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Der Verfasser diskutiert schwerpunktmäßig zwei Definitionsansätze von Korruption. Es handelt sich dabei um die "public opinion"-Definition, derzufolge Korruption das ist, was die Öffentlichkeit als Korruption verurteilt, und die "public office"-Definition, derzufolge unter Korruption die Verletzung formaler Regeln öffentlicher Ämter zum privaten Vorteil zu verstehen ist. Beide Definitionen führen, so wird gezeigt, zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die subjektiven Ansätze des "public opinion"-Typs haben den Nachteil, dass sie relativistisch sind, also von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich. Objektive Definitionen definieren Korruption a priori und vernachlässigen unterschiedliche kulturelle Auffassungen. (ICE2)

Die Korruptionsforschung ist ein relativ junger Zweig der politikwissenschaftlichen Forschung. Sie geht zumeist von Typologien unterschiedlicher Korruptionsformen aus, die vor allem zwischen wirtschaftlicher und politischer Korruption unterscheiden. Ein besonderes Augenmerk der kritischen Korruptionsforschung liegt auf dem Verhältnis zwischen wirtschaftlichen Liberalisierungsprozessen, institutionellen Reformen und politischen Machtverhältnissen. Als einflussreichste nichtstaatliche Organisation im globalen Kampf gegen Korruption gilt Transparency International. (ICE2)

Die einleitende Problematisierung und Abgrenzung des Begriffs der Korruption und die Bestimmung der Bedeutung der Korruption kommt zu dem Ergebnis: Auf beiderseits vollkommenen Märkten kann es keine korrupte Bestechung geben. Diese Erkenntnis ist Ausgangspunkt des Beitrags. Im zweiten Teil wird untersucht, aus welchen Marktunvollkommenheiten verschiedene Arten von Korruption resultieren. Im dritten Teil wird auf die Korruptionsanfälligkeit anderer gesellschaftlicher Zuteilungsprozesse als des Marktes unter Privaten eingegangen und dabei insbesondere die Organisation öffentlicher Dienstleistungen in sonst stark unternehmerwirtschaftlich organisierten Gesellschaften, also die öffentliche Hand im Westen systemvergleichend durchdacht. Im vierten und letzten Teil werden korruptionsmindernde Organisationsformen des öffentlichen Sektors behandelt. Dabei wird fast nur auf gesellschaftliche Umorganisationsformen staatlicher Tätigkeit eingegangen; hingegen nicht auf Änderung strafrechtlicher Sanktionen oder der herrschenden Moral. (RW2)