Die Rezeption des Orients durch den Okzident in Kultur- und Geistesgeschichte
In: Migration und seelische Gesundheit, S. 7-20
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In: Migration und seelische Gesundheit, S. 7-20
In: Diskurse und Entwicklungspfade: der Gesellschaftsvergleich in den Geschichts- und Sozialwissenschaften, S. 325-376
Der Autor betont die Notwendigkeit von verstärkten Untersuchungen darüber, wie die gesellschaftliche Ordnung entstanden ist und wie sie sich im Verhältnis zu den verschiedenen Diskursen und sozialwissenschaftlichen Programmen entwickelt hat, welche die vorherrschenden Formen von institutioneller Reflexivität unterstützt, aber auch untergraben haben. Sein konzeptionell und methodisch ausgerichteter Beitrag beleuchtet die Genese der modernen Sozialwissenschaften im Zusammenhang der epistemischen und institutionellen Transformationen, die im ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert die Herausbildung der europäischen Moderne markierten. Der Autor thematisiert die Sozialwissenschaften sowohl als Formen der Reflexion der weitreichenden Transformationen gesellschaftlicher Institutionen als auch in abwägender Betrachtung von geistesgeschichtlichen bzw. sozialwissenschaftlichen Forschungsprogrammen zur Erfassung der genannten Reflexivität und Historizität der Sozialwissenschaften. Die Bedeutung eines historischen Selbstverständnisses der Sozialwissenschaft wird vor diesem Hintergrund am Beispiel von drei Forschungsprogrammen der Geistesgeschichte diskutiert: anhand des genealogischen Strukturalismus, der Begriffsgeschichte und des linguistischen Kontextualismus. (ICI2)
Im Rückblick auf das 20. Jahrhundert zeigt sich dem Betrachter eine Dekade, die wie kaum eine andere Karriere gemacht hat und mit einer stereotypen Charakterisierung in das allgemeine Bewusstsein eingegangen ist: die "goldenen Zwanziger". Die eigenartige Spannung zwischen avantgardistischen sozio-kulturellen Neuerungen einerseits und kulturpessimistischer Modernekritik andererseits stellt eines der wesentlichen Charakteristika dieses Jahrzehnts dar. Die "Klassische Moderne" mit ihren ästhetischen und philosophischen Strömungen, den Entwicklungen in Naturwissenschaft und Technik sowie ihren sozio-kulturellen Veränderungen fand im Deutschland der Weimarer Republik ihre ungehinderte Durchsetzung wie auch ihre größte Krise. Die Beiträge dieses Sammelbandes werfen aus zeit- und ideengeschichtlicher Perspektive Licht auf diese Zeit, deren geistiges Leben durch die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges und des damit verbundenen Zusammenbruchs der alteuropäischen Ordnung charakterisiert ist. Kennzeichnend sind für diese Zeit auch die Tendenzen, fragwürdig gewordene Traditionen radikal zu kritisieren, den Anspruch auf einen Sinn menschlicher Existenz gänzlich aufzugeben und neue oder bislang unerforschte Sinnmöglichkeiten zu finden. "Leben", "Tod" und "Entscheidung", so der Tenor der einzelnen Beiträge, sind Schlüsselbegriffe für das Verständnis der Zwanziger Jahre.
In: Zukunftsfähiger Humanismus
In: The Blackwell Companion to Major Classical Social Theorists, S. 1-12
In: Wes Land ich bin, des Lied ich sing?: Medien und politische Kultur, S. 25-36
Der Autor wirft die grundsätzliche Frage nach einem Kulturbegriff auf, welcher es erlaubt, bestehende Kulturunterschiede herauszuarbeiten und instruktive Kulturvergleiche zu ziehen. Er problematisiert zunächst die Engführungen des Kulturbegriffs auf die nationale Gesellschaft und gibt einen theoriegeschichtlichen Überblick über die sozialwissenschaftliche Nationalisierung des Kulturbegriffs. Er setzt sich anschließend mit den Konsequenzen einer Nationalisierung und Homogenisierung von Gesellschaft und Kultur kritisch auseinander, um schließlich einen alternativen Kulturbegriff vorzustellen, der auf die funktionale Differenzierung der Weltgesellschaft abgestimmt ist. (ICI)
In: Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus: die deutsche Gesellschaft und der Widerstand gegen Hitler, S. 546-559
Im vorliegenden Beitrag werden die politischen Zielvorstellungen Claus von Stauffenbergs und ihre Entwicklungsetappen vor dem Hintergrund sozialer und geistiger Voraussetzungen untersucht. Richtungsweisend sind die Vorstellungen des Dichters Stefan George. Stauffenberg ging es nicht nur um die Beseitigung Hitlers, sondern um die Beseitigung des Nationalsozialismus, an dessen Stelle das "Neue Reich" zu setzen war. Kennzeichen des Neuen Reiches sind Recht und Gerechtigkeit, die Verachtung der Gleichheitslüge, die Respektierung naturgegebener Ränge und der Wunsch nach Führenden, die aus allen Schichten des Volkes erwachsen. (RG)
In: Festschrift für Eugen Loderer zum 60. Geburtstag, S. 337-351
Ausgehend von vorindustriellen Formen der Volkskultur schildert der Autor die Entwicklung einer spezifischen Kultur der Arbeiterbewegung, die ihren Ausdruck einerseits in Zeitungen, Fachblättern und Karikaturen fand, zu der aber auch die Arbeitersportbewegung mit ihrer Betonung des Breitensports und bestimmte Formen des Massentourismus zu zählen sind. Geringes Interesse von Seiten der Führer der Arbeiterbewegung und unzureichende materiellen Mittel hätten die Entwicklung der Arbeiterkultur jahrzehntelang behindert. Erst die Neuentdeckung der Kultur des Alltags in den siebziger Jahren habe zu einer Neudefinition der Arbeiterkultur und zu einer Proklamierung des Rechtes auf eine eigene Kultur der Arbeiterschaft geführt. Zu verstehen sei dies aber nicht als Rückzug in eine Subkultur. Der Autor legt seiner Analyse vielmehr einen sehr weit gefaßten Kulturbegriff zugrunde. Nach dem Motto 'Kultur ist, wie der ganze Mensch lebt', gehören zur Kultur auch Frieden, Gleichberechtigung der Völker und die Humanisierung des Arbeitsplatzes. (KF)
In: Macht in Unternehmen, S. 147-163
In: Kultur und Politik, S. 138-141
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 882-897
"Die Kulturpolitik der 1970er- und 1980-Jahre zielte unter dem Schlagwort 'Kultur für Alle' auf die Erweiterung des Kulturbegriffs und die Integration neuer, populärkultureller Formen ab, um damit Kultureinrichtungen auch für breitere Bevölkerungskreise attraktiv zu machen. Damit trug sie zur Delegitimierung traditioneller kultureller Hierarchien und der Entwertung des an der bürgerlichen Ästhetik orientierten kulturellen Kapitals bei. Kultur als Mittel sozialer Reproduktion verlor dadurch aber nicht an Bedeutung. An die Stelle der Hochkulturorientierung trat die 'Allesfresser'-Kultur, die auf paradoxe Weise soziale Grenzen bekräftigt: Während ein ausschließlich auf Populärkultur gerichteter Geschmack nach wie vor als Zeichen von Unbildung gilt und damit den Zugang zu gesellschaftlichen Eliten erschwert, gewinnt die symbolische Grenzüberschreitung zwischen Hochkultur und Populärkultur für die Definition und Legitimation sozialer Privilegierung an Bedeutung. Die Kulturpolitik der 1970er- und 1980-Jahre hat, so die zentrale These des Papers, durch die Delegitimierung traditioneller Hierarchien unintendiert zur Veränderung der sozialen Reproduktionsmechanismen beigetragen. Dieser Prozess wird anhand von Beispielen aus Österreich in drei Bereichen nachgezeichnet. 1. am Beispiel der öffentlichen Kulturfinanzierung, 2. anhand von Musiklehrbehelfen in Gymnasien und 3. anhand der Kulturberichterstattung in Qualitätszeitschriften. In allen drei Bereichen kam es zu einer Öffnung gegenüber der Populärkultur, einer Relativierung traditioneller Hierarchien und damit zu einer breiten Institutionalisierung kultureller Grenzüberschreitung, also jener Kultur der 'Allesfresser', die, wie statistische Analysen zeigen, soziale Unterschiede nach wie vor erklärt." (Autorenreferat)
In: Globalisierung: ein interdisziplinäres Handbuch, S. 379-386
Ausgehend von Huntingtons Thesen eines 'Clash of Cultures' diskutieren die Autoren ein diesem widersprechendes Konzept, das sich zwischen den Polen Multikulturalismus und einem Universalismus, der kulturelle Differenz als Auslöser von Identitätskämpfen und religiösen Konflikten postuliert, bewegt. Die Verfasser nehmen die Position ein, dass kulturelle Differenz zwar durch Kulturkontakte erzeugt wird, aber diese Konflikte nicht primären Ursprungssind, sondern durch ökonomische und soziale Differenzen bestimmt werden. Somit ist Interkulturalität einem pragmatischen Verständnis unterworfen. Die im Zuge der Globalisierung entstandene Dekonstruktion der Nationalkulturen führt verstärkt zu Phänomenen wie Akkulturation und Transkulturation. Diese Entgrenzung der Nationalkultur führen die Verfasser exemplarisch am Beispiel der Weltkultur aus, wobei das Spannungsfeld von An- und Enteignung kultureller Identitäten in den Vordergrund rückt. Die Verfasser rücken neben dem sich abzeichnenden kulturellen Pluralismus auch die Entwicklung der Religionen ins Licht; sie konstatieren, dass eine parallel verlaufende Entwicklung von Säkularisierung und Sakralisierung dazu führen muss, diese Ambivalenz auszuhalten und dafür Sorge zu tragen dass der soziale Raum als etwas Gemeinsames erscheint. (ICC)