Herrschaftsform und Konfliktverhalten sind eng miteinander verknüpft. Auf der dyadischen Analyseebene kommt die Forschung zu einem robusten Ergebnis: Demokratien führen seit 1816 keine Kriege gegeneinander. Im Gegensatz dazu stehen die empirischen Erkenntnisse auf der monadischen Ebene. Demokratien sind demnach ähnlich häufig in militärische Konflikte und Kriege verwickelt wie nichtdemokratische Regime. Mehr noch: militärische Interventionen in laufende militärische Konfrontationen sind ein besonderes Konfliktmuster demokratischer Staaten im internationalen System, das von der Forschung zum demokratischen Frieden bislang systematisch vernachlässigt worden ist. Verbunden ist dies mit der Problematik, dass sich spätestens seit dem Ende des Ost-West-Konflikts ein neues Legitimations- und Begründungsmuster für die Anwendung von Gewalt durch Demokratien abzeichnet: Kriege und Interventionen im Namen der Menschenrechte und mit dem Ziel der Demokratisierung, die normativ über die unterstellte friedensstiftende Wirkung von Demokratien nach außen gerechtfertigt werden. Die Ergebnisse der vorliegende Analyse sind angesichts dieser Entwicklungen ernüchternd. Demokratien greifen nicht nur wie andere Herrschaftstypen auch auf das Mittel der Gewalt zurück, Demokratisierung als außenpolitische Strategie und handlungsanleitendes Leitmotiv erhöht sogar in vielen Fällen das Risiko des Krieges und die Wahrscheinlichkeit der Kriegsbeteiligung einzelner demokratischer Staaten. ; Regime type and conflict behavior are closely interlinked. At the dyadic level, a strong and highly significant relationship is well established: democracies don't fight one another. At the monadic or national level, however, the empirical findings and theoretical conclusions remain controversial. Based on a revised and updated conflict dataset the evidence indicates that democracies are neither more conflict-prone, nor less prone to participate in interstate wars than other regime types. Little evidence that democracies intervene less frequently militarily in ongoing conflicts is found. Moreover, recent developments in the normative patterns of international order as well as new security challenges broaden the motivations of democratic states with respect to the use of military force in international politics – and make specific types of intervention more likely. In sum, the historical record of war involvement suggests that democratic optimism and liberal interventionism are dangerous political advisors.
Die Gesellschaftspolitik der KPD/SED richtete sich sofort nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes in direkter Abhängigkeit von den Zielen sowjetischer Deutschland- und Besatzungspolitik auf eine Entmachtung der alten Eliten in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Neben umfassenden Demontage-, Beschlagnahme- und Enteignungsmaßnahmen in der gewerblichen Wirtschaft, mit denen allen größeren Industrieunternehmern die Basis ihres wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Einflusses entzogen wurde, gehörte eine radikale landwirtschaftliche Bodenreform zu den wohl wichtigsten Ansatzpunkten zur Beschleunigung der durch den Krieg selbst bereits eingeleiteten Umwälzung des gesellschaftlichen Gefüges.
Im vorliegenden Artikel wird eine Entwicklung des Konfliktverhaltens von Beschäftigten in den Betrieben der DDR beschrieben, das in den fünfziger Jahren noch deutliche Bezüge einer traditionellen Arbeiterbewegungskultur aufwies, jedoch zunehmend einen individualisierten und privatisierten Charakter annehmen sollte. Die Tradition eines in Gewerkschaften oder Parteien organisierten Arbeiterwiderstandes war in Deutschland bereits 1933 durch das NS-Regime gewaltsam unterbrochen worden und konnte, von einer kurzen Nachkriegszeit abgesehen, in der DDR nicht wieder aufleben. Das diktatorische System hatte die Eigenständigkeit sämtlicher Arbeiterorganisationen, darunter die der Gewerkschaften, bald unterbunden und sie zum Bestandteil seines Herrschaftsapparates gemacht. Die organisierte Arbeiterbewegung war in der DDR eine "verstaatlichte", sie hatte damit ihren Charakter als autonome Bewegung der abhängig Beschäftigten verloren. Auch die noch bis in die sechziger Jahre häufiger praktizierten individuellen betrieblichen Konfliktaustragungen und die weit weniger verbreiteten kollektiven Widerstände wie Streiks oder Protestversammlungen waren kaum noch mit dezidiert politischen Forderungen verbunden und mit ihren ökonomischen Zielstellungen auf die Verbesserung der Situation meist kleiner Belegschaftsgruppen gerichtet. "Arbeitsniederlegungen" hatten am Ende der siebziger und in den achtziger Jahren an Zahl und Menge der Beteiligten keine gesellschaftliche Relevanz. Die DDR-Arbei- terschaft war atomisiert, in die Betriebe war nun "Friedhofsruhe" eingezogen.
Durch die bahnbrechende Entdeckung der bakteriologischen Ursache der gegen Ende des 19. Jahrhunderts mortalitätsführenden Tuberkulose keimte unter vielen renommierten Wissenschaftlern die Hoffnung auf, in der klinisch ähnlich erscheinenden Krebserkrankung ebenfalls einen behandelbaren Erreger isolieren zu können. Mit dem Ziel einer profunden Erforschung dieser die Öffentlichkeit zunehmend interessierenden Thematik wurden in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts verschiedene Einrichtungen gegründet. Darunter befand sich das Krebsinstitut an der Charité, welches 1903 eröffnet wurde und dessen Entwicklung in dieser Arbeit skizziert werden soll. Bis zu seiner Schließung im Jahr 1945 war es nicht nur Zeuge historischer, politischer Umwälzungen in Deutschland, sondern auch Wirkungsstätte von Wissenschaftlern, die sich der translationalen Erforschung des Krebses verschrieben hatten. Mit Prof. Dr. Ferdinand Blumenthal als von 1915-1933 leitendem Direktor erlebte das Institut eine wissenschaftliche Blütezeit mit internationalem Renommee, welche durch das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums im Jahr 1933 und die konsekutive Entlassung der jüdischen Mitarbeiter jäh unterbrochen wurde. Die vorliegende Arbeit analysiert erstmals anhand neuen Archivmaterials sowie seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen das Wirken des jüdischen Arztes Erich Simons am Berliner Krebsinstitut. Simons war als überzeugter Verfechter eines von ihm entwickelten und dem Anspruch nach universell gegen jeglichen Subtyp von Krebs wirksamen Krebspräventivums an das Institut gekommen. Die nicht überzeugende, dünne experimentelle Datenlage sowie der kritikunfähige Charakter und das irrationale Konfliktverhalten Simons' sorgten für unüberbrückbare Differenzen mit dem damaligen Direktor des Instituts, an dessen Ende die Kündigung Simons die logische Konsequenz war. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten floh Simons über Luxemburg nach Frankreich, wo er sich einige Jahre unter schwierigen Bedingungen weiterhin der ...
Knapper werdende Ressourcen und Umweltdegradation gehören zu den sicherheitspolitischen Herausforderungen der Zukunft, wenn die Annahme zutrifft, dass beide mit großer Wahrscheinlichkeit erheblichen Einfluss auf das Konfliktverhalten innerhalb wie zwischen den Staaten haben werden. Ist die konflikt- und sicherheitspolitische Brisanz im Falle der Ressourcenknappheit noch unmittelbar einsichtig, so ist dies im Falle der zunehmenden Umweltdegradation weniger eindeutig. Unbestritten ist, dass der globale Klimawandel als ein zentraler Faktor der Degradation der natürlichen Lebensgrundlagen weiter voranschreitet, ohne dass eine Ende absehbar wäre. Konzeptionell ist die Umwelt dann ein integraler Bestandteil der Sicherheitspolitik, wenn die Sicherheit einzelner Staaten, Regionen oder des internationalen Systems insgesamt durch Ressourcenknappheit und/oder Umweltzerstörung gefährdet ist. Gefährdung heißt, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass staatliche oder nichtstaatliche Akteure versuchen, die anstehenden Probleme mittels Gewalt zu ihrem Vorteil einseitig zu lösen. Dementsprechend liegt der Analyse die Annahme zugrunde, dass bei Ressourcen- und Umweltproblemen letztlich die politischen und sozio-ökonomischen Rahmenbedingungen die entscheidenden Determinanten von Gewalt sind. Damit wird keineswegs eine gewisse Zwangsläufigkeit in dem Sinne unterstellt, dass zunehmende Ressourcenknappheit und Umweltdegradation zur Gewalt führen müssen. Statt dessen wird argumentiert, dass diese Möglichkeit besteht, wenn knappe oder knapper werdende Güter innerhalb oder zwischen den Gesellschaften ungleich verteilt sind und wenn politische Bemühungen unterbleiben, die sich abzeichnenden Trends abzumildern. ; Increasingly scarce resources and environmental degradation are major security policy challenges of the future – if the assumption holds that both will have a considerable impact on the conflict behavior within and between states. In the case of scarce resources the impact for conflict and security is more or less evident. It is uncontested that the global climate change is one of the main factors contributing to the overall degradation of the natural environment and that no end of this process is in sight. From a conceptual perspective the environment is an integral element of security policy if the survival of individual states, regions or of the international system at large is threatened by resource scarcity and environmental destruction. Threat means that the probability rises that state or non-state actors attempt to resolve the existing problems with the use of force to their own advantage. Thus the analysis starts from the assumption that the political and socio-economic conditions are the major determinants in the case of resource and environmental issues. This does not imply a causal relationship that increasing resource scarcity and environmental degradation inevitably will end up in violence. Instead the argument is that violence cannot be excluded if scarce goods are increasingly unequally distributed within or between societies and if policies to redress such trends will remain absent.
Der Beitrag zeigt an Rechtsfällen aus dem Landkreis Stade, wie Denunziationsverhalten auch unter den rechtsstaatlichen und demokratischen Bedingungen der Nachkriegszeit der Bundesrepublik Deutschland als Konfliktlösungsstrategie wirkte. Die analysierten Akten der Amtsgerichte und Dokumente unterer Polizeibehörden sowie die sogenannte 'Flüchtlingskartei' geben Hinweise darauf, dass die Ursachen für die zahlreichen Anzeigen und Denunziationen in den großen sozialen Spannungen zwischen Flüchtlingen und Einheimischen unter den besonderen Bedingungen unmittelbar nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu suchen sind. Mit der langsamen Konsolidierung der wirtschaftlichen Lage und der einsetzenden Entspannung der Wohnverhältnisse ist auch ein sukzessiver Rückgang der gegenseitigen Anzeigen zu beobachten. Dennoch bleibt der generelle Tatbestand, dass Bevölkerungen in politischen, ökonomischen und sozialen Belastungssituationen mit erhöhter Denunziationsbereitschaft reagieren. ; Although numerous historical articles on denunciation in various societies exist in the meantime, the German post-war period has not been examined with regard to this aspect yet. This ultimately gives the impression that, with the end of the national-socialist reign, the phenomenon of denunciation had also vanished from German society. However, evidence from various sources of the period from 1945 to 1949 relating to the rural farming region of Stade indicates that there had obviously never been a new beginning. The preparedness to denunciate seems to have been revived again particularly as a result of the great social tension between the old-established population and the numerous air raid victims, exiles and refugees billeted in the countryside. In the context of an economically desolate situation, denunciations appear here predominantly as a distillation of complex conflicts within society and as a social and communicative everyday practice endeavouring to reconstruct order and to exclude undesirable persons and groups.
Zentrales Anliegen der Pädagogen, Eltern und Schüler am Staatlichen regionalen Förderzentrum "Siegfried Schaffner" Kahla war und ist der konstruktive und kreative Umgang mit Gewalt und Konflikten. Bei Maßnahmen zur Entwicklung und Förderung sozialer Kompetenzen wird mit externen Partnern kooperiert. Es wird angestrebt, das Schulklima positiv zu verändern, die Identifikation mit der Klassen- und Schulgemeinschaft zu stärken, die Schüler für die Gemeinschaft zu sensibilisieren und Gewalt und Vorurteile im Schulalltag abzubauen. Das Material ist eine Veröffentlichung aus der Reihe der "Praxisbausteine" des BLK-Programms "Demokratie lernen & leben".
Gegenstand dieser Untersuchung sind die Einflüsse beruflicher Lernprozesse auf die Einstellungen und das Verhalten von Auszubildenden in industriellen metall- und elektrotechnischen Berufen. Die vergleichende Analyse geht von der Prämisse aus, daß die spezifischen Inhalte und Organisationsformen beruflichen Lernens in diesen beiden Berufsfeldern unterschiedliche Möglichkeiten zu begrifflichem Denken und selbstständigem beruflichen Handeln bieten. … Die Kombination unterschiedlicher Abstraktions- und Komplexitätsgrade der Ausbildungsinhalte mit unterschiedlichen Restriktivitätsgraden der Ausbildungsorganisation bewirkt, daß selbstbestimmtes Arbeiten und Lernen in der elektrotechnischen Ausbildung befördert, in der metalltechnischen Ausbildung behindert werden. Die zentrale These lautet, daß sich die berufsfeldspezifisch unterschiedlichen Möglichkeiten zu selbstbestimmtem Arbeiten und Lernen in den beruflichen und politischen Einstellungen der Auszubildenden und in ihren Verhaltensweisen in Konflikten mit ihren Ausbildern niederschlagen. … Zur Entwicklung von Einstellungs- und Verhaltensskalen und/oder zur Prüfung ihrer Zuverlässigkeit werden Faktoren- und Reliabilitätsanalysen eingesetzt. Um bei der vergleichenden Analyse den Einfluß relevanter Faktoren wie z.B. Größe der Ausbildungsgruppe, Ausbildungsdauer, Schulbildung der Auszubildenden und sozialer Status ihrer Herkunftsfamilie auf das Verhalten und die Einstellungen der Auszubildenden zu kontrollieren, werden metrische und nicht-metrische Regressionsanalysen verwandt. … Auf Technik wird zugleich als Gegenstand wie als Mittel des Forschungsprozesses Bezug genommen: durch die Herausarbeitung der Bedeutung unterschiedlicher industrieller Technikfelder für das untersuchte Verhältnis der Ausbildungsbedingungen zu den Einstellungen und Verhaltensweisen der Auszubildenden; und durch die Reflexion der für diese Untersuchung eingesetzten statistischen Techniken mit dem Ziel, deren Möglichkeiten auszuschöpfen und die erzielten Ergebnisse abzusichern. Insofern kann der vorliegende Beitrag zur beruflichen Sozialisationsforschung auch als angewandte Methodenlehre gelesen werden. (DIPF/Orig.)
Die vorliegende Arbeit betrachtet Partizipation aus einer interaktionalen Perspektive und nimmt zunächst eine interdisziplinär orientierte Begriffsbestimmung vor. Daran anschließend werden anhand einer Längsschnittstudie Entwicklungsbedingungen sozialer Partizipationskompetenzen im Vorschulalter untersucht und Förderempfehlungen abgeleitet. Partizipation (Teilhabe) soll in Kontexten wie Schule oder Arbeitswelt Entscheidungen demokratisch legitimieren, individuelle Ressourcen ausschöpfen und soziale Grundbedürfnisse des Menschen befriedigen. Ein engeres Verständnis von sozialer Partizipation aus einer interaktionalen Perspektive erfordert die Beteiligung an den Aktivitäten einer bereits bestehenden Gruppe und die Aushandlung eigener Interessen innerhalb dieser Gruppe und wird in der Arbeit als Prozess anhand dreier Phasen (Anbahnung, Projektierung und Realisierung) dargestellt. Im Vorschulalter werden wichtige Grundsteine für eine erfolgreiche soziale Entwicklung und für den Erwerb von sozialen Partizipationskompetenzen gelegt. In der vorliegenden Arbeit wurden deshalb die Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen sozialen Partizipationskompetenzen (Bereitschaft und Fähigkeit) und (1) kognitiven Leistungsparametern (Intelligenz und Perspektivenübernahme), (2) dem Selbstkonzept und (3) dem Konfliktverhalten (Aggression und Schüchternheit) mit 5- bis 7jährigen Kindern mit Hilfe von Kreuzpfadanalysen untersucht. Zudem wurde die Situationsgebundenheit sozialer Partizipationskompetenzen und die Bedeutung struktureller Parameter der Familie und der Kindertageseinrichtung auf explorativer Ebene analysiert. Die Stichprobe bestand aus 334 Kindern (51,5 % weiblich, Altersdurchschnitt zum ersten Messzeitpunkt 5,4 Jahre) in 71 Kindergartengruppen in 21 Kindertageseinrichtungen in vier Bundesländern. Die längsschnittliche Datenanalyse basiert auf drei Messzeitpunkten. Die Ergebnisse zeigen, dass soziale Partizipationskompetenzen über verschiedene Situationen hinweg bedeutsame, aber nur mäßig ausgeprägte, Zusammenhänge aufweisen. Hohe Ausprägungen kognitiver Leistungsparameter gehen mit hohen Erziehereinschätzungen sozialer Partizipationskompetenzen einher. Über die Zusammenhänge hinaus zeigen sich im Längsschnitt bedeutsame Wechselwirkungen zwischen kognitiver Entwicklung und sozialen Partizipationskompetenzen im Vorschulalter. Selbsteinschätzungen zur eigenen Kompetenz hängen im Vorschulalter hingegen nur gering mit Erziehereinschätzungen der sozialen Partizipationskompetenz zusammen. Im Längsschnitt zeigt sich, dass junge Kinder bei der Beurteilung ihrer Kompetenzen zunächst auf soziale Partizipationserfolge zurückgreifen. Später hingegen scheint der Partizipationserfolg dann umgekehrt eher durch das Selbstbild bedingt zu sein. Geringe Partizipationskompetenzen gehen mit hohen Erziehereinschätzungen beim aggressiven (schwach signifikant) und schüchternen Verhalten (mäßig signifikant) einher. Hinsichtlich der Aggression und des schüchternen Verhaltens ergaben sich längsschnittlich betrachtet nur schwache Wechselwirkungen zur sozialen Partizipationskompetenz. Die Kumulation familiärer Belastungssituationen (z.B. Krankheit und akute Finanznot) stellen eine größere Bedrohung für die kindliche Entwicklung dar als der sozio-ökonomische Status der Familie. Mit Blick auf die Förderung sozialer Partizipationskompetenzen lassen sich die Ergebnisse mit einem sozial-konstruktivistischen Ansatz verbinden. Dessen Ziel ist es, intra- und interpersonelle Konflikte auszulösen, deren erfolgreiche Bewältigung produktive Lernprozesse auf kognitiver, emotionaler und behavioraler Ebene anstoßen. ; The present work examines participation from an interactional perspective and starts with an interdisciplinary-grounded definition. Subsequently, developmental requirements of social participation competencies in preschool years are examined based on a longitudinal study and pedagogical recommendations are derived. The purpose of participation is to ensure the democratic legitimation of decisions, exploit individual resources, and satisfy basic needs of humans. More narrowly defined from an interactional perspective social participation implies the involvement of an individual in the activities of an already existing group of people and the negotiation of own interests within this group. In the present work it is described as a process with three phases (initiation projection, and realization). Important foundations for successful social development and for the acquisition of social participation competencies are laid in preschool years. Therefore the present work examined the interaction between social participation competencies (motivation and ability) and (1) cognitive parameters (intelligence and perspective taking), (2) self-concept, and (3) conflict behavior (aggression and shyness) in 5- to 7-year old children using cross-lagged panel analysis. In addition, the study addressed the question to what extent social participation competencies are context-bound and examined the importance of structural parameters of family and day care on an explorative basis. The sample consisted of 334 children (51.5 % female, average age at first measurement point 5.4 years) in 71 day care groups in 21 day care institutions stemming from four German federal states. The longitudinal data analysis is based on three measurement points. Results showed significant but moderate correlations of social participation competencies across different situations. High levels of cognitive abilities are associated with high social participation competencies rated by preschool teachers. In addition, longitudinal analyses revealed a close interaction between intelligence and social participation competencies in preschool years. Self-ratings of own competencies, however, are only weakly related to teacher ratings of social participation competencies in preschool children. Longitudinal analyses suggest that when judging about their competencies young children draw on their social participation successes. Later, however, success in participation efforts conversely seems to be more determined by the self-concept. Low participation competencies go along with high levels of aggressive (weakly significant) as well as high levels of shy behavior (moderately significant) as rated by teachers. Regarding aggression and shy behavior only weak interactions with social participation competencies were found based on longitudinal analyses. The accumulation of critical family events (e.g. health or acute financial difficulties) represents a greater threat for the development of children than the socio-economic status of the family. Addressing the promotion of social participation competencies the present results can be linked to a social-constructivist approach. One goal of this approach is to produce intra- and inter-individual conflicts which, in case of successful conflict resolution, initiate productive learning processes on a cognitive, emotional, and behavioral level.
Die geänderten Vorzeichen im chinesisch-indischen Verhältnis China und Indien sind die zwei größten Entwicklungsländer der Welt und beherbergen innerhalb ihrer Grenzen rd. zwei Fünftel der gesamten Wehbevölkerung. Beide sind Länder mit uralten Zivilisationen und gegenseitigen Verbindungen, die Jahrhunderte zurückreichen und sich vor allem im Zeichen des Buddhismus gefestigt haben. Beide Staaten konstituierten sich kurz hintereinander: Die Republik Indien gewann ihre Unabhängigkeit i.J. 1947, die VR China wurde iJ. 1949 ausgerufen. Bei allen Gemeinsamkeiten gab es aber auch immer wieder Konflikte. Beide streiten sich beispielsweise seit Jahren um die Demarkierung ihrer rd. 2.000 km langen Grenze, um die es in den vergangenen Jahren sogar militärische Auseinandersetzungen gegeben hat. Doch langsam hat sich in den vergangenen Jahren ein Entspannungsprozeß angebahnt.