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Saul David Alinsky: Eine amerikanische Theorie der Praxis: Konfliktstrategien im Kampf gegen d. Armut
In: Studien zur Politikwissenschaft 4
Soviet prop to Idi Amin's regime: An assessment
In: The African review: a journal of African politics, development and international affairs, Band 13, Heft 1, S. 105-122
ISSN: 0002-0117, 0856-0056
Innenpolitische Konflikte in Uganda sind geprägt von regionalen, ethnischen und Klassengegensätzen. Obotes Versuche in den sechziger Jahren, gewaltsam eine egalitäre Gesellschaft zu formieren, ermöglichten Amins Putsch. Amin versuchte seine Machtbasis vor allem durch sowjetische Militärhilfe zu sichern. Diese erlaubte ihm auch eine Konfliktstrategie gegenüber den Nachbarn Kenia und Tansania. Mit sowjetischer Hilfe wurde das Regime Amins vor einem früheren Sturz bewahrt. (DÜI-Wsl)
World Affairs Online
Die Rüstungspolitik der Großmächte und die Chancen von Abrüstung und Friedensbewegung
In: Friedensforschung und Friedensbewegung, S. 15-33
Der Autor beschreibt die Situation der Rüstungs- und Friedenspolitik und schlägt zur Friedenssicherung ein Defensivkonzept im Rahmen politischer Neutralität vor, das diskussionsmäßig verdeutlicht wird. Aus der Kritik an den Abrüstungsverhandlungen der Großmächte folgt die Notwendigkeit einer Konfliktstrategie mit Hilfe von Defensivwaffen. Die Kontrolle und Beeinflussung der Militärpolitik der Großmächte durch die Friedensbewegung ist durch eine Friedenssicherungskonferenz mit struktureller Überrepräsentation politisch neutraler Länder zu unterstützen, um die den Großmachtsverhandlungen inhärente militärpolitische Offensivstrategie zu durchbrechen. (HD)
Aufstand des Gewissens gegen SDI
In: IPW-Berichte / Institut für Internationale Politik und Wirtschaft der DDR, Band 15, Heft 5, S. 1-6, 14
ISSN: 0046-970X
Die von den amerikanischen "Sternenkriegsplänen" ausgehende neue Dimension der Friedensgefährdung wurde inzwischen weltweit erkannt und hat eine breite Front des Widerstandes über Ländergrenzen hinweg geschaffen. Das sozialistische Lager, Gewerkschaften und Friedensbewegungen in den kapitalistischen Staaten, aber auch besorgte und besonnene bürgerliche Politiker und Wissenschaftler können das militärische Weltraumabenteuer stoppen. (AuD-Wln)
World Affairs Online
Zur Methodik der Internationalen Konstellationsanalyse
In: Grundelemente der Weltpolitik, S. 106-144
In dem Kapitel werden die einzelnen Verfahrensstufen einer Konstellationsanalyse internationaler Politik skizziert. Die an der Konstellation direkt beteiligten Aktionseinheiten (vornehmlich Staaten) werden in ihrer Eigenschaft als (monozentrisch oder pyramidal strukturierte) soziopolitische Entscheidungs- und Aktionssysteme sowie als Träger variabler und mehrdimensionaler Interessen- und Machtstrukturen betrachtet. Das Aufzeigen vielgestaltiger Interaktionsprozesse zwischen den Aktionseinheiten der Konstellation führt zum Bild eines zwischenstaatlichen Kräfteverhältnisses. Vor diesem Hintergrund werden außenpolitische Konfliktstrategien und zwischenstaatliche Kooperation und die Rolle von Rechtslagen und Normen analysiert. Abschließend präsentiert der Autor ein Verfahrensmodell einer internationalen Konstellationsanalyse. (STR)
Neutralität und Defensivkonzept
In: Friedensforschung und Friedensbewegung, S. 125-136
Am Beispiel Österreichs geht es um die Begriffe, Bedingungen und den Zusammenhang von Neutralität und defensivem Verteidigungssystem. Der Autor beschreibt die in politischer und militärischer Unabhängigkeit bestehenden Pflichten eines neutralen Staates, den prinzipiellen Unterschied zwischen Defensivverhalten und -konzept und objektiviert die Bedingungen des Defensivkonzepts in Form eines raumgebundenen, nicht angriffsfähigen Verteidigungskonzepts, das mittels Abrüstung durch Umrüstung auf konventionelle Waffen zu schaffen ist. Diese neutralitätskonforme, kriegsvermeidende Friedenssicherung ist durch Maßnahmen politischer Vertrauensbildung zu unterstützen. (HD)
Alternativen zur gegenwärtigen Sicherheitspolitik und die Friedensbewegungen
In: Friedensforschung und Friedensbewegung, S. 91-124
Unter konfliktstrategischen Aspekten geht es um die gegenwärtige Sicherheitspolitik, mögliche Alternativen und die Rolle der Friedensbewegungen. Die Analyse bezieht sich auf vorhandene Literatur. Der Autor kritisiert an der betriebenen Sicherheitspolitik und den alternativen, an politischer Macht gewinnenden Vorschlägen der Friedensbewegungen deren Konzentration auf die Mittel einer Konfliktlösung anstatt auf die Konfliktlösung selbst. Sie wäre durch eine veränderte Wahrnehmung der Realität, die die der Sicherheitspolitik inhärente Vorstellung der Unumgänglichkeit des Konflikts zugunsten der Vorstellung der vorhandenen Interdependenz der Länder als Friedensgarant aufgibt, zu erreichen. (HD)
Zum Verhältnis von Emanzipation und Gewalt in den außerparlamentarischen Oppositionen der Bundesrepublik
In: Konsens und Konflikt: 35 Jahre Grundgesetz ; Vorträge und Diskussionen einer Veranstaltung der Freien Universität Berlin vom 6. bis 8. Dezember 1984, S. 365-398
Der Vortrag analysiert die theoretischen und ideologischen Konzepte sowie die praktischen Orientierungen und Aktionen unterschiedlicher Alternativbewegungen seit der Studentenbewegung. Im Zentrum der Ausführungen steht dabei der Zusammenhang von Emanzipationsvorstellungen und Einstellungen zur Gewalt. Zunächst werden die ideologischen Grundmuster beider Momente einzeln aufgegriffen. Als theoretisch und praktisch herausragendes Kennzeichen einer Verbindung beider wird die Herrschaftskritik in den verschiedenen außerparlamentarischen Oppositionen dargestellt. Da der Herrschaftsbegriff - analog zum Konzept der strukturellen Gewalt - abstrakt bleibt gegenüber den unterschiedlichen Formen von Herrschaft, ist eine Identifizierung von Herrschaft und Gewalt nicht nur theoretisch dominant, sondern bildet gleichzeitig den Bezugspunkt für die praktisch wirksame Einstellung zur Gewalt. Emanzipation wird über die Politisierung des Herrschaftssachverhalts angepaßt, begrenzte Konfrontationsgewalt gehört als strategisches Moment dazu, wobei latent immer die Gefahr besteht, daß die ursprünglich eher symbolisch angelegte Konfliktstrategie in pure Gewalt umschlägt. (MB)
Vom Gesellenkampf zum sozialen Protest: zur Erfahrungs- und Konfliktdisposition von Gesellen-Arbeitern in den Vormärz- und Revolutionsjahren
In: Handwerker in der Industrialisierung: Lage, Kultur und Politik vom späten 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert, S. 381-406
Der Autor untersucht anhand von Zeitungsartikeln, Statistiken und Sekundärliteratur die Entwicklung des Gesellenprotestes in Deutschland im Vormärz und während der Revolution von 1848, wobei vor allem die württembergischen Fabrikstädte Heilbronn und Eßlingen berücksichtigt werden. Die Handwerkergesellen waren traditionell eine besonders konfliktfähige soziale Gruppe, die über ein großes Repertoire an Sozialtechniken und Konfliktstrategien sowie über ein dichtes Netz von eigenen Organisationen verfügte. Mit den wirtschaftlich-sozialen Veränderungen der Frühindustrialisierung, mit der Auflösung des Zunftsystems und dem Bedeutungsverlust der handwerklichen Sozialisation wurde der spezifische Charakter der Gesellensubkultur angegriffen. Die Gesellen wandelten sich in Tätigkeit und Status zu Gewerbearbeitern und gerieten in den Prozeß von Proletarisierung und Pauperisierung. Ihre traditionelle Konfliktfähigkeit bewirkte zusammen mit der neuen Krisenlage eine veränderte, sozial aggressiver erscheinende Gruppenmentalität, wie sie Ende der 40er Jahre deutlich zu Tage trat. In der Revolution von 1848 zeigten sich die Gesellenarbeiter neben den Fabrikarbeitern als protestaktivste und politisch beweglichste Gruppe. Die frühe Arbeiterbewegung ist ohne die Einflüsse aus dem Gesellenprotest nicht zu denken. (BJ)
Auf dem Weg zur "Allmacht", oder: Wer nach "All-Mächtigkeit" strebt, schreckt auch vor Krieg nicht zurück?
In: S + F: Vierteljahresschrift für Sicherheit und Frieden, Band 4, Heft 1, S. 33-37
ISSN: 0175-274X
Nach einem kurzen Abriß der bisherigen Entwicklung von 'passiven' Operationen und zunehmend 'unterstützenden' Funktionen hin zur 'aktiven' SDI werden deren Ziele: Schutz, Strategische Stabilität und Abrüstung für die USA und vor allem für Europa ad absurdum geführt, da SDI vom Status quo ausgeht, nicht aber die Reaktion der UdSSR einbezieht. Ein gestaffeltes Abwehrsystem ist für Europa ineffektiv, die Abwehr muß sekundenschnell computergesteuert erfolgen, Europa verlockt also zum Stellvertreterkrieg. Folge der derzeitigen nuklear- und raketentechnologischen Entwicklung und des Abschreckungssystems könnte neben den unübersehbaren Ausgaben für neue Systeme zur Abwehr ballistischer Raketen (BMD) auf beiden Seiten, gewaltigen Rüstungsschüben mit dem Ziel der Vermehrung der Offensivpotentiale, einem neuen Rüstungswettlauf und der Erweiterung des Wettrüstens in Grauzonenbereichen die Erprobung der Allmacht sein. (WMM)
Kriegsverhütung durch Defensivkonzepte
In: Friedensforschung und Friedensbewegung, S. 137-148
Unter konfliktstrategischen, strukturellen, technischen und ökonomischen Aspekten geht es um die Friedenssicherung durch ein defensives Verteidigungssystem. Ein effektives, kostengünstiges und angriffsüberlegenes Defensivsystem sollte aus zwei Netzen von Infanterie und Raketenartillerie mit geringer Mobilitätsnotwendigkeit und deren Informationsvernetzung bestehen. Ein derartiges Abschreckungssystem mit Spezialisierung auf konventionelle Waffen könnte neben der Friedenssicherung den Abbau des Rüstungswettlaufs leisten. (HD)
Die Dynamik sozialer Konflikte in katastrophen-theoretischer Darstellung
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 36, Heft 4, S. 641-666
ISSN: 0023-2653
Der Aufsatz befaßt sich mit der Konflikttheorie in katastrophentheoretischer Darstellung. Damit ist gleichzeitig eine Kritik am Linearitätsdogma der bisherigen Konfliktforschung verbunden, das "monokausale und monofunktionale Universalerklärungen" sucht, die für "den" Konflikt generell gelten. Das Ziel der Katastrophentheorie ist es, bestimmte Gesetzmäßigkeiten im "Systemzusammenbruch", d.h. beim Stufenweisen Wegfall von Steuerparametern darzustellen und zu formalisieren. In der dargestellten "dynamischen Topologie des Konflikts" (Darstellung der Konfliktdynamik im Kuspenmodell und Schmetterlingsmodell) lassen sich drei strukturell verschiedene Konfliktformen unterscheiden: Interessens-, Macht- und Wertkonflikt, deren Übergänge jedoch fließend sind. Es wird darauf hingewiesen, daß diese Topologie der Konfliktformen nur idealtypisch oder perspektivistisch zu verstehen ist. Die Bevorzugung eines bestimmten Ausgangspunktes als Erklärungsansatz in der mehrdeutigen Konfliktdynamik ist eine Frage der weltanschaulichen Priorität. Mit dem vorgestellten katastrophentheoretischen Ansatz wird aber keine Universaltheorie für die Erklärung sozialer Konflikte geliefert, sondern eher ein Denkmodell einer möglichen Theorie. Für die Verdichtung zu einer Theorie fehlt es noch an Datenkörpern sowie generalisierbaren Indikatoren und generellen Meßmethoden. (HM)
Handwerkerstreiks in Deutschland während des 18. Jahrhunderts: Begriff - Organisationsformen - Ursachenkonstellationen
In: Handwerker in der Industrialisierung: Lage, Kultur und Politik vom späten 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert, S. 407-434
Der Aufsatz befaßt sich anhand von Handwerksakten, Ratsprotokollen und Untersuchungsakten mit (1) Begriff, (2) Organisationsformen und (3) Ursachen der Handwerkerstreiks in Deutschland im 18. Jahrhundert. (1) Die untersuchten Konfliktstrategien im Arbeitskampf lassen sich trotz ihres vorindustriellen Charakters als Streiks bezeichnen, da es sich um befristete Arbeitsniederlegungen abhängiger Produzenten (Gesellen) handelte, die so einer Forderung Nachdruck verleihen wollten. (2) Den oft angenommenen Zusammenhang von Protesthäufigkeit und Zeiten wirtschaftlicher Krisen bestätigt die Analyse nicht. Im Gegenteil, Streiks wurden bewußt in Phasen der Hochkonjunktur gelegt um größeren Druck ausüben zu können und wiesen generell einen hohen Grad von Rationalität und Disziplin in Planung, Organisation und Durchführung auf. (3) Als Ursachen der Handwerkerstreiks sind drei Krisenmomente zu ermitteln: wirtschaftliche Krisenprozesse führten zu fallender Nachfrage nach gewerblichen Erzeugnissen, zu sinkenden Gesellenlöhne und hoher Arbeitslosigkeit im Handwerk. Daneben gerieten die traditionellen Organisationsformen des Handwerks, Zünfte und Gesellenschaften, in eine Legitimationskrise und schließlich kam es auch zu Motivationsproblemen innerhalb dieser Gruppenkulturen im Hinblick auf die tradierten Regeln und Ordnungen. (BJ)
Kritischer Rückblick auf die emphatische Gewerkschaftstheorie
In: Zur Entwicklungsdynamik des modernen Kapitalismus: Beiträge zur Gesellschaftstheorie, Industriesoziologie und Gewerkschaftsforschung ; Symposium für Gerhard Brandt, S. 125-149
In dem Beitrag wird ein Typ von gewerkschaftszentrierter Forschung analysiert, der in den 60er und 70er Jahren einen Höhepunkt an Produktivität und Rezeptionsbereitschaft erlebte: Arbeiten zur Gewerkschaftspolitik und zum Arbeiterbewußtsein, die entweder einem Produktionsmodell oder einem Subsumtionsmodell der Marx-Rezeption folgten. In diesen Gewerkschaftsstudien des Frankfurter Instituts für Sozialforschung wird eine auf politische Veränderungen gerichtete engagierte, emphatische Forschung gesehen, die ihre wichtigsten Impulse aus der Frage nach den Bedingungen von Gewerkschaftstransformation erhält. Vor dem Hintergrund eines anderen Theorietypus, der Theorie rationaler Wahlhandlungen und einer Logik kollektiven Handelns wird erörtert, daß Ausgangshypothesen, Analysekategorien und Interpretationen der empirischen Daten durch eine Reihe politisch-normativer Prämissen präjudiziert werden. Darüber hinaus wird herausgearbeitet, daß die Studien das gewerkschaftliche Wirkungsfeld in einer problematischen Kombination von Akteuransatz und einem quasi deterministischen Umweltkonzept analysieren. Diese theoretische und methodologische, auf den Forschungsprozeß sich einlassende Kritik gibt den Anstoß, vor dem Hintergrund aktueller Theoriedebatten an einem gesellschaftstheoretisch fundierten Konzept der Gewerkschaften in kapitalistischen Gesellschaften weiterzuarbeiten. (KW)