmen des Ost-West-Dualismus wahrgenommen und interpretiert. Die "68er- Bewegung" hat dann im Gefolge eine neue Perzeption des Krieges als Teil des Nord-Süd-Konflikts analysiert. "Soziale Bewegungen ... durchbrachen mit ihrer Interpretation die vorher dominante Weltstrukturierung, die ausschließlich unter dem Primat des Ost-West-Dualismus geschah, und etablierten so erfolgreich neue gesellschaftlich konstruierte Wirklichkeiten." (UN)
Nach Hirn stehen wir am Anfang eines neuen Kalten Krieges zwischen dem Westen und der Volksrepublik China. Zur Veranschaulichung seiner Thesen befasst er sich u.a. mit der Aufrüstung in Asien, China als Nachzügler bei Bildung und Wissenschaft und der Auseinandersetzung um knapper werdende Rohstoffe. Rezension; Nach Hirn stehen wir am Anfang eines neuen Kalten Krieges zwischen dem Westen, mit den USA an der Spitze, und der Volksrepublik China. Dieser 2. Kalte Krieg ist kein ideologisch geprägter wie sein Vorläufer. Diesmal ist der Herausforderer des schwächelnden Westens, anders als ehemals die Sowjetunion, sehr stark. Hirn befasst sich zur Veranschaulichung seiner Thesen mit der Aufrüstung in Asien, den unterschiedlichen Haltungen im Umweltschutz, China als Nachzügler bei Bildung und Wissenschaft, der Auseinandersetzung um knapper werdende Rohstoffe etc. Er neigt dazu, die möglichen Gefahren besonders hervorzuheben (siehe von ihm auch: "Angriff aus Asien", 2007, und "Herausforderung China", 2005; ausserdem: F. Sieren: "Angst vor China", 2012, der für Gelassenheit plädiert, und A. Lorenz: "Die asiatische Revolution", 2011, der Chancen und Risiken der Umwälzungen nüchtern abwägt). Für Hirn stellt sich die Frage, ob der Kampf zwischen Absteiger und Aufsteiger gewaltfrei verlaufen wird. Aufgabe Europas ist es, mit einer aktiven Asienpolitik mäi︢gend auf die Konfliktparteien einzuwirken. (2)
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In: Studien zum Kalten Krieg
Ideen haben Konsequenzen – vor allem, wenn Intellektuelle und Experten das Ohr der Mächtigen finden, weil diese fürchten, ihnen könnten die Ideen ausgehen. Auch im Kalten Krieg wurden umfassend geistige Ressourcen mobilisiert, um das feindliche Lager im weltweiten Kampf um Macht, Prestige und Einfluss auszustechen. So ist die Konjunktur von Modernisierungs- und Planungstheorien zu verstehen, der Aufschwung von Kybernetik, von Spieltheorien und anderer Modelle des Konfliktmanagements. 25 renommierte Historiker_innen rekonstruieren diese Geschichte von Macht und Geist im Kalten Krieg. Sie zeichnen die Entwicklungen in den westlichen und östlichen Zentren nach und beschäftigen sich mit dem Transfer von Wissen in die Peripherie wie umgekehrt mit den geistigen Ressourcen, die von der Peripherie abgeschöpft wurden. Nicht zuletzt verdeutlichen sie das nachhaltige Erbe dieser facettenreichen Indienstnahme von Wissen und Wissenschaft.
In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 65.2014,3/4
In: Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat: ZdF, Heft 9, S. 125-139
ISSN: 0948-9878
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In: Handwörterbuch Internationale Politik, S. 400-408
In: Handwörterbuch Internationale Politik, S. 355-363
In: Europa-Archiv / Beiträge und Berichte, Band 44, Heft 20, S. 619-626
Durch den sowjetischen Abzug hat sich der Afghanistan-Konflikt vom ideologischen Konflikt im Ost-West-Rahmen zum regionalen/lokalen Konflikt gewandelt. Das bisherige Überleben des Regimes in Kabul ist zum einen auf die Schwäche des Widerstands zurückzuführen (Zersplitterung; Unterstützung der ineffizienten Übergangsregierung statt der Feldkommandanten durch die USA), zum andern auf die eigene taktische Geschicklichkeit; doch hängt die Aufrechterhaltung des Regimes von massiver sowjetischer Hilfe ab. Welche der möglichen Entwicklungen auch eintritt, Afghanistan wird auf unbefristete Zeit ein Spannungsfaktor bleiben. (SWP-Whr)
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