In Kamerun spitzt sich der Konflikt zwischen anglophonen Separatisten und der Regierung zu, der Großteil der Schulen im Westen des Landes ist deshalb geschlossen. Zudem gibt es anhaltende Proteste gegen die Regierung, während Angriffe der Terrorgruppe Boko Haram den Norden des Landes in Angst versetzten.
'Wenn alle Stricke reißen, häng' ich mich auf', lautet eine zum Sprichwort avancierte Formulierung bei Nestroy. Doch in dieser Aussage steckt mehr als bissige Ironie. Sie kann auch als Hinweis auf das Verhältnis von Spannung und Konflikt verstanden werden. Was, wenn die Spannung überhand nimmt und ihr nichts mehr standhalten kann? Wenn der Riss dem 'statischen, aber instabilen Zustand der Spannung' (ICI Berlin) ein Ende setzt, ist die gefürchtete Katastrophe nicht mehr das, was sie einmal war – oder nie gewesen ist. Der Vergleich mit dem physikalischen Prinzip von Ladung und Entladung stößt hier an seine Grenzen. Das Verhältnis ist offensichtlich komplexer, paradoxer. Spannung 'entlädt' sich nicht einfach in Konflikten, und Konflikte mobilisieren nicht einfach nur Spannungen. Vielmehr scheinen Spannung und Konflikt, im Sinne einer Double-Bind-Beziehung, in Machtverhältnisse verflochten zu sein. Wer sich in der Hoffnung erhängt, dass sein Strick reißen möge, hat vielleicht einen Ausweg aus dem scheinbaren Dilemma gefunden. 'Spannung', das Leitprojekt des ICI Berlin, trifft in diesem Workshop auf 'Konflikt', dem titelgebenden Begriff des österreichischen Forschungsnetzwerks Kultur & Konflikt. Fellows und Wissenschafter_innen beider Einrichtungen treffen sich zu einem philosophisch-kulturwissenschaftlichen Austausch. Abendvortrag Thomas Macho Happy Doomsday. Spannung und Konflikt im Kalten Krieg Seit Obamas Verkündung des Traums von einer atomwaffenfreien Welt (in seiner Prager Rede vom 5. April 2009), erst recht seit der Verleihung des Friedensnobelpreises an den US-Präsidenten, ist die zunehmend unscharf gewordene Silhouette des Atomzeitalters wieder klar vor unsere Augen getreten. Mit dieser Perspektive auf eine – mehr als sechzig Jahre andauernde – Epoche verbindet sich nicht nur die Frage nach einer Historisierung des Kalten Krieges, sondern auch die Frage nach den besonderen Bedingungen der Verschränkung von Konflikt und Spannung, die sich in der Logik der Abschreckung, in einer Dynamik wechselseitiger ...
Die Bundesregierung will Solaranlagen auch auf Freiflächen stark ausbauen - auf Kosten der Landwirtschaft? Agri-Photovoltaik könnte beides verbinden. Jonas Böhm zeigt unterschiedliche Konzepte und deren Wettbewerbsfähigkeit.
Kulturen generieren Konflikte, Kulturen spiegeln interkulturelle Differenzen. ulturen sind konfliktuös, weil sie ein Pluriversum der Unterschiede von Werten, Traditionen, Lebensorientierungen, Rechtsauffassungen und vor allem Religionen bilden. Krieg und Terror sind nur eine, freilich besonders aktuelle Form der Austragung kultureller Gegensätze. Andere Formen sind die politischen, literarischen, auch medial ausgetragenen Kontroversen, die zeigen, dass Kulturen Identitäten stiften und dadurch stets von mehr oder weniger ausgeprägten Tendenzen zur Exklusivität gekennzeichnet sind. Kulturelle Differenz ist Quelle von Intoleranz, und diese Konsequenz provoziert insbesondere diejenigen Kulturen, die sich der Entstehung und traditionellen Pflege des Toleranzprinzips verpflichtet haben. Der vorliegende Band diskutiert einige Aspekte dieser Ambivalenz aus der Perspektive unterschiedlicher Problemstellungen und lässt dabei die Diversität wissenschaftlicher "Kulturen" im Dialog zum Zuge kommen. ; + Sprache: ger + Sprache: eng + Reihe: Kultur - Philosophie - Geschichte, Band 8 + Fussnote: Print-Version 2010 im Verlag Orell Füssli herausgegeben von Enno Rudolph
Obwohl die Energiewende als gesellschaftlicher Konsens gilt, nehmen lokale Proteste gegen Energiewendeprojekte zu. Doch welche Auswirkungen haben diese Proteste auf das soziale Gefüge in den Regionen? Wer beansprucht in diesen lokalen Konflikten, das Gemeinwohl zu vertreten? Diese Fragen werden im vorliegenden Artikel empirisch auf der Grundlage von zwei Fallstudien zu den Themenbereichen Stromtrassenbau und Windenergie diskutiert. Vor allem wird auf die Konfliktlinie der Allgemeinwohlvertretung sowie auf regionale Konfliktlinien eingegangen. Dabei werden die Sichtweisen aller beteiligten Akteure sowie der betroffenen, aber nicht aktiven Bevölkerung berücksichtigt. Es wird gezeigt, dass es in den Konflikten um mehr geht als um das spezifische Projekt, das verhindert werden soll. Vielmehr wird, eingebunden in lokale Konfliktlinien, der Vertretungsanspruch des Gemeinwohls verhandelt. ; While the "Energiewende" is a national and moreover global topic, the actual increasing conflicts are taking place at the local level. But who claims to represent the common good? Which impact do protests concerning the "Energiewende" have on the local social structure? In our text we discuss these questions based on two case studies on conflicts about the construction of new overhead power cables and wind farms. We focus on the cleavage between common good and particular interests. Furthermore we analyze certain regional cleavages. We integrate the perspectives of all actors involved in these conflicts, such as local politicians and authorities, companies, protest groups, as well as those affected citizens who decided not to join the protests. We show that the conflicts are not just dealing with their specific issues but that there are deeper regional conflicts concerning the question who is legitimated to represent the common good.
Der 11. September katapultierte den längst vergessenen Afghanistankrieg in den Mittelpunkt des Weltinteresses. Die meisten Beobachter waren sich dahingehend einig, dass in Afghanistan die Kämpfe entlang ethnischer Grenzen verlaufen und der Konflikt vornehmlich über Ethnizität zu erklären ist. Entsprechend dieser Einschätzung handelte auch die UNO, indem sie auf der Petersberger Konferenz anstrebte, den "ethnischen Konflikt" mit einer "ethnischen Lösung" zu beenden. Der Beitrag versucht, eine differenziertere Betrachtung der Bedeutung, die Ethnizität in Afghanistan einnimmt, vorzunehmen. Es soll dargelegt werden, dass Ethnizität bis Ende des 19. Jahrhunderts keineswegs Grundlage der gesellschaftlichen Organisation war, sondern durch die nationalstaatliche Politik des 20. Jahrhunderts an Bedeutung gewann und erst im Verlauf des Afghanistankriegs zu einem Instrument der politisch-militärischen Mobilisierung aufstieg.
In diesem Beitrag diskutieren wir die Frage, wann und in welchen Formen Widerstände und Konflikte in Gentrifizierungsprozessen entstehen, und wann diese ausbleiben, am Gentrifizierungsprozess in Altona-Altstadt. Der Hamburger Stadtteil weist seit knapp zwei Jahrzehnten starke Mietsteigerungen, Immobilienpreise, stadtpolitische Aufwertungsstrategien und deutliche Zeichen von Verdrängung auf. Initiativen des Hamburger Recht auf Stadt-Netzwerkes haben auch hier gegen Gentrifizierung protestiert. Gleichzeitig haben uns Bewohner*innen im Rahmen eines qualitativ-ethnographischen Forschungsprojektes zwar vielfach über die Gentrifizierung des Stadtteils, aber kaum über selbst ausgetragene Konflikte etwa um Mieterhöhungen berichtet. Diesen vermeintlichen Widerspruch untersuchen wir mit Fokus auf verdrängungsrelevante Situationen aus einer praxisanalytischen Perspektive, die kritisch-materialistische Sozialforschung mit einer symbolisch-interaktionistischen Methodologie verbindet. Als zentraler Befund zeigt sich, dass normative Definitionen 'impliziter Mietvertragsverhältnisse' sowie Typisierungen der jeweiligen Vermieter*innen und Selbstzuschreibungen eigener Handlungs(un)fähigkeit von entscheidender Bedeutung dafür sind, ob Bewohner*innen Mieterhöhungen überhaupt als problematisch definieren und ob und wie sie in Aushandlungen mit Vermieter*innen treten. Konfliktorientierter Widerstand gegen drohende Verdrängung resultiert also nicht einfach aus eigener Betroffenheit, sondern ist deutlich voraussetzungsvoller, wobei die normative wie strategische Dimension von agency in verdrängungsrelevanten Situationen in Rechnung gestellt werden muss.
Für die Opfer zahlreicher Kriege alleine im 20. Jahrhundert ist die Thematik "Konflikt - Trauma - Neubeginn" von schrecklicher Kontinuität. Angesichts der Terrorangriffe auf das World Trade Center und das Pentagon hat das Thema eine weitere Bedeutung und Brisanz gewonnen. An vielen Orten der Welt schwelen Konflikte, die erst dann wahrgenommen werden, wenn es zu spät ist. Gesellschaftlicher Zusammenhalt steht allzu oft auf gefährlich dünnem Eis, das jederzeit einzubrechen droht. Der vorliegende Band widmet sich unter dieser Perspektive terroristischen Bedrohungen, Kriegen und Völkermord in ihrer historischen Dimension und aktuellen Problematik. Ein breites Spektrum an Expertinnen und Experten aus der Politik, Geschichtswissenschaft, Philosophie und institutionellen Praxis, aber auch Zeitzeugen und Opfer von Gewalttaten kommen in diesem Heft der Problemkreise der Angewandten Kulturwissenschaft' zu ...
The terrorists ' attacks of 11 th September catapulted the war in Afghanistan, a forgotten crisis, into the centre of world events. Almost all policymakers, journalists and academics tended to reduce the conflict in Afghanistan to its ethnic dimension. In full accordance with this assessment the United Nations strived to end the "ethnic conflict" in Afghanistan with an "ethnic solution" at the Petersberg Conference in December 2001. What this approach ignored is the fact that, despite the ethnicization of the conflict, the ethnicization of the Afghan masses failed. Although ethnicity became a political-military force to reckon with during the 23 year ongoing Afghan war, the significance of ethnicity as basis of political articulation and social organisation remained strictly limited. Hence, ethnicity was opposed by competing identities as well as by strategic considerations of the war factions. Against this background the accentuation of ethnicity as well as the attempt to apply an "ethnic solution" to Afghanistan marks a serious risk.
Am 8. Dezember 2005 nahmen die Unterzeichnerstaaten der Genfer Abkommen (GA) in einem dritten Zusatzprotokoll (ZP III) gemäß dem Vorschlag der gemeinsamen Arbeitsgruppe zur Frage der Embleme den roten Kristall als zusätzliches Schutzzeichen neben rotem Kreuz und rotem Halbmond an. Die gemeinsame Arbeitsgruppe zur Frage der Embleme hatte sich im April 2000 in Genf nach einem Entschluss der 27. Internationalen Konferenz des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes vom 6. November 1999 erstmals versammelt und schon bald als besondere Gefahren die Entzweiung der weltweiten Rotkreuzbewegung und die inflationäre Ausbreitung jeweils nationaler Symbole als Schutzzeichen mit zunehmend erschwerter Unverkennbarkeit im Felde herausgestellt. Schutzzeichen für die Verwundetenpflege im Krieg waren schon lange vor Henry Dunants wegweisenden Aufrufen gebräuchlich. So beschreibt er selber in seinem Buch "Eine Erinnerung an Solferino" 1862 eine schwarze Fahne als traditionelles europäisches Schutzzeichen der Verbandplätze. Bei jeder Betrachtung der armeespezifischen Kennzeichen vor 1864 darf aber nicht vergessen werden, dass diese Feldzeichen ausschließlich den eigenen Soldaten zur Orientierung im Felde dienten und eine organisierte Verwundetenfürsorge des Gegners vor 1864 normalerweise kaum vorkam. Zwar gab es sicherlich immer wieder die von Henry Dunant beschriebene gegenseitige stillschweigende Übereinkunft zur Schonung derart gekennzeichneter Bereiche, von einer universellen Schutzzeichenwirkung im Sinne des heutigen humanitären Völkerrechts konnte damals aber noch nicht die Rede sein. Die Erkennbarkeit der Kennzeichen und Schutzzeichen im Gefecht stellt neben dem Freisein von politischen und religiösen Konnotationen eine Eigenschaft dar, an die höchste Ansprüche zu stellen sind. Die Entscheidung für das rote Kreuz auf weißem Grund als universelles Schutzzeichen fiel im Jahr 1863. Das "Komitee der Fünf", bestehend aus General Henri Dufour, Gustave Moynier, Dr. Théodor Maunoir, Dr. Louis Appia und Henry Dunant traf sich in Genf am 17. Februar 1863 zur Vorbereitung eines Beitrages der Gesellschaft für öffentliche Wohlfahrt für den im September in Berlin geplanten internationalen Wohlfahrtskongress. General Dufour als erfahrener Soldat machte dem Komitee der Fünf den Vorschlag der Schaffung eines ". unverkennbaren Abzeichens, einer Uniform oder eines Armbandes. als eines universellen Schutzzeichens." An diesem Tag wurde über die Form des Schutzzeichens jedoch nicht entschieden. Am 17. März 1863 traf sich das Komitee der Fünf erneut in Genf und institutionalisierte sich als "Internationales Komitee zur Unterstützung für die Verwundeten in Kriegszeiten". Auf Einladung des Schweizerischen Bundesrates trat im August 1864 in Genf eine diplomatische Konferenz mit bevollmächtigten Vertretern aus 15 Staaten zusammen. Diese Konferenz beriet und erarbeitete eine "Konvention, die Linderung des Loses der im Felddienste verwundeten Militärpersonen betreffend", die am 22. August 1864 unterzeichnet wurde und als "erste Genfer Konvention von 1864" in die Geschichte eingegangen ist. In Art. 7 dieser ersten Genfer Konvention von 1864 wurde erstmals völkerrechtlich verbindlich festgelegt: "Die Fahne und die Armbinde sollen ein rotes Kreuz auf weißem Grund tragen." Das rote Kreuz auf weißem Grund ist zweifellos eine der bahnbrechenden universellen kulturellen Errungenschaften der Menschheit. Es ist das weltweite Zeichen wahren Menschentums und als solches frei von jeder Parteinahme. Unter dem roten Kreuz auf weißem Grund haben seit 1864 weltweit zahllose Menschen in Not Schutz und Hilfe gesucht und erfahren. Die Schaffung eines universellen Schutzzeichens neben der Idee der Neutralisierung der Verwundeten und ihrer Helfer sowie der Unparteilichkeit der Hilfeleistung ist als die überragende historische Leistung Henry Dunants zu werten. Das rote Kreuz auf weißem Grund erlitt somit trotz aller diplomatischer und völkerrechtlicher Umsicht einen kontinuierlichen Umdeutungsprozess in die Richtung eines christlich konnotierten Symbols, obwohl die Beispiele des mathematischen Pluszeichens und des japanischen Roten Kreuzes eindrucksvolle Belege für eine vollkommen unemotionale Verwendung des Kreuzzeichens in nichtchristlichen Kulturen darstellen. Die Einführung des roten Kristalls als zusätzliches Schutzzeichen zum Gebrauch in Staaten, die das rote Kreuz oder den roten Halbmond nicht zu führen gedenken, ist als folgerichtige Konsequenz aus den langjährigen Schutzzeichenkontroversen zu sehen. Dem roten Kristall ist zu wünschen, dass er die gleiche Verbreitung und Achtung als edles Emblem wahren Menschentums erfährt wie die bisher völkerrechtlich vereinbarten Schutzzeichen.
Am 29. August 2003 endeten in Peking die ersten Sechsergespräche über die Nuklearwaffenprogramme Nordkoreas. Die Verhandlungen waren nötig geworden, nachdem Pyöngyang am 10. Januar einmal mehr seinen Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag erklärt und amerikanischen Gesprächspartnern gegenüber außerhalb der offiziellen Gespräche den Besitz von Nuklearwaffen eingestanden hatte. Während es in Peking in der Sache keine Fortschritte gab, äußerten sich die Vertreter der USA, Chinas, Südkoreas, Japans und Rußlands zufrieden darüber, daß Nordkorea anscheinend einer Fortsetzung der Verhandlungen im Oktober zugestimmt habe. Das Dementi des nordkoreanischen Delegationsleiters vom 30. August signalisiert Unzufriedenheit mit dem multilateralen Verhandlungsrahmen, bedeutet aber vermutlich weder die grundsätzliche Ablehnung von Sechsergesprächen noch eine Bereitschaft zur militärischen Eskalation. (SWP-aktuell /SWP)
Der demografische Wandel in den Industrieländern wird die Bildungsausgaben potenziell zweifach beeinflussen. Einerseits wird der Rückgang der Schülerzahlen zu einer Entlastung der Bildungsausgaben führen. Diese würde allerdings wegen der traditionell inelastischen Anpassung der Bildungsinfrastruktur an Schwankungen in den Schülerzahlen nur gering ausfallen. Andererseits ist aus der theoretisch-empirischen Literatur bekannt, dass das gleichzeitige Ansteigen des Anteils älterer Bürger die Ausgabenbereitschaft der Politik für Bildung negativ beeinflussen könnte. Der vorliegende Aufsatz fasst Ergebnisse aus zwei verschiedenen empirischen Studien in der Schweiz zusammen. Die erste zeigt, dass die Bildungsausgaben für den obligatorischen Schulbereich schon in der Vergangenheit negativ und signifikant auf ein Wachstum der älteren Bevölkerung reagiert haben. Die zweite Untersuchung zeigt, dass wenn man altersabhängige Präferenzen und Motive untersucht, davon auszugehen ist, dass der Zusammenhang von Altersstrukturen in einem Land und den Bildungsausgaben als kausal zu deuten ist und nicht lediglich ein statistisches Artefakt darstellt. Die Untersuchungen zeigen, dass der Kampf der Generationen um öffentliche Mittel der demografische Faktor sein wird, welcher die Bildungsbudgets am stärksten unter Druck setzen wird. (DIPF/Orig.) ; In the industrial countries, the demographic changes will potentially have a two-fold influence on educational expenditures. On the one hand, the decrease in the number of students will lead to a reduction in educational costs. This would, however, not amount to much because, traditionally, the adjustment of the educational infrastructure to the fluctuation in the number of students is rather inflexible. On the other hand, we do know from theoretical-empirical literature that the simultaneous increase in the proportion of older citizens may have a negative influence on the expenditure policy in the educational sector. The present article summarizes the results of two empirical studies carried out in Switzerland. The first of these shows that, even in the past, educational expenditures within the obligatory educational sector have reacted negatively and significantly to a growth of the older population. The second study indicates that, on the basis of an analysis of age related preferences and motives, the relation between age structures within a specific country and the educational expenditures has to be considered a causal relation and not a mere artefact of statistics. Both studies show that the different generations fight for public funds will be that demographic factor which will exert the strongest pressure on the educational budgets. (DIPF/Orig.)
Politische Unruhen, Bürgerkriege und im Extrem Völkermord sind einige der Gründe für die enttäuschende Wirtschaftsentwicklung in vielen Entwicklungsländern in den letzten Jahrzehnten, vor allem in Afrika. Perioden andauernder Gewalt beeinflussen auch die Verteilung von Einkommen in den betroffenen Gesellschaften. Eine Ländervergleichsstudie zeigt steigende Ungleichheit im Verlauf von gewalttätigen Konflikten, vor allem in den ersten Jahren nach Kriegsende. Die möglichst rasche Aufarbeitung der kriegsbedingten Verwerfungen im wirtschaftlichen und sozialen Leben scheinen diesem Trend entgegenwirken zu können.
Ich würde sagen, dass Individuen mal die Contenance verlieren, sich im Ton vergreifen, das kann vorkommen. Und natürlich gibt es Frustrationspotenzial und Irritationen, die auch mal ausgesprochen werden müssen. Das kann die Ebene des sachorientierten Austauschs von Argumenten durchaus verlassen. Jede Demokratie sollte das aushalten können. Aber ich würde nicht behaupten, dass Hasstiraden gerade im Netz, Trolling und Ähnliches, eine Form des produktiven Streits wären, die Bindekraft erzeugen würde. Im Gegenteil: Wenn sich das ausbreitet und systematisch wird, wirkt es zersetzend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. .
Gewalt und Krieg dominieren die Nachrichten, die uns aus Südasien erreichen. Auch wenn dies einer Konzentration auf das Spektakuläre geschuldet ist, die nach dem Motto "only bad news are good news" weitgehend ignorant gegenüber zahllosen Beispielen friedlicher Streitkultur ist, ist es doch Indikator dafür, wie spannungsgeladen viele Konflikte in der Region sind. Jede Gesellschaft kennt Streit um Ressourcen wie Land oder Wasser, Konkurrenz um den Zugang zu Ämtern und Märkten, Kämpfe um Symbole, Deutungshoheit und Macht. Eine gewaltsame Eskalation ist aber eher die Ausnahme als die Regel. Warum Menschen in Konflikten zu den Waffen greifen, und warum es so schwer scheint, sie wieder niederzulegen, sind die Leitfragen dieser Sammlung von Beiträgen, die ausgewählte Konflikte in Südasien aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.